Eigene Versionen von Covers - und der Mut dazu

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Ich singe neben meinen eigenen Songs (die ich ja im Grunde nirgendwo singen kann) gern auch Covers, nehme sie auch manchmal auf und lade sie auf YT hoch. Seit ein paar Monaten geh ich auch regelmäßig zum Karaoke, was eine total gute Übung ist und auch richtig viel Spaß macht.

Und mir ist inzwischen aufgefallen, dass ich zu Hause vor dem PC mit der entsprechenden Instrumentalunterlage hemmungslos darauf lossinge und mich auch einiges traue in Bezug auf Variieren.
Sobald ich aber vor Publikum singe, was ja in einem Karaokelokal so ist, ist der Mut weg. Da singe ich den jeweiligen Song "linear" und möglichst "richtig". Schön, aber halt "nachgesungen."

Das Gleiche passiert mir übrigens auch, wenn ich wieder einmal zum Spaß zu Hause ein Cover aufnehme - wenn ich es vorher ein paarmal zur Übung singe, bin ich locker und durchaus auch experimentierfreudig - sobald die Aufnahme läuft, ist das weg, ich singe wieder ganz "brav".
Dazu kommt noch die Angst, einen Song irgendwie FALSCH zu singen - in dem Sinn: WO hört die Eigeninterpretation auf - und wo fängt es an, einen Song zu "verhunzen", ihn völlig FALSCH zu singen? Das bereitet mir auch immer wieder Kopfzerbrechen.

Kennt ihr das auch?

Und - wie kann man es sich abgewöhnen? Es gibt so tolle, eigenständige Coverversionen diverser Songs - bei mir haut das nie hin. Zumindest, wenn ich nicht allein bin...
 
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Song im Loop laufen lassen, Stimme im Loop aufnehmen (also immer wieder übereienander...). Eine halbe Stunde singen - Vers Vers Refrain (oder wie auch immer) - irgendwann vergißt Du, dass Du aufnimmst. Da wird schon was feines dabei sein.
Und DAS hörst Du Dir dann später an und übst es...
 
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"Im Loop aufnehmen" - wie funktioniert das? Ich hab ja kein wirkliches Equipment. Ich nehme die Sachen einfach mit dem Handy auf.
 
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Mit dem Handy: gar nicht. Das geht nur in einer DAW, also mit "wirklichem" Equipment.
 
Du könntest mit einem ganz einfachen Aufnahmegerät anfangen. Sowas kann man in der Bucht gebraucht kaufen. Entsprechend große Speicherkarte rein und grundsätzlich immer aufnehmen wenn du singst.
Das muss zur absoluten Gewohnheit werden.
Irgendwann vergisst du, dass das Teil mitläuft. Du registrierst dann die Anwesenheit deines "Publikums" nicht mehr, und dann wirds gut.

Einer der größten deutschen Komiker aller Zeiten, Heinz Erhard, hatte extremes Lampefieber. Der war stark kurzsichtig und trug dann auf der Bühne immer eine Brille mit Fensterglas.
Er konnte dann sein Publikum nicht mehr erkennen, und alles war gut

Mit meiner Schlagzeugerin, die auch eine gute Sängerin ist, war es ähnlich. Die leidet unter Prüfungsangst. Wenn wir Aufnahmen machen wollten,ging bei ihr nichts mehr.
Irgendwann hab ich gesagt wir nehmen jetzt immer auf. Dann ging erstmal gar nichts mehr. Schließlich haben wir heimlich aufgenommen. Alles war wieder gut, wie ausgewechselt. Die Aufnahmen waren klasse.
Hat dann noch ne Zeit gedauert, aber mittlerweile ist sie nne Rampensau.
 
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Meine Erfahrungen mit eigenständigen Coverversionen haben weniger mit Mut und Loslassen zu tun sondern schlichtweg mit Arbeit. Das Loslassen vom Original ist nur die allererste Stufe.
Eine eigene Version will erarbeitet werden, nicht spontan, sondern im Laufe der Zeit. Das erfordert viele, viele Durchläufe und eine technische Lösung ist evtl. ein Hilfsmittel. Es geht aber auch ohne Hilfsmittel, beim Autofahren oder im Wartezimmer.
Wenn dann eine eigenständige Version existiert, dann diese so oft singen, bis du dich gar nicht mehr genau ans Original erinnern kannst. Als Sänger ein Cover-Rock-Band war ich manchmal überrascht, wenn dann im Radio doch mal das Original lief ("Ah, so singt der das ..."), was mich aber nicht mehr groß gestört hat.

