Ein echter Fachartikel (kritisch betrachtet)

  • Ersteller DerOnkel
  • Erstellt am
Onkel Ulf, was hältst Du davon, den Verfasser des von Dir (aus technischer Sicht zurecht) so scharf kritisierten Artikels direkt zu kontaktieren und ihn sachlich mit Deinen Analysen zu konfrontieren? Wäre das nicht viel wertvoller und zielführender, als hier im Forum quasi hinter seinem Rücken Deinem Ärger Luft zu machen? Du könntest dann hinterher über die Reaktion berichten und/oder ihn um eine persönliche Stellungnahme hier in diesem Thread bitten. Die Kontaktaufnahme bietet sich unter Umständen auch über die G&B-Redaktion mit ihrer zentralen e-mail-Adresse an.
 
Ich glaube nicht, dass da etwas sinnvolles rauskommt. Ich meine, jeder kann doch mal irren - auch ein Profi bedenkt längst nicht immer alles oder vertut sich. Aber das hier kann man nicht mehr sachlich ausdiskutieren, das ist ein so großer Quatsch, dass der Autor am besten garnicht erst Stellung dazu bezieht. Wenn die schlau sind, dann können die ja angeben dass der Artikel von ihrem Praktikanten aus der 8. Klasse stammt - denn genau so liest sich das. Das ist dann zwar immernoch peinlich, aber wenigstens einleuchtend.
 
Moin Bluesfreak,

Ohne die angesprochenen diskutierten Mängel und Halbwahrheiten in Abrede stellen zu wollen (weils ja stimmt) stellt sich mir die Frage ob denn (ausser den vereinzelten Fachleuten hier) einem Laien dann der Artikel überhaupt noch verständlich wäre? Wollen wir wirklich nur wissentschaftliche Abhandlungen in so einem Magazin lesen...

samma so: als technischer Laie, der ich wäre, hätte ich schon gern den Anspruch, korrekt informiert zu werden - anders herum - hat so ein schreibender Fachjournalist nicht auch die Verantwortung und Verpflichtung, wahrheitsgemäss zu informieren? Es kann doch nicht sein, dass ich als Techniker oder auch nicht mehr wissen muss, als ein Fachjournalist. Momentan sieht es aber irgendwie so aus. Niemanden von uns geht es doch darum, jemanden nieder zu machen, zu verunglimpfen, usw. Wenn aber jemand - wie in meinem Zitat z.B. - was von "biphilaren Wicklungen" bei einem Tonabnehmer schreibt, was nicht nur haarsträubender Unsinn ist, sondern auch noch schlichtweg falsch - dann muss man doch aufklären und Unwissenheit aus der Welt schaffen.

Wir verblöden gemeinhin ohnehin schon immer mehr, das sieht man am stetig sinkenden Niveau der Rundfunk- und Fernsehunterhaltung, usw. Es werden Halbwahrheiten, Lügen und z.T. Unsinn verbreitet, der uns oftmals mühsam erspartes Geld kostet. Mit etwas mehr Wissen kann man hier schon bares Geld sparen und und hier kann ich nur sagen - wehret nicht nur den Anfängen, weiter so.

Gruß Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ich finde hier wird was grundlegend falsch angenommen: Dass es "uns Musiker" auf der einen und "die Fachpresse" auf der anderen Seite gibt. Fakt ist doch, dass auch viele Redakteure das als Teilzeitjob machen, professionelle Musiker sind oder aus teilweise jahrelangen Erfahrungen schreiben. Das ist das eine.

Und: Aus Erfahrung gewonnene Thesen halten natürlich nicht jeder empirischen Überprüfung stand.

Aber: die G&B ist auch keine wissenschaftliche Literatur und beansprucht das auch nicht für sich. Wenn allerdings der "Onkel" hier wissenschaftliches Niveau fordert, dann möge er sich sebst an die Regeln der Disziplin halten, Belege liefern, mit Quellen arbeiten und Nachweise führen. Ich weiß, das ist schrecklich mühsam, aber alles andere ist allenfalls "Populärwissenschaft".
 
Aber: die G&B ist auch keine wissenschaftliche Literatur und beansprucht das auch nicht für sich. Wenn allerdings der "Onkel" hier wissenschaftliches Niveau fordert, dann möge er sich sebst an die Regeln der Disziplin halten, Belege liefern, mit Quellen arbeiten und Nachweise führen. Ich weiß, das ist schrecklich mühsam, aber alles andere ist allenfalls "Populärwissenschaft".
Was soll man denn belegen? Klar, man könnte das bis auf die Maxwelschen Gleichungen zurück führen. Aber alles in allem geht es hier nicht um aktuelle Forschung oder komplizierte Theorien, es geht hier um Wissen das seit vielen Jahrzehnten gesichert ist und in jedem Physikbuch steht.

Niemand hat wissenschaftlichen Anspruch an so eine Gazette. Nur sollte es halt nicht komplett falsch sein.


Oder wäre es auch ok dass da eine Gitarre plus zwei Gitarren viele oder auch wahlweise vier oder sechs Gitarren sind weil es ja nur für Musiker geschrieben ist die ja von Natur aus ein wenig blöde sind so dass man sie mit dieser komischen Mathematik die ja eh nur die langweiligen Fachleute interessiert nicht belasten sollte? ;)


Ganz ehrlich, wir reden nicht von Prozessorarchitektur und auch nicht vom Large Hadron Collider. Wir reden von ein wenig Kupfer dass um einen Magneten gedengelt ist und die Schwingung einer Metallsaite aufzunehmen. Ein wenig Internetrecherche hätte auch einen vollständigen Laien gezeigt wie es geht, es gibt einfach keinen Grund hier Falsches zu schreiben. Ob wissenschaftlicher Anspruch oder nicht.
 
Naja, ich finde hier wird was grundlegend falsch angenommen: Dass es "uns Musiker" auf der einen und "die Fachpresse" auf der anderen Seite gibt. Fakt ist doch, dass auch viele Redakteure das als Teilzeitjob machen, professionelle Musiker sind oder aus teilweise jahrelangen Erfahrungen schreiben. Das ist das eine.

Und: Aus Erfahrung gewonnene Thesen halten natürlich nicht jeder empirischen Überprüfung stand.

Aber: die G&B ist auch keine wissenschaftliche Literatur und beansprucht das auch nicht für sich. Wenn allerdings der "Onkel" hier wissenschaftliches Niveau fordert, dann möge er sich sebst an die Regeln der Disziplin halten, Belege liefern, mit Quellen arbeiten und Nachweise führen. Ich weiß, das ist schrecklich mühsam, aber alles andere ist allenfalls "Populärwissenschaft".

Nur weil es sich nicht um eine wissenschaftliche Zeitschrift handelt, darf die G&B grundlegend falsche Fakten und technischen Müll verbreiten? Aber wahrscheinlich hast Du recht, denn Physik und Elektronik gelten ja nicht für Gitarrenequipment sondern statt dessen stellen die von Generationen von Nachwuchsgitarristen nachgeplapperten Volksweisen die einzige Wahrheit in diesem Universum dar.

Vielleicht sollte man das auch nicht so eng sehen, denn bei Generation-Pisa ist es mit dem Texte lesen und verstehen anscheinend ohnehin nicht so weit her und da ist es dann auch egal, ob in einem Text Unwahrheiten stehen oder nicht...
 
Ich habe die Zeit noch erlebt,als es " Riebe`s Fachblatt" noch für 1.-DM auf dem Ladentisch der Musikhäuser zu kaufen gab.Ich habe die Lektüre gefressen und bin anfangs auf die " Testberichte " reingefallen,bis ich irgenwann merkte,daß diese Tests nicht immer meiner Meinung entsprachen.Seitdem bin ich sehr skeptisch,was solche Berichte betrifft.Geändert hat sich der Kaufpreis und das Layout,ob die Inhalte besser geworden sind,lassen wir mal dahingestellt,manches ist jedenfalls informativ und ein Segen für die verkaufenden Musikhäuser:D.
Genauso geht es mir mittlerweile mit Motorradzeitschriften...ich konnte vor Jahren eine Woche lang einem ausführlichen Test einer dieser Zeitschriften beiwohnen,war auch bei der Schlußbesprechung anwesend.Gewonnen hat nicht das beste Motorrad,sondern das,was man mit ruhigem Gewissen dem Normalverbraucher empfehlen konnte-das ist ja in Ordnung,wenn man`s dazuschreibt...haben sie aber nicht.

Danke Onkel....du schürst meine Vorurteile...:D

Gruß
Wes

Seitdem ich einen dieser "Fachredakteure" live spielen hörte,interessieren mich seine Berichte eh nicht mehr...den Namen werd ich fairerweise nicht nennen.
 
Nur weil es sich nicht um eine wissenschaftliche Zeitschrift handelt, darf die G&B grundlegend falsche Fakten und technischen Müll verbreiten? Aber wahrscheinlich hast Du recht, denn Physik und Elektronik gelten ja nicht für Gitarrenequipment sondern statt dessen stellen die von Generationen von Nachwuchsgitarristen nachgeplapperten Volksweisen die einzige Wahrheit in diesem Universum dar.

Vielleicht sollte man das auch nicht so eng sehen, denn bei Generation-Pisa ist es mit dem Texte lesen und verstehen anscheinend ohnehin nicht so weit her und da ist es dann auch egal, ob in einem Text Unwahrheiten stehen oder nicht...

So war das nicht gemeint. In der Naturwissenschaft ist es nunmal so, dass sobald ich etwas vereinfache, es streng genommen falsch ist. Und je mehr ich vereinfache, desto falscher wird es. Es geht hier nur um den Anspruch den ich an eine Zeitschrift stelle - und der ist bei mir nunmal anders als der an wissenschaftliche Fachliteratur.

Wenn ich dann hergehe und sage "Herr Lehrer, Herr Lehrer ich hab was gesehen"...tut mir leid dass ich dafür keinen Respekt aufbringen kann. Ich glaube nicht dass in dem betreffenden Artikel bewusst Falschaussagen verbreitet wurden - das wird hier aber unterstellt, und das ist der Punkt.

Die Art und Weise hat einfach nichts von konstruktiver Kritik, und das finde ich nicht in Ordnung. Übrigens kein Grund für Anspielungen auf meinen Intellekt, Don Rollo.

@Matthias:
Das war auf den "Onkel"-Artikel bezogen, nicht auf den in der G&B - er bewertet es wie einen wissenschaftlichen Artikel, dann muss er sich mit dem gleichen Maßstab messen lassen. Dass das zu weit gehen würde ist mir schon klar.
 
So war das nicht gemeint. In der Naturwissenschaft ist es nunmal so, dass sobald ich etwas vereinfache, es streng genommen falsch ist. Und je mehr ich vereinfache, desto falscher wird es. Es geht hier nur um den Anspruch den ich an eine Zeitschrift stelle - und der ist bei mir nunmal anders als der an wissenschaftliche Fachliteratur.

Wenn ich dann hergehe und sage "Herr Lehrer, Herr Lehrer ich hab was gesehen"...tut mir leid dass ich dafür keinen Respekt aufbringen kann. Ich glaube nicht dass in dem betreffenden Artikel bewusst Falschaussagen verbreitet wurden - das wird hier aber unterstellt, und das ist der Punkt.

Sorry, falsche Aussagen und technischer Müll sind einfach falsche Aussagen und technischer Müll. In dem Text wird nicht vereinfacht sondern es wird schlicht und einfach Unsinn erzählt. Man kann nicht einfach in einer Zeitung behaupten, dass Walt Disney Amerika entdeckt hat und das dann mit einer notwendigen Vereinfachung begründen weil eine Zeitung ja schließlich keine Doktorarbeit der Geschichtswissenschaften ist. Wenn jemand zu einem Thema nur Halbwissen hat und vieles vom Hörensagen kommt, sollte er lieber nichts sagen und schon gar nicht Artikel zu dem Thema in einer Fachzeitschrift verfassen.

Wenn das, was in dem Artikel falsch ist, einfach nur richtig gewesen wäre, hätte das in der Komplexität des Artikels nicht den mindesten Unterschied gemacht. Er wäre einfach nur richtig gewesen. So wirft der Autor einfach nur ziellos mit Fachbegriffen um sich, um irgendwie Eindruck bei den Lesern zu schinden, nicht um etwas zu erklären.

Die Art und Weise hat einfach nichts von konstruktiver Kritik, und das finde ich nicht in Ordnung. Übrigens kein Grund für Anspielungen auf meinen Intellekt, Don Rollo.

Das war nicht speziell auf dich bezogen, tut mir leid, wenn das so rüber kam. Aber es ist in letzter Zeit bei vielen eine beharrliche Weigerung zu spüren, sich auch nur mit irgend etwas kritisch auseinanderzusetzen - nicht nur im Gitarrenbereich. Das nervt mich einfach. Man kaut völlig kritiklos einfach das wieder, was klug erscheinende Menschen einem vorquatschen. Und jemand, der einen Zeitungsartikel schreibt, muss ja klug sein - ansonsten würde er ja keine Zeitungsartikel schreiben...
 
Naja, ich finde hier wird was grundlegend falsch angenommen: Dass es "uns Musiker" auf der einen und "die Fachpresse" auf der anderen Seite gibt. Fakt ist doch, dass auch viele Redakteure das als Teilzeitjob machen, professionelle Musiker sind oder aus teilweise jahrelangen Erfahrungen schreiben. Das ist das eine.
Hmm, das würde ich ohne Nachprüfung nicht einmal behaupten, dort werden wohl auch normale Redakteure arbeiten.
Vermutlich ist aber dem Autor das passiert, was ein gut ausgebildeter Redakteur nicht flasch macht. Ein solcher hat nämlich die Fähigkeit, sich in ein fremdes Gebiet einzuarbeiten ohne dass es jemand merkt. So kann ein herrvorragender Artikel in einer Kochzeitung von jemand kommen, der noch nie einen Kocklöffel in der Hand hatte. Und in einer Frauenzeitung schreiben natürlich auch nicht nur Frauen.
Klar bei Fachzeitschriften arbeiten natürlich auch Leute mit Vorbildung in der Sparte, nur, dass es auch für die nützlich ist, wenn sie die übliche Ausbildung eines Redakteurs durchlaufen haben.
Nun möchte ich nicht über die Ausbildung des Autors im Gitarre & Bass spekulieren, aber er hat auf jeden Fall nicht das getan, was ein Redakteur zu tun hat, nämlich sich ins Fachgebiet einzulesen. Vermutlich war ihm das zu poplig, weil er ja "vom Fach" kommt. :rolleyes:

Ich hab so etwas ähnliches einmal in der Akustik-Gitarre erlebt.
Da stand nur ein kurzer Artikel über 2 Mandolinen und mir war gar nicht klar, dass jemand so viele Fehler in so wenig Zeilen reinbauen kann.
Auch hier hatte sich ein Musiker gedacht das wäre einfach darüber zu schreiben. Vermutlich hätte sogar ein guter fachfremder Redakteur mit etwas Recherche einen besseren Artikel geschreiben - leider.
 
@Don Rollo:
Wir wollen ja in die gleiche Richtung. Natürlich bin ich auch der Meinung, dass eine Fachzeitschrift keine Halbwahrheiten als Fakten und Fehler als Wahrheit verbreiten sollte. Der Artikel ist auch schwach, dennoch finde ich die Kritik am Ziel vorbei.
Ich nenne mal ein Beispiel für das was ich an Kritik überzogen finde: Er mokiert sich darüber, dass der Autor "Induktion" statt "Induktivität" schreibt. Da hat er ja absolut Recht mit, aber Leute - nobody is perfect!

Beispiele für das was ich mit Vereinfachung meine:
Der Autor schreibt dass man für die Induktivität ersatzweise den Gleichstromwiderstand gemessen hat und dass beide in KOhm gemessen werden - das interpretiert er als absolute Gleichsetzung, obwohl der Autor das so nicht geschrieben hat.
Messung an der Klinkenbuchse: Bei gleicher Methode bekommt man zumindest Größenordnungsmäßig vergleichbare Daten. Warum nicht.
Toleranzen von Bauteilen: Ja, da hat der Onkel recht, 20% sind immer mal drin. Bei extremen kann man es vielleicht sogar im A/B Vergleich hören. Hm.
Der Autor schreibt "Ausgangsleitung" im Zusammenhang mit Pickups. Klar, ein völlig falsch verwendeter Begriff - aber er stellt dem Laien bildhaft dar, was er bei einem Tonabnehmer mit höherem Widerstand erwarten kann - ich würde einfach sagen, einen "heißeren" Pickup.

Er kritisiert ja auch viele Dinge die richtig sind, aber
1) gehen die komplett im Aufhängen an belanglosen Details (s.o.) unter
2) Ist der Kommentar in einer so überheblichen und asozialen (vgl. Duden) Art geschrieben, dass er jede sachliche Auseinandersetzung zunichte macht.

Das erinnert mich an Orson Welles: "Das Glück des Pedanten, der einen Fehler findet..."

@GEH
Da hast Du natürlich Recht, und das erinnert mich sofort an ein Beispiel aus meiner Freizeit: Wenn wir in ein Cafe gehen und ich merke, hier werde ich noch von einer ausgebildeten Kellnerin bedient, löst das bei mir schon Glücksgefühle aus: Sie kennt die Umgangsformen, sie bringt den Kuchen von der richtigen Seite und serviert ihn, sie bringt die Rechnug in einem Etui auf einem Tablett, sie fasst mein Glas nicht am Rand an oder trägt es gleich ohne Tablett.
Wenn ich aber in meinen Lieblingspub gehe, weiß ich, dass ich das da nicht erwarten kann. Da ist es eben so, dass die Krone vom Weizen zur Hälfte am Glas runterläuft und die Kellnerin in Wirklichkeit Studentin ist und gestern selbst dort saufen war. Wenn ich mir das vorher klarmache, dass ein Pub kein SterneCafe ist tuts auch nicht mehr so weh :D
 
@pilot-of-faith

Welchen Anspruch darf man denn an ein Musiker Fachmagazin stellen, für das sich die G&B darstellt?

Das man die Testberichte nicht vollends ernst nehmen darf/kann (zum einen der Subjektivität wegen, zum anderen wollen die natürlich ihre Inserenten nicht verprellen), liegt auf der Hand. Aber ich darf doch davon ausgehen, daß grundlegende physikalische Aussagen richtig sind. Ansonsten öffnet eben diese flappsige Art des Artikel verfassens dem Halbwissen Tür und Tor. Und was das bedeutet, sehen wir hier im Board tagtäglich.
Wenn man dann User in ihren Beiträgen auf solche Fehler hinweist, heißt es: "Das stand aber so in der Zeitung, also muß es so auch richtig sein."

Greetz,

Oliver
 
Naja, aus einem Artikel auf die Gesamtheit schließen finde ich jetzt auch gewagt. Ich hab schon ne Menge Sachen aus der G&B- Selbstbauabteilung nachgebaut und bis jetzt hat alles funktioniert. Mit großem Interesse habe ich die kundigen Artikel über den Umbau einer P90 Paula in eine Humbucker-Paula und die Bedroom-Amp Serie inkl. Fender 600 Mods verfolgt, und die erschienen mir immer gut recherchiert.
Und es gab durchaus schon Kritik an Testobjekten, vor allem im Billigsektor. Und mal ganz ehrlich: Wo gibts denn über 1000€ noch schlechte Gitarren? Wenn ich ne Gibson, Fender, ESP in die Hand nehme - die sind doch heutzutage alle geil. Jede auf ihre Art. Ich war schon mehrmals bei Musicstore, PPC, MusikSchmidt und vielen kleinen Läden, zB bei Rössel in Koblenz, und wenn ich ein teures Instrument in die Hand nehme - da gabs nie Ausfälle. Obwohl ich selbst eher Headbanger bin erkenne ich auch ne geile Strat wenn ich sie in die Hand nehme. Ich will ja hier echt nicht für den Kommerz in die Bresche springen, aber es muss auch mal gut sein. Nur weil es gerade en vogue ist springt jeder wieder auf den Zug auf und mäkelt an jeder Kleinigkeit. Differenzierte Auseinandersetzung - Fehlanzeige.
Die erwarte ich aber auch von jedem, das was gut ist ansprechen - und was schlecht ist. Statt dessen werden in dem "Kommentar" vom "Bösen Onkel" richtige Aussagen mit Hähme überzogen.

Sorry Leute, Sachlichkeit ist kein Wunschkonzert.

