Elektrisches Surren (Buzzing) bei Ibanez MTM2

EMG rät zu folgendem Produkt (Klick mich).

Da könntest Du allerdings das Problem kriegen, dass die wiederum zu lang ist. Denn die Bauposition der Ibanez ist schon sehr speziell: für die Buchse gibts eine eigene, recht kurze Innenfräsung als Zugang, und von außen ist die Zarge in umgekehrter Richtung eingefräst. Die Buchse ist also wohl nicht wie bei vielen solcher Gitarren in einer langen, runden Bohrung zwischen Elektrikfach und Zarge befestigt, sondern an einer vermutlich 5-6 mm dicken Holzwand, die zwischen den beiden Fräsungen stehen geblieben ist. Ich fürchte, die empfohlene Buchse würde dadurch hinten 3-4 cm rausstehen und damit nicht in die kleine Fräsung passen...

Ich würde also schon mal probieren, ob die EMG-Buchse nicht doch passt. Falls deren Gewinde wiederum zu kurz sein sollte, solltest Du nach einer Standard-Stereobuchse mit verlängertem Gewinde suchen. Es gibt da die Switchcraft SC-L-12B, die könnte vielleicht passen. Wenn Du die googlest, findst Du sicher irgendwo einen Laden, der sie führt, zur Not über die Bucht. Einfach mal die Buchse ausbauen und die Wandstärke messen.

Was den Schalter betrifft, muss eigentlich auch kein neuer her. Wenn schon, dann sollte es bei einer HH-Bestückung aber ein 3-Weg-Schalter sein, also der hier:

https://www.thomann.de/de/emg_3_position_switch.htm

Ehrlich gesagt: darauf kommts jetzt auch nicht mehr an, und für einen eventuellen Verkauf (falls Dir die aktiven doch nicht gefallen) sind die Steckverbindungen schon viel eher werterhaltend. Aber wenns denn sein muss:

Der 2502N-Schalter ist ein speziell für Ibanez gefertigter mit etwas ungewöhnlicher Schaltlogik, aber für Dich zufällig auch passend. Der Schalter hat - wie ein klassischer Strat-Schalter - zwei elektrisch völlig getrennte Schaltebenen mit jeweils 3 Anschlüssen, die über den Schalter in verschiedenen Kombinationen auf den jeweils vierten Anschluss (quasi den Ausgang) der entsprechenden Ebene gelegt werden.

Du kannst an ihn die EMGs so anlöten, dass Du in den Endpositionen 1 und 5 und der jeweils benachbarten Zwischenposition 2 bzw. 4 den jeweiligen HB alleine hast, und in der Mitte auf Pos. 3 beide parallel. Und das geht so:

- Du lötest erst mal alle Ösen sauber ab, mit Entlötpumpe oder -litze. Lötspitze mit Tippy oä säubern und verzinnen. Die Lötstellen nicht zu lang erhitzen, diese Plastikschalter sind da etwas empfindlich.
- Die eine Schaltebene besitzt die 4 Kontakte, die in Richtung Ausgang liegen. Die bleiben alle leer und werden nicht gebraucht.
- Die anderen 4 Kontakte bezeichne ich jetzt mal aus Richtung Hals beginnend mit 1-2-3-4. An 1 kommt der BridgePU, an 3 der NeckPU.
- Von Kontakt 4 aus führt dann der Ausgang zum Volumepoti - fertig.

Nochmal: ich würde nicht an einem Schalter für 34 € sparen. Ich denke, trotz allem wird sich der Umbau schon lohnen. Wenn Du wirklich auf den EMG-Sound stehst - und speziell auf das Het Set - wirst Du in passiv wohl nichts finden, das genauso klingt. Und wenn sie erstmal drin sind und der Sound in Deinem Kopf auch aus den Boxen kommen sollte, ist alle Mühe vergessen :juhuu:.

Gruß, bagotrix
 
Einfach mal die Buchse ausbauen und die Wandstärke messen.

Gesagt getan. Und sie sieht eigentlich genauso aus wie die von EMG empfohlene. Bei der Länge messe ich zwar ca. 3 mm weniger, aber das sollte noch ins Fach passen.

Buchse.jpg

Aber jetzt wo ich die Klinkenbuchse nochmal genauer betrachte und den Unterschied zwischen Mono- und Stereoklinkenbuchse nochmal nachgelesen habe, frage ich mich: Habe ich da nicht eine Stereobuchse verbaut, die bisher aber nur wegen passiven Pickups "Mono" angeschlossen ist? Hot (weiß) und Ground (schwarz) sind ja an dem kurzen und langen Anschluss angelötet. Der mittlere für die Batterie ist ja auch vorhanden. Kann ich hier nicht einfach dann das Kabel der Batterie verlöten und gut ist? Sprich brauche ich gar keine neue Buchse?

