Ear Noise Eliminator

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In der Gitarre&Bass 09/11 ist bei den News (S.10) eine kurze Anzeige über EarNoiseEliminator - ein Softlaser, der Tinitus, Hörstürze und weitere Gehörprobleme behandeln können soll.
Kennt jemand das Gerät oder kann aus fachlicher Sicht etwas dazu sagen? Würde mich stark interessieren :)

MfG
 
Eigenschaft
 
nein, aber mein HNO-Arzt hat sich mal zu sowas geäußert, wenn es das schon ein paar Jahre gibt, dann war das wohl das selbe... er meinte er hatte einen Patienten, der sich sowas zugelegt hat und ganz fest dran glaubte, dass sein Tinitus besser wurde, während die Messkurven allerdings konstant blieben ... aber er meinte, solang er daran glaubt und sich besser fühlt, soll er's halt machen...

bin mir aber wie gesagt nicht sicher, ob es exakt das ist.. er meinte nur, dass der Patient sich mit einem Laser ins Ohr leuchtet...
 
Wie (eigentl.) immer bei solchen medizinischen Themen kann der Rat nur lauten: Facharzt fragen!

Mit einem Laser in's Ohr leuchten, um Ohrgeräusche zu bekämpfen?
Dazu müsste die Energie zunächst das Trommelfell überwinden ;) Dann träfe sie auf die Gehörknöchelchen ... wie sie danach die Sinneszellen in der (gewundenen) Cholea erreichen soll, frage ich mich ...

Mit Laser wäre ich generell vorsichtig, ob der nun "Soft" heisst, oder nicht. Auch mit handelsüblichen Laserpointern kann man z.B. die Netzhaut schädigen.

Nützen wird das Gerät mit Sicherheit einem: dem Hersteller ;)
 
Soweit ich das jetzt noch richtig weiss, entsteht der Ton des sog. Tinitus erst im Gehirn. Dort liegt eine Fehlfunktion der Nerven vor, die durch das Fehlen entsprechender Frequenzen im "Hörbild" durch eine Schädigung selbigens entsteht.
Es gibt wohl erfolgsversprechende Behandlugsmethoden mit einer Art Kopfhörer, die entsprechene Töne erzeugt um der Fehlfunktion vorzubeugen bzw. diese wieder abzuschalten.
Ich bin kein Mediziner, aber ich glaube nicht, dass ein Laser irgendwas damit zu tun haben kann.
 
Im Gegensatz zum subjektiven Tinnitus entstehen Ohrgeräusche bzw. Hörsturz u.a. bei Durchblutungsstörungen im Bereich der Sinneszellen in der Cochlea.

Der Tinnitus selbst ist jedoch meist lediglich das Symptom, dass seine Ursachen in den diversesten Erkrankungen des Ohres haben kann.
 
da noch nicht mal wirklich geklärt ist WAS tinnitus wirklich hervorruft sind alle bisherirgen behandlungsmethoden eh nur vermutung ;) ich selbst habe auch einen tinnitus und habe mich damals wirklich sehr ausführlich informiert was es für behandlungsmethoden gibt, war bei einigen HNOs etc. fakt ist: stand 2011 gibt es keine behandlungsmethode oder medikament das über die erfolgsquote eines placebos hinausreicht ..
 
Vielen Dank schon mal für eure Antworten!

Ich seh das ganz ähnlich wie ihr und kann mir ebenfalls nicht vorstellen, dass es irgendwas bringt. Ich hatte bisher geglaubt, dass der Tinitus dadurch entsteht, dass die Sinneshärchen in der Hörschnecke (aka Cochlea) durch einen zu starken Impuls (also hohe Lautstärke) umknicken und somit permanent ein Signal ans Gehirn schicken... Scheinbar habe ich mich vertan oder meine Version ist nur eine von vielen^^

Wie auch immer scheint es ja sicher zu sein, dass der Tinitus (weit) hinter dem Gehörgang entsteht. Und je nach Form des Gehörgangs bin ich mir sogar sehr unsicher, ob der Laser überhaupt erst bis zum Trommelfell kommt. :gruebel:

Trotzdem würden mich weitere Meinungen interessieren :)

MfG
 
tinnitus ist halt eher nur ein symptom und sollte auch als solches behandelt werden (ursache suchen und die bekämpfen ;))

da es aber scheinbar seehr viele ursachen für tinnitus gibt (lärm ist afaik nur bei relativ wenigen leuten der auslöser, hier im forum natürlich eher mehr ;)) ist das problem die ursache zu finden sehr schwierig da der tinnitus nicht nur körperliche ursachen sondern auch psychische ursachen haben kann
 
Vielen Dank schon mal für eure Antworten!

Ich seh das ganz ähnlich wie ihr und kann mir ebenfalls nicht vorstellen, dass es irgendwas bringt. Ich hatte bisher geglaubt, dass der Tinitus dadurch entsteht, dass die Sinneshärchen in der Hörschnecke (aka Cochlea) durch einen zu starken Impuls (also hohe Lautstärke) umknicken und somit permanent ein Signal ans Gehirn schicken... Scheinbar habe ich mich vertan oder meine Version ist nur eine von vielen^^

eine von Vielen, ich kannte die auch so ähnlich.
 
