Eine junge Pianistin gibt Gas ...

  • Ersteller Cosinus
  • Erstellt am
dass sie talent hat ist keine frage, aber man sollte sich wirklich fragen, inwieweit die eltern mit dafür verantwortlich sind. es kann sein, dass kinder von ganz allein lust am musizieren entwickeln. so wie ich, ich hab im kleinkinderalter mit einem froschklavier angefangen, dann war das interesse geweckt und ich habe ab dem zeitpunkt dann nur noch allmählich spieltechnik und equipment verbessert. :D ;) nur ich wurde leider nicht so gut wie sie.

kann natürlich auch sein, dass die eltern das mädchen zwingen und es deshalb so gut ist. wenn man mal mit einbezieht, dass sie sichtbar asiatische wurzeln hat ...
ich habe von einem japanischen jungen auf meiner nachbarschule gehört, der den ganzen nachmittag klavier zu spielen hatte. und wie man so das image der strebsamen, fleißigen und sehr wenig freizeit habenden (!) japaner kennt, ist das bestimmt kein einzelfall.
ich glaube nicht, dass der junge schlecht spielte, nur weil er es nicht wollte ! ich weiss nicht mehr genau, wie sich diese situation beendet hat, aber er hat definitiv als jugendlicher mit dem klavierspielen aufgehört ...
genauso gut kann der zwang aber auch zum erfolg führen ! wie war das denn mit unseren ganzen großen meistern ? beethoven, mozart ? kann auch sein, dass ich total daneben liege, aber ich glaube, dass die wohl auch ein strenges elternhaus hatten und da auch gut mal den ganzen tag geübt wurde. :confused:
sicherer bin ich mir bei michael jackson. da mein ich mich noch ziemlich genau zu erinnern, dass er von seinem vater als kind dermaßen zum tanzen gedrillt wurde.

und wer sind denn heute unseren großen meister ? seit mozart und beethoven sind schon ein paar jahre vergangen, aber irgendwie muss man doch eingestehen, dass der kult um alle komponisten nach denen viel geringer ausfällt. deshalb fürchte ich leider, dass man ohne strenge elterliche hand nicht zum supertalent wird. ohne zweifel können so bemerkenswerte fähigkeiten auch aus spass and der musik entstehen, aber ich glaube einfach nicht, dass man so extrem gut werden kann. denn der entscheidenste zeitpunkt, der die spätere karriere bestimmt, ist nunmal die kindheit. und wenn da die grundsteine zum klavierspielen schon so umfangreich gelegt sind, dann ist das ein enormer vorteil. natürlich muss das kind auch eine veranlagung haben, sonst wird es nie zum wirklichen talent. dass man "wunderkind" ist, halte ich schon für eine vorraussetzung.

nicht, dass ich diese methoden der eltern befürworte, aber wir sollten für uns alle mal entscheiden, ob die menschen, die als größte genies aller zeiten gelten, soweit gekommen wären ohne die disziplin der eltern oder musiklehrer.
apropos : damals waren die eltern die musiklehrer. also psychisch gesehen eine ganz andere situation für den schüler (aka den eigenen sohn), als wenn man sein kind heutzutage einmal wöchentlich inne musikschule schickt !
 
Ich mag dieses Kind nich...:evil:


bin selten so neidisch gewesen...!!!
 
evtl. ist sie ja eine Hochbegabte (der, den ich kenne, ist jedoch feinmotorisch eine Niete).

Hochbegabung ist oft wenig förderlich für ein glückliches Leben und die Eltern solcher Kinder sehen es teilweise sogar als Behinderung.

Aber mal abgesehen davon: wenn ein Kind jetzt kunstgerecht ein meisterliches Gedicht voller abgeklärter Weisheit (das Gedicht) vorträgt
- sollen wir ihm das abnehmen?
- ist darin die Botschaft von abgeklärter Weisheit?
- hat das Kind verstanden, nachempfunden, worum's darin geht?
- was wollen wir?

Also ich will ein Gesamtkunstwerk: alle sollen sich furchtbar Mühe geben/gegeben haben: der Komponist, der Interpret und ich als Konsument.

Daneben ist Spaß(jawoll!) und Zirkus: wenn's weiterhin so gut läuft mit meinem Lernen und deutlich besser mit meinem Altern bring ich dieselbe Nummer als 100-jähriger.

Mit Pedal! ;-)

LG
 
Ich stimme mit dir ueberein, die sogenannte "Hochbegabung" (fuer mich ein eher zweifelhafter Begriff) ist fuer einen Menschen kein Segen, eher ein Laster. Zumal oft nicht die Hochbegabung direkt das Laster ist, sondern die wohl immer damit einhergehende Schwaeche in anderen Bereichen (praedestiniert ist hierbei wohl der soziale Kontakt zu anderen Menschen). Hochbegabung ist isolierend und viele wissen damit nicht umzugehen, d. h. wissen ihre Begabung in was auch immer nicht einzusetzen.
Ich habe mal einen Bericht gesehen, in dem ein Junge (vielleicht ein wenig aelter) innerhalb eines Jahres das Klavierspielen lernte und anfing Jazz zu komponieren, CDs herausbrachte und Konzerte gab. Er war Autist und das oeffentliche Leben war ihm fremd.
Moeglich, dass diesem jungen Maedchen vielleicht ein aehnliches Schicksal zuteil ist.
 
