Ich habe mal etwas ähnliches gemacht.
Nicht aus einem Body, sondern einer kompletten "Billigklampfe"
Es war damals auch eine Tele die ich günstig in der Bucht als Ausverkaufsware (Auktion ab 1€) für etwa 40 Euro inklusive Versand erstanden habe.
Als das Teil ankam war die Gitarre sehr schlecht eingestellt und alle verbauten Komponenten bis auf Body und eventuell noch der Hals für die Tonne.
Aber da es ja ein Projekt sein sollte und ich noch Teile rumliegen hatte, habe ich mich spaßeshalber der Gitarre doch angenommen.
Getauscht habe ich Alle! Hardwarekomponenten, denn diese waren nicht zu gebrauchen.
Von der Elektronik ganz zu schweigen.
Nur den Neck Pickup hab ich behalten, da dieser in Ordnung war. Der Bridge Pickup wurde durch einen Dimarzio Super Distortion getauscht den ich ebenfalls günstig in der Bucht erstanden habe.
Das Griffbrett hat viel Arbeit gekostet bis es bespielbar war, der neue Sattel war viel Arbeit und der Hals musste ordentlich heruntergeschliffen werden um bespielbar zu sein und vor allem dann fein verschliffen und poliert werden damit es nicht auffällt das nachgeholfen wurde.
Ach und die Kopfplatte hatte eher eine Stratform und dieser habe ich noch eine neue Form gegeben damit sie auch aussieht wie von einer Tele.
Am Ende kam ein recht brauchbares Instrument raus. Klar kein Profi Instrument. Wunder darf man hier keine erwarten.
Aber sie war komfortabel bespielbar und klang auch in Ordnung.
Das einzige Manko: Es war eben auch nur ein "Sperrholz-Body".
Trotz dass an Hals und Kopfplatte einiges an Material weggenommen wurde, war die Gitarre leider extrem Kopflastig. Am Gurt kaum spielbar, aber im Sitzen kein Problem.
Ein Bekannter der sich nur mit hochpreisigen Instrumenten ala Musicman und ESP begnügt hat immer zu dieser Gitarre gegriffen um darauf zu spielen wenn er für eine spontane Jam-Session vorbei kam.
Fazit:
Steht es im finanziellen Verhältnis, gerade wenn die verbauten Komponenten den eigentlichen Instrumentenwert übersteigen? Eher nein.
Steht die Arbeitszeit im Verhältnis? Ebenfalls nein.
Würde ich es wieder machen? Eventuell, wenn ich die Muse dazu habe.
Und jetzt kommt das Aber:
Es war total befreiend alle diese Arbeiten auszuführen und zu basteln und zu wissen dass es eben nicht schlimm wäre wenn ein Fehler unterläuft und das Instrument hin ist. Ich habe unfassbar viel gelernt und hatte nach ein paar solcher Aktionen meine Erfahrungswerte.
Wenn ich heute ein hochwertiges Instrument bearbeite weiß ich was ich da tue und weiß worauf ich zu achten habe.
Also nur zu!