Ich bin ja eher der praktisch eingestellte Mensch, auch als Live-Mucker, und versuche natürlich mein Equipment leicht und überschaubar zu gestalten. Natürlich ist ein gewisses Maß an Authentizität sehr cool, macht Spaß und inspiriert ohne Frage auch beim Spielen.
Ich besitze ein Rhodes, hab ich mir irgendwann mal geleistet, komplett überholen und restaurieren lassen - der Jenzz hier hatte es u.a. auch zum richten - aber ich gebe zu, dass ich es noch nie mit auf der Bühne hatte auch wenn ich da durchaus Bock drauf hätte. Kommt halt immer auf die Mucke an, die man macht, und bei meinen Bands würde ich zu selten einen Rhodes einsetzen, als dass es der Aufwand rechtfertigen würde. Einen zusätzlichen Amp würde ich aber dafür nicht mitschleppen, schon gar nicht, wenn wir den wieder abnehmen müssten. Hier würde ich definitiv irgendwas an Simulation einsetzen, wobei mir das Strymon Iridium hier ne Ecke zu teuer wäre, da gibt es sicherlich günstigere Lösungen, wie z.B. ein AMT Pangaea, für den man dann das IR mit dem gewünschten Amp suchen oder halt selber erstellen müsste.
Mein erster Ansatz wäre aber, was passendes in Mainstage zu suchen, das ich auch für die Effekte nutzen würde. Ich hatte, wenn ich mich erinnere, weiter oben in diesem Thread mein Dilemma mit dem Finden der richtigen und wichtigen oder sinnvollen Effekte schrieben, wo ich am Ende auch mit dem virtuellen Effektboard, das in Mainstage mitgeliefert wird, die besten Ergebnisse erzielt hatte.
Klar sind wir hier genau bei dem von Dir angesprochenen Punkt, dass wir im Grunde ein analoges Instrument über eine digitale Signalkette zu schicken. Ich finde das aber weder frevelhaft noch unlogisch. Am Ende kommt es doch auch drauf an, was hinten raus kommt bzw. an die PA geschickt wird, und mit jedem analogen Effektpedal hab ich den Pegel der Nebengeräusche unnötig erhöht. Die Inspiration die ich beim Spielen auf dem Rhodes erfahre, die gegenüber einem guten Rhodessample aus meinem Kurzweil oder anderem Keyboard um ein Vielfaches höher ist, bleibt doch deswegen nicht auf der Strecke, auch nicht die Authentizität des Instrumentes, weder für mich, noch für das Publikum.