Es gibt Leute, die sind wahnsinnig überzeugt von sich, aber wenn ich sie mir anschaue, na ja, dann finde ich sie nicht so gut. Manche sind halt noch am Anfang ihrer Karriere, manche mittendrin und machen Müll und manche sind respektabel weit, spielen unglaubliche Soli, merken aber zum Beispel nicht, daß das weder zum Lied passt, noch im Rhythmus liegt und eigentlich auch in der falschen Tonlage ist.
Es gibt etwas wie Talent. Das ist bei Instrumentalisten nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen, denn um etwas überzeugend darbieten zu können, muß man sich schon ein wenig auf dem Ding auskennen.
Aber beispielsweise beim Dart sieht man das übedeutlich. Da gibt es Leute, denen gibt man verschiedene Darts in die Hand und sie schieben ihre Streuung über Scheibe und Wand auf's Werkzeug. Und da gibt es Leute, denen gibt man 20 verschiedene Darts in die Hand, sie werfen alles in die 20 und sagen "du, ich merke da keinen Unterschied zwischen den Dingern". Und man kann nicht fassen, daß die das einfach so da reinwerfen und der Pfeil genau dahin fliegt, wo man ihn sich bei sich selbst immer wünschen würde und es trotz laangem Trainings nicht schafft. Die haben einfach etwas angeboren, was anderen fehlt.
Das ist das Talent.
Hat man das nicht, kann man sich einen abmühen wie man will, es wird nie so galant sein wie bei jemandem, der Talent hat und das mittels fleißiger Übung pflegt. Der ist naturgegeben voraus, das ist halt Gottes Geschenk an ihn.
Dann gibt es welche, die sind nicht begnadet, aber begabt. Die können etwas mit der Materie anfangen und haben einen leichteren Zugang dazu als die meisten. Das sind häufig Allroundtalente, die sind in so ziemlich allem, was si tun gut. Gut in der Schule, gut in den Hobbys, gut in der Beziehung. Bei denen klappt's einfach und es klappt unter anderem, weil sie erkannt haben, daß alles im Leben wichtig ist, selbst wenn es nicht wichtig ist. Es geht nicht darum ob es wichtig ist, sondern ob man sich selbst konditionieren kann sich durch etwas notfalls durchzubeißen und alles, was man anfängt, auch gut zu machen.
Ja, und dann gibt es noch welche, die üben sehr fleißig, sehr motiviert in ihrem einen Fach, aber denen fehlt das, was die Begnadeten und die Begabten von Natur aus haben. Wenn einem das Gehör fehlt, dann wird das einfach nichts, egal wie sehr er sich anstrengt. Natürlich kann er immernoch tolle Sachen aus der Theorie ausarbeiten, aber da fehlt dennoch etwas. Menschen mit geschultem Gehör hören den Unterschied zwischen begnadeten Fleißigen und nichtbegnadeten Fleißigen ohne Probleme heraus, denn er ist existent. Egal, was die Hobby-VanHaVaiPetruccis im Forum meinen. Tiger Woods ist zum Beispiel so einer. Er zählt zu den besten Golfern. Aber nicht, weil er begnadet ist, denn das ist er nicht, sein Spiel ist stark stimmungs- und ausrüstungskabhängig, sondern weil er übt wie jemand, der früh damit angefangen hat, der einen leichteren Zugang zu seinem Ding hatte und der heute jemand ist, der damit sein Geld verdient und es gut machen will. Es gibt weitaus bessere Golfer als ihn. Das sind dann eben die Begnadeten, die viel üben. Und nein, Tiger lebt von seinem Bekanntheitsgrad, nicht von seinen Ergebnissen, denn diese sind nicht mehr so gut. Denn anderen stehen die damals exklusiven Schläger und Bälle aus seinen Siegerzeiten nun auch zur Verfügung. Und mittlerweile gibt es noch besseres Equipment. Bla bla, never ending story.
Und dann gibt es noch diejenigen, denen alles und die Übung fehlt. Die sind völlig resistent gegenüber jeglicher Kritik und kennen keine Gnade. Haben sehr häufig die Einstellung nur Marke X taugt was, Rest ist scheiße, Musikstil Y geil, Rest Müll, Interpret Sülz ist Gott, kein anderer. Und die sind relativ häufig im Forum anzutreffen und leben davon, daß man keine Hörproben posten muss um Anerkennung zu bekommen.