Und ab wann ist ein Song verhunzt ? Tja, das kann dir keiner sagen. Musik erfordert generell Mut und Geschmack. Beides gibt's nicht im Laden zu kaufen ;)
 
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Und mir ist inzwischen aufgefallen, dass ich zu Hause vor dem PC mit der entsprechenden Instrumentalunterlage hemmungslos darauf lossinge und mich auch einiges traue in Bezug auf Variieren.
Sobald ich aber vor Publikum singe, was ja in einem Karaokelokal so ist, ist der Mut weg. Da singe ich den jeweiligen Song "linear" und möglichst "richtig". Schön, aber halt "nachgesungen."

Das Gleiche passiert mir übrigens auch, wenn ich wieder einmal zum Spaß zu Hause ein Cover aufnehme - wenn ich es vorher ein paarmal zur Übung singe, bin ich locker und durchaus auch experimentierfreudig - sobald die Aufnahme läuft, ist das weg, ich singe wieder ganz "brav".
....
Der berühmte "Rote Knopf"-Effekt.
Sobald die Aufnahme läuft oder Publikum da ist, ist man plötzlich gehemmt. Man hat Angst was falsch zu singen. Ich bin kein Sänger, aber das gleiche gilt für viele Gitarristen: Sobald die Aufnahme startet, wird versucht sehr sauber und exakt zu spielen. Die Emotionen bleiben auf der Strecke.

Das unterscheidet viele von den echten Profis. Bei einigen Profis wirkt es so locker wenn sie singen (oder Gitarre spielen), dass man meint, sie hätten nie etwas anderes gemacht.

Da hilft nur "Selbstvertrauen", ist zwar blöd, aber wie soll es sonst gehen?
Loopen hilft da nicht wirklich, weil das spätestens bei anwesendem Publikum nicht wirkt (da kann man nicht mehr loopen). Da hat man nur 1 Chance, mehr nicht.
Im Studio geht das vielleicht (loopen), aber bei zu vielen Durchläufen bleiben die Emotionen auch auf der Strecke.

Selbstvertrauen aufbauen ist sehr schwierig. Aber das ist es wohl, was helfen kann.
 
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eigenständige Version ... so oft singen, bis du dich gar nicht mehr genau ans Original erinnern kannst
halte ich für einen guten Tipp, denn bei mir / unserer Band funktioniert das genau so!
Ich bin gesanglich nur der Dritte von links (Background, das tiefe Register), aber manchmal hat unsere Version, die sich durchaus auch einfach im Lauf der Zeit entwickelt, mit dem Original nur mehr so viel zu tun, dass das Publikum den Song eben noch erkennt. Und es kommt schon mal vor, dass uns unsere Version schließlich besser gefällt als das Original, und den Zuhörern scheint es nichts auszumachen.
Angst, einen Song irgendwie FALSCH zu singen
sollte man nur dann haben, wenn man permanent (oder oft) Töne produziert, die überhaupt nicht passen. Es gibt ja diese Gilde der Möchtegern-Sänger, die unbeirrt einen Drittelton (oder mit noch mehr Sicherheitsabstand, so wie z.B. Bob Dylan bei einigen seiner Darbietungen) daneben liegen und es nicht merken (merken wollen?) - das ist für mich "falsch". Solange es melodiös ist und harmonisch passt: Warum denn nicht?
 
... Die Emotionen bleiben auf der Strecke.

Das unterscheidet viele von den echten Profis.
Hm, eigentlich unterscheiden sich die Profis da nicht wirklich. Auch die haben den "roten Knopf"-Effekt, wo Emotionen auf der Strecke bleiben.
Der Profi hat sich nur ein höheres Niveau erarbeitet, auf das er sich zurückziehen kann. Man kann im Ernstfall das, was man oft genug gemacht hat. Und wenn dies "gut" ist, dann kann man in jeder Situation mindestens "gut" sein.

Prägend fand ich ein Erlebnis mit einer Profiband. Ich war der Techniker. Die Sängerin kam schon genervt zum Soundcheck und hat mit sichtlichem Widerwillen ihren Soundcheck gemacht. Ohne Einsingen und garantiert ohne jegliche Emotion - aber sie war grandios vom ersten Ton an. Der Unterschied zum - grandiosen - Konzert war dann gesanglich gar nicht mehr groß. Sie hat halt das gemacht, was sie immer macht ... ;)
Sie war auch "linear" und sauber, nur eben auf hohem Niveau. Das geht aber nur mit viel Arbeit, vorher.
 
