Einfachheit von Stücken = Qualitätsverlust?

Bei den Beatles muss ich mich auch GEH anschließen... ich kenne nicht viele Songs aber neulich hab ich erst mit einer Gitarrenschülerin einen Song gespielt (Irgendwas mit "Bird")... da hab ich schon gestaunt was so in Popmusik stecken kann.
Auch mein Musiktheorielehrer empfielt bei Analyseübungen neben Mozart und co auch mal die Beatles.

edith: http://www.youtube.com/watch?v=U0Hbo0cVoME&noredirect=1
 
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Absolut... gerade die Beatles werden desöfteren von Anfängern und auch guten Fortgeschrittenen unterschätzt... je nachdem wieviel Mühe man sich macht mit vielen derer Songs.. ich habe dieses Buch, aus meiner Klavierzeit -> http://www.amazon.de/dp/0860019128/...de=asn&creative=22494&creativeASIN=0860019128, kann ich nur empfehlen für Interressierte.. ein Quell an Kreativität was die Liverpooler Männer da geschaffen haben.

Was ich auch erlebt habe bspw. sind Hobbybands, die nach dem Motto "spielen wir dochmal Beatles, das ist doch easy" gnadenlos daran scheiterten.. und dann bspw. bei CCR od. anderen "Oldies" gelandet sind.

Einfachheit von Stücken = Qualitätsverlust ist eine Gleichung die sich so nicht aufstellen lässt. Zwei unklare Parameter in einer Gleichung..
 
Naja besonders die ersten Lieder von den Beatles sind ja einfacher gestrickt, was nicht bedeuten soll, dass sie nicht gut sind.

Was mir spontan einfällt ist z.B Day Tripper, Drive my Car, Paperback Writer, Eleanor Rigby (C und E + Variationen von E), Magical Mystery Tour, Love Me Do, I should have known better... Sind zwar nicht alle von den ersten Jahren der Beatles, aber sooo stark hat sich ihr Stil in den 8 Jahren nicht verändert.

Ein Gegenteil davon wäre mein eigentliches Lieblingslied (neben Strawberry Fields forever) von den Beatles: A Day in the Life. Schon 1000 mal gespielt (Text+Griffe) aber ich kann die Griffe nicht einmal annähernd nicht auswendig. Sehr kompliziert.....
 
Um das ganze mal banal aus der Drummerecke zu betrachten: mir ist ein geiler, stinknormaler 4/4 Groove, der einen automatisch mit dem Kopf nicken lässt, viel lieber als technisches Gefrickel, wo ein ungerader Takt den anderen jagt und Polyrhythmik vorne und hinten zu finden ist. Das ist zwar auch mal ganz nett, aber zu viel abgefahrenes Zeug zerfleischt ein Lied auch nur, da geht der rote Faden verloren.
Und das würde ich so von den Drummern auf ein ganzes Lied einfach übertragen: weniger ist manchmal mehr :nix:

Man vergleiche folgende Videos (auch wenn es nur um Drummer geht, ich denke, das ist auch übertragbar):



Keiner dieser oben gezeigten Grooves von Benny Greb ist wirklich schwer zu spielen, der Groove und das Gefühl, mit dem er die Songs spielt, macht sie aber in meinen Augen viel besser anzuhören als folgendes von Terry Bozzio:



Versteht mich nicht falsch, ich respektiere Terry Bozzio, technisch gesehen wahrscheinlich einer der besten Drummer weltweit und jemals, aber in meinen Augen viel zu komplex und progressiv/abgefahren, das ganze.
 
Kennst du Gavin Harrison und sein Solo-Album? ^^
Das ist denke ich keine einziger 4/4 Takt dabei. Fürchterlich zum anhören, obwohl ich sonst diese Ecke von Musik mag (Progressive, Art Rock,...)
 
Gavin Harrison ist neben Jojo Mayer mein absoluter Lieblingsdrummer. Bei Porcupine Tree unschlagbar, als Solokünstler auf der Bühne unglaublich, in Workshops unglaublich, aber mit seinem Solo-Album werde ich auch irgendwie nicht warm... :redface:
 
Hier meine werte Meinung oder Argumentation zu diesem Thema, welche ich immerwieder gerne anbringe---so auch kürzlich erst wieder im SONGWRITING Forum:


Viele Hobby-Songwriter (ich natürlich auch) versuchen immer einen Song mit ach-so-vielen Akkorden und und Licks zu versehen, weil sie der Meinung sind, nur ein komplex-aufgebauter Song wäre ein guter Song.

