ENGL Ironball Userthread

Der Steve Morse SE 20 ist im Proberaum angekommen. :)

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Habe ihn heute das erste Mal überhaupt gespielt und bin begeistert! Hier mein erster und frischer Eindruck:

Der Clean-Kanal klingt wesentlich charaktervoller und wärmer als der vom SE. Man kann hier sehr Clean spielen aber auch gut in den Crunch gehen. Wichtig war mir auch wie leicht er sich sehr Clean eingestellt bei Proberaumlautstärke spielen lässt ohne Kompressor. Ich habe meine Xotix-Compressor nicht vermisst, ein kleiner Dreh am Volumepoti der Gitarre und der Ton sitzt perfekt. Klasse. Obwohl der Clean charaktervoller ist, ist er für mich dennoch neutral genug, d.h. es ist nicht wie beim meinem Fender oder Vox, wo ich manchmal das Gefühl habe, ein anderes Clean zu brauche weil es nicht immer passt.. Ich vermute, dass wird sich auch langfristig so halten dieses Gefühl.

Es gibt viele Crunch-Wege hier! Ob im Clean Kanal Gain höher, oder im Lead weit runter, dann noch viele Varianten dazwischen mit dem Volume-Poti der Gitarre und ebenso die Zuschaltung des eingebauten Gain-Boost. Viele Wege führen zum Crunch und das ist gut so, schließich muss ja Crunch erreichbar bleiben, egal wie sonst der Amp eingestellt ist. Das klappt hier hervorragend und klingt sehr gut und variantenreicher als beim SE.

Geschrammel im Leadkanal, egal ob Gain bei 11 oder 14 Uhr klappt sehr gut. Alternative Rhythmus kann man hier sehr gut spielen aber auch ein ordentliches Rockbrett welches sich immer noch gut vom Crunch oder Clean-Rhythmus absetzt. Will man allerdings in die Gain-Vollen gehen und auf ein Rockbrett nochmal einen Lead draufsetzen, muss man schon am besten beide Boosts (Gain- und Endstufen-Boost) dazuschalten und um den dann zu großen Lautstärkeunterschied etwas einzudämmen, den Volume-Poti an der Gitarre etwas zurücknehmen. So kann man sich in jeder Situation durchsetzen und wenn man das Gefühl hat, es könnte noch etwas besser gehen (im Sinne von klarer aufgelöst), dann dreht mal leicht den Lead-Gain nach unten und es wird immer besser. So gesehen ist hier eine vorsichtigere Hand nötig (notfalls auch etwas EQ-en) um immer einen klar auflösenden Sound zu erhalten aber das ist ja auch die Königsdisziplin des Ironball SE bei dem man Lead Gain auch bis zum Anschlag drehen kann. Die Gainsstruktur hört beim Morse da auf wo der SE gerade mal warmläuft. Vielleicht geht gerade noch etwas Oldschool Metal aber Modern Metal auf keinem Fall (außer mit PedalenI).

Pedale habe ich mit dem Morse noch keine getestet, bis auf den Ditto-Looper den ich im FX-Loop des Amps hatte, ermöglicht er mir doch gerade solche Sound-Überlagerungen zu testen. Der FX-Loop ist glasklar und abschaltbar. Obwohl ich heute für alle Gain-Stages keine Pedale vermisst habe, bin ich mir sicher, dass man hier für seine Lieblings-OD-Pedale eine gute Pedalplattfort erhält. Habe seit dem SE fast alle meine Pedale verkauft und daher kann ich das garnicht testen, daher gut zu wissen, dass auch so alles geht.

Der Attenuator hat wie beim SE die Stufen 1, 5 und 20 Watt. Natürlich habe ich meist im 20-Watt-Modus gespielt und bei recht lauter Proberaumlautstärke klingt er so auch am besten. Dennoch klang auch die 5-Watt-Einstellung gut, auch wenn sie natürlich mehr komprimiert wenn man die Lautstärke der 20-Watt-Einstellung nahezu erreichen will. Beim SE hatte ich hier etwas Probleme mit der 5-Watt-Einstellung, zumindest wenn ich ihn mit etwas wärmerer Clean- und Crunch-Einstellung spielen wollte habe ich einfach keinen gefälligen Sound einstellen können. Auch die 1-Watt-Einstellung funktioniert beim Morse sehr gut, wenn man es sich kuschelig nah am Speaker gemütlich machen will. Hier hat auch der SE immer geglänzt und die Komprimierung ermöglichte auch wärmere Sounds bei gehobener Zimmerlautstärke und darunter. Ich habe schon sehr laut gespielt aber es waren immer noch genug Reserven da, also wenn die 20 Watt nicht mehr reichen, ist sowieso eine PA da.