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Hm, eigentlich unterscheiden sich die Profis da nicht wirklich. Auch die haben den "roten Knopf"-Effekt, wo Emotionen auf der Strecke bleiben.
Der Profi hat sich nur ein höheres Niveau erarbeitet, auf das er sich zurückziehen kann. Man kann im Ernstfall das, was man oft genug gemacht hat. Und wenn dies "gut" ist, dann kann man in jeder Situation mindestens "gut" sein.
Da hast Du wohl recht. Wieviele Live-Aufnahmen gibt es, wo die Live-Version deutlich besser ist als die Studioversion. Da tut sich live was auf, was es im Studio nicht gibt: Die Live-Atmosphäre. Der Rausch....(nein, keine Drogen, sondern die Stimmung).
 
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Mit dem Handy: gar nicht. Das geht nur in einer DAW, also mit "wirklichem" Equipment.
grundsätzlich richtig und hätte ich auch gesagt, dann ist mir eingefallen das es wohl auch DAWs wie Garageband für Iphone und Ipad gibt -> Link und darauf auch das ein oder andere Stück musiziert wird, also wäre es durchaus denkbar das man das mit kleinem Besteck auch machen kann das man eine Szene in den Loop setzt und sich dann einige male hintereinander aufnimmt

Ich mach das übrigens auch, wenn ich selber Instrumente aufnehme,

Das Schwierige ist halt dann, die Audauer zu finden wenn man bespielsweise 15x Takes ala 5minuten Bassaufnahmen durchhören muß ,weil man so gerne aufnimmt( 100% schuldig :ROFLMAO: ) und dann erst alles hören muß und das besten zusammenschneiden , das geht halt auch irrsinnig auf die Konzentration, zumindest gehts mir so.

Zumindest gebe ich mir eine Hilfestellung, das ich schon gefühlt gute Takes farbig gleich nach der Aufnahme farbig markiere damit ich Anhaltspunkte habe

Wenn man zu zweit ist, geht das schon viel einfacher. zb wenn ich einen anderen Musiker, egal ob Instrument oder Gesang aufnehme, dann kann ich schon gleich während der Aufnahme gute Teile markieren und rausschneiden, und hab in kürzester Zeit die brauchbarsten Stellen zusammen.
 
eine eigenständige Version so oft singen, bis du dich gar nicht mehr genau ans Original erinnern kannst
Das war bei uns alleine deshalb schon notwendig, weil wir damals als Trio unplugged 60er und 70er Songs gecovert haben.
Mit 2 akustischen Gitarren, Schlagzeug und 3 Gesangsstimmen muss jedes Cover absolut eigenständig sein.
 
Und - wie kann man es sich abgewöhnen?

Das hat mMn auch oder sogar vor allem mit dem "Allein zu hause" zu tun, denn das ist eine Ideal-Situation, die in der Live-Praxis aber nicht vorkommt.

Klar ist man dort zum einen ungehemmter und experimentierfreudiger (sofern man keine oder tolerante Nachbarn/Mitbewohner hat), zum anderen hat man aber dadurch auch schneller das Gefühl, einen Song zu beherrschen, was meistens ein Trugschluss ist.

Wenn ich mit einer Band oder einem Ensemble probe, dann komme ich der Bühnensituation schon deutlich näher. Zudem habe ich dort bereits Zuhörer. Und da wichtigste: Ich bin gezwungen, einen Song immer und immer zu wiederholen, ob ich will oder nicht. Zumindest, solange irgendwer in der Band der Meinung ist, das ginge noch besser.

Das bedeutet: Der Prozess, sich einen Song zu erarbeiten, ist beim Proben andersrum: Am Anfang singe ich schüchterner, oder "linearer", wie du es beschreibst. Nach einer Zeit werde ich durch die vielen Wiederholungen mutiger, freier. Zumal das Proben mit einer Band eben auch weniger statisch ist als das Üben zu einem Playback. Man interagiert und steckt sich gegenseitig an.

Und wenn ich am Ende einen Song 150 Mal im Proberaum durchgespielt habe, dann ist Vieles, was man Zuhause vielleicht nur ein paarmal zufällig gut gemacht hat, eben kein Zufall mehr, sondern schon selbstverständlicher Teil der eigenen Performance, so dass es auch auf der Bühne vor Publikum kein großes Problem mehr ist, es abzurufen.

