Eignung von Studiomonitoren bei Stagepianos

Hi,

den EQ und den Soundfokus habe ich natürlich ausprobiert. Die Anschlagsdynamik habe ich bisher nicht verstellt, da ich nicht davon ausging, dass das auf den Sound an sich Einfluss hat. Leider bin ich zu keinen zufriedenstellenden Ergebnissen gekommen.

Gruß
Jens
 
Ok, dann ist das RD700NX nichts für dich. Wenn du mit keinem Grundsound etwas anfangen kannst, werden dir vermutlich auch andere Monitore nichts bringen.
 
Frage 2: Wieso gibt es eigentlich unterschiedliche Meinungen was die Neutralität von Monitoren angeht? ... verstehe ich nicht, wie Einige bestimmte Monitore so definitiv "total nicht neutral" nennen und Andere wiederum auf die Neutralität eben dieser Monitore schwören können. Meine im Startpost genannten Kopfhörer (Beyerdymamic DT 770 (250 ohm)) zum Beispiel sind der Topseller beim großen T. Die Bewertungen schreien förmlich "neutral, super, klasse, kaufen!" - und das sind nicht wenige. Aber hier im Thread werden sie erstmal als "deutlich nicht neutral" identifiziert.

Meinungen sind eben subjektiv und damit oft grundsätzlich verschieden. Bei Deinen Kopfhörern gibt es aber eine klare Tendenz (aus subjektiv wird dann fast objektiv), wenn man z.B. die Testberichte liest:
http://www.areadvd.de/hardware/2006/beyerdynamic_dt_770.shtml http://www.testberichte.de/test/produkt_tests_beyerdynamic_dt_770_p33912.html
http://www.delamar.de/test/beyerdynamic-dt-770-pro-testbericht/

Und auch die Kundenmeinungen bei Thomann sprechen eine klare Sprache (und schreien zumindest für mich nicht nach neutra l;)):
Nr. 3: „Er liefert glasklare, tolle Höhen und saubere Tiefen, lediglich die Mitten sind etwas zurückhaltend… Auch die schöne Höhenbetonung hilft hier hervorragend Störgeräusche wie Brenner- oder Lüftergeräusche der Setlampen auszumachen.“ Nr. 4: „Der Kopfhörer macht subjektiv einfach nur Spaß. Dabei färbt er die Musik mit seiner etwas betonten Bass- und Höhenwiedergabe leicht ein.“

Neutrale Monitore (oder Kopfhörer) sind ideale analytische Helfer, es macht aber nicht unbedingt (oder Jedem) Spaß, damit auch Musik zu hören oder zu genießen.

P.S.: Ich spiele mein D-Piano über verschiedenene Monitore und mit verschiedenen Kopfhörern. Kein Ergebnis gleicht dem anderen! Und nicht die teuersten und besten (neutralsten?) klingen subjektiv am besten!
 
Viele dieser Rezensionen werden eben auch von Laien geschrieben, die aufschreiben, wie gut sie mit dem Produkt zurechtkommen, von den technischen Zusammenhängen dahinter aber wenig Ahnung haben.
Manch einer nennt es "neutrale Wiedergabe", wenn das gewünschte Ergebnis dabei rauskommt - was als Gedankengang sicher nachvollziehbar ist, mit der Realität von Frequenzgängen etc. aber nichts zu tun hat. Mir hat z.B. mal ein Schlagzeuger gesagt, dass das Shure SM-57 seine Snare am neutralsten wiedergibt. Was er meinte war aber, dass mit dem 57er seine Snare so klingt, wie er es haben will - der Frequenzschrieb sieht ja bekanntlich eher aus wie die Rocky Mountains :D

Insofern: Vorsicht mit Kundenrezensionen!
 
Das stimmt schon, aber so wie ich Jens verstehe, möchte er einfach, dass sein RD700NX für ihn gut klingt. Er möchte keinen Mix erstellen. Ob die Monitore neutral sind oder färben, ist dann eigentlich Wurscht. Hier wäre noch zu überlegen, ob eine kleine PA (Yamaha Stagepass300 oder kleine Fullrangeboxen) vielleicht die bessere alternative sind. Sicher muss es wohnzimmertauglich bleiben.
 