Ich habe auch eine Art Tinnitus, meinte zumindest mein HNO Arzt.
Durch einen unglücklichen Schneeball hatte ich damals ein Loch im Trommelfell. Beim zusammen"nähen" ist eine Art Winkel entstanden, dass die Härchen näher als gewöhnlich zusammen stehen, und dadurch bin ich angeblich empfänglich für Frquenzen über 20kHz und dem Stadtrauschen. Meinte zumindest mein Arzt. Die Messkurve hat es auch bestätigt, dass ich damals bis knapp 21kHz gehört habe, dafür habe ich zwischen 16 und 18kHz eine ordentliche Delle nach unten. (auf dem rechten Ohr).
Wenn es ruhig ist, habe ich dieses Rauschen, welches nur in Städten auftritt, je näher Funkgeräte sind desto mehr rauscht es. Wenn auf dem Land (zB im Italienurlaub) keine Funküberträger inder Nähe sind, ist das Rauschen fast weg.

Mein Arzt hatte mir damals vom Softlaser abgeraten, weil das unter umständen meine Narbe im Ohr schädigen könnte, zumal das Teil angeblich nicht hilft.. :redface:
 
Von diesem Softlaser habe ich schon gelesen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang wohl auch, dass sämtliche Erfahrungsberichte die ich dazu finden konnte, nur auf die Homepage des Herstellers verweisen. :weird:
Meine vereinfachte Überlegung dazu: wie soll eine gebündelter Lichtstrahl, der noch nicht mal ins innere des Ohrs vordringen kann, ein akustisches Symptom lindern, dessen Ursache in den allermeisten Fällen nicht bekannt ist? Anhang anzeigen 197756
 
Vielleicht ist es einfach die Wärme wie bei einer "Ohrenlampe"? :nix:
 
Ich habe als Angestellter in der gesetzlichen Unfallversicherung überwiegend mit Lärmschwerhörigkeiten zu tun. Ein Tinnitus kann meiner Erfahrung nach verschiedenste Ursachen haben.
Schädigende Spitzen- und Dauerschallpegel können genauso wahrscheinlich sein wie Durchblutungsstörungen, psychische Faktoren o. genetische Defekte. Auch ist nicht eindeutig bewiesen, dass ein Tinnitus erst ab einem gewiesen Schallpegel - denn nach derzeitigen medizinschen Standpunkt hat Lärm erst ab 85 dB(A) eine schädigende Wirkung, die entsprechende Einwirkungsdauer vorausgesetzt - auf Lärm zurückzuführen ist.

Wenn ein Tinnitus allein im Hochtonbereich auftritt (egal ob Fiepen, Rauschen oder was auch immer) ist die Wahrscheinlichkeit aber groß, dass dieser durch Lärm verursacht wurde.

Zur Behandlung:

Sofern die Frequenz des Tinnitus bestimmt ist, kann versucht werden, mit einem sogenannten Tinnitusmarker oder -noiser die Frequenz zu verdecken. Man versucht salopp gesagt, den Tinnitus mit den eigenen Waffen zu schlagen. Der Erfolg dieser Behandlung ist aber stark vom Patienten abhängig und man kann keine Wahrscheinlichkeitsquote bestimmen.
Eine andere Möglichkeit ist das Tragen von Hörgeräten. Dabei wird versucht, durch Verstärkung aller anderen Frequenzen, die Umgebung lauter zu machen (natürlich nur bis zum Level eines Normalhörigen) als den Tinnitus.


mfg
 
L
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: extra für diese Werbelinks angemeldet?
Ich habe hier mal eine echte, unabhängige medizinische Studie eines japanischen Instituts gefunden:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11981384?dopt=Abstract

Bevor das später mal nicht mehr sichtbar ist, füge ich das Resultat als Zitat ein.

Transmeatal low-power laser irradiation for tinnitus.
Nakashima T, Ueda H, Misawa H, Suzuki T, Tominaga M, Ito A, Numata S, Kasai S, Asahi K, Vernon JA, Meikle MB.
Source
Department of Otorhinolaryngology, Nagoya University School of Medicine, 65 Tsurumai-cho, Showa-ku, Nagoya 466-8550, Japan.
Abstract
OBJECTIVE:
To evaluate effectiveness of 60-mW laser irradiation in the treatment of tinnitus.

STUDY DESIGN:
Prospective, randomized double-blind study.

METHODS:
This investigation included 68 ears in 45 patients with disabling unilateral or bilateral tinnitus. The active or placebo laser treatment was administered transmeatally once a week for 6 minutes. Laser irradiation was performed four times during a 4-week period. A questionnaire was administered to evaluate the loudness, duration, quality, and annoyance of tinnitus before and after irradiation. The loudness and pitch match for tinnitus were obtained, and distortion product otoacoustic emissions were also examined.

RESULTS:
No significant difference was observed between the active and placebo laser groups with regard to outcome of loudness, duration, quality, and annoyance of tinnitus. In one patient who received active laser treatment, acute hearing deterioration occurred after the third irradiation.

CONCLUSION:
Transmeatal low-power laser irradiation with 60 mW is not effective for the treatment of tinnitus.

PMID: 11981384 [PubMed - indexed for MEDLINE]

//Edit:
Die Animation ist ja schon beinahe lustig. Soll der Laser das Trommelfell durchbrennen, um dahinter überhaupt "heilend" tätig werden zu können?

---------- Post hinzugefügt um 12:50:32 ---------- Letzter Beitrag war um 12:23:04 ----------

//noch ein Edit

Das Gerät wurde früher und auch heute noch unter dem Namen "Tinni-Tool" vertrieben. Wenn man danach sucht findet man deren Webseite. Beinahe identische Aufmachung, gleiche Erfahrungsberichte usw. :weird:

Hier habe ich einen lustig-interessanten Thread über einen Fernsehbericht in WISO 2005 gefunden. Leider ist der Bericht selbst nicht mehr online, aber die Essenz ist noch herauslesbar -> sinnloses Gerät.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
.s
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Bezugspost gelöscht ...

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