Solointerpreten, die zu Gitarre oder zum Playback singen, kann ich da nur raten: Legt euch genau wie bei einer Band einen bis zwei feste Probetermine pro Woche zu und eine feste Mindestprobezeit von 2 bis 2,5 Stunden. Wiederholt die Songs auch dann, wenn euch langweilig ist und ihr glaubt, ihr könntet sie fehlerfrei.

Macht das bestenfalls nicht zuhause, sondern in einem Proberaum mit Mikro und PA, um dem ungewohnten Bühnensound etwas näher zu kommen.

Und ja: Sich dabei aufzunehmen, schadet natürlich nicht, weil es den Leistungsdruck erhöht.

...
 
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halte ich für einen guten Tipp, denn bei mir / unserer Band funktioniert das genau so!
Ich bin gesanglich nur der Dritte von links (Background, das tiefe Register), aber manchmal hat unsere Version, die sich durchaus auch einfach im Lauf der Zeit entwickelt, mit dem Original nur mehr so viel zu tun, dass das Publikum den Song eben noch erkennt. Und es kommt schon mal vor, dass uns unsere Version schließlich besser gefällt als das Original, und den Zuhörern scheint es nichts auszumachen.

Gilt auch für uns ... gerne mal probiert der Sänger in der Probe ne andere Phrasierung und Bassist und ich schauen uns etwas irritiert an und versuchen dem Gedanken zu folgen. Irgendwann ist es dann "unser Song". Wobei wir sowieso häufig mit etwas unbekannteren Interpretationen von Songs beginnen.

Z.B. "Bloody well right" ... Original von Supertramp ...


View: https://youtu.be/iaxAZYQB44o?si=-eE-8fljhIdPyVPb

Ihr Gitarrist "Carl Verheyen" spielt es allerdings auch in seiner Blues Formation ...


View: https://youtu.be/hR92Sr1FBT0?si=5IY92s8fLztbkDCm

Und da kommt uns das Publikum in der Regel erst beim Refrain auf die Schliche ... :) ...

Diese "Anpassung in der Band" passiert natürlich beim "Loop" aus dem Computer nicht. Daher finde ich es auch schwer basierend auf einem Backing-Track die eigene Version zu entwickeln. Leichter fällt es mir, wenn ich "ein" Instrument (z.B. Gitarre) selbst dazu spiele und der Stimme etwas folge.


Es gibt so tolle, eigenständige Coverversionen diverser Songs - bei mir haut das nie hin. Zumindest, wenn ich nicht allein bin...

Du musst Vertrauen aufbauen. Das funktioniert nur, wenn du dich mal aus dem Fenster lehnst und dir die Rückmeldung vom Publikum "abholst". Die werden dich in der Regel nicht am Original messen (Musiker-Polizei ausgenommen), sondern deine Darbietung wahrnehmen. Und wenn das bei einer Karaokesession mal schief geht, sollte es dir schlicht egal sein! Ist ja nichts, was deinen "Ruf" ruiniert :) ...

Live gilt es eh auch beim "Fehler" weiter zu machen! The Show must go on!

Gruß
Martin
 
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Sobald ich aber vor Publikum singe, was ja in einem Karaokelokal so ist, ist der Mut weg. Da singe ich den jeweiligen Song "linear" und möglichst "richtig". Schön, aber halt "nachgesungen."
Das hat natürlich, wie schon oben bemerkt, mit live und studio/ohne Publikum zu tun.
Es hat aber auch mit der Situation zu tun. Meines Wissens ist die Anforderung und Erwartung des Publikums bei Karaoke die, so nahe wie möglich das Original zu erreichen. Das ist völlig entgegengesetzt zu der Erwartung, ein eigenständiges cover zu entwickeln.

Hört man sich cover an, welche dem Original ebenbürtig sind und eine eigene Interpretation des Originals darstellen, dann unterscheiden die sich nicht nur durch den Gesang bzw. die Variationen des Gesangs über dem ansonsten gleichbleibenden soundtrack. Das ist viel Arbeit und bedarf entweder einer dementsprechend wollen und könnenden Band oder als Variante einem homerecording, bei dem alle Instrumente neu eingespielt werden. Hier findest Du etliche Beispiele: Welcher Cover-Song toppt das Original?