Was den Schalter betrifft, muss eigentlich auch kein neuer her. Wenn schon, dann sollte es bei einer HH-Bestückung aber ein 3-Weg-Schalter sein, also der hier:

https://www.thomann.de/de/emg_3_position_switch.htm

Genau diesen Schalter hatte ich ja auch gepostet. Habe ihn mir nochmal genauer angeschaut und wäre bereit das Geld zu zahlen. Im Endeffekt ersetzt er ja den mitgelieferten Bus im HET-Set wodurch ich nur noch an der Klinkenbuchse löten müsste. LEIDER macht mir hier wiedermal das kleine E-Fach wohl einen Strich durch die Rechnung. Da der EMG Switch mit fast 1" Breite echt klobig ist und die Steckanschlüsse für die PUs eingebaut auf der linken Seite liegen, werden die Pins wohl gegen den Korpus stoßen. Ich könnt kotzen...

Switch.jpg

- Die anderen 4 Kontakte bezeichne ich jetzt mal aus Richtung Hals beginnend mit 1-2-3-4. An 1 kommt der BridgePU, an 3 der NeckPU.
- Von Kontakt 4 aus führt dann der Ausgang zum Volumepoti - fertig.

Switch2.jpg

So richtig?

Habe beim Suchen des Schalters noch dieses Diagramm gefunden (Klick mich). Ist es nicht auch wichtig, Position 6 (Ground) mit dem Bus zu verbinden? (Im Foto als ? markiert).

Und wenn sie erstmal drin sind und der Sound in Deinem Kopf auch aus den Boxen kommen sollte, ist alle Mühe vergessen :juhuu:.

Ich hoffe sehr! Aber langsam wird das Thema echt zermürbend... :oops:

Grüße

-DNS-
 
Hallo nochmal,

sorry, dass ich das Thema wieder anstoßen muss. Aber da meine beiden letzten Fragen bisher unbeantwortet sind und ich das Projekt am Wochenende (hoffentlich) endlich abschließen will - Lötkolben, Entlötpumpe, Multimeter und alles weitere steht bereit - stelle ich nochmals kurz und knapp meine Fragen und hoffe auf eine kurze und knappe Antwort ;-)

  1. Kann ich meine bisherige Klinkenbuchse nun auch für aktive Pickups weiterverwenden?
  2. Habe ich das Lötschema richtig verstanden und ist eine Erdung des Schalters notwendig oder nicht?

Schonmal danke und Grüße,

-DNS-
 
Zu 1.: Nein, denn ohne Schaltkontakt gehts nicht.
Zu 2.: Ob Dus verstanden hast, kannst nur Du wissen...;). Aber im Ernst, eine Erdung / Masseanschluss ist nicht nötig. Passive Gitarren funktionieren auch ohne, und bei EMGs braucht man ja nicht einmal eine Saitenmasse.

Gruß, bagotrix
 
Zu 1.: Okay, dann verstehe ich es wohl echt nicht. Dachte der offensichtlichste Unterschied zwischen Mono- und Stereobuchse sind 2 zu 3 Anschlüsse. Meine verbaute Buchse (Post #22 Bild 1) hat 3 Anschlüsse von welcher der mittellange frei ist, was mir sehr nach dem beschriebenen "Schaltkontakt" bzgl. Batterie aussah.
Zu 2.: Da bezog ich mich auf mein Bild, in welchem ich die 4 Kontakte mit 1, 2, 3, 4 beschriftet habe um sicherzugehen, dass ich auch die richtigen Kontakte so bezeichnet habe. Das verlinkte Schema bestätigt dies aber. Das mit der Erdung war mir soweit bewusst, da mich dies ja auf die Idee brachte, aktive Pickups einzubauen. Nur hatte halt jedes Schaltdiagramm von EMG das Groundkabel vom Switch zum Bus eingezeichnet mit dem Hinweis "If there is a ground wire coming from the switch, insert it into one of the black terminals on the terminal block". Deshalb die Frage.

Grüße

-DNS-
 
1. Oh, das hatte ich in der Tat übersehen. Die dritte Lötfahne spricht tatsächlich dafür, dass die für die aktive und passive Version der Gitarre (beides gabs ja mal) die gleiche Buchse verwendet haben. Schaltbuchse und Stereobuchse habe ich dem Fall etwas unexakt deckungsgleich verwendet. Der Sinn der Sache ist folgender: An den dritten Anschluss kommt der Masseanschluss der Batterie. Solange kein Kabel in der Buchse ist, hängt die Batterie masseseitig quasi in der Luft - kein geschlossener Stromkreis, kein Stromverbrauch, Batterie entlädt sich nicht unnötig .

