e-drum mit plugins bearbeiten

@notbad
Ich verstehe was du meinst. Danke für die tipps. Kommt letztendlich auch nochmal auf den Mischer an, was der aus dem Rohmaterial noch herausholen kann, falls wie du es sagst überhaupt noch nötig ist.
 
Ich beziehe an dieser Stelle den anderen thread von Dir, @Kwai ein. Wenn ich da falsch liege, korrigiere mich.

So wie ich die Gesamtidee verstanden habe, geht es darum, drummern von anderen Bands die Möglichkeit zu geben, gute Aufnahmen zu machen. Viele drummer sind ein A-drum gewohnt. Da ist es schon mal eine recht große Umstellung, auf einem E-drum zu spielen. Das hat mit den Ausmaßen, dem rebound-Verhalten und überhaupt dem drumming (etliche drummer bevorzugen immer noch eine laute Spielweise mit viel Ausholbewegungen - die bei einem E-drum eher hinderlich ist und zudem auch mit Deinem "das alles soll aber sehr leise sein" nicht leicht in Deckung zu bringen ist) und auch dem Nuancenreichtum zu tun, der bei einem A-drum wesentlich größer ist. Die Wiedergabe des Nuancenreichtums spricht deutlich für ein E-drum, das dies durch sein Material auch hergibt - und das sind eben eher teure E-drums. Zudem haben etliche drummer, ob jetzt berechtigt oder nicht, generell einige Vorbehalte gegen ein E-drum, die durch ein günstiges E-drum eher noch bestärkt werden.

Ein günstiges E-drum gibt die Spielweise des drummers - siehe posts #10 und #11 - nur sehr eingeschränkt wieder. Willst Du die Spielweise des drummers später durch Bearbeitung wieder reinbekommen, hast Du zwei Herausforderungen:
  • viel Aufwand
  • da müßte eigentlich der drummer, der es eingespielt hat, dabei sitzen, weil nur der weiß, wie es geklungen hätte, wenn er es an einem/seinem A-drum eingespielt hätte
Ein drummer ist in der Regel stolz darauf, wie individuell er sein set nutzt - das gibt nämlich seine charakteristische Spielweise wieder. Neben der Art, wie er seine drum-Begleitung anlegt, ist dafür die Art, wie er es einspielt und klingen läßt, entscheidend.

Ich als drummer, der eher A-drum gewohnt ist und sich dort zu Hause fühlt, hätte durchaus eine gehörige Portion Skespis, wenn mir jemand sagt: "Spiel mal auf diesem E-drum. Das hört sich zwar jetzt sehr bescheiden an - aber wenn ich das bearbeitet habe, hast Du einen super-Sound." Mag sein, denke ich mir - aber ist das MEIN sound? Im Grunde kaufe ich die Katze im Sack. Mache ich ungern - versuche ich, zu vermeiden.
Aus dem Bauch heraus wäre ich eher interessiert an einem Angebot, das hieße: "Spiel Dein gewohntes drum in Deiner gewohnten Umgebung. Ich sorge für gute Aufnahmen." Da würde ich mich wohl fühlen. Wie das letztlich realisiert wird, ist mir relativ Schnuppe. Sprich: Ob Du jetzt mein drum mit Mikros abnimmst oder ob Du das mit Triggern bestückst oder beides machst - egal. Aber ich hätte meinen drumsound an meinem drum in meiner gewohnten Umgebung.

x-Riff
 
@x-Riff
Ich verstehe was du sagst. Dieser Gedanke, dass ein Drummer mit sein Instrument am liebsten spielt ist mir im Grunde klar. Genauso wie ein Gitarrist auf seiner Gitarre spielen möchte. Im Falle von kleinen Bands die mal nicht eben 500 Euro für 2 Stunden haben, wie es der User im anderen Thread geschrieben hat, wäre es doch nicht schlecht gute Spuren überhaupt aufnehmen zu können. Ganz zu Schweigen, dass die Mikrofonierung eines A-Drums noch einmal eine Andere Geschichte ist.
Ist es nicht möglich, dass ein Drummer sich eher als ein Anderer Musiker sich darauf einlassen würde, auf einem fremden Instrument zu spielen. Ein Drummer läuft ja im Grunde mit dem Wissen herum, dass er bei Aufnahmen immer das "Problemkind" ist, vorausgesetzt natürlich man hat sein gut mikrofoniertes A-Drum, oder ist eine Berühmtheit. Auch kommt es auf kleinen Festivals vor, dass nach dem Wechsel von Band zu Band, der Drummer in den sauren Apfel beissen muss und das vorgefertigte Schlagzeug für alle Bands nutzen muss. Also wichtig wäre es überhaupt die Möglichkeit zu bieten gute Spuren aufzunehmen. Könntest du diesbezüglich zu dem Video aus dem anderen Thread Stellung nehmen, bei dem man sehen kann, was Mischung ausmacht?
Ich poste das Video hier nochmal. Der Wechsel zwischen bearbeitet und unbearbeitet beginnt ab 12:50:

