Hi Low121,
erstmal: Cool, dass du dich "so richtig elektrifizieren" willst!
Ich bin auch bei
@DerZauberer: Es kommt drauf an, was du genau vorhast... allerdings kristallisiert sich das dummerweise oft erst raus, wenn man dann tatsächlich angefangen hat mit der Band

, also mal kurz ein Abriss der Möglichkeiten. Nicht vollständig, aber hoffentlich einige wertvolle Infos für dich dabei.
Du schreibst, du möchtest vielseitige Sounds & gute Transportabilität, also los:
1. Klassisches "Beginner"-Setup:
Ein "echter" Transistor-Gitarrenverstärker ("Amp") + Effekte ("Fx") für die verschiedenen Sounds.
Die von
@thorwin genannten Amps sind ein guter Ausgangspunkt:
+ (Relativ) leichte Kisten (weil Transistortechnik, daher keine schweren Trafos & Röhren),
+ Effekte schon eingebaut,
+ Kompaktes Setup,
+ mMn. preisgünstigste & funktionsstärkste Alternative:
+ Kaufst du dir den passenden Fußschalter dazu hast du alles, was du erstmal brauchst.
- Da alles in "einer Kiste" ist, kannst du später nur noch Effektpedale zukaufen oder halt den gesamten Amp ersetzen (z.B. durch einen Röhrenamp.).
2. Multi-Fx + (Fullrange)Box + (ggf., falls nicht schon in der Box eingebaut)Endstufe zum Verstärken des Signals:
+ Einzelne Komponenten, d.h. du kannst dein Setup später "Stück für Stück" austauschen/erweitern, sprich deinen (werdenden) Vorlieben anpassen,
+ Relativ preisgünstig.
- Wenn dein Multi keine guten Amp-Simulationen eingebaut hat, brauchst du eine Gitarrenbox (Unterschied: Gitarrenboxen schneiden -genau wie Amp-Simulationen im Multi- Höhen ab 4-6Khz ab, und diese Höhen willst du nicht im Sound haben, klingen grell und "nicht schön").
- Gerade bei preisgünstigen Multis sind die Amp-Simulationen oft nicht wirklich gut durchsetzungsfähig, dann fehlt dir der "Punch" in den für die Gitarre wichtigen Mittenfrequenzen.
- Du musst dich mit Impedanzen (Amp/Box wg. evt. Lautstärkeverlust auseinandersetzen).
3. Röhren-Setup:
Röhren-Amp + (Multi)Fx.
+ Röhren-Amps liefern immer noch die beste Dynamik (leise spielen=clean, laut spielen=verzerrt bzw. anderer Sound als leise spielen),
+ Röhren-Amps liefern immer noch den besten Mitten-"Punch" (jahaa, Klischee - aber es geht ja hier um ein Beginnet-Setup, also sry an alle Kemper, Helix & Co.-Fans sowie Randall-Metaller),
+ Ebenfalls die Vorteile der einzelnen Komponenten (Austausch & Co.).
- Röhren Amps sind relativ schwer,
- und relativ teuer,
- und sie brauchen Wartung (Röhren sind Verschleißteile, die gewechselt werden müssen, und auch mal im ungünstigen Moment "abrauchen" können (VOX AC30, anyone?

),
- falls du ein Topteil mit separater Box betreiben willst, MUSST(!) du dich mit Impedanzen auseinandersetzen: Falsche Passung kann dazu führen, dass du den Trafo deines Amps "grillst", das kann dann teuer werden),
- und sie haben meist nur 1-2 Sounds (daher ist es schon gut vor dem Kauf zu wissen, welchen Stil/Sound man gern möchte).
4. Multi-Fx, In-Ear bzw. Monitor-Box
Ein Multi-Fx mit guten Amp-Simulationen schickst du direkt ins Mischpult, und hörst dich selbst über die Boxen am Mischpult ("PA") bzw. Monitor-Box.
+ Bestens zu transportieren,
- auch hier brauchst du gute (also durchsetzungsstark klingende) Amp-Simulationen,
- funktioniert nur, wenn eine PA vorhanden ist.
- Ohne PA = kein Laut...
Das sind die gängigsten Setups, die E-Gitarristen so nutzen. Ich hoffe, diese vielen Infos verwirren dich nicht!
Für deine Wünsche würde meine Empfehlung auch in Richtung Katana/Mustang gehen, also ein Transistor-Amp mit eingebauten Effekten.
Wenn du länger spielst, dich mit der Band wohlfühlst, und deinen Soundgeschmack "findest", kannst du diese Kisten meist ohne allzu viel Verlust weiterverkaufen (um dir bspw. einen Röhren-Amp und ausgewählte Fx zuzulegen).
WICHTIG: Du brauchst genug Lautstärke! Die wird bei Gitarrenverstärkern meist über "Watt" angegeben. Aber das kann irreführend sein: Ein 30-Watt Röhren-Amp macht schon richtig Krawall, wohingegen ein Transistor-Amp mit 30 Watt in einer Band untergehen wird (es sei denn, ihr spielt extrem leise). Einen Transistor-Amp für eine Band würde ich so bei 75-100 Watt Ausgangsleistung sehen wollen.