Ich glaube, das Vorhaben, alleine durch einen geänderten Gesang eine neue Interpretation eines Originals zu erreichen, ist im Ansatz unrealistisch. Natürlich kannst Du bei einigen Klassikern im Jazz auch durch Variationen im Gesang einen Unterschied machen und Dich vom Original lösen. Aber eine eigenständige Interpretation eines Klassikers umfasst viel, viel mehr.

Dazu kommt eine technische Ausstattung, die so ein Ergebnis nicht wirklich zuläßt. Meines Erachtens ist bei diesem Herangehen und der Dir zur Verfügung stehenden technischen Ausstattung nicht mehr möglich, als dass Du mit dem Gesang einige Variationen ausprobierst und damit Deine eigenen Fähigkeiten erprobst und Freiheiten im Gesang auslotest. Das alleine kann durchaus anspruchsvoll und eine gute Übung sein, sowohl gesangstechnisch als auch vom Ausdruck und der Interpretation der Stimmung her. Eine eigenständige Interpretation, die auch die Musik erfasst, kannst Du so nicht leisten.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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FWIW...
"Covern" ist für mich ein Fremdwort, denn ich bin Folkie. Und ein Folksong definiert sich durch Text und Melodie. Punkt!
Was ich mit meinem Gesang und meinem 5-saitigen Banjo aus einem irischen Volkslied mache, hat fast gar nichts mit dem zu tun, was Tommy Makem oder Luke Kelly mit ihrem Gesang und ihren 5-string Banjos daraus machten. Der Unterschied zwischen Folk und Pop ist nämlich so: das Volkslied kennt man vom Hören der Sänger der letzten Generation, oder aus einem Buch mit Texten und Melodien - den Popsong kennt man vom Tonträger des maßgeblichen Interpreten.

Wenn man nun ein Popsong individuell interpretieren will, fällt mir eine möglichkeit ein: Man reduziert die maßgebliche Version vom Tonträger auf Text und Melodie und baut sie wieder auf, indem man sich ein Arrangement ausdenkt, das der vorhandene Instrumentierung und der Singstimme entspricht - so, wie es jede Folkgruppe macht.

Wie wär's?
Cheers,
Jed
 
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"Im Loop aufnehmen" - wie funktioniert das? Ich hab ja kein wirkliches Equipment. Ich nehme die Sachen einfach mit dem Handy auf.
Du brauchst ein (kleines) Audio-Interface.
Behringer
M-Audio
IK Multimedia iRig

Hast Du ein Äppel-Gerät? Dann hast Du auch schon ein Aufnahmeprogramm (GarageBand). Wenn Du einen Androiden hast, musst Du im AppStore schauen - Cubasis gibt es inzwischen auch für Android, was es da sonst gibt, kann ich nicht sagen....
Jedenfalls kannst Du damit ein Stück im Loop abspielen und gleichzeitig aufnehmen. Schlimmstenfalls (falls die Aufnahme nicht wirklich im Loop möglich ist), setzt Du das Stück 25 Mal hintereinander in das Programm und legst los, dann hast Du eben keine geloopte Aufnahme, sondern eine einzige, ganz lange...
 
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Einer der größten deutschen Komiker aller Zeiten, Heinz Erhard, hatte extremes Lampefieber. Der war stark kurzsichtig und trug dann auf der Bühne immer eine Brille mit Fensterglas.
Er konnte dann sein Publikum nicht mehr erkennen, und alles war gut

Mit meiner Schlagzeugerin, die auch eine gute Sängerin ist, war es ähnlich. Die leidet unter Prüfungsangst. Wenn wir Aufnahmen machen wollten,ging bei ihr nichts mehr.
Irgendwann hab ich gesagt wir nehmen jetzt immer auf. Dann ging erstmal gar nichts mehr. Schließlich haben wir heimlich aufgenommen. Alles war wieder gut, wie ausgewechselt. Die Aufnahmen waren klasse.
Hat dann noch ne Zeit gedauert, aber mittlerweile ist sie nne Rampensau.
Interessanterweise hab ich BEWUSST ja gar kein "Lampenfieber" oder ähnliches. Wobei "Lampenfieber", wenn man allein zu Hause ist, sowieso nicht vorhanden ist. Ich bin, im Gegenteil, bei Publikum ganz locker und hab überhaupt kein Problem, plaudere, usw. Aber beim Singen spielt sich das rein körperlich ab, ob ich will oder nicht. Ich hab den Eindruck, ich kann das gar nicht wirklich beeinflussen. Es kommt einfach anders heraus, als ich mir das vorstelle.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Gilt auch für uns ... gerne mal probiert der Sänger in der Probe ne andere Phrasierung und Bassist und ich schauen uns etwas irritiert an und versuchen dem Gedanken zu folgen. Irgendwann ist es dann "unser Song". Wobei wir sowieso häufig mit etwas unbekannteren Interpretationen von Songs beginnen.

