unixbook
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 03.11.24
- Registriert
- 09.07.15
- Beiträge
- 995
- Kekse
- 20.974
Die kleine schnelle Lösung
Preis: 78 €
Hersteller
Palmer wurde 1980 zunächst als reiner 'Custom Amp & Mod Shop' gegründet. Als solcher wurden Instrumente, Gitarrenverstärker und kleine Helfer, repariert und modifiziert. Das erlernte Wissen und die gewonnenen Einblicke in die Kundenwünsche flossen schließlich in die Entwicklung eigener Produkte ein. Heute ist Palmer eine deutsche Musikelektronik-Marke, unter welcher neben Tontechnik-Werkzeugen, auch Gitarrenverstärker, Gitarrenboxen und Effektgeräte hergestellt werden. Palmer Produkte werden in Neu-Anspach, im Taunus und in China von Hand gefertigt. Die Lautsprechersimulatoren und DI-Boxen von Palmer werden weltweit auf Bühnen und in Studios eingesetzt.
(vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Palmer_Germany, Stand: Mai 2018)
Aufbau
Der Pocket Amp MK 2 ist wir folgt aufgebaut: Das Gitarrensignal wird über eine Klinkenbuchse in das Gerät geschickt. Sofern der Bypass nicht aktiv ist, stehen ein Gain-, ein Volume-, ein Treble- und ein Basspoti zur Verfügung, wobei der Grundsound zunächst anhand von drei Schiebeschaltern vorgewählt wird. Am ersten dieser Schalter hat man die Wahl zwischen der Simulation eines Vintage Amp, eines Britt.- und eines US-Verstärkers. Diese Bezeichnungen sind erstmal selbsterklärend. Wobei Palmer hier nicht versucht hat bestimmte Verstärkervorbilder 1:1 zu kopieren, sondern eher Eigenschaften bestimmter Verstärkertypen zu subsumieren. Der zweite Schiebeschalter übernimmt die Voreinstellung des jeweils ausgewählten Verstärkertyps. Hier hat man die Wahl zwischen Clean, Crunch und Heavy. Der dritte Schiebeschalter simuliert die Art der Mikrofonierung, wobei hier Classic, Center und Off X zur Verfügung stehen. Ein vierter Schiebeschalter ermöglicht einen Ground-Lift.
Zusätzlich zum Gitarrensignal kann per 3,5 mm Stereoklinke beispielsweise vom MP3-Player eine Begleitmusik zugespielt werden. Diese wird durch die diversen Soundeinstellungen am Pocket Amp MK2 nicht beeinflusst.
Ausgegeben wird das Signal über die TS-Klinkenbuchse, den DI-Ausgang und/oder den 3,5 mm Kopfhörerausgang. Man kann auch alle drei Ausgänge gleichzeitig nutzen.
Nicht schön finde ich, dass der Kopfhöreranschluss als 3,5 mm Klinkenbuchse ausgelegt ist. Hier hätte ich mir eine 6,3 mm Klinkenbuchse gewünscht. Ich weiß nicht, warum man mit diesen kleinen Buchsen rummacht bei Geräten wo sicher auch für eine große Buchse Platz gewesen wäre.
Inzwischen gibt es auch eine Version für Akustikgitarre und eine für Bass. Beide haben ein Feature, welches ich mir auch an einer MK3 Version des Pocket Amps wünschen würde: Den FX-Insert. Leider verfügt der hier vorgestellte Pocket Amp MK2 nicht darüber.
Das Gerät kann entweder mit einer 9V Blockbatterie oder mit einem externen Netzteil (nicht im Lieferumfang) betrieben werden.
Verarbeitung
Das Ding ist gebaut wie ein Panzer! Wer es seinem Bassisten an den Kopf wirft, der muss sich vielleicht Sorgen um dessen Kopf machen, aber nicht um den Pocket Amp MK2. Die Potis und Schalter arbeiten alle perfekt. Insbesondere die Potis haben einen sehr angenehmen Drehwiderstand. Super! An der Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen!
Anwendungen
Ich verwende den Pocket Amp MK2 in folgenden Situationen:
Bei dem Klang des Geräts möchte ich grundsätzlich unterscheiden zwischen dem Vintage Clean Sound und den anderen Voreinstellungen.
Mit dem Vintage Clean Sound kann ich durchaus etwas anfangen. Er ist klar und hinreichend transparent. Auch verfügt er über ein ausreichendes Maß an Dynamik. Damit kann man arbeiten. An Singlecoils gefällt er mir noch besser als an Humbuckern. Dies gilt sowohl für den Einsatz als Kopfhörerverstärker als auch für den Einsatz als DI-Amp vor dem Mischpult. Das geht absolut in Ordnung.
Dagegen gefallen mir persönlich die Settings Britt./US und Crunch/Heavy überhaupt nicht. Das klingt sehr schnell kratzig und Dynamik ist hier nicht gegeben. Für mich überhaupt nicht brauchbar!
Das Gerät verfügt über keinen True Bypass. Wirklich überhaupt nicht! Der Bypass färbt das Signal wirklich extrem. Nun ist natürlich die Frage, warum eine Ampsimulation einen Bypass bräuchte… Ich vermisse ihn nicht.
Wer den DI-Ausgang des Pocket Amp MK2 nutzt um damit direkt ins Pult zu gehen, der kann seinen Gain-Regler dort sehr weit runter fahren. Der aus dem Gerät kommende Pegel ist enorm.
Wer noch die Vorgängerversion des Pocket Amps kennt, der erinnert sich sicherlich an das doch recht ausgeprägte Rauschen. Dies ist bei der MK2 Version deutlich weniger geworden. Es ist nicht ganz verschwunden aber inzwischen in einem Bereich der mich wirklich nicht mehr stört.
Fazit
Bei diesem Gerät fällt es mir sehr schwer ein Fazit zu ziehen. Einerseits sind die crunchigen und die zerrissen Sounds wirklich schlecht. Auf der anderen Seite brauche ich die auch nicht. Das macht den Pocket Amp MK2 für mich ein Stück weit zu einem klanglichen One-Trick-Pony, aber genau dieses Pferchen habe ich eben doch ganz gerne im Stall. Lieber spiele ich über meine richtigen Verstärker, aber wenn die Kinder schlafen, dann ist manchmal nur Kopfhörerspielen möglich. Laut spiele ich lieber über einen richtigen Verstärker, aber wenn man mal nur mit ganz kleinem Gepäck unterwegs ist, dann bietet er eine funktionierende Möglichkeit die Stromgitarre direkt in die PA zu spielen. Unter den genannten Einschränkungen macht der Pocket Amp MK2 diese Jobs ordentlich. Die Verarbeitung ist grandios aber neidvoll schiele ich auf den FX-Insert der Versionen für Akustikgitarre und Bass.
Unter dem Strich durfte er bleiben.
Produktinformation des Herstellers: https://www.palmer-germany.com/de/produkte/gitarreneffekte/5141/pocket-amp-mk-2
Bedienungsanleitung: https://www.palmer-germany.com/de/downloads/file/id/-1563683465
Review bei amazona.de: https://www.amazona.de/test-palmer-pocket-amp-mk-2/
Review bei Bonedo: https://www.bonedo.de/artikel/export/palmer-pocket-amp-mk2-test.html?noredirect=1
Preis: 78 €
Hersteller
Palmer wurde 1980 zunächst als reiner 'Custom Amp & Mod Shop' gegründet. Als solcher wurden Instrumente, Gitarrenverstärker und kleine Helfer, repariert und modifiziert. Das erlernte Wissen und die gewonnenen Einblicke in die Kundenwünsche flossen schließlich in die Entwicklung eigener Produkte ein. Heute ist Palmer eine deutsche Musikelektronik-Marke, unter welcher neben Tontechnik-Werkzeugen, auch Gitarrenverstärker, Gitarrenboxen und Effektgeräte hergestellt werden. Palmer Produkte werden in Neu-Anspach, im Taunus und in China von Hand gefertigt. Die Lautsprechersimulatoren und DI-Boxen von Palmer werden weltweit auf Bühnen und in Studios eingesetzt.
(vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Palmer_Germany, Stand: Mai 2018)
Aufbau
Der Pocket Amp MK 2 ist wir folgt aufgebaut: Das Gitarrensignal wird über eine Klinkenbuchse in das Gerät geschickt. Sofern der Bypass nicht aktiv ist, stehen ein Gain-, ein Volume-, ein Treble- und ein Basspoti zur Verfügung, wobei der Grundsound zunächst anhand von drei Schiebeschaltern vorgewählt wird. Am ersten dieser Schalter hat man die Wahl zwischen der Simulation eines Vintage Amp, eines Britt.- und eines US-Verstärkers. Diese Bezeichnungen sind erstmal selbsterklärend. Wobei Palmer hier nicht versucht hat bestimmte Verstärkervorbilder 1:1 zu kopieren, sondern eher Eigenschaften bestimmter Verstärkertypen zu subsumieren. Der zweite Schiebeschalter übernimmt die Voreinstellung des jeweils ausgewählten Verstärkertyps. Hier hat man die Wahl zwischen Clean, Crunch und Heavy. Der dritte Schiebeschalter simuliert die Art der Mikrofonierung, wobei hier Classic, Center und Off X zur Verfügung stehen. Ein vierter Schiebeschalter ermöglicht einen Ground-Lift.
Zusätzlich zum Gitarrensignal kann per 3,5 mm Stereoklinke beispielsweise vom MP3-Player eine Begleitmusik zugespielt werden. Diese wird durch die diversen Soundeinstellungen am Pocket Amp MK2 nicht beeinflusst.
Ausgegeben wird das Signal über die TS-Klinkenbuchse, den DI-Ausgang und/oder den 3,5 mm Kopfhörerausgang. Man kann auch alle drei Ausgänge gleichzeitig nutzen.
Nicht schön finde ich, dass der Kopfhöreranschluss als 3,5 mm Klinkenbuchse ausgelegt ist. Hier hätte ich mir eine 6,3 mm Klinkenbuchse gewünscht. Ich weiß nicht, warum man mit diesen kleinen Buchsen rummacht bei Geräten wo sicher auch für eine große Buchse Platz gewesen wäre.
Inzwischen gibt es auch eine Version für Akustikgitarre und eine für Bass. Beide haben ein Feature, welches ich mir auch an einer MK3 Version des Pocket Amps wünschen würde: Den FX-Insert. Leider verfügt der hier vorgestellte Pocket Amp MK2 nicht darüber.
Das Gerät kann entweder mit einer 9V Blockbatterie oder mit einem externen Netzteil (nicht im Lieferumfang) betrieben werden.
Verarbeitung
Das Ding ist gebaut wie ein Panzer! Wer es seinem Bassisten an den Kopf wirft, der muss sich vielleicht Sorgen um dessen Kopf machen, aber nicht um den Pocket Amp MK2. Die Potis und Schalter arbeiten alle perfekt. Insbesondere die Potis haben einen sehr angenehmen Drehwiderstand. Super! An der Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen!
Anwendungen
Ich verwende den Pocket Amp MK2 in folgenden Situationen:
- leises Spielen mit Kopfhörer.
- Einsatz mit ganz kleinem Gepäck (nur das dabei was auch in den Stromgitarrenkoffer passt.
- Einsatz als Zweitamp direkt in die PA in Verwendung mit Blues-Harp.
Bei dem Klang des Geräts möchte ich grundsätzlich unterscheiden zwischen dem Vintage Clean Sound und den anderen Voreinstellungen.
Mit dem Vintage Clean Sound kann ich durchaus etwas anfangen. Er ist klar und hinreichend transparent. Auch verfügt er über ein ausreichendes Maß an Dynamik. Damit kann man arbeiten. An Singlecoils gefällt er mir noch besser als an Humbuckern. Dies gilt sowohl für den Einsatz als Kopfhörerverstärker als auch für den Einsatz als DI-Amp vor dem Mischpult. Das geht absolut in Ordnung.
Dagegen gefallen mir persönlich die Settings Britt./US und Crunch/Heavy überhaupt nicht. Das klingt sehr schnell kratzig und Dynamik ist hier nicht gegeben. Für mich überhaupt nicht brauchbar!
Das Gerät verfügt über keinen True Bypass. Wirklich überhaupt nicht! Der Bypass färbt das Signal wirklich extrem. Nun ist natürlich die Frage, warum eine Ampsimulation einen Bypass bräuchte… Ich vermisse ihn nicht.
Wer den DI-Ausgang des Pocket Amp MK2 nutzt um damit direkt ins Pult zu gehen, der kann seinen Gain-Regler dort sehr weit runter fahren. Der aus dem Gerät kommende Pegel ist enorm.
Wer noch die Vorgängerversion des Pocket Amps kennt, der erinnert sich sicherlich an das doch recht ausgeprägte Rauschen. Dies ist bei der MK2 Version deutlich weniger geworden. Es ist nicht ganz verschwunden aber inzwischen in einem Bereich der mich wirklich nicht mehr stört.
Fazit
Bei diesem Gerät fällt es mir sehr schwer ein Fazit zu ziehen. Einerseits sind die crunchigen und die zerrissen Sounds wirklich schlecht. Auf der anderen Seite brauche ich die auch nicht. Das macht den Pocket Amp MK2 für mich ein Stück weit zu einem klanglichen One-Trick-Pony, aber genau dieses Pferchen habe ich eben doch ganz gerne im Stall. Lieber spiele ich über meine richtigen Verstärker, aber wenn die Kinder schlafen, dann ist manchmal nur Kopfhörerspielen möglich. Laut spiele ich lieber über einen richtigen Verstärker, aber wenn man mal nur mit ganz kleinem Gepäck unterwegs ist, dann bietet er eine funktionierende Möglichkeit die Stromgitarre direkt in die PA zu spielen. Unter den genannten Einschränkungen macht der Pocket Amp MK2 diese Jobs ordentlich. Die Verarbeitung ist grandios aber neidvoll schiele ich auf den FX-Insert der Versionen für Akustikgitarre und Bass.
Unter dem Strich durfte er bleiben.
Produktinformation des Herstellers: https://www.palmer-germany.com/de/produkte/gitarreneffekte/5141/pocket-amp-mk-2
Bedienungsanleitung: https://www.palmer-germany.com/de/downloads/file/id/-1563683465
Review bei amazona.de: https://www.amazona.de/test-palmer-pocket-amp-mk-2/
Review bei Bonedo: https://www.bonedo.de/artikel/export/palmer-pocket-amp-mk2-test.html?noredirect=1
- Eigenschaft