Ein offener Brief an C.Kemper... / Der Traum-Amp

  • Ersteller Rockerator
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Genau. Quasi wie bei einem "echten" Amp. Ich will da meine Box und mein Pedalboard anschließen können und gut. Ganz puristisch aber eben total flexibel und mit den authentischen Sounds der genannten Amps.
Den ganzen zusätzlichen Schnickschnack, den der Profiler bietet brauch ich nicht - die Möglichkeiten würden mir keine Ruhe lassen. ;)
.

Kannst du auch beim Kemper:great: Der hat auch einen FX. Könntest je nach Effekte auch die 4Kabel Methode machen. Sprich, deine Effekte und die Amps vom Kemper. Wenn der Kemper eine Endstufe hat ( oder halt eine externe ), könntest du auch mit der Cab Off, deine Box daran betreiben. Quasi so wie du es dir wünschst. Deine Effekte, deine Box und die Amp Vielfalt des Kempers;)

Do it:D
 
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Du finanzierst mit jedem gekauften Kemper die Weiterentwicklung dieser Technologie. Tust Du es nicht mehr durch Lite Varianten, muss Kemper die Entwicklung reduzieren oder die Profiler teurer machen.
Kemper nimmt keinen Einfluss auf den Preis der Profile und vertreibt auch keine Profile, die stellen "nur" die Plattform.

Soll der Amp X von Blug nicht genau sowas werden? Also bis auf die Optik. https://www.bluguitar.com/amp-x/
Im Prinzip kann man dann auch jeden anderen Modeller nehmen wenn es einem nur auf die Amps ankommt und man die ausschließlich über eine Gitarrenbox spielen will. Dann würde ich auch eigentlich eher zu anderen Systemen greifen, die das Amp Verhalten inklusive EQs etc. abbilden.

Eine "abgespeckte" Version ohne Profiling ist schon fast sinnlos. Dabei handelt es sich nur um Software, es wäre sogar deutlich teurer da eine parallele Entwicklung extra für diese Plattform zu machen. Die nötige Performance kommt nicht vom Profiling, das kann so lange daran rumrechnen wie es möchte, das ist ja nicht zeitkritisch. Der Player braucht Performance, um mit so wenig Latenz wie möglich die Signalkette zu berechnen. Nur mit dem Weglassen des Profiling Features kann man leider keinen geringeren Preis rechtfertigen, besonders nicht wenn man gleichzeitig noch andere Hardware wie farbige Displays, Mobile Konnektivität usw. fordert. Wenn das Patent ausläuft wird es sehr schnell Konkurrenz Produkte geben, die Implementierungen sind ja teilweise schon gemacht.
 
Im Prinzip kann man dann auch jeden anderen Modeller nehmen wenn es einem nur auf die Amps ankommt und man die ausschließlich über eine Gitarrenbox spielen will. Dann würde ich auch eigentlich eher zu anderen Systemen greifen, die das Amp Verhalten inklusive EQs etc. abbilden.
So wie ich das verstehe soll der Amp X aber schon etwas mehr sein. Man kann angeblich auch andere Amps und Overdrives einspielen und das ganze soll über die NuTube Technologie dann auch besser klingen als Kemper. Im Prinzip schon ein Modeller der schwer in Richtung Kemper geht.
 
Die große Herausforderung wäre aber eigentlich eine Modelling Gitarrenbox, denn die Box macht oft mehr für den Sound aus als der Verstärker an sich. Die müsste sich man wie ein 1x12" Fender Combo, mal wie ein 2x12" Vox, dann wie 4x12" Marshall mit Greenbacks oder V30, Mesa 4x12" Oversided... klingt. Als Fullrange-Modeller Boxen gibt es da Ansätze, aber als klassische Gitarrenbox?
Das gibt es seit ein paar Wochen auch von Kemper und nennt sich Kemper Cabinet. Die kann als Fullrange betrieben werden, aber auch ich glaube 12 unterschiedliche Speakertypen und auch unterschiedliche Boxengrößen simulieren. Ist aber eine passive Box. Leider war das Teil schneller ausverkauft als man gucken konnte, sonst würde es bei mir zuhause auch schon stehen.

Noch was zum EQ: der Kemper hat verschiedene EQ-Möglichkeiten.
- Einmal innerhalb des Rig, wo sie unterschiedliche Einstellmöglichkeiten simulieren und errechneten Einfluss auf das Rig nimmt
- als separate EQs vor oder hinter dem "Amp" im Rig
 
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Danke erstmal für die ganzen Beiträge. Sehr interessant!

Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass Kemper mit einem solchen abgespeckten Amp im klassischen Amp-Design und klassischer Funktionsweise durchaus Erfolg haben würde.
Ich hätte gedacht, dass es vielleicht auch rechtliche Einwände geben könnte wenn man den Sound der "Amp-Klassiker" so exakt simuliert und dann vielleicht sogar damit wirbt. :nix:

Den Amp X werde ich mir bei Gelegenheit mal angucken.

Ach ja: Und das "Onkel Kemper" sollte keinesfalls despektiertlich rüberkommen. Falls sich jemand daran gestört haben sollte, bitte ich höflichst um Verzeihung. ;) ->Edit by C_Lenny: Im Titel "neutralisiert"*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das gibt es seit ein paar Wochen auch von Kemper und nennt sich Kemper Cabinet. Die kann als Fullrange betrieben werden, aber auch ich glaube 12 unterschiedliche Speakertypen und auch unterschiedliche Boxengrößen simulieren. Ist aber eine passive Box. Leider war das Teil schneller ausverkauft als man gucken konnte, sonst würde es bei mir zuhause auch schon stehen.

Leider ist das Ding nicht dafür geeignet um per Direktmikrofonie abgenommen zu werden, das fände ich ja super spannend, weil man dann mittlerweile die gesamte Kette hätte, es gibt ja auch schon entsprechende Mikrofone :)

Ich hätte gedacht, dass es vielleicht auch rechtliche Einwände geben könnte wenn man den Sound der "Amp-Klassiker" so exakt simuliert und dann vielleicht sogar damit wirbt.
Machen ja andere Modeller auch und bei denen ist ja genau diese Exaktheit das Ziel. Axe Fx und Co. versuchen ja teilweise so zu modellieren, dass das auf Komponentenebene passiert. Ich persönlich denke, dass schon mal eine Firma dagegen vorgegangen wäre wenn es da Ansatzpunkte gäbe, Modelling ist ja nicht neu und schon früh wurden da nicht die Original Namen verwendet sondern Umschreibungen.
 
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Leider ist das Ding nicht dafür geeignet um per Direktmikrofonie abgenommen zu werden, das fände ich ja super spannend, weil man dann mittlerweile die gesamte Kette hätte, es gibt ja auch schon entsprechende Mikrofone :)
Das wäre dann doch irgendwie sinnfrei. Der Kemper IST ja schon die gesamt Kette. Da macht es doch gar keinen Sinn, dann wieder bei 0 anzufangen und die Kette doppelt darzustellen. Das Kabinet ist ja nur für den In-Room Effekt und nicht um dann wieder mit Mikro abgenommen zu werden.
 
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Vielleicht wie bei Fender für jedes Profil einen kompletten Amp, der nur dieses eine Profil kann :D
 
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Jetzt ist mein Interesse an Modelling-Boxen geweckt und ich habe noch etwas geforscht - vielleicht interessiert es euch ja auch.

Als Fullrange-Modeller Boxen gibt es da Ansätze, aber als klassische Gitarrenbox? Das einzige, was ich in der Richtung bisher kenne sind die Line 6 Powercab mit ihren Speaker-Modelling. Hat das mal jemand ausprobiert?
Das ist auch "nur" eine aktive FRFR mit einem eingebauten DSP mit Boxen-Modellen oder eigenen IR. Die Modelle sind aber auch inkl. Mikrofon, also nicht das, was ich meinte.

Das gibt es seit ein paar Wochen auch von Kemper und nennt sich Kemper Cabinet. Die kann als Fullrange betrieben werden, aber auch ich glaube 12 unterschiedliche Speakertypen und auch unterschiedliche Boxengrößen simulieren. Ist aber eine passive Box.
Das Ding hatte ich gesehen, aber schnell wieder vergessen. Für Kemper Nutzer ist es vermutlich klasse, da sie damit einfach und flexibel einen "Amp-In-the-Room" hinbekommen - sozusagen das "Missing Link" bei Kemper. Für alle anderen bringt die Box aber nichts. Es ist im Prinzip eine Gitarrenbos mit einem Breitbandlautsprecher - vermutlich baulich sehr ähnlich dem Celestion K12H-200. Die "Magie" passiert dann nicht in der Box sondern im Kemper Profiler, der DSP-Modelle für 12 klassische Lautsprecher umsetzt, die genau auf diese Box/diesen Speaker optimiert sind. Das sind nun aber eben keine IRs sondern Modelle ohne Mikrofon. Coole Sache. Aber wie gesagt vor allem ein Stück neue Software im Kemper.