View: https://www.youtube.com/watch?v=Zhl9JxNjNoQ
 
Zuletzt bearbeitet:
Drummer, die mit ihren Bands auftreten oder Open Jams besuchen, kennen natürlich das Gefühl, an einem anderen drum set zu spielen. Die kommen damit auch klar. Bei Auftritten mit anderen Bands ist es aber beispielsweise durchaus üblich, die eigene snare, das eigene HiHat oder ein paar Becken mitzunehmen. Das ist eine Mischung aus sich wohlfühlen und bestimmten soundvorstellungen. Übrigens sind es gerade Becken, HiHat und snare, die bei einem E-drum am meisten Einschnitte haben, was die Nuancierungen angeht.

Ich sprach im Wesentlichen von einem Wechsel von A-drum zu E-drum und da ist es durchaus eher selten, dass bei einem gemeinsamen Konzert ein E-drum zum Einsatz kommt. Bei Jams ist es auch eher die Ausnahme, glaube ich.

Ich habe mir das Video angeschaut und ich bezweifle gar nicht, dass das beeindruckend ist. Aber es verdeutlicht eher meine geäußerte Vermutung, dass es zwei Sachen sind, die Schwierigkeiten bereiten:
  1. Wenn Du ein günstiges E-drum hast, das die Nuancen des drummers nicht wiedergeben kann, weil es die technischen Mittel nicht hergeben, mußt Du sie nachbilden - wir sprechen hier beispielsweise über Dynamik-Unterschiede, Betonungen etc. Und das ist erstens ein Haufen Arbeit und zweitens kann es im Grunde nur der drummer machen, weil nur er weiß, wie es klingen sollte. Du kennst ja nur die Aufnahme, welche die Nuancen und Betonungen nicht enthält/wiedergibt.
  2. Du sagst, Du machst ihm einen super sound. Das mag durchaus sein. Aber er will vor allem den sound, der ihm vorschwebt bzw. der dem entspricht, was sein A-drum liefert. Ich gebe zu, dass das machbar ist - und der Mensch in dem Video spricht ja auch davon (so um 22:30 herum), dass der Mischer wissen muss, wie ein gutes drum zu klingen hat. Entscheidender ist jedoch, dass der sound dem drummer gefallen muss. Denn es gibt kein "Genau so klingt ein gutes drum" sondern es gibt verschiedene drumsounds, die gut klingen (neben vielen anderen, die nicht gut klingen).
Mit Punkt 1 spreche ich eher einen technischen Aspekt an, der aber Konsequenzen auf das weitere Vorgehen und die Kommunikation mit dem drummer hat. Mit Punkt 2 spreche ich eher direkt das Verhältnis von sound und Kommunikation an - das hast Du aber generell, wenn Du beim Mischen und Mastern Einfluss auf die soundgestaltung nimmst.

Es geht ja - wenn ich das richtig überblicke - konkret um die Alternative: mehr Geld in ein (sehr) gutes E-drum investieren (mit weniger Kosten und Aufwand in der Nachbearbeitung) oder weniger Geld in das E-drum stecken und mehr Geld in die Nachbearbeitung.
Und da halte ich es schon für relevant, dass ein günstiges E-drum einfach weniger Informationen weitergibt - nämlich Nuancen, Dynamik, Betonungen. Und die später wieder reinzubekommen, bedeutet nicht nur Aufwand, sondern auch vermehrte Kommunikation mit dem drummer, denn nur er weiß, wie es klingen müßte.

Darauf wollte ich hinweisen.

x-Riff
 
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Ich bin eigentlich Gitarrist habe zu Hause aber auch das Alesis Nitro Kit stehen. Dort gibt es direkt ein MIDI Out welches ich dann in das Interface laufen lasse und dann auf dem PC das Plugin Ez Drummer 2 antriggert. Der Sound und der Klang in der DAW ist am Ende auf jeden Fall vorzeigbar und alles ist super einfach miteinander kombinierbar und Ez Drummer bekommt man gebraucht auch recht günstig. Also das jetzt nurnoch als Empfehlung von mir wie es simpel umsetzbar wäre. nochmal
 
@x-Riff
Hier kommt meine verspätete Antwort.
Danke für die Antwort zum Video. Genau... Es ging mir darum, dass wenn dieser Tonmann mit den Billigmikros für ein A-Drum so ein gutes Resultat in der Mischung herausholt, dann wohl erst Recht auch mit sauberen E-Drum-Spuren. Die beiden Punkte die du benannt hast, muss man natürlich auch bedenken. Wobei ja heutige E-Drums filigraner sind und man so die Nuancen hat, falls diese gewünscht sind und in der Mischung vielleicht weniger auffallen.
 

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