Ich besitze die gleiche Kombination (DT770 Pro/250 Ohm und HS80m).

Also von dem DT770 kann man, denke ich, guten Gewissens behaupten, daß sie nicht sehr neutral klingen - auch im Netz verfügbare Tests und Kundenrezensionen weisen schon in diese Richtung: die haben schon ein wenig Bass- und Höhenanhebung und nicht dieses Mittenbrett wie z.B. die AKGs. Ich habe sie nach eingehendem Vergleich der Konkurrenzmodelle bewußt deswegen ausgewählt: sie passen einfach gut zum Sound meines Nord Piano und machen auch beim Musikhören Spaß. Studio-mäßige Neutralität stand nicht im Vordergrund, gleichzeitig wollte ich aber keinen total verbogenen HiFi-Frequenzgang.

Die HS80m kann man mögen oder auch nicht - als sonderlich dumpf würde ich die aber nicht einstufen. Wie weiter oben schon vermutet würde ich darauf tippen, daß sie schlicht zum Roland nicht so gut passen. Da ist leider ein Umtausch unumgänglich.
Das einzige, was man zur Verbesserung raten kann (neben den "offensichtlichen" EQ-Optionen..) ist das Experimentieren mit dem Aufstellungsort. Nach meiner Erfahrung kann so eine Box je nach Raum extrem unterschiedlich klingen, und gerade die HS80 scheint mir den Schall recht gerichtet abzustrahlen, so daß man nur einen engen sweet spot hat... die Hinweise zur Aufstellung in der Gebrauchsanweisung stehen da nicht nur zum Spass.
 
Hi,

danke dir. Aber jeder will doch schönen Klang. Oder? :) Im Prinzip bleiben alle Fragen offen.

Gruß
Jens

Na ja, das Verständnis von "schönem Klang" differenziert sich für einen Musiker von Jahr zu Jahr hoffentlich mehr aus.

Viele Car-HiFi-Freaks verstehen darunter nun mal eher wummernde Bässe bzw. sind von solchen Boxen schnell beeindruckt, finden das dann "schön."

Ich sage zum Thema Bass eher, der muss präzise klingen über die Boxen.
 
Meine im Startpost genannten Kopfhörer (Beyerdymamic DT 770 (250 ohm)) zum Beispiel sind der Topseller beim großen T. Die Bewertungen schreien förmlich "neutral, super, klasse, kaufen!" - und das sind nicht wenige.

Ich betone nochmal, dass das Roland RD-700 NX (ein Stagepiano für 2.599€, viel gelobte Super Natural Sounds) an den ebenso viel gelobten Yamaha HS80M Studiomonitoren trotz diverser Einstellungen an den Monitoren und im Equalizer des Pianos BESCHISSEN klingt. Und ich würde behaupten, dass das nicht einmal Geschmackssache ist.

Könnt ihr helfen, meine Denkfehler zu finden?

1. Nach welchen Kritierien hast Du Dein Equipment gekauft? Kundenbewertungen oder persönlicher Eindruck / Geschmack?
2. Für alle 3 Komponenten gibt es neben den überzeugten Kunden eine große Zahl von Musikern, denen diese 3 ganz klar nicht zusagen! Von der Kombination mal ganz abgesehen.
3. Wenn Du auf Basis von Testberichten "den besten Sportwagen" und "die besten Treckerreifen" kombinierst, solltest Du nicht enttäuscht sein, damit kein Rennen zu gewinnen...

Vielleicht liegt Deine Enttäuschung ja auch daran, dass Du für viel Aufwand (Geld) nicht den erhofften Mehrwert gegenüber dem "billigen Yamaha-Keyboard" erzielt hast. Denn, dass die eingebauten Lautsprecher darin (auch objektiv) Deinem aktuellen Set klar und eindeutig unterlegen sind, ist definitiv keine Frage, das liegt schon alleine an der Membranfläche...;)
 
Hi,

danke nochmal füre eure Antworten. Ich nehme mir später mehr Zeit, um auf sie einzugehen - will aber kurz schonmal etwas zu Jokeys letzter Nachricht sagen.

