E-Gitarre aus den 60er Jahren (Höfner 173) für 80er Rock sinnvoll nutzbar?

Achtung, persönliche Meinung:

Ich würde auch hier dabei bleiben das mit fast jeder Gitarre eigentlich alles geht.
Es gibt nur 2 echte Einschränkungen:
1. High-Gain ist mit Singlecoils wegen der Störgeräusche nicht so toll (Noise-Gate kann etwas helfen)
2. High-Gain und Laut ist mit (Semi-) Hollow-Body wegen Feedback nicht so toll.

Alles andere bekommt man hin. Natürlich klingt eine Strat anders als eine LP klingt anders als eine... aber niemals so, dass es sich verbieten würde, dass zu spielen, was man möchte. Wird höchstens interessanter.
 
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*Edit: Aus Kontextgründen aus dem Identifikation-Sammelthread in diesen Thread überführt*

Ich habe vor ein paar Jahren eine E-Gitarre geerbt und dachte mir vor kurzem, dass sie mal neue Saiten vertagen könnte. (Deshalb sind keine im Bild vorhanden.) Rein aus Interesse wollte ich deshalb mal die Gitarre googeln, konnte aber bis jetzt keine dieser Art finden. Ich denke dass es sich um eine Höfner 173 handelt, jedoch hab ich noch keine mit den Elfenbein (unsicher ob es überhaupt Elfenbein ist) Bünden gefunden. Ich weiß dass mein Großvater gerne mal an Technik gebastelt hat und bin deshalb auch unsicher wie viel an der Gitarre noch Original ist.

IMG_0820.jpeg
 
Grund: siehe Edit (in grün) by C_Lenny
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du hast schon recht, das dürfte eine 173 sein. Die wurde ja auch gelegentlich verändert, aber schon Anfang der 60er gab es sie auch mit diesen Griffbretteinlagen - wobei man öfters mal liest, dass dafür Hälse der 175 verwendet wurden. Bei den deutschen Herstellern gab es eh allerlei Abweichungen oder Sonderausführungen schon ab Werk. Die (wenn ichs auf dem Foto richtig sehe) Nova-Sonic 511 Tonabnehmer weisen auf eine Entstehung so um 1963-67 hin, das würde auch passen.

Die Bünde sind sicher nicht aus Elfenbein, sondern aus Neusilber (Nickellegierung). Was Du meinst, sind wohl die Griffbretteinlagen, aber auch die sind synthetisch bzw. wohl aus Zelluloid. Elfenbein war damals zwar noch nicht verboten, wäre aber viel zu teuer gewesen.

Alles in allem sehe ich auf dem Bild nichts, was als "verbastelt" zu erkennen wäre. Auch die Potiknöpfe und die Mechaniken passen, sogar die Plastik-Gurthalteknöpfe, und der Zustand scheint ja ziemlich gut zu sein. Ich denke, für den Höfner-Fan könnte sie durchaus als Sammlerstück interessant sein, zumindest wenn Du auch den Tremoloarm und die Brücke hast und sie ebenfalls original sind.

Gruß, bagotrix
 
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Ich bin zwar auch der Meinung, dass mit jeder Gitarre und auch dieser 80er Rock "geht", zumal moderne Verstärker, Modeller usw. ja einiges ausgleichen, was in den 80ern noch nicht möglich war.

Aber insbesondere für den Hardrock und Metal der 80er Jahre gibt es aus meiner Sicht geeignetere Kandidaten,
Mainstream insbesondere in der 2. Hälfte der 80er waren Superstrats mit typischen Merkmalen wie Jumbo Frets, Locking Vibratos, dünnen aber breiten Hälsen mit flachem Radius, einem outputstarken Humbucker am Steg, usw.
Damit waren vor allem die bekannten Flitzefinger dieser Zeit (Eddie und Co) unterwegs und diese Gitarren unterstützten diese Art von Musik besser.

Auch Metal geht zwar mit Deiner Gitarre, wahrscheinlich hättest Du es aber leichter und mehr Spaß mit einem anderen Gitarrentyp.

Das ist aber nur eine Tendenz, es gab immer, auch in der 80ern, Bands, die seinerzeit Metal amtlich mit Strats (z.B. Iron Maiden, Malmsteen usw.), Les Pauls oder sonstigen Gitarren gespielt haben. Es ist also möglich. Aber zumindest aus meiner Sicht nicht ideal.

Außerhalb des Metals sehe ich in keinem Genre der 80er irgendein Problem, Deine Gitarre sinnvoll einzusetzen. Mir gefällt sie und wenn sie gut eingestellt ist und keine sonstigen Probleme wie etwa abgespielte Bünde aufweist wirst Du sicher viel Spaß damit haben.
 
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Du hast schon recht, das dürfte eine 173 sein...
Vielen Dank für deine ausgiebige Erklärung.
Die Brücke hab ich noch, jedoch fehlt mir leider der Tremoloarm. Das ist auch der indirekt der Grund warum ich bezüglich des Original Zustand unsicher war. Ich habe die Gitarre mal aufgeschraubt da die Befestigung für den Tremoloarm etwas weit aus seiner Öffnung ragte. Es hat sich herausgestellt dass irgendwann mal die Spannungsfeder gewechselt worden sein muss und nicht die richtige Länge der Feder wieder eingebaut wurde. Der Zustand ist leider auch nicht mehr der allerbeste, hier und da sind schon ein paar kleine Risse oder freie Stellen im Lack zu sehen, aber im allgemeinen bin ich sehr zufrieden und habe Momentan nicht vor sie an einen Sammler zu verkaufen. (Da sie auch die einzige E-Gitarre ist die ich momentan besitze.)
 
Grund: Vollzitat reduziert
hier und da sind schon ein paar kleine Risse oder freie Stellen im Lack zu sehen
Es gibt Leute, die Zahlen für einen Relic-Job extra drauf und lassen sich auf eine neue Gitarre extra Fake-Gebrauchtspuren machen.
Eine neue Gitarre kaufen kann jeder. Deine hat schon was erlebt :)
 
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