Eine Tonart erkennen

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HeiLu
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Hallo,

ich verstehe nicht, wieso die Tonart für den Song ,, When you`re gone" von Bryan Adams C-Dur ist. Er beginnt weder mit C und hört auch nicht mit C auf.
Wer kann mich aufklären.
 
Die Akkorde C, F und G stehen in Dur. Dann ist C die erste, F die vierte und G die fünfte Stufe.

In einer Dur-Tonart steht immer der erste, vierte und fünfte Stufenakkord in Dur.
 
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vielen Dank für Deine Antwort, ich versuche das zu verstehen. Ich war immer der Meinung, dass entweder der erste Akkord eine Liedes oder der letzte Akkord
die Tonart bestimmen.
 
Antwort 1: Ganz klar, weil er mit Melanie C singt. (ok, nicht so witzig)

Antwort 2: Spart Vorzeichen, weil alle Akkorde und Melodietöne, die vorkommen, mit wenig Aufwand passen.

Antwort 3: Schau mal die 2-5-1-Verbindungen; die werden zwar verschiedentlich variiert, aber Dm (ii)- G (V) - C (I) kommt ja schon ziemlich oft vor. Und meistens könntest du die V ja auch als Septakkord spielen, ist also die Dominante. So ähnlich fängt es ja auch an. Warum er einen offeneren Schluss bevorzugt hat und nicht auf der I aufhört, kann man sich ja überlegen - aber hören tut man das schon, dass es nicht die I ist.
 
hallo Earth616

ja, ich habe die Datei so schnell nicht parat gehabt !
Vielen Dank
Beitrag automatisch zusammengefügt:

hallo Ziegler,
ja, bei Melanie C musste ich auch schmunzeln .
Der offene Schluss hat mich auch irritiert !

Danke für Deine Antwort
 
Ich war immer der Meinung, dass entweder der erste Akkord eine Liedes oder der letzte Akkord die Tonart bestimmen.
Diesen Irrtum hast Du ja jetzt bemerkt. Das ist zwar häufig so, aber nicht immer, und schon gar nicht zwangsläufig.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich war immer der Meinung, dass entweder der erste Akkord eine Liedes oder der letzte Akkord die Tonart bestimmen.
Diese Regel gibt es so nicht, dass ist eine Faustformel, pi mal Daumen - siehe McCoy.
Man kann die Akkorde analysieren, s.o., aber man kann sich auch auf seine Ohren verlassen - auf das Hörempfinden.
Ich bin der Meinung, die Tonart ermittelt man nicht per Quintenzirkel oder Theorie, sondern man hört sie raus.

Er beginnt weder mit C und hört auch nicht mit C auf.
Das letzte "gone" ist doch ein C, oder hab ich mich da verhört?
 
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Er beginnt weder mit C und hört auch nicht mit C auf.
Aber fast jede kurze Harmonie-Fortschreitung Dm - G7 - C - C (= Kadenz) hört auf C auf, und dabei dauert/liegt das C auch doppelt so lange, wie die Akkorde davor.
Das ist schon mal ein echt gutes Indiz für C als Grundton.

Thomas
 
Aber fast jede kurze Harmonie-Fortschreitung Dm - G7 - C - C (= Kadenz) hört auf C auf, und dabei dauert/liegt das C auch doppelt so lange, wie die Akkorde davor.
Oder auf der Dominante G. Das wäre schonmal ein theoretischer Grund, warum der Song eher nicht in F-Dur ist, obwohl einige Akkorde (Bb, F, Dm) da direkt hinpassen würden. Denn was soll G-Dur von F-Dur aus gesehen sein?

Das heißt also:
  • Ein Anfangs- oder Schlusston ist ein Indiz, aber sicher kein klares Erkennungszeichen für eine Tonart;
  • Ein Anfangs- oder Schlussakkord mag im klassischen Bereich ein starkes Indiz für eine Tonart sein, sofern man nicht einen Trugschluss hat (den man aber hört) -
  • in der moderneren Musik braucht es aber Varianten, um in der Vielfalt noch ein bisschen Originalität herauskitzeln zu können; und so ergeben sich Songs, die entweder gar kein klares tonales Zentrum (Tonart) haben, oder aber deren tonales Zentrum nicht identisch ist mit Anfangs- und Schlussakkord.
Oder auf Deutsch: Bryan Adams war pfiffig. Und andere Pop-Komponisten sind es auch. Bei Volksliedern und Kirchenchorälen wird man das weniger erleben.
 