So, genug ausgekotzt :closed:
 
Ich glaube ich verstehe Dich, pilot-of-faith. Das Problem ist nur, dass das Veröffentlichen eines solchen Artikels dermaßen asozial ist, dass man dafür keine Worte finden kann. Ja, ganz richtig, es ist asozial. Dieser Artikel verschwendet das wertvollste, was Menschen besitzen: Ihre Lebenszeit. Und nicht nur das, er ignoriert wissenschaftliche Tatsachen, die tatsächlicher nicht sein könnten, weil sie schon über Jahrzehnte gesichert sind. Das empfinde ich als höchst asozial. Jemandem wie dem Onkel stößt das natürlich sauer auf, und prompt wird das Gegenfeuer erwidert. Vielleicht hätte man dabeischreiben sollen, dass die Antwort von Onkel nicht auf eine sachliche Diskussion aus ist, denn die Sachlage ist eigentlich klar, es gibt nichts zu diskutieren. Ich mein, wenn Du auf offener Straße mit 180 eine Oma umfährst fängt auch niemand an zu diskutieren, ob Du die Oma umgefahren hast oder die Oma mit 180 gegen Dein Auto gelaufen ist. Sicherlich ist das Beispiel überspitzt, aber hier gibt es wirklich nichts zu differenzieren. Ein Stück weit kann ich den Onkel auch sehr gut nachfühlen, denn dieser Artikel ist wirklich nur einer von vielen. Da hätten die lieber eine Werbeseite mehr reinpaclen sollen.
 
@Don Rollo:
Der Autor schreibt dass man für die Induktivität ersatzweise den Gleichstromwiderstand gemessen hat und dass beide in KOhm gemessen werden - das interpretiert er als absolute Gleichsetzung, obwohl der Autor das so nicht geschrieben hat.
Induktivität in kOhm? Verdammt, dann habe ich in Physik schon wieder nicht richtig aufgepasst :p Meinst du Impedanz? ;)
Ich kann deinen Standpunkt zwar ein Stück weit Verstehen, aber ich bin eben auch der Meinung, dass da schlicht und einfach Unsinn steht und der Artikel exemplarisch für viele in G&B steht. Und dieser Unsinn ist peinlich und unnötig. Es bedarf wirklich keines wissenschaftlichen Anspruches oder für Laien unverständlichen Ausdrucks, um diese Fehler zu vermeiden. Im Gegenteil, diese Fehler zu vermeiden und es allgemeinverständlich zu erklären, muss der der Anspruch eines Fachjournalisten sein.
Deshalb gehört dieses imho zu Recht angeprangiert.

Natürlich spielt der Onkel sich dabei etwas oberlehrerhaft auf und zelebriert es, jemanden auseinander zu nehmen. Aber er tut auf eine unterhaltsame Weise und gibt sich dabei viel Mühe. Insofern finde ich das verzeihlich.
 
Ich habe die Zeit noch erlebt,als es " Riebe`s Fachblatt" noch für 1.-DM auf dem Ladentisch der Musikhäuser zu kaufen gab.Ich habe die Lektüre gefressen und bin anfangs auf die " Testberichte " reingefallen,bis ich irgenwann merkte,daß diese Tests nicht immer meiner Meinung entsprachen.Seitdem bin ich sehr skeptisch,was solche Berichte betrifft.Geändert hat sich der Kaufpreis und das Layout,ob die Inhalte besser geworden sind,lassen wir mal dahingestellt,manches ist jedenfalls informativ und ein Segen für die verkaufenden Musikhäuser:D.
Genauso geht es mir mittlerweile mit Motorradzeitschriften...ich konnte vor Jahren eine Woche lang einem ausführlichen Test einer dieser Zeitschriften beiwohnen,war auch bei der Schlußbesprechung anwesend.Gewonnen hat nicht das beste Motorrad,sondern das,was man mit ruhigem Gewissen dem Normalverbraucher empfehlen konnte-das ist ja in Ordnung,wenn man`s dazuschreibt...haben sie aber nicht.

Danke Onkel....du schürst meine Vorurteile...:D

Gruß
Wes

Seitdem ich einen dieser "Fachredakteure" live spielen hörte,interessieren mich seine Berichte eh nicht mehr...den Namen werd ich fairerweise nicht nennen.

