[Effekt] Lehle - D.Loop SGoS

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Lehle - D.Loop SGoS


Preis: 249 Euro

Spezifikationen:
  • zwei unabhängige, echte True Bypass Loops und zuschaltbaren High End Bufferamp
  • voll programmierbarer Effekt-Looper/Switcher
  • goldkontaktierte Relais
  • Bufferamp mit regelbarem Gain bis +12 dB
  • Loops und Bufferamp sind voll stereo
  • Der Lehle D.Loop kann per MIDI angesteuert und mit den anderen Lehle SGoS Switchern vernetzt werden
  • Gewicht: 735 g
  • Länge: 10,3 cm
  • Breite: 15,6 cm
  • Höhe über alles: 4,7 cm
  • Spannungsbereich: 9-20 V DC
  • Max. Stromaufnahme: 250 mA
Ausgangssituation:

Obwohl ich nur wenige Pedale zwischen Gitarre und Amp nutze stelle ich klanglich einen Unterschied fest zur Verwendung der Gitarre direkt am Amp. Zunächst habe ich es mit Buffern von Lehle probiert (vgl. https://www.musiker-board.de/threads/effekt-lehle-sunday-driver-ii-und-sunday-driver-sw-ii.759151/). Aber vielleicht ist meine DIY-Kombination aus True Bypass und AB-Switch (vgl. https://www.musiker-board.de/thread...ue-bypass-und-a-b-switch.758226/#post-9804470) auch in irgendeiner Weise nicht gut genug und klangfärbend. Daher probierte ich mit dem Lehle D.Loop SGoS eine Kombination aus Buffer und zwei True-Bypass-Schaltern, wobei der zweite True Bypass als A/B-Switch benutzt wird.

Hersteller:

Die Lehle GmbH ist ein in Deutschland ansässiges Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Produktion von hochwertigem Zubehör für Gitarren und Bässe spezialisiert hat. Gegründet wurde die Firma von Burkhard Georg Lehle, einem Musiker mit einer Ausbildung in Musik und Physik. Seit 1999 entwickelt Lehle innovative Produkte wie A/B-Switcher, Splitter, DI-Boxen und Expression-Pedale, die sich durch ihre exzellente Klangtreue, Langlebigkeit und durchdachte Konstruktion auszeichnen. Ein besonderes Merkmal der Produkte sind die pilzförmigen Taster, die eine lange Lebensdauer und zuverlässige Bedienbarkeit garantieren. Alle Lehle-Produkte werden in Deutschland gefertigt.

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Aufbau und Bedienung:

Der Lehle D.Loop SGoS ist ein programmierbarer Effekt-Looper mit zwei unabhängigen Loops, integriertem Buffer und MIDI-Funktionalität. Er verfügt über Klinkenbuchsen im TRS-Format, wodurch das Gerät sowohl im Mono- als auch im Stereo-Betrieb verwendet werden kann.

Die Stromversorgung erfolgt über 9 bis 20 Volt DC. Konstruktionsmäßig halte ich jedoch die DC-Buchse am Gerät für einen Patzer: Anders als beim Sunday Driver II / SW II ist diese beim D.Loop SGoS leicht versenkt. Das führt dazu, dass manche DC-Stecker daran nicht wirklich gut halten. Sowas ist echt ärgerlich, zumal Sunday Driver II / SW II ja zeigen, dass Lehle das besser kann.

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Bedient wird der D.Loop SGoS über drei Fußschalter: Der linke steuert den Buffer, der mittlere aktiviert Loop A, der rechte Loop B. LEDs zeigen den Status der jeweiligen Funktionen an. Der integrierte Class-A-Buffer kann unabhängig genutzt werden, um das Signal aufzubereiten und bei Bedarf über lange Kabelwege hinweg zu stabilisieren. Ein Poti regelt den Gain des Boosters. Dazu heißt es in der Bedienungsanleitung: „Dreht man nun den Gainregler im Uhrzeigersinn verstärkt der Buffer das Signal. Damit lassen sich Röhrenverstärker, Preamps oder Verzerrer leicht übersteuern. Damit die Übersteuerung harmonisch klingt verstärkt der Buffer mit steigender Verstärkung weniger Höhen.“

Der D.Loop SGoS bietet drei Betriebsmodi. Im ersten, dem Standardmodus, lassen sich Buffer, Loop A und Loop B unabhängig voneinander schalten und durch erneutes Betätigen deaktivieren. Im zweiten Modus, einem programmierbaren Modus mit True Bypass, kann jeder Fußschalter mit einer beliebigen Kombination aus Buffer und Loops belegt werden. Beim zweiten Betätigen des Schalters wird die Kombination ausgeschaltet und das Signal läuft über True Bypass. Der dritte Modus richtet sich an Nutzer mit mehreren vernetzten Lehle-Geräten. Auch hier sind individuelle Kombinationen programmierbar, allerdings wird beim erneuten Betätigen des Schalters kein Bypass aktiviert. Stattdessen sendet der D.Loop über die MIDI-Schnittstelle Program-Change-Befehle, um mit anderen Geräten synchron zu arbeiten. Die Programmierung erfolgt über eine spezielle Tastenkombination mit den Fußschaltern.

Insgesamt finde ich das Gerät auch recht groß geraten für seinen Funktionsumfang. Für zwei Loops opfert man hier schon eine Menge Platz auf dem Pedalboard.

Klang:

Der Lehle D.Loop SGoS überzeugt klanglich vor allem durch seine Signaltransparenz. In aktivem Zustand fügt er dem Ton weder Färbung noch Kompression hinzu – das Originalsignal bleibt erhalten, selbst bei komplexen Setups mit mehreren Pedalen. Je nach Gaineinstellung bootet es halt mehr oder weniger.

Die beiden Loops ermöglichen es, auch problematische Effekte verlustfrei in den Signalweg ein- und auszuschleifen. Der integrierte Class-A-Buffer sorgt für einen stabilen und kräftigen Ton ohne den Klang künstlich zu verändern. Im Bypass-Modus arbeitet das Gerät mit mechanischem True Bypass, wodurch bei deaktivierten Loops und Buffer keinerlei Beeinflussung des Signals stattfindet. In Summe trägt der D.Loop SGoS dazu bei, dass das Signal stets sauber, definiert und dynamisch bleibt – auch in komplexen oder studioähnlichen Live-Umgebungen.

Aber zurück zu meiner Ausgangssituation: Fühlt sich meine Gitarre unter Verwendung des Lehle D.Loop SGoS direkter an als bei meiner DIY-Kombination aus True Bypass und AB-Switch? Nein. Natürlich boostet letztere nicht, aber der Boot bringt mir auch nichts, was ich vermisse.

Fazit:

Der Lehle D.Loop SGoS ist ein hochwertig gefertigter Effekt-Looper mit zwei unabhängigen True-Bypass-Loops, einem diskret aufgebauten Class-A-Buffer und MIDI-Integration. Besonders geeignet ist er für Menschen, die komplexere Setups verwalten und dabei maximale Signalreinheit sicherstellen wollen. Die Möglichkeit, verschiedene Betriebsmodi zu nutzen, erlaubt eine flexible Anpassung an individuelle Arbeitsweisen. Allerdings wirkt das Gerät angesichts seines Funktionsumfangs recht groß. Die versenkte DC-Buchse kann in der Praxis problematisch sein. Klanglich ist der D.Loop SGoS über jeden Zweifel erhaben – aber nicht zwingend ein Gamechanger für minimalistische Setups.
 
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