Was sonst noch auffällt beim Morse: Genau wie beim SE funktioniert hier der Noise-Gate sehr gut. Auch haben diese Amps insgesamt kaum Nebengeräusche, was einfach zu einer sehr hohen Signalgüte führt und diese Amps auch Schlaf- und Wohnzimmertauglich macht. Die Ausstattung ist perfekt, es ist alles dabei was man so braucht und man locker auch komplett ohne Pedalboard spielen. Mit einem kleinen Midi-Switcher kann man auch alles Sounds abrufen. Die Effekte Hall und Delay klingen beim Morse sehr gut, müssten die gleichen wie beim SE sein aber ich habe dennoch das Gefühl gehabt, dass sie beim Morse etwas besser klingen, womöglich ist es einfach der Grundsound der mir persönlich mehr liegt.

Während die große Box im Proberaum bleiben kann, kann man sich den Ironball 20 auch gut in der entsprechenden Tasche um die Schulter hängen und mit nachhause nehmen. Dort ist er mit seinem XLR-Ausgang und integrierten IR-Loader (auch eigene IR möglich) gut über Studiomonitore und Kopfhörer zu spielen. Auch ein sauberes Recording wird hier zum Kinderspiel. Leicht genug ist er für solche Spielchen allemal.

Auch mag ich diese Jeans-blaue Blende am Morse und er leuchtet schön Blau. Ach ja, noch was: Mein Morse war auf keinem Fall zu dumpf! Ich hatte den Tone-Regler ganz leicht über 13 Uhr und den Clean Presence leicht über 14 Uhr, Bass etwas unter 12 Uhr und Mitten je nach Geschmack und Stück, zwischen 11 und 13 Uhr. OK, ich habe ihn an einer Engl Pro 112er mit V30 gespielt. Diese Box passt zum Morse wie Arsch auf Eimer und nachdem ich die 112er vor der gegenüberliegenden Wand platziert hatte, hatte ich nicht das Gefühl eine 212er zu brauchen. Der V30 bringt hier fast eine Vox-Chime (nicht ganz und viel runder) rein bei schönem trockenen Bassfundament. Die Mitten kann man sich hier auch wirklich nach Geschmack einstellen, das ist schon fast ein Sweet Spot Bereich statt nur eines Sweet Spot Punktes.

Ich habe den Morse auch an einer Zilla 112er mit Creamback getestet. Klang auch gut aber mir hat eindeutig das offenere Soundbild der V30 besser gefallen als die etwas präsentere Komprimierung des Creambacks. Ich hatte bei der V30 auch nie dieses typische harsche V30-Gefühl bei falscher EQ-Einstellung. Hier kann man wirklich entscheiden ob man mehr oder weniger Höhen haben möchte und muss nicht in einem begrenzten Sweetspot bleiben damit es gut klingt. Erstaunt hat mich die V30 auch bei Clean und leichtem Crunch. Einen so gefälligen und top-aufgelösten Ton hätte ich der V30 nicht zugetraut. Auch am internen Speaker meines Vox AC10 (10er Greenback ähnlich) klang der Morse sehr gut, wenn auch hier m.E. ein 10er nicht optimal ist bei mehr Gain.

Gespielt habe ich den Morse heute mit meiner PRS S2 Standard Satin mit 59er Pickups. Hier klangen die Humbucker in allen Einstellungen sehr gut aber auch der gesplittet Single-Coil-Tone kam sehr gut rüber. Ich könnte sogar mit SC-Einstellung an der Bridge manchmal noch mehr Klarheit bei hohem Gain rausholen. Es wurde dennoch nie zu schrill und Tone-Poti gibt es ja auch noch an der Gitarre. Ich werde natürlich weiter Tests mit dem Morse machen, insbesondere bin ich gespannt wie er auf meine Woodstock Oldboy Strat reagiert.

Ein tolles Paar:
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Eine Frage habe ich mir zuletzt auch noch gestellt: Ist nun der Morse der bessere SE? Nun, für mich und meine Musikrichtung auf jedem Fall. Ausschlaggebend sind hier das wärmere Clean, mehr Crunchmöglichkeiten und das Rockbrett-Lead mit geilen Feedbacks, bei gleichbleibender guter Basis.

Dennoch, der klassische SE hat seine Stärke im modernen eher gescoopten High Gain Sound. Hiebei glänzt er förmlich wie kaum ein anderer und setzt sich immer locker im Kontext durch (Auch wenn mann alle Regler auf Anschlag dreht...), egal ob bei Schlafzimmer- oder Proberaumlautstärke. Wer seinen Fokus auf genau diesen Sound hat, ist dann auch mit dem SE sehr gut bedient da man es als Komplettpaket sehen muss.

Bei mir wird auf jedem Fall der Morse bleiben und sollte ich doch mal Bock bekommen auf diesen modernen High-Gain Sound, gibt es auch noch den günstigeren Ironball 20. Der hat zwar kein Midi und viele Dinge nicht aber diesen Sound kann der auch liefern.

Gruß,
HD600
:hat:

PS: Der Wolf im Schafspelz... :D

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So. Zweiter Test im Proberaum mit dem Engl Steve Morse 20.

Bevor die Kollegen kamen hatte ich noch ein wenig Zeit mich auszutoben.

Ich habe im Cleanen Kanal einige verschiedene Einstellungen versucht, sowohl am EQ gedreht aber auch am Gain und dann auch noch durch verstellen der Watt-Einstellung. 20 Watt gefallen mir immer noch am besten, hatte aber eine Situation wo mir der Sound zu angedickt war und ich konnte es verschlanken durch die 5 Watt Einstellung und entsprechen mehr Master. Ich muss es wirklich noch mal sagen, der Clean Kanal klingt sagenhaft schön, etwas dunkler und wärmer, an der V30-Box aber auch glasklar wenn man will. Ehrlicherweise vermisse ich da nichts mehr. Hatte mir vor einiger Zeit noch gedacht, mir irgendwann mal wieder einen Vibro Champ zu holen, das kommt für mich nun nicht mehr in Frage, bin bedient!

Herrlich auch wenn der Clean-Kanal so ab 10 Uhr Gain gerade so anfängt etwas Haar zu bekommen aber noch nicht anfängt zu bröseln. Ich finde auch, dass der Amp wahnsinnig dynamisch auf verschiedene Pickups und Outputs von Gitarren reagiert. Dreht man weiter am Gain-Regler entdeckt man weitere Sounds die der Amp ebenso herrlich umsetzt. Im Clean-Kanal kann man auch sehr flexibel Eq-en und den Sound in verschiedenen Richtungen bringen. Für richtig viel Gain im Clean-Kanal hatte ich heute keine Zeit, kommt aber noch.

Bin auch gleich zum Leadkanal. Bei mittlerem bis hohem Output-Pickups hat man bereits mit minimal Gain (unter 9 Uhr) herrliche satte Crunchtöne. Mäßigt man sich mit dem Gain-Regler bleibt der Ton auch sehr differenziert und durchsetzungsfähig im Mix. Je mehr Gain man dazugibt, desto mehr fängt die Gitarre an zu singen. Hier bedarf es allerdings einer gezielten Einstellung des EQ damit man auch mit viel Gain durchsetzungsfähig bleibt im Bandkontext, gerade wenn die Frequenzen dicht gefüllt sind. Was auch viel Lead-Durchsetzung bringt: Gain etwas zurücknehmen und dafür den Gain-Boost des Amp einschalten.

Ich würde hier empfehlen, sich den EQ nach dem Sound mit dem meisten Gain einzustellen und erst danach den cleanen Kanal einzustellen. Hier kommt dann einen auch der Clean Presence Regler zugute. So bekommt man die Kanäle gut aufeinander abgestimmt. Im Studio, wenn mann Takes nacheinander aufnimmt, ist das natürlich Wurscht.

Ja, ich bin immer noch begeistert soweit. Die Bandbreite die der Engl Morse 20 abdeckt, macht ihn für mich zum One and Only Amp und glücklich sein. Neben dem Engl werkeln im Proberaum auch ein Fender Super Sonic und ein Marshall Mini Silver Jubilee von den Kollegen. Beide haben so ihre Stärken aber die Signalgüte die der Engl liefert ist für mich darüber, ich wollte zumindest nicht tauschen. Aber hey, die Kollegen sind mit ihren Amps auch glücklich und am Ende, ist es sicherlich eine Geschmacksfrage.