All das einfache Zeug, was einem so einfällt, wird schnell wieder verworfen, weil man glaubt, das solch simple Dinger kein Mensch hören will oder aber die Kritiker sagen könnten "ANFÄNGER-Songwriter"

auch mir geht es oft so.

dabei hat ja die Geschichte gezeigt, das es oftmals die einfach gestrickten Songs sind, die zu HIts wurden.

spontan denke ich da an :

DITRY Ol TOWN---wenige Akkorde, gleiche Melodieführung über den gesamten Song, keine Bridge, kein üblicher Refrain
LADY IN BLACK----nur 2 ! Akkorde, ansonsten wie bei DIRTY OL TOWN
HYMN---------------wenige wenige Akkorde, gleiche Melodieführung über den gesamten Song, keine Bridge, kein üblicher Refrain

sind das die beschriebenen "LOW QUALITY-SONGS" ??

...wenn ja, warum waren alle Hits ?


und es gibt mit Sicherheit noch mehr Beispiele.

Also, sollte man seinen Gefühlen beim schreiben und komponieren freien Lauf lassen. Und wenn dabei nur ein 2-Akkorde-Song rauskommt, sollten wir ihn annehmen und nicht ständig hinterfragen, ob nun Hitverdächtig oder nicht
Schliesslich kann man seinen Song ja mit zusätzlicher Instrumentierung und kleinen Fillings auch interessant gestalten​
 
Ich schließe mich meinem Vorposter definitv an.
Die Frage ist nicht immer, wieviel Akkorde oder Harmonie ein Song hat, sondern wie das ganze eingesetzt wird und in rhythmischen Kontext gebracht wird.
Beim Songwriting muss ich allerdings dazu sagen, dass ich gemerkt habe, dass ich oft einfach mal Akkorde über einen geschriebenen Text lege um das zu testen und die Melodie festzulegen, mir im Nachhinein aber dann viel zu wenig Gedanken darum mache, warum ich das so einsetze, welche Alternativen es gibt und wie ich das ganze interessant gestalten könnte. Natürlich muss man dabei sehen, ob beim Songwriting eher das musikalische oder eher das lyrische ausschlaggebend ist, aber man kann nach mehreren Songs eben bei einfachen Liedern schnell zu Wiederholungen kommen. Dann kann sicher ein Lied spannend sein, eine ganze CD dann aber wieder langweilig.
Bei mehreren Instrumenten ist das dann natürlich wieder anders. Am Arrangement erkennt man glaub ich recht schnell, ob der Autor Ahnung von Musik hat, oder eben weiß, wie man auf der Gitarre und dem Klavier 4 Akkorde greift.
Vor allem bei "Stars", die über die Jahre einiges an Titeln produzieren kann man die Spreu vom Weizen beim Überblick über die Songs relativ schnell trennen.
Bezieht man also das langweilige an 4-Chords-Titeln auf ein Lied würde ich absolut nicht sagen, dass das minderwertige Lieder sind, besteht eine ganze CD daraus, dann muss der Schreiber schon richtig gut sein, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.
Liebe Grüße
Alfons
 
Qualität ist ein Attribut, das man erst einmal definieren muss, um die Eingangsfrage exakt zu beantworten.
Ist es die Schnelligkeit, in der der Gitarrenhero seine 32stel spielt? Wohl kaum.
Ist es die Technische Ausführung? Nö
Ist es die Bandbreite und die Komplexizität der Vocals. Scheiße - auch nicht.

OK - für mich ist ein zentraler Punkt, welche Gefühle ein Song beim Hörer auslöst. Oder besser gesagt, DASS er Gefühle auslöst.
Entscheidend hierzu trägt für mich dazu bei, in welchem Verhältnis die Haupt-Melodie zu den Harmonien und zum Rhythmus steht.
Daneben (je nach Genre) natürlich auch der Text im Kontext zum jeweiligen Zeitgefühl.
Einer der Päpste des Songwritings ist für mich Larry Dvoskin. Schaut Euch mal seine Songwriting-Workshops auf Youtube an. Für mich war das sehr inspirierend.
 
Auch mein Musiktheorielehrer empfielt bei Analyseübungen neben Mozart und co auch mal die Beatles.

Ist das selbe. Die Frage wäre dann nur noch wer war zuerst, das Ei oder das Huhn.

- - - Aktualisiert - - -

Qualität ist ein Attribut, das man erst einmal definieren muss, um die Eingangsfrage exakt zu beantworten.

Die Leute lieben das was sie kennen.

Es ist bestimmt nicht der Komponist der bestimmt was gut und was schlecht ist.
 

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