dreckiger deep purple sound

  • Ersteller sledgehammerer
  • Erstellt am
:( hmmm, ja! so tönt es; wenn es wirklich das ist, also rein nur die Hammond, dann müßte fast einer am Preamp mit dem Schraubenzieher den Sättigungspunkt hin und her verändert haben, währen Jon spielte. Weil einfach nur so schnell Mal
DiStAnCe schrieb:
dreht er nur den overdrive immer auf und zu
das geht erst mit den Clones.

Oder es wurde schon damals beim Masterschnitt nachbearbeitet :confused:

Oder es machte es damals schon wie ich heute mit meiner newCX-3: :great:
1. Gain so hoch drehen, daß schon bei 10 % Pedal die Zerre losgeht
2. Mischpult ganz auf mit Pedal auf 3 %
Leise passage anspielen und dann
3. langsam das Pedal runter und
4. am Mischpult zurückziehen (so bleibt das Volumen fast gleich, aber der Effekt geht voll ab)

Ich denke mit einem ordendtlichen Röhrenpre würde ich das auch noch besser hinkriegen. Könnte das so auch mit einer echten Hammond gewesen sein?
 
Ja da lob ich mir meinen Electro 73. Da geht das prima mit dem internen Ringmodulator. Der kommt bei mir gern zum Einsatz. Da kommt das schon an die Lazy-Live-Version hin. In meiner Coverband spielen wir selbst Highway Star und Smoke in der Live-Version und der Electro ist halt einfach unglaublich. Der bringt das.

Martin
 
Ich hab hier die nicht ganz