Denn was soll G-Dur von F-Dur aus gesehen sein?
So sollte man mMn nicht zu argumentieren beginnen ... Doppeldominante in diesem Fall, und in jedem anderen Fall findet sich bestimmt auch irgendeine
hübsche Herleitung.

Thomas
 
Gut, gebe ich zu, dass man darauf immer eine Antwort findet.
 
Ich bin der Meinung, die Tonart ermittelt man nicht per Quintenzirkel oder Theorie, sondern man hört sie raus.
Hochinteressanter Standpunkt. Vor allem für einen Anfänger sehr hilfreich. :poop:

Er beginnt weder mit C und hört auch nicht mit C auf.
Dass die Regel nur eine grobe Vereinfachung ist, kannst Du Dir an Beispielen überlegen.
80% aller Volkslieder fangen mit einem Auftakt in der Dominanttonart an. Damit ist das "beginnt mit" schon mal nix.
Das Ende ist zwar oft in der Grundtonart, aber wenn der Komposer gern ein "offenes" Ende möchte, ein Fade out oder ähnliches, kann da jeder beliebige Akkord stehen.

Ein Song muss auch nicht nur in einer Tonart stehen.
Das Zauberwort hier ist "tonales Zentrum". Bei vielen Songs ist das durch II-V-I Verbindungen gekennzeichnet, wodurch man die Grundtonart empfindet (Spannung - Entspannung). Schau einfach mal unter dem Begriff nach, wenn es Dich näher interessiert. In Popsongs auch gern VIm - V - I oder mit VI ...
Bei deinem Song ist es das typische Dm-G-C, was einem da sofort ins Auge sticht.
 
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Es gibt auch Stücke, die auf einem anderen Akkord als auf der Tonika der Ursprungstonart enden, ohne daß es ein offenes Ende oder ein Trugschluß ist.

Das Beispiel, das ich für diesen Fall immer heranziehe, ist das Kleine Präludium C-Moll BWV von J.S. Bach. Beginnt in C-Moll und hört mit einem "richtigen" Schluß in G-Dur auf:


View: https://www.youtube.com/watch?v=8uJK2KjAk-4

Viele Grüße,
McCoy
 
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Schönes Beispiel. Das Stück moduliert ja relativ schnell nach G. Darum schrieb ich auch "tonales Zentrum". Obwohl das wahrscheinlich für den TE schon wieder "Overkill" ist ;)
 
Es gibt auch Stücke, die auf einem anderen Akkord als auf der Tonika der Ursprungstonart enden, ohne daß es ein offenes Ende oder ein Trugschluß ist.

Die Kirchentonarten sollte man noch erwähnen. Mixolydisch, Lydisch und Dorisch werden auch sehr häufig in der Pop- und Rockmusik eingesetzt. Dann endet ein Stück in C-Dur schon mal auf G, F oder Dm.
 
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"F A C", nicht "E G C"
hm? 🤔

Hochinteressanter Standpunkt. Vor allem für einen Anfänger sehr hilfreich.
vielleicht hätte ich statt Tonart schreiben sollen „Tonika“: man setzt sich an ein x-beliebiges Instrument, klimpert darauf rum, und hat schnell den Grundton. Ob Dur oder moll, hat man auch einigermassen schnell raus.
Beantwortet das nicht schon die Frage?
 
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Magst Du (mir) das bitte erklären ?

Anstatt z. B. eine Melodie in C-Dur mit der Note C beginnen und enden zu lassen, kann man auch auf der zweiten Stufe mit dem D beginnen und enden. Das ist dann die dorische Tonleiter in D. Analog funktioniert das auch mit allen anderen Stufen, die lydische Tonleiter beginnt auf der 4. und die mixolydische Tonleiter auf der 5. Stufe.

Diese Kirchentonleitern haben besondere Eigenschaften, dorisch und mixolydisch beispielsweise besitzen eine große Sexte und eine kleine Septime, deswegen werden sie gerne in bluesigen Stücken verwendet, aber auch in der Popmusik.
 
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