Viellleicht liegt es ja daran, daß jemand mit solch außergewöhnlichen Begabungen von seiner Umwelt ganz anders als normal behandelt (genaugenommen manipuliert) wird und daher ein falsches Selbstbild entwickelt. Man kennt das ja z.B als "Star-Allüren" gewisser Promis. Und wenn die Betroffenen dann ihren Anspruch auf Anerkennung allein aus den Wesensmerkmalen ableiten, in denen sie anderen überlegen sind, bekommen sie natürlich Probleme und werden verunsichert, sobald sie mit dem "richtigen Leben" konfrontiert werden und die erlernten Verhaltensmuster scheinbar nicht mehr funktionieren. Besonders fatale Folgen dürfte das gerade in jungen Jahren haben, wo sich die Persönlichkeit erst entwickelt. In einem der Videos sieht man ja recht deutlich, wie sich das Mädchen nach ihrer Vorstellung wie fremdgesteuert und ohne Interaktion mit ihrem Publikum verbeugt und dann geht.
 
Cosinus schrieb:
Viellleicht liegt es ja daran, daß jemand mit solch außergewöhnlichen Begabungen von seiner Umwelt ganz anders als normal behandelt (genaugenommen manipuliert) wird und daher ein falsches Selbstbild entwickelt. Man kennt das ja z.B als "Star-Allüren" gewisser Promis.[...]

Ja, das ist sicherlich moeglich, aber ich glaube dass sich "Star-Allueren" bei einem (waren das jetzt 5 oder 6 Jahre) alten Maedchen noch nicht so sehr ausbilden.

Das Maedchen kam mir eher zurueckhaltend und schuechtern vor, nicht als wuerde es sich auf die ihm gewidmete Aufmerksamkeit etwas einbilden.

LG Mart
 
Als Hochbegabter ist der soziale Kontakt zu anderen Menschen beeinträchtigt? Kenne ich nur zu gut... :rolleyes:
 
Mart schrieb:
Ja, das ist sicherlich moeglich, aber ich glaube dass sich "Star-Allueren" bei einem (waren das jetzt 5 oder 6 Jahre) alten Maedchen noch nicht so sehr ausbilden.
Das ist ja auch schon wieder eine ganz andere Kiste, gerade was die Damenwelt betrifft. ;) (Mitlesende natürlich ausgeschlossen) :D
War auch nur als Beispiel gemeint, wie es Erwachsenen oft geht, wenn sie kein normales Feedback, wie z.B. von wirklichen Freunden, bekommen.
Das Maedchen kam mir eher zurueckhaltend und schuechtern vor, nicht als wuerde es sich auf die ihm gewidmete Aufmerksamkeit etwas einbilden.
Ja, kann sein, dass die ihr zuteil gewordene Aufmerksamkeit sie vielleicht etwas überfordert hat. Vielleicht auch ganz normal, aber unterschwellig bin ich da schon irgendwie besorgt und habe das wohl deshalb so interpretiert.
(anfangs war ich nur begeistert, und das "nichts Schlimmes ahnend" war eigentlich nur so eine Floskel)
Die (ganz) jungen "Damen", die ich so kenne, sind da viel lebhafter, nur leider nicht so talentiert. Aber das kommt wohl noch... :)

lucjesuistonpere schrieb:
Als Hochbegabter ist der soziale Kontakt zu anderen Menschen beeinträchtigt? Kenne ich nur zu gut...
... beeilte er sich, zu sagen. :D
Hochbegabung wird nach meiner Beobachtung von durchschnittlich Begabten oder "irgendwie anders" gearteten Mitmenschen wohl recht oft als Konkurrenz oder gar Bedrohung empfunden. Habe mal in einem Buch gelesen, um beliebt zu sein, müsse man mittelmäßig sein.
So nach dem Motto: Elite ist Schiete. Mittelmaß macht viel mehr Spaß.
Scheint aber was dran zu sein.


Interessant übrigens, in welch ungeahnte Richtung sich dieser Treath inzwischen entwickelt hat.
 
Da verfasst man schon nen ellenlangen beitrag...da ist man schon nicht mehr angemeldet...

Im Prinzip aber keine neuen Erkenntnisse...


arghs....



MfG
Christian
 
Die kleine ist echt spitze!
Ich glaub wenn ich mal so gut werden will wie die muss ich mich ran halten:redface:
Ich hatte leider nicht das Glück als Kind ein Instrument lernen zu dürfen, da meine Eltern kein Geld für Misikunterricht hatten (obwohl in der Schule hatten wir Blockflötenunterricht:eek: )
Jetzt hab ich mir den Traum Klavier spielen zu lernen selbst erfüllt;)

Werde gleich mal für nächste Woche üben:D
 
Ich habe mal einen Bericht gesehen, in dem ein Junge (vielleicht ein wenig aelter) innerhalb eines Jahres das Klavierspielen lernte und anfing Jazz zu komponieren, CDs herausbrachte und Konzerte gab. Er war Autist und das oeffentliche Leben war ihm fremd.
Moeglich, dass diesem jungen Maedchen vielleicht ein aehnliches Schicksal zuteil ist.

koennte vielleicht Matt Savage gewesen sein:

YouTube - Matt Savage Trio - Infected with Hemiola

Gruss, Alex
 
Hmm, die kleine spielt wie ne Maschine. Vielleicht kann man n bisschen Emotion bei so nem kleinen Kind nicht erwarten, aber ich find das n Unding. Musik klingt erst dann gut, wenns gefühlt wird vom Interpreten!
 

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