1. Das Stagepiano nach langem Testen nach persönlichem Eindruck / Geschmack. Die HS80M und die Beyerdynamics nach Kundenbewertungen, da ich mir hier nicht zugetraut habe, selbst die Neutralität einer Abhöre zu bestimmen.

2. Richtig, aber es war bzw. ist eben nicht die Mehrzahl.

3. Aber mal ehrlich: Niemand hat mir etwas anderes empfohlen für ein Stagepiano als Studiomonitore. Was würdest du empfehlen? Oder meinst du mit Sportwagen und Treckerreifen nicht Stagepiano und Studiomonitore?

Gruß
Jens
 
1. Das Stagepiano nach langem Testen nach persönlichem Eindruck / Geschmack. Die HS80M und die Beyerdynamics nach Kundenbewertungen, da ich mir hier nicht zugetraut habe, selbst die Neutralität einer Abhöre zu bestimmen.
2. Richtig, aber es war bzw. ist eben nicht die Mehrzahl.
3. Aber mal ehrlich: Niemand hat mir etwas anderes empfohlen für ein Stagepiano als Studiomonitore. Was würdest du empfehlen? Oder meinst du mit Sportwagen und Treckerreifen nicht Stagepiano und Studiomonitore?

...Ich habe im Musikhaus mit dem dort teuersten Kopfhörer gespielt und war begeistert vom Roland.

Könnt ihr helfen, meine Denkfehler zu finden?

Hallo Jens,

ich möchte ganz sicher keinen Streit anfangen oder mal wieder den Oberlehrer spielen. Aber die Fehler sind eigentlich offensichtlich:

Fehler 1: Teurer ist nicht unbedingt besser (bzw. hier neutral). Das gilt z. B. für Deinen "Testkopfhörer".
Fehler 2: Wenn eine bestimmte Kombination (DP + Kopfhörer) gefällt, sollte man auch genau diese kaufen. Und nicht irgendeinen anderen Kopfhörer, der im (Verkaufs-!) Ranking weiter vorne liegt!
Fehler 3: Wenn man nicht nur über Kopfhörer spielen möchte, sollte man auch mit echten Monitoren testen! Und nicht einfach den Verkaufshit ordern, der dem eigenen Geschmack vielleicht nicht entspricht!
Fehler 4: Der eigene Geschmack ist entscheidend, da sollte man sich nicht an einer Mehrheits- oder Durchschnittsmeinung orientieren!

Wenn Dir die Kombination im Musikhaus gefalllen hat, warum hast Du nicht die gekauft? Vermutlich war auch der Kopfhörer nicht neutral, warum dann möglichst neutrale Monitore suchen? Wenn Dir eine HiFi-typische "Badewannencharakteristik" gefällt, ist das doch i.O.. Dann solltest Du einfach, wie schon erwähnt, entsprechende Monitore suchen. Testen würde ich da die kleinen KRKs, die gehen in die Richtung. Orientieren würde ich mich auch an den Empfehlungen anderer RD-Käufer. Aber: orientieren und selbst testen, nicht blind kaufen und dann enttäuscht schreien!

Neutrale Studiomonitore sind Arbeitsgeräte, so wie "Treckerreifen", mit denen man gut abmischen, Fehler hören o. ä. kann. Der Spassfaktor auf der "Rennstrecke" dürfte aber sehr begrenzt sein. Das war mit dem Vergleich gemeint. Der straff abgestimmte Porsche auf Kopfsteinpflaster in der Stadt ist genau so besch... wie ein Caddy auf der Rennstrecke, obschon Beide richtig eingesetzt durchaus gut sind.

An "neutralen Monitoren" dürfte Dein DP schlechter klingen als z. B. ein Nord. Mit DT 770/990 war das zumindest für mich genau umgekehrt. "Das Beste" gibt es eben nur subjektiv für Dich, da hilft keine Kundenstatistik...;)

VG Joachim
 
Fazit: Die Kombi passt nicht. @jeeens: Kannst Du noch was drehen an dem Kauf?
 

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