@Don Rollo:
Wir wollen ja in die gleiche Richtung. Natürlich bin ich auch der Meinung, dass eine Fachzeitschrift keine Halbwahrheiten als Fakten und Fehler als Wahrheit verbreiten sollte. Der Artikel ist auch schwach, dennoch finde ich die Kritik am Ziel vorbei.
Ich nenne mal ein Beispiel für das was ich an Kritik überzogen finde: Er mokiert sich darüber, dass der Autor "Induktion" statt "Induktivität" schreibt. Da hat er ja absolut Recht mit, aber Leute - nobody is perfect!
Beispiele für das was ich mit Vereinfachung meine:
Der Autor schreibt dass man für die Induktivität ersatzweise den Gleichstromwiderstand gemessen hat und dass beide in KOhm gemessen werden - das interpretiert er als absolute Gleichsetzung, obwohl der Autor das so nicht geschrieben hat.
Messung an der Klinkenbuchse: Bei gleicher Methode bekommt man zumindest Größenordnungsmäßig vergleichbare Daten. Warum nicht.
Toleranzen von Bauteilen: Ja, da hat der Onkel recht, 20% sind immer mal drin. Bei extremen kann man es vielleicht sogar im A/B Vergleich hören. Hm.
Der Autor schreibt "Ausgangsleitung" im Zusammenhang mit Pickups. Klar, ein völlig falsch verwendeter Begriff - aber er stellt dem Laien bildhaft dar, was er bei einem Tonabnehmer mit höherem Widerstand erwarten kann - ich würde einfach sagen, einen "heißeren" Pickup.
Er kritisiert ja auch viele Dinge die richtig sind, aber
1) gehen die komplett im Aufhängen an belanglosen Details (s.o.) unter
2) Ist der Kommentar in einer so überheblichen und asozialen (vgl. Duden) Art geschrieben, dass er jede sachliche Auseinandersetzung zunichte macht.
Das erinnert mich an Orson Welles: "Das Glück des Pedanten, der einen Fehler findet..."
@GEH
Da hast Du natürlich Recht, und das erinnert mich sofort an ein Beispiel aus meiner Freizeit: Wenn wir in ein Cafe gehen und ich merke, hier werde ich noch von einer ausgebildeten Kellnerin bedient, löst das bei mir schon Glücksgefühle aus: Sie kennt die Umgangsformen, sie bringt den Kuchen von der richtigen Seite und serviert ihn, sie bringt die Rechnug in einem Etui auf einem Tablett, sie fasst mein Glas nicht am Rand an oder trägt es gleich ohne Tablett.
Wenn ich aber in meinen Lieblingspub gehe, weiß ich, dass ich das da nicht erwarten kann. Da ist es eben so, dass die Krone vom Weizen zur Hälfte am Glas runterläuft und die Kellnerin in Wirklichkeit Studentin ist und gestern selbst dort saufen war. Wenn ich mir das vorher klarmache, dass ein Pub kein SterneCafe ist tuts auch nicht mehr so weh