So eine Stereobuchse hat drei Anschlüsse - sie stehen den drei Bereichen Tip/Ring/Sleeve beim Stereo-Klinkenstecker gegenüber (auf englisch "TRS"). Ist nun ein Mono-Stecker in der Buchse, berührt der mittlere interne Kontakt der Buchse statt eines getrennten "Rings" den gleichen Teil des Steckers, an dem auch die Signalmasse hängt ("Sleeve", also den Schaft). Damit wird die Masse der Batterie mit dem gleichen Masseanschluss wie das Gitarrensignal verbunden, über das Gitarrenkabel letztlich mit der Masse des Verstärkers.

Die alte Buchse kannst Du also durchaus probieren. Man kann halt nicht sehen, wie das Innenleben der Buchse gestaltet ist, vermutlich aber schon Stereo/TRS. Falls Du einen Klinkenstecker zur Hand hast :D, kannst Du ihn reinstecken und die Verbindungen mit dem Multimeter checken. An der leeren Buchse kannst Du zwischen keiner der drei Lötfahnen einen Durchgang (also 0 Ohm bzw. einen extrem kleinen Wert) messen. Wenn Du dann einen Stecker einsteckst, solltest Du an der Buchse einen Durchgang zwischen dem jetzt leeren Anschluss und der Lötfahne messen, an der jetzt die Masse hängt.

2. Ich hab mir nochmal das verlinkte Schema angeschaut, und jetzt weiß ich, was Du meinst. Der Ground/Masse-Anschluss dort hat nicht die Funktion, den Schalter zu erden. Stattdessen stellt er die Masseverbindung bereit, mit der der Schalter dann intern in den Stellungen mit gesplitteten PUs die entsprechenden Adern der Pickupkabel verbindet. Den Schalter insgesamt zu erden kann man in Fällen probieren, bei denen es beim Anfassen zu Nebengeräuschen kommen sollte. War bei mir noch nie erforderlich.

Beim Split wird ja in der Regel einfach die Verbindung der beiden HB-Spulen an Masse gelegt (es gibt auch "korrektere" Möglichkeiten, bei denen die zweite Spule völlig aus der Schaltung genommen wird, aber da ist der Verdrahtungsaufwand höher und man braucht aufwendigere Schalter).



Gruß, bagotrix
 
An der leeren Buchse kannst Du zwischen keiner der drei Lötfahnen einen Durchgang (also 0 Ohm bzw. einen extrem kleinen Wert) messen. Wenn Du dann einen Stecker einsteckst, solltest Du an der Buchse einen Durchgang zwischen dem jetzt leeren Anschluss und der Lötfahne messen, an der jetzt die Masse hängt.

Genau so war es. Dementsprechned habe ich mich gestern daran gemacht, das Projekt zu beenden. Mit Erfolg. Siehe Bilder:

E-Fach_1.jpg E-Fach_2.jpg MTM2.jpg

Schalter funktioniert wie gewünscht. Verglichen zu den Ibanez V7/8 haben die EMG ordentlich Output. Fast schon zuviel... Zumindest einige BiasFX Patches via UR22mkII klingen nun leicht "übersteuert", während sie mit den Passiven noch "normal" klangen. Aber da muss ich mal mit Zeit rumspielen.

Bin trotzdem sehr zufrieden mit allem und der Einbau hat wirklich - bis auf paar Hindernisse - Spaß gemacht. Auch am erstmaligen Löten hatte ich Freude. Deshalb nochmal danke für die vielen Tipps, ohne die es nicht so gut geklappt hätte.

Wenn noch Fragen sind, einfach Fragen.

Grüße

-DNS-
 
Hi,

eins ist mal klar: optisch hat die Klampfe schon mal voll gewonnen. Hätte nicht gedacht, dass eine RG (ist ja dieselbe Grundform) mit Metallkappen so gut aussieht.

In Sachen Output könntest Du mal schauen, ob die PUs vielleicht einfach ein bisschen zu nah an den Saiten sind. Die ursprünglichen PUs waren ja eigentlich auch keine Leisetreter, und wenn alles sauber ausgesteuert ist, sollte auch bei den EMGs ein echter Cleansound möglich bleiben. Der eigentliche Sound verändert sich zumindest bei den mir bekannten EMGs mit der Höhenverstellung auch weniger als bei passiven AlNiCo-HB. Da gibt es schon manche, die zB deutlich Mitten verlieren, wenn man sie runterschraubt, und umgekehrt können sie auch zu gepresst klingen, wenn sie zu nahe an den Saiten sind. Also einfach mal ein bisschen rumprobieren.

Ein kleiner Tipp noch: Im Interesse der Haltbarkeit der Verkabelung bei wilder Bühnenaction würde ich den 9V-Block immer in Schaumstoff, Luftpolsterfolie o.ä. packen, wenn man ihn nur lose im Elektrikfach platzieren kann.

Gruß, bagotrix
 

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