Diesen Post habe ich auch so in ein anderes Forum gestellt, da ich einfach nur meine Meinung dieser Diskussion beifügen will.
Einen Gruß ins Forum,
ich habe die "Hos SevenT5"-Diskussion schon länger auf allen unterschiedlichen Boards verfolgt, G&B gelesen und letzte Woche mit Mick auf der Musikmesse gesprochen. Es gibt so einige Punkte die leider immer in Foren auftauchen, neutrale Stellungsnahmen sind leider selten.
Einfach die Bilder aus der Werkstatt (auf der Homepage) anschauen und vielleicht mal seine eigene 4x12 aufschrauben, die von HoS anschauen. => Tadellos verarbeitet, mit sehr guten Materialen gearbeitet und pfiffige Ideen (Varioflex-Öffnung).
Ich habe mich eigentlich für die Varioflexversion interessiert, deshalb Mick auch danach befragt. Sie ist im Grunde eine 2x12 Bassreflex und eine 2x12 openback (oder auch nicht) im selben Gehäuse. Bei openback kannste eigentlich nicht sooo viel falsch machen. Welcher Ausschnitt nun das beste Abstrahlverhalten ermöglicht ist eine relativ vage Wissenschaft und bei der Größe der Öffnung kann man nicht mehr wirklich mit Gehäuse/Gehäusevolumen/etc. argumentieren. Von Dipolen spricht man bei Gitarrenboxen eigentlich nicht, man würde ja auch nicht die Box in die Mitte des Zuschauerraumes stellen wollen. Kritischer sieht es da bei der Bassreflexbox aus. Diese nutzt den vom Lautsprecher rückwärtig abgegebenen Schall. Dabei regt die erzeugte Druckwelle die Luft im Bassreflexrohr zum Schwingen an. Man hat also einen zweiten Lautsprecher, welcher allerdings einen engen Peak bei einer bestimmten Frequenz hat. Diese Frequenz wird durch die Maße des Resonanzrohrs bestimmt. Genutzt wird es hauptsächlich um aus kleinen Gehäusen Tiefbass zu zaubern (Basscombos), bzw. großen Lautsprecher Tiefbass (<30Hz) zu ermöglichen. Erkauft wird das ganze aber damit, dass das Bassreflexrohr ein schwingungsfähiges Gebilde darstellt, welches die Phase des Schalls dreht. Damit bekommt man Gruppenlaufzeitprobleme, sprich die Wiedergabe wird unexakter. Dies kann man einigermaßen in den Griff bekommen, indem man das Gehäuse, die Bassreflexöffnung und den Lautsprecher (unter Kenntnis seiner TSP) simuliert und viel probiert. So exakt wie ganz geschlossen wird es nie.
Mein Problem: Mick konnte mir nicht sagen auf welche Frequenz er das Bassreflexrohr abgestimmt hat, er hat es einfach nach Gehör gemacht. Muss nicht unbedingt schlecht sein, hat aber meiner Meinung nichts mit Boxenentwickeln zu tun.
Ich denke Klang ist sehr subjektiv. Somit möchte ich niemanden von irgendetwas überzeugen, oder ihm etwas madig machen. Allerdings hat die Gitarre eigentlich die Aufgabe Rhythmus (Exaktheit!) und Soli zu spielen. Dafür werden Frequenzen benötigt, welche im Mittenbereich liegen. Extremer Bass, oft Druck genannt, bzw. Schwammigkeit haben da nichts zu suchen. Sehr oft (geht mir selber so) spielt man allein Einstellungen, welche komplett untauglich für die Band sind. Andererseits versucht man oft den Klang einer x-tausendmal gedoubelten Metallica-Scheibe zu erreichen. Geht nicht mit einer Box und einem Verstärker. Gebt das Geld lieber für Bob Rock und eine Studio aus.
Gruß
Max