Z.B. "Bloody well right" ... Original von Supertramp ...


View: https://youtu.be/iaxAZYQB44o?si=-eE-8fljhIdPyVPb

Ihr Gitarrist "Carl Verheyen" spielt es allerdings auch in seiner Blues Formation ...


View: https://youtu.be/hR92Sr1FBT0?si=5IY92s8fLztbkDCm

Und da kommt uns das Publikum in der Regel erst beim Refrain auf die Schliche ... :) ...

Diese "Anpassung in der Band" passiert natürlich beim "Loop" aus dem Computer nicht. Daher finde ich es auch schwer basierend auf einem Backing-Track die eigene Version zu entwickeln. Leichter fällt es mir, wenn ich "ein" Instrument (z.B. Gitarre) selbst dazu spiele und der Stimme etwas folge.




Du musst Vertrauen aufbauen. Das funktioniert nur, wenn du dich mal aus dem Fenster lehnst und dir die Rückmeldung vom Publikum "abholst". Die werden dich in der Regel nicht am Original messen (Musiker-Polizei ausgenommen), sondern deine Darbietung wahrnehmen. Und wenn das bei einer Karaokesession mal schief geht, sollte es dir schlicht egal sein! Ist ja nichts, was deinen "Ruf" ruiniert :) ...

Live gilt es eh auch beim "Fehler" weiter zu machen! The Show must go on!

Gruß
Martin

Beim Karaoke ist es eh wurscht, ich bin da eh in einer Gruppe, da ist es nicht tragisch, wenn man jetzt einmal "falsch" singt, da gehts eh nur um den Spaß. Es geht hier eher darum, dass man selbst WEISS, ob es (noch) eine "Interpretation", oder schlicht ein Verhunzen ist.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

FWIW...
"Covern" ist für mich ein Fremdwort, denn ich bin Folkie. Und ein Folksong definiert sich durch Text und Melodie. Punkt!
Was ich mit meinem Gesang und meinem 5-saitigen Banjo aus einem irischen Volkslied mache, hat fast gar nichts mit dem zu tun, was Tommy Makem oder Luke Kelly mit ihrem Gesang und ihren 5-string Banjos daraus machten. Der Unterschied zwischen Folk und Pop ist nämlich so: das Volkslied kennt man vom Hören der Sänger der letzten Generation, oder aus einem Buch mit Texten und Melodien - den Popsong kennt man vom Tonträger des maßgeblichen Interpreten.

Wenn man nun ein Popsong individuell interpretieren will, fällt mir eine möglichkeit ein: Man reduziert die maßgebliche Version vom Tonträger auf Text und Melodie und baut sie wieder auf, indem man sich ein Arrangement ausdenkt, das der vorhandene Instrumentierung und der Singstimme entspricht - so, wie es jede Folkgruppe macht.

Wie wär's?
Cheers,
Jed
Mir fällt halt immer auf, dass bei diversen Casting-Shows, dioe ich mir gelegentlich anschaue, immer von den Leuten gefordert wird, sie sollen die Songs zu "ihren eigenen" machen und nicht einfach "nachsingen". Die wollen keine "Coversänger". Und da gibt es schon immer wieder tolle Versionen zu hören - allerdings denke ich, dass die sehr wohl in eingehenden Proben vorher einstudiert werden - spontan ist da gar nix.
 
@GloriaThomas
weils hier reinpasst, deine "denk in deine Tram on di" Version gefällt mir sehr gut

(in die anderen Stücke habe ich aber noch nicht reingehört)
 
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Ich hab den Eindruck, ich kann das gar nicht wirklich beeinflussen. Es kommt einfach anders heraus, als ich mir das vorstelle.
Ah, dann hab ich dich da missverstanden.
Dann ist es vermutlich der ganz natürliche Aspekt, dass man sich selbst immer anders hört und wahrnimmt, als einen andere hören. Ich denke das kennt aber hier jeder
 

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