Ich zähle jeden Monat aus Spaß und/oder Langeweile die Gesamtzahl der Werbungsseiten in den Fachzeitschriften die ich mir gönne. Aktuell zahle ich gut ein Drittel des Heftpreises (ohne die "offensichtlich" gekauften Testberichte einzurechnen) für Werbung mit die mich zumeist nicht juckt (rockende 15-Jährige und böse Metalgitarristen sind nunmal nicht mein Geschmack). Da selbst mir als E-Technik Laien viele Sachen absolut als falsch auffallen habe ich heute beschlossen keine dieser "Fachzeitschriften" mehr zu kaufen.

Danke für den Bericht Onkel. Kann dich leider noch nicht erneut bewerten ;)
 
Ich zähle jeden Monat aus Spaß und/oder Langeweile die Gesamtzahl der Werbungsseiten in den Fachzeitschriften die ich mir gönne. Aktuell zahle ich gut ein Drittel des Heftpreises (ohne die "offensichtlich" gekauften Testberichte einzurechnen) für Werbung mit die mich zumeist nicht juckt (rockende 15-Jährige und böse Metalgitarristen sind nunmal nicht mein Geschmack).

Das nun echt ne Milchmädchenrechnung, Werbung ist mittlerweile sicherlich die Haupteinnahmequelle der Magazine, wahrscheinlich mehr noch als der Verkaufserlös an sich. Du bezahlst also nicht die Werbung, sondern die Werbung finanziert deinen Kauf mit, ohne Werbung würde ein Exemplar vielleicht 10€ oder auch 20€ kosten.
Außerdem finde ich die Werbung dort ganz interessiert, die ist immerhin themenbezogen, wird die meisten Käufer der Zeitschrift interessieren. Da nervt mich die Werbung beispielsweise in TV-Zeitschriften ungleich mehr, da reiße ich auch mal gerne Seiten raus um sie nicht mehr sehen zu müssen. :cool: Und im Gegensatz zu Werbung auf so manchen Internetseiten blinkt und tönt da auch nichts... :rolleyes:
 
So kann man das auch sehen. Kaufst du aber ein Buch mit 300 Seiten wo nur 200 lesbar sind fühlst du dich sicher auch ums Geld betrogen. Im vergleich zu amerikanischen Zeitschriften sind wir Europäer aber noch arg verwöhnt. Einmal im Monat lade ich mir z.B. kostenlos die PremierGuitar runter und da ist VIEL Werbung. Die ganzen Seiten in der G&B die nur "Produktneuheiten", "hörenswerte Bands" oder neue Alben präsentieren habe ich in meine Rechnung noch nicht mal mit einbezogen.
 
Hallo,

man mag zwar über Wiki denken, wie man will, aber manchmal verkünden sie auch Allgemeines. ;)

Schau' ich mal zum Thema "Journalist" rein und googel' insbesondere unter dem Aspekt "Sorgfaltspflicht" und - zugegebenermaßen übertrieben - "Vierte Gewalt".

Ich schreib's nochmal. Hat ein Journalist nicht auch die Verantwortung und die Pflicht, korrekt zu informieren? Er hat die "Macht", ein Informationsmedium zu befüllen, wo viele ihre Informationen herbekommen. Über die Jahre war das neben Funk und TV das Einzige, inzwischen haben wir im www die "Macht", uns zu artikulieren, es lesen genug Leute mit.

Wenn jemand auch noch für ein Blatt, welches sich selbst "Fachmagazin" nennt, was schreibt, dann sollte das meinetwegen nicht gerade ein wissenschaftlicher Artikel im Sinne von Hypothesen, mathematischen Formeln usw. sein. Aber bitteschön, physikalische GRUNDLAGEN sind zu berücksichtigen, gerade, wenn der Jornalist weiss, dass er nicht für Wissenschaftler schreibt, sondern für einen Leserkreis, der aus dem Geschriebenen Schlussfolgerungen zieht, Kaufverhalten ändert oder was weiss ich. Das, denke ich, ist die verdammte Pflicht eines Journalisten, dafür bezahle ich ihn nämlich mit, indem ich sein Fachblatt kaufe (kann ja sonst gleich die Blöd-Zeitung lesen) und hier kann ich den Onkel verstehen, wenn er einfach nur das Brechen bekommt, einen solchen Artikel zu lesen, wo u.U. haarsträubender Unsinn drin steht. Wie soll man das denn an Onkels Stelle anders schreiben?

Hm, sollte man eine "Anti-G&B" - Zeitschrift gründen? ;)

Gruß Michael
 

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