Dafür dass hier ein Engl SE revoiced wurde, klingt für mich der Engl Morse 20 schon sehr eigenständig. Da wurden wirklich die Ton-Genen geändert. Signalgüte, Qualität, Ausstattung und Kompaktheit sind jedoch zum Glück geblieben. Deswegen habe ich am Ende auch in die Tasche gepackt und mit nach Hause genommen um dort etwas Spass zu haben.

Dazwischen kamen aber die Kollegen und ich wollte eigentlich Bass spielen. Der Bass Verstärker versagte jedoch den Dienst und meinen FM3 hatte ich auch nicht dabei. So habe ich kurzerhand den Bass in den Morse gesteckt, den Regler hinten auf Silent gestellt und bin über XLR in die PA. Ging auch sehr gut und wir konnte spielen. Hatte mich nur anfänglich gewundert über den Basssound bis ich gecheckt habe, dass ich im Leadkanal war.... :D

Hoffe ich langweile euch nicht mit meinen Ausführungen und werde auch über die nächsten Erfahrungen und Tests berichten.
:hat:
 
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Kurzer Erfahrungsbericht 3 zum Engl Morse 20. Dahoim.

Nachdem ich ihn gestern mit nach hause genommen habe habe ich ihn ohne Box nur über XLR mit dem Audient Interface verbunden (direct Monitoring) und über die Neumann KH80 Monitore gespielt. Das klingt sehr gut und obwohl ich hier jahrelang meine 112er V30-Box gewohnt bin, hat mir in Zimmerlautstärke nix gefehlt. Nebenbei kann man ganz einfach direkt aufnehmen. Das ist keine Notlösung sondern einfach eine geile Lösung für zuhause!

Apropos Transport: Die entsprechende Engl Tasche ist garnicht mal schlecht, im Deckel ragt der Griff vom Amp raus und man kann ihn auch so tragen, was mir aber nicht gleich klar war, schultert man diese Tasche hängt der Engl nach unten und nicht waagerecht, was natürlich viel besser zum tragen ist. Schmiegt sich gut am Körper an und es passt noch die Gitarrentasche über die gleich Schulter.
Engl Ironball Head Gigbag


Ich habe übrigens nicht nur die drei eingebauten Engl-IR gespielt sondern auch eigene in den Amp hochgeladen. Herrlich auch wie Volumen und Master den Ton beeinflussen. So habe ich auch alle meine Gitarren mal durchgespielt (sind ja nur 6 Stück) und mir ist folgendes aufgefallen: Ist der Amp z.B. eingestellt auf meine PRS mit 59er Pickups die ordentlich raushauen, gibt es natürlich sofort einen Volume-Drop wenn ich z.B. meine Telecaster mit 51er Fender Nocaster Pickups einstöpsle. Ich muss aber hier nichts am Volume oder Gain verstellen, ein kurzer Klick auf dem Gain-Boost reicht um die Pickups auf dem Level der Humbucker zu bringen. Sehr praktisch.

Wenn man zusätzlich zum Gain-Boost noch den Endstufen-Boost dazuschaltet, kann man damit mit einer outputschwachen Gitarre einen Leadspur über einen Humbuckerteppich legen! Ja, in machen Situationen sind die zwei Boosts nötig um sich mit dem Morse durchzusetzen aber genau dafür sind sie ja da! Ich habe immer noch nicht das Bedürfnis gehabt, Pedale vor dem Amp zu schalten. Ich ertappe mich sogar bei dem Gedanken, meinen FM3 zu verkaufen... Richtig brauchen tue ich ihn nicht, behalte ihn aber dennoch noch, da das meine Rückversicherung gegen GAS aller Art ist... :D

Ich habe für mich auch nochmal das Thema dumpfer Klang untersucht. Bei manchen Gitarren/Pickups war der Ton tatsächlich etwas dumpfer aber sobald ich entweder beherzter angeschlagen habe oder einfach materialschonender den Gain-Boost eingeschaltet habe, waren alle Höhen wieder da (ein Effekt wie wenn Gitarrenspeaker und Endstufe anfangen zu arbeiten und den Ton abrunden). Der Tone-Regler war dabei die ganze Zeit bei 13:30, hat also auch noch genug Reserven. Mir gefällt diese Charakteristik des Morse sehr, weil er somit nie harsch in den Höhen klingt. Man muss das aber wissen und auch auf die eigene Spielweise einstellen.

Nimmt zuhause nicht viel Platz weg und frisst kein Brot...:D
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