Moin EON... du hast mich da glaube ich in einigen Punkten missverstanden.
EON schrieb:
Was bedeutet "Diskretisierung ? Und in wie weit unterscheiden sich die beiden Arbeitsschritte (Normalisieren oder "Gainen") im Bezug auf die Qualität wirklich?
Ist nicht dieAnhebung (und die damit einhergehende Verschlechterung der Qualität) beim Normalisieren nicht das gleiche wie das Anheben des Gain, außer, dass beim Normalisieren vorher das Material "analysiert" wird, um die max. Anhebung zu ermitteln, während beim "Gainen" der Wert Anhebung von mir angegeben werden muss ?
Im Prinzip nimmt sich das Normalisieren oder "gainen" erstmal nichts, das stimmt schon. Nur wird bei der "Normalisierfunktion" der meisten Progs unmittelbar nach dem Normalisieren (bzw. währenddessen) das WAV neu geschrieben - und zwar mit der durch das Sampleformat gegebenen Genauigkeit (meist 16, seltener 20/24 bit integer). Intern rechnen die "guten" Programme alle mit Fließkommaarithmetik (i.d.R. Double, also 32bit, aber eben nicht 32bit Integer, sondern Fließkomma). Wenn ich jetzt die mehrere Schritte der Signalbearbeitung in einem "Durchgang" zusammenfasse, also den Fader hochziehe und dann ohne die Datei zwischendurch neu zu schreiben den Limiter arbeiten lasse, vielleicht noch davor oder danach einen EQ, dann werden in dieser Signalkette die Werte als Fließkommazahlen durchgereicht und nicht auf Integerwerte (WAV) gerundet. Insbesondere an leisen Stellen wirkt sich das deutlich aus. Zwar sind eine oder zwei Zwischendiskretisierungen nicht wirklich hörbar, aber drei oder vier machen bei einem WAV in CD-Qualität u.U. schon einen Unterschied.
EON schrieb:
Das hat den Vorteil, dass die nachfolgenden Teile der Signalkette ein immer gleich ausgesteuertes Signal bekommen.
Das ist doch nach dem Normalisieren auch der Fall, oder ?
Jein. Wenn du
vor dem Limiter Normalisierst (auf Peak), wird der RMS-Pegel hinter dem Limiter immer verschieden ausfallen. Und auch der Peakpegel, denn die Peaks soll der Limiter ja gerade wegschneiden. Wenn man den Limiter auf 0dB stellt und den Eingangspegel manuell so anpasst, das man den Limiter gerade noch nicht arbeiten hört (im Sinne von Pumpen o.ä.), wird der RMS-Pegel immer relativ ähnlich sein, der Peakpegel immer genau auf 0dB. Jetzt klar?
0 dB RMS möchte ich gern mal hören (oder lieber doch nicht ;-))
Ich meinte auch nicht 0dB RMS, sondern nur die Methode. Eine RMS-Normalisierung (auf
-xyz dB) vor dem Limiter würde ja sogar Sinn machen, solange für die dann auftretenden Spitzen über 0dB genug Headroom da ist (interne Fließkommarechnung, s.o.)
Natürlich ändert sich der Pegel (programmabhängig). Bei Dir doch auch, oder lifert Dein Limiter nach der bearbeitung konstant 0 dB ?
Ich meinte nicht
innerhalb eines Stückes verschiedene Pegel, sondern je nach Dynamik des angelieferten Materials
von Stück zu Stück unterschiedliche Pegel, vgl. oben...
Jens