Vielleicht fangen wir mal grundsätzlicher an, der TE macht das offensichtlich das erste Mal.
Gitarrenrecording funktioniert im Heimbereich so:
Variante 1: Kleiner Amp mit wenig Leistung, eventuell mit Effekten wird so eingestellt, dass er grundlegend so klingt, wie es später auf der Aufnahme sein soll - denke dran, die Gitarre belegt das Mittenband zwischen 1 und 6 kHz, d.h. dreh auf keinen Fall die Mitten raus. Dann mikrophonierst Du den Vertärker. Dazu nimmst Du am besten ein dynamisches Mikrophon wie das Shure SM-57 oder SM-58, und probierst aus, wie Du es zur Lautsprecherbox des Verstärkers positionieren musst, damit das Gitarrensignal deutlich in allen Details aufgenommen wird. Das ist meistens 5-10 cm neben dem Zentrum des Lautsprechers der Fall (sog. Off Axis), manche Leute mögen aber den Sound direkt im Zentrum des Lautsprechers (On-Axis). Der beste Abstand zum Lautsprecher selbst ist auch so eine Glaubensfrage, ich nehme so 3-5 cm.
Dann nimmst Du über das Audiointerface auf, was Du aufnehmen willst und hast Deine Gitarrenspur. Hast Du alle anderen Spuren auch im Kasten, kannst Du die Spur nachbearbeiten, meistens wirst Du mit einem Equalizer Frequenzen entfernen wollen, die dazu führen, dass der Gesamtsound matscht. Zwei Instrumente sollten niemals im selben Frequenzbereich erklingen. Meistens klingt eine fertig produzierte Gitarrenspur alleine gar nicht so gut, aber im Mix zusammen mit allem anderen super.
Variante 2: Modelling. So nehme ich auf. Ich habe einen POD X3 mit meinem Rechner verbunden und spiele die Gitarre in den POD X3. Der POD X3 simuliert alle möglichen Amps und Boxen, und ich kann mir virtuell eine Gitarrenanlage zusammenstellen, wie ich sie gerade brauche. NAtürlich ist das nicht 100 % wie in echt, aber nah genug dran. Dabei entsteht auch kein Lärm, d.h. man kann in Ruhe einstellen und abhören und sogar nachts an Stücken arbeiten. Modelling kann man auch mithilfe von PC-Programmen machen, dann hat man kein eigenes Gerät, der Verstärkersimulator läuft dann auf dem Computer. Hat man die durch den Modeller geschickte Spur aufgenommen, verfährt man dann weiter wie in Variante 1.