Ich hätte ja gerne solche Modelle in der Box, die ich dann mit verschiedenen Toptteilen nutzen könnte. Eine DSP-basierte Aktivbox passt da nicht recht zum Röhrentopteil. Gerade denke ich über eine 3x12 oder 4x12 nach, bei der man zwischen den unterschiedlichen Lautsprechern/-Kombinationen umschalten kann... :rolleyes:
 
Nur der originale Amp reagiert auf seinen originalen EQ, was man beim Kemper nachträglich ändert ist immer etwas anderes (nicht schlechter).

Man kann am Kemper viel nachjustieren, aber das ist etwas wo er mMn kurztritt: das Profile ist immer ein Snapshot von einem end2end setup.
Einfach "den einen 2203 dazu Channel-/Mastervolume, Gain, 3-Band-EQ, Effektweg" ist modelling und kein Profile.

Das war für mich der Hauptgrund, weshalb ich beim Axe-Fx II gelandet bin. So toll die Profiles des Kemper sind, wollte ich nicht darauf verzichten, die einzelnen Amps genau auf mein Setup und meinen Geschmack anzupassen. Die Werkspresets sind beim Axe-Fx II eh Müll, aber wenn man in alles eingreifen kann vom Tonestack über den Bright-Cap bis hin zu den Endstufenröhren und Trafos, hat man unendlich viele Möglichkeiten, jeden Sound zu verwirklichen, den man im Kopf hat. Insbesondere Gain und Klangregelung des Kemper haben mich in dem Punkt nicht so überzeugt. Irgendwie hatte ich bei jedem größeren Eingriff an diesen Stellen den Eindruck, dass zugleich etwas verloren geht.

Tatsächlich finde ich nicht wenige Amps im Kemper beim Durchhören durchaus nochmal einen Hauch authentischer als beim Axe - aber das gilt eben vor allem im DI-Sound, wenn also das komplette Profil genutzt wird. Ein von kundiger Hand erstelltes Profil macht mMn noch immer die größere Annäherung an diesen einen Sound möglich, den man zB auf einer Aufnahme gehört hat. Wenn es denn das ist, was für den stolzen Besitzer Priorität hat.

Für die vom TE ins Spiel gebrachte Anwendung als Ersatz für klassische Amps, also zum Spielen über Endstufe und Box, gibt es beim Kemper aber mMn zwei Handicaps: Zunächst mal der EQ, der eben doch nur ein simpler Graphic EQ ist, aber den Charakter des "Snapshots" nicht in ähnlich individueller Art beinflussen kann wie bei einem echten Amp oder auch einem Modelling, das auf der Echtzeitberechnung des Verhaltens der einzelnen Komponenten fußt.

Und dann eben das Problem, das gefühlte 99 % der Profile die komplette Recording-Kette abbilden. Das Gerät muss also nachträglich das wieder herausrechnen, was man nicht braucht, sprich Lautsprecher, Box, Mikrofon, Mikrofonposition und ggf. die Endstufe. Das beruht jeweils auf bestimmten Annahmen, und die müssen sozusagen per "Schätzung" gewonnen werden. Man entfernt sich also zwangsläufig vom Original, ähnlich wie bei jedem Verstellen des EQs.

Beim Modeller ist es genau umgekehrt: Der Entwickler weiß ja, welche Stellen im Code für welches technische Teil stehen, und er muss diese Berechnungen nur weglassen. Der Modeller nähert sich also theoretisch mit jedem "Weglassen" einer gemodelten Verstärkungsinstanz dem realen Amp an, während sich der Profiler mit jedem Weglassen davon entfernt. Das Resultat habe ich heute mal wieder ausprobiert - und habe festgestellt, dass der Custom-Marshall, den ich bei meinem alten BOSS GT-Pro programmiert habe, als reine Preamp-Simulation über meine reale Röhrenendstufe und 2x12er so überraschend gut klingt, dass er sich in dieser Anwendung sowohl mit hochwertigen Röhren-Preamps (Egnater, Groove Tubes, Brunetti) als auch mit dem Axe-Fx II durchaus messen kann. Kein Mensch würde das GT-Pro dabei als "steril, typisch digital" oder sonstwas negatives heraushören. Sicher, das gilt nicht für alle Models, aber man hört, was für diese einfachere Anwendung grundsätzlich schon vor 15 Jahren (!) möglich war.

Wenn man also einen quasi reduzierten Kemper bauen würde, würde er mMn seinen wesentlichen Vorteil verlieren, nämlich die authentische Abbildung einer komplexen Signalkette. Die Technologie wäre mit dem reinen Amp-Profiling eigentlich unterfordert. Gleichzeitig könnte er das prinzipbedingt weniger gut leisten, was man von einem klassischen Amp erwartet, nämlich seinen persönlichen Sound in möglichst vielen Facetten individuell formen zu können - und nicht zuletzt, den Amp an die eigene(n) Gitarre(n) anzupassen. Umgehen könnte man das nur, indem man eine Unmenge von verschiedenen Einstellungen der Amps jeweils als eigenes Profil einbauen und die dann womöglich ineinander "morphen" (erinnert sich noch jemand an DigiTechs GNX-Serie?) könnte, um Zwischeneinstellungen zu erzeugen. Könnte man wohl machen, wäre aber gewiss nicht billiger, weil ein ganz neuer technischer Ansatz, der wahrscheinlich auch doppelt soviel Prozessorpower bräuchte...

Letzter, nicht ganz unwichtiger Punkt des TE ist der Verzicht auf die Möglichkeit zum eigenen Profiling.
Gerade die wäre aus meiner Sicht aber bei dieser Anwendung unverzichtbar. Denn aufgrund der Schwäche in den Einstellmöglichkeiten ist man eigentlich darauf angewiesen, den Amp erst mal zu besitzen (oder zu leihen), ihn so einzustellen, dass er für einen "richtig" klingt, und das dann selbst als Profil festzuhalten. Da man das über den Line Out des Amps ohne Frequenzkorrektur bzw. Speaker Sim machen könnte (weil man ja über eine reale Box spielt), würde das im Gegensatz zum Mikrofonieren auch keine besonderen Kenntnisse oder tolle Geräte erfordern. Allenfalls einen Lastwiderstand, wenn die Endstufe mit profiliert werden soll. Dieses "reduzierte" Profiling wäre für mich jedenfalls nötig, um die geringeren Eingriffsmöglichkeiten zu kompensieren.

Gruß, bagotrix
 
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Ein echter Röhren Kemper :D
 
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KickstartMyHeart
  • Gelöscht von klaatu
  • Grund: Ot
....Und warum gibt es etwas Vergleichbares nicht schon längst?...

Gibt es, das heisst Modeller?

...Oder anders: Wo liegt mein Denkfehler? ...

Dein Denkfehler ist, das Kemper den Röhrenamp "entschlüsselt" hätte.
Das macht ein Kemper aber nicht wirklich, kann er nicht.

Der Kemper erstellt ein Profil eines ganz bestimmten Amps in einem ganz bestimmten Setting (Gain-EQ-Master) - nennt sich glaube ich Direktprofil.
Oder ein Profil eines Effektpedals.
Oder meiner Box-Speakern+Mikrophonierung.

Oder ein Profil eines ganz bestimmten Amps in einem ganz bestimmten Setting (Gain-EQ-Master) an einer ganz bestimmten Box (mit ganz bestimmten Speakern), auf spezielle Weise mikrophoniert in einem speziellen Raum.

Danach kann man das auf x-tausendweisen bearbeiten und miteinander kombinieren.
Wenn ich das Kemper-Prinzip richtig verstanden habe, kann man das aber nicht mehr so bearbeiten, wie Du den zugrundeliegenden Amp verstellen könntest.
Beispiel:
wenn ich eine Vox AC 30, kann ich den per Volume von ganz clean auf ganz Overdrive regeln und er wird neben der Verzerrung noch viele Klangnuancen verändern.
Und dies je nach eingestellten Cut bzw. Treble/Bass-Einstellungen.

Der Kemper nimmt diesen Vox aber in einem ganz bestimmten Volume/Cut/TB-Setting auf.
Das ist wie ein Photo.
Und was immer Du dann am Kemper veränderst, wird nicht dasselbe sein, was Du am Vox ändern könntest.
Das kann selbst ein Kemper noch nicht.

Stattdessen bietet der Kemper x nützliche und interessante Regelmöglichkeiten an, die Du an realen Amp gar nicht hast, die dort gar nicht möglich wären.

Ich finde die Analogie zum Photo recht passend.
Man kann, sobald das Bild digitalisiert ist, alles Mögliche nachbearbeiten, Bilder verbinden, auch "Unrealistisches" realisieren etc.
Aber im Kern ist das Bild eben das Bild.

Wobei die Bearbeitung von statischen Bildern einfacher und heute technisch wesentlich weiter fortgeschritten ist, als die Technologie zur Abbildung eines hochkomplexen, in sich interagierenden Systems wie einem Verstärker.
 
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