Gast 215501
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Hallo werter Leser, herzlich willkommen bei meinem Review des Multieffektgeräts von Zoom, dem Modell G3X!
Auf der Suche nach einem Gerät das schlicht und einfach sowohl Pedalboard als auch Verstärker ersetzt und mir damit ein wenig mehr Reisekomfort durch die Wiener U-Bahn Netze bringt, kam ich durch den Gebrauchtkauf bei Ebay, Willhaben und unserem Flohmarkt an eine stolze Menge unterschiedlicher Multieffektgeräte der "üblichen" Hersteller. Von BOSS das GT-8, -10, das ME70, das TC Electronic Nova System, das Zoom G3 und G3X, Geräte von Digitech, Line 6 und so weiter. Nach einem ausgiebigen Test aller Geräte kam ich zum Beschluss nur das Zoom G3X zu behalten, da mir die handliche Größe und das geringe Gewicht und ausgezeichnete Haptik sehr gefallen haben. Anfangs hatte ich ein wenig Mühe mit den wenigen wirklich störenden Eigenheiten des Geräts, die Verzerrer Simulationen kommen zum Beispiel initial mit einem Level von 100 und brutal vielen Höhen, was bei der Erstellung eines neuen Patches ziemlich Nerven kosten kann, sollte man versehentlich ein High Gain Pedal auswählen und rapide starkes Feedback um die Ohren bekommen.
Mit ein wenig mehr Zeit habe ich aber ein paar sehr gute Patches programmieren können. In meinen Augen ist es mir egal ob eine Simulation eines Verstärkers wie das Original klingt, es muss gut klingen, die Dynamik muss stimmen, Nebengeräusche sollten nicht aufdringlich sein. Das Zoom G3X wird von mir nun aktiv unterwegs bei Proben, Jams und Live eingesetzt und sowohl (sehr selten) vor Verstärkern als auch direkt in Monitore oder die PA gesteckt, von den Sounds bin ich durchweg sehr angetan gewesen und die angenehme Editierbarkeit des Geräts machen auch kleine Änderungen im Patch Live schnell möglich. Ich denke mitlerweile jedes Feature des Geräts zumindest ausprobiert zu haben, darum hier eine kleine Zusammenfassung meiner Eindrücke:
Verarbeitung:
Makellos und schönes und funktionelles Design. Die Buchsen, Schalter, Knöpfe und Potis machen einen sehr guten und soliden Eindruck, das Pedal hat kein Spiel jedoch einen sehr kurzen Regelweg. Die Gummierung auf dem Pedal beugt einem Verrutschen vor und die einzelnen Fußschalter haben einen angenehmen Druckpunkt und liegen weit genug auseinander. Die drei Displays machen das Editieren sehr leicht und der Informationsgehalt bei der Programmierung könnte nicht besser sein: 3 Regler für 3 Parameter, weitere Seiten für weitere Parameter. Für den Preis von knapp 180€ sehr solide.
Sounds:
Die Verstärkermodelle klingen alle sehr "heiss" was für mich als Liebhaber von Cleansounds bzw. Crunch ein wenig Experimentieren erforderte. Als Lieblinge haben sich die klassischen Verstärkermodelle von Fender, Vox und Marshall herausgestellt wobei sich auch die Orange, Matchless und Two-Rock Emulationen als sehr brauchbar herausgestellt haben. Alle Verstärker können wahlweise mit einer frei wählbaren Boxemsimulation oder ohne betrieben werden (z.B. für den Einsatz als Preamp). Ich finde die Boxensimulationen nicht durchweg brauchbar, ein paar solide emulierte Cabinets sind jedoch dabei, hinter das Zoom G3X gepatchte Red Box, Ultra G-100 usw. klingen nicht unbedingt besser, echter oder dynamischer, nur anders. Ein virtuelles Mikrofon gibt es hier nicht, ein Feature das nur bei der Konkurrenz zu finden ist. Ich finde die Ampmodelle sehr dynamisch und es ist leicht durch die Anschlagsstärke und die Nutzung von Volumen und Tonepotis unterschiedliche Sounds zu bekommen. Das Gerät reagiert leider auf Vorschaltgeräte mit sehr unterschiedlichem Erfolg, manchmal geil, meistens sehr schlecht. Einen Verzerrer vorschalten ist zum Beispiel eher nicht so gut, ganz besonders nicht wenn das Signal der Gitarre geboostet wird (Wandlung, wen wunderts?). Die Verzerrer im Gerät sind durchaus nutzbar. Ein paar Perlen sind dabei die ich regelmäßg verwende. Das Modell der RAT, ein Tubescreamer aber auch das Fuzz Face wissen zu gefallen, sehr geil finde ich aber auch das Pedal "Z-Clean" mit dem richtig gute Sounds mit wenig Verzerrung möglich sind. Die Modulationseffekte verwende ich ehrlich gesagt gar nicht, Phaser, Flanger und Chorus habe ich jedoch noch nie wirklich gerne verwendet, darum maße ich mir hier kein Urteil an. Richtig gut sind jedoch die Hall- und Delayeffekte. Von Algorithmen die schwere und durchdringende Sounds wie z.B. das Eventide Space bringen, bis zu leichtem Ambience Hall damit ein Verstärker nicht so trocken klingt, gibt es eine große Bandbreite an nutzbaren Sounds. Einzig und alleine den Federhall finde ich furchtbar und nicht verwendbar. Tape Delays und Analogechos sind von sehr guter Qualität, reichen jedoch nicht an gute Pedale wie mein Strymon El Capistan oder Timeline heran. Cool finde ich auch die Möglichkeit dreckige Sounds mit dem Dirty Gate zu realisieren, dieser Effekt vor einem Sound mit viel Gain kann leicht klingen wie ein Supro der beinahe brennt.
USB:
Die Installation des Treibers funktionierte bei mir unter Windows 7 64 Bit ohne Probleme. Mit meinem PC habe ich eine Gesamtlatenz von circa 6,5 ms und noch keine Ausfälle bemerken können. Das Audio Interface meines Axe FX2 funktioniert gleich gut. Bei Anschluss des Zoom G3X wird direkt die Zoom Edit & Share Software geöffnet. Die GUI sieht sehr "billig" aus, es wurde wenig Liebe ins Design gesteckt, dafür funktioniert das Erstellen eines Patches sehr gut und bisher ohne merkbare Bugs. Die wichtigen Patches können natürlich direkt lokal im G3XP-Format gespeichert werden. Über die USB-Schnittstelle habe ich für euch auch ein paar meiner Sounds schnell und dreckig in kurzen Samples festgehalten, verwendet wurde nur der direkte Patchsound live und ohne Metronom in Studio One 2 eingespielt:
https://soundcloud.com/ich-mache-sound
Looper und Drumcomputer:
Meiner Meinung nach ist der Looper für einen modernen Gitarristen ein unschätzbar wichtiges Übungsgerät. Ich habe schon ein paar Geräte mit integrierten Loopern besessen bzw. hatte ich auch schon dedizierte Looper, der hier verbaute ist jedoch von allen der praktischste (auch wenn er nicht der bestklingendste ist). Der Drumcomputer passt sich dem Tap Tempo an, unterstützt mit den unveränderbaren Drumloops der gängigen Stilrichtungen das Üben. Der Looper und der Drumcomputer können synchronisiert werden, bei der Aufnahme mit Drumloop erhält man einen Vorzähler bevor die Aufnahme der Schleife beginnt. Drum- und Looplautstärke können separat geändert werden. Ich selbst nutze nur das Metronom ohne Betonung um auch unübliche Takte üben zu können.
Falls noch weitere Fragen zu dem Gerät zu dem Gerät bestehen, ich werde mein Bestes tun um zu antworten!
Auf der Suche nach einem Gerät das schlicht und einfach sowohl Pedalboard als auch Verstärker ersetzt und mir damit ein wenig mehr Reisekomfort durch die Wiener U-Bahn Netze bringt, kam ich durch den Gebrauchtkauf bei Ebay, Willhaben und unserem Flohmarkt an eine stolze Menge unterschiedlicher Multieffektgeräte der "üblichen" Hersteller. Von BOSS das GT-8, -10, das ME70, das TC Electronic Nova System, das Zoom G3 und G3X, Geräte von Digitech, Line 6 und so weiter. Nach einem ausgiebigen Test aller Geräte kam ich zum Beschluss nur das Zoom G3X zu behalten, da mir die handliche Größe und das geringe Gewicht und ausgezeichnete Haptik sehr gefallen haben. Anfangs hatte ich ein wenig Mühe mit den wenigen wirklich störenden Eigenheiten des Geräts, die Verzerrer Simulationen kommen zum Beispiel initial mit einem Level von 100 und brutal vielen Höhen, was bei der Erstellung eines neuen Patches ziemlich Nerven kosten kann, sollte man versehentlich ein High Gain Pedal auswählen und rapide starkes Feedback um die Ohren bekommen.
Mit ein wenig mehr Zeit habe ich aber ein paar sehr gute Patches programmieren können. In meinen Augen ist es mir egal ob eine Simulation eines Verstärkers wie das Original klingt, es muss gut klingen, die Dynamik muss stimmen, Nebengeräusche sollten nicht aufdringlich sein. Das Zoom G3X wird von mir nun aktiv unterwegs bei Proben, Jams und Live eingesetzt und sowohl (sehr selten) vor Verstärkern als auch direkt in Monitore oder die PA gesteckt, von den Sounds bin ich durchweg sehr angetan gewesen und die angenehme Editierbarkeit des Geräts machen auch kleine Änderungen im Patch Live schnell möglich. Ich denke mitlerweile jedes Feature des Geräts zumindest ausprobiert zu haben, darum hier eine kleine Zusammenfassung meiner Eindrücke:
Verarbeitung:
Makellos und schönes und funktionelles Design. Die Buchsen, Schalter, Knöpfe und Potis machen einen sehr guten und soliden Eindruck, das Pedal hat kein Spiel jedoch einen sehr kurzen Regelweg. Die Gummierung auf dem Pedal beugt einem Verrutschen vor und die einzelnen Fußschalter haben einen angenehmen Druckpunkt und liegen weit genug auseinander. Die drei Displays machen das Editieren sehr leicht und der Informationsgehalt bei der Programmierung könnte nicht besser sein: 3 Regler für 3 Parameter, weitere Seiten für weitere Parameter. Für den Preis von knapp 180€ sehr solide.
Sounds:
Die Verstärkermodelle klingen alle sehr "heiss" was für mich als Liebhaber von Cleansounds bzw. Crunch ein wenig Experimentieren erforderte. Als Lieblinge haben sich die klassischen Verstärkermodelle von Fender, Vox und Marshall herausgestellt wobei sich auch die Orange, Matchless und Two-Rock Emulationen als sehr brauchbar herausgestellt haben. Alle Verstärker können wahlweise mit einer frei wählbaren Boxemsimulation oder ohne betrieben werden (z.B. für den Einsatz als Preamp). Ich finde die Boxensimulationen nicht durchweg brauchbar, ein paar solide emulierte Cabinets sind jedoch dabei, hinter das Zoom G3X gepatchte Red Box, Ultra G-100 usw. klingen nicht unbedingt besser, echter oder dynamischer, nur anders. Ein virtuelles Mikrofon gibt es hier nicht, ein Feature das nur bei der Konkurrenz zu finden ist. Ich finde die Ampmodelle sehr dynamisch und es ist leicht durch die Anschlagsstärke und die Nutzung von Volumen und Tonepotis unterschiedliche Sounds zu bekommen. Das Gerät reagiert leider auf Vorschaltgeräte mit sehr unterschiedlichem Erfolg, manchmal geil, meistens sehr schlecht. Einen Verzerrer vorschalten ist zum Beispiel eher nicht so gut, ganz besonders nicht wenn das Signal der Gitarre geboostet wird (Wandlung, wen wunderts?). Die Verzerrer im Gerät sind durchaus nutzbar. Ein paar Perlen sind dabei die ich regelmäßg verwende. Das Modell der RAT, ein Tubescreamer aber auch das Fuzz Face wissen zu gefallen, sehr geil finde ich aber auch das Pedal "Z-Clean" mit dem richtig gute Sounds mit wenig Verzerrung möglich sind. Die Modulationseffekte verwende ich ehrlich gesagt gar nicht, Phaser, Flanger und Chorus habe ich jedoch noch nie wirklich gerne verwendet, darum maße ich mir hier kein Urteil an. Richtig gut sind jedoch die Hall- und Delayeffekte. Von Algorithmen die schwere und durchdringende Sounds wie z.B. das Eventide Space bringen, bis zu leichtem Ambience Hall damit ein Verstärker nicht so trocken klingt, gibt es eine große Bandbreite an nutzbaren Sounds. Einzig und alleine den Federhall finde ich furchtbar und nicht verwendbar. Tape Delays und Analogechos sind von sehr guter Qualität, reichen jedoch nicht an gute Pedale wie mein Strymon El Capistan oder Timeline heran. Cool finde ich auch die Möglichkeit dreckige Sounds mit dem Dirty Gate zu realisieren, dieser Effekt vor einem Sound mit viel Gain kann leicht klingen wie ein Supro der beinahe brennt.
USB:
Die Installation des Treibers funktionierte bei mir unter Windows 7 64 Bit ohne Probleme. Mit meinem PC habe ich eine Gesamtlatenz von circa 6,5 ms und noch keine Ausfälle bemerken können. Das Audio Interface meines Axe FX2 funktioniert gleich gut. Bei Anschluss des Zoom G3X wird direkt die Zoom Edit & Share Software geöffnet. Die GUI sieht sehr "billig" aus, es wurde wenig Liebe ins Design gesteckt, dafür funktioniert das Erstellen eines Patches sehr gut und bisher ohne merkbare Bugs. Die wichtigen Patches können natürlich direkt lokal im G3XP-Format gespeichert werden. Über die USB-Schnittstelle habe ich für euch auch ein paar meiner Sounds schnell und dreckig in kurzen Samples festgehalten, verwendet wurde nur der direkte Patchsound live und ohne Metronom in Studio One 2 eingespielt:
https://soundcloud.com/ich-mache-sound
Looper und Drumcomputer:
Meiner Meinung nach ist der Looper für einen modernen Gitarristen ein unschätzbar wichtiges Übungsgerät. Ich habe schon ein paar Geräte mit integrierten Loopern besessen bzw. hatte ich auch schon dedizierte Looper, der hier verbaute ist jedoch von allen der praktischste (auch wenn er nicht der bestklingendste ist). Der Drumcomputer passt sich dem Tap Tempo an, unterstützt mit den unveränderbaren Drumloops der gängigen Stilrichtungen das Üben. Der Looper und der Drumcomputer können synchronisiert werden, bei der Aufnahme mit Drumloop erhält man einen Vorzähler bevor die Aufnahme der Schleife beginnt. Drum- und Looplautstärke können separat geändert werden. Ich selbst nutze nur das Metronom ohne Betonung um auch unübliche Takte üben zu können.
Falls noch weitere Fragen zu dem Gerät zu dem Gerät bestehen, ich werde mein Bestes tun um zu antworten!
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