Ein Mann namens John Pearse

  • Ersteller Uschaurischuum
  • Erstellt am
Uschaurischuum
Uschaurischuum
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.11.24
Registriert
24.10.07
Beiträge
1.625
Kekse
6.566
Den Namen John Pearse haben bestimmt schon die meisten von Euch schon einmal gehört, es gibt z.B. Gitarrensaiten, die diesen Namen auch tragen. Ich hatte das Vergnügen, bei ihm Gitarrenunterricht zu erhalten, und das ging so: Anfang der siebziger Jahre erschien im dritten Fernsehprogramm S3 ein Gitarrenkurs in wöchentlichen Folgen als Serie. Der Amerikaner John Pearse hielt den Kurs in deutscher Sprache. Wir können davon ausgehen, dass damals viele Hunderte von Gitarristen unter seiner fachkundigen Anleitung begonnen haben. Zu dieser Zeit gab es, glaube ich, noch keine Videorecorder, zumindest hatte so etwas niemand. Man hätte sich nicht träumen lassen, dass es einmal Unterrichts DVDs geben könnte, oder gar YouTube. John Pearse war ein echter Pionier auf diesem Gebiet, bei den örtlichen Musiklehrern konnte man in unserer Kleinstadt entweder Klassik lernen, oder volkstümliche Musik von der übelsten Sorte, und somit war John auch unser aller Retter!
Kurze Zeit später durfte ich ihn auch live erleben, ausgerechnet in der Aula meiner damaligen Realschule. John Pears konnte mindestens genau so gut Geschichten erzählen, wie er Gitarre spielte, außerdem zeigt er, wie man sich einen Bogen, also eine Art Maultrommel, bauen kann. Er spielte damals recht viel Ragtime, das war bei Folkkonzerten eben zu der Zeit sehr gefragt.

Später ging John Pearse wieder in die Staaten zurück. Nach einem medizinischen Eingriff hatte er wohl sehr schlimme gesundheitliche Schwierigkeiten, er hatte sehr zu kämpfen, nun kann er jedoch wieder Gitarre spielen, dass lest ihr aber besser auf dieser Page nach:

http://www.johnpearse.com/deutsch.html

Vielen Dank für den wirklich guten Unterricht, John!
So sah er zur Zeit der Fernsehserie aus:
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • john.jpg
    john.jpg
    45,6 KB · Aufrufe: 1.251
In einer der Gitarre&Bass Ausgaben der letzten Monate war ein recht ausführlicher Artikel über den guten Mann drin, mit Interview etc, war interessant zu lesen.
Leider lief sein "Fernunterricht" ein wenig vor meiner Zeit, echt schade :)
 
Hei, es gibt Leidensgenossen.
Genaus dieser TV-Kurs brachte auch mich damals vom Lagerfeuer-Geschrammel zum Fingerpicking.
Die Titelmelodie kann ich heute noch spielen.

Habe John Pearse in Kirchheim/Teck auf der Musiknacht getroffen (2005 ?).
 
Da, wo ich damals wohnte (Zürich), bekamen wir Anfang der 70er gerade mal 2 TV-Programme herein. Wenn es da für uns schon dritte Programme gegeben härre, wäre ich vielleicht dann schon der Klassik abhold und so ein richtig "subversiver" geworden, mit Stahlsaiten :evil:. Von der Haarlänge her hätte ich um 1970 durchaus mit Herrn Pearse mithalten können :)

Gruss, Ben
 
Hi all,

ja, der gute John Pearse hat auch meine ersten bzw. besser die zweiten Schritte auf der Gitarre begleitet. Seine Gitarrenschulen habe ich heute noch, auch die Anfangsmelodie seines TV-Kurses, der "Guitar Train" klingt mir noch im Ohr, als wäre es gestern gewesen. Ich habe sogar eine LP aus jener Zeit von ihm, auf der er u.a. den "Guitar Train", Fingerpicking-Stücke sowie einige internationale Folksongs spielt und singt. Das jiddische Lied "Stil die nacht is ojsgesternt" habe ich von ihm zum ersten mal gehört.

JP.jpg


In den letzten Jahren habe ich von ihm nur im Bezug auf seine Saiten (die ein Freund von mir sehr lobt) und seine Ersatz- und Austauschteile für Gitarren (u.a. Saiten- u. Gurtpins) gehört.

John Pearse ist neben Hannes Wader und Reinhard Mey für mich einer derjenigen, der meine Liebe zur Gitarre durch - für mich damals - neue Techniken vertieft hat.

Greetz :)
 
Wir sind hier im Musik Board also vier Leute, bei denen der TV-Kurs von John Pears ziemlich am Anfang der Laufbahn stand.

Tatsächlich dachte ich auch schon immer, dass John Pearse aus England stammt, als ich diesen Thread vorbereitete, und nach weiteren Infoemationen suchte, habe ich wohl irgendetwas missverstanden, und habe daher diese Fehlinformation produziert. Danke für den Hinweis, rw!

John Pearse ist, wie übrigens auch ich, der Ansicht, dass es durchaus möglich ist, mit speziell dafür konstuierten Stahlsaiten auf einer Konzertgitarre zu spielen. Ich liebe diesen Klang!
http://www.infeld.at/temp/git_pearse.html
 
:) Ich zähl mich auch dazu. Obwohl ich zu den Millionen gehöre, die "bei" Peter Bursch in der Lehre waren, war John Pearse doch ein Held für mich, weil man ihm halt auch zusehen konnte beim Musizieren. Und wegen seines authentischen 70er-Hairstyles.

Ich erinnere mich allerdings am Besten an seinen Dulcimer-Baukurs. Dass man aus ein paar Holzplatten ein Instrument bauen kann - und das es sowas wie eine Dulcimer überhaupt gibt - fand ich hochgradig faszinierend.....eigentlich heut noch... :D
 
hallo John Pearse Freunde :)

ich entdecke gerade diesen Thread und kann mich mühelos zu Euch gesellen ....

gehöre auch zu denen, die seinerzeit "Candyman" und Co mitgeübt haben :D

nun suche ich aktuell irgendwo Tabs zum "Guitar Train", den ich mehr aus der Erinnerung spiele, aber ich möchte das ein wenig ausbauen ...

weiss nur die Akkorde

ich meine a G F E und ein Teil D G A

da gabs auch noch so ein paar Fill-ins etc.

hat jemand noch was als Tab (oder notfalls Noten) greifbar?

(ich weiss, ist lange her :rolleyes:)

Danke

Schöne Grüsse

Reinhard
 
Leider ist der gute John Pearse am 31.10.2008 (in Deutschland) verstorben :(
 
Ok, hab mal ge-powertabbed was mir noch eingefallen ist.
Vielleicht fällt ja dem einen oder anderen noch was dazu ein?
 

Anhänge

  • Guitar Train - John Pearse - Intro.zip
    1,2 KB · Aufrufe: 405
Ok, hab mal ge-powertabbed was mir noch eingefallen ist.
Vielleicht fällt ja dem einen oder anderen noch was dazu ein?

Danke, Axel, nee mir fällt leider auch nicht mehr ein! Es hat irgendwie fast schon etwas rührendes an sich, wenn ein älterer Thread wie dieser plötzlich wieder auftaucht!
 
... und ich dachte, ich hätte den Mann vergessen!

Heute Morgen hörte ich zufällig die Ballade "Home on the Range", ein Traditional-Klassiker (in diesem Fall von Bing Crosby interpretiert). Und das Stück kam mir so bekannt und vertraut vor, bis mir einfiel, dass dies eines meiner ersten Stücke war, die ich flüssig und mit Begeisterung gelernt hatte. Aufgrund einer Fernsehsendung im Dritten. Wie hieß dieser symathische Bartträger noch gleich, der mit englischem Akzent so interessant Akkorde beibringen konnte? Klar, John Pearse! Was ist aus dem nur geworden, gibt´s den noch?

Über Wikipedia bin ich dann auf diesen Thread aufmerkdsam geworden (!), der muss mir vorher irgendwie dadurch gegangen sein.

Schön, hier einige Gleichgesinnte zu treffen! Schön zu hören, was ein humorvoller, heiterer und geduldiger Mensch so alles mit seiner Gitarre bewirken kann. In aller Stille!

Herzlichen Dank, John!
 
Hi John, freut mich, dass du diesen Thread entdeckt hast, und hier nun ein weiterer Klassenkamerad aus der John-Pearse-School aufgetaucht ist!
 
Ich habe kürzlich ein Notenbuch in der Bücherei entdeckt:john Pearse-Gitarren Ragtime,in Tabulatur Schrift.
Es macht Spass sich zu erinnern.Das Buch ist im VGS Verlag Köln erschienen,vielleicht schaut ihr auch mal in die örtlichen
Büchereien,viel Glück!
 
Wow,

ich bin zwar noch nicht so alt dass es möglich gewesen wäre Unterricht bei ihm gehabt zu haben, allerdings bin ich auch ein großer verehrer dieses Mannes.
Und mindestens genauso verehre ich seine Saiten für Akustikgitarre, die sind echt Klasse! Leider nicht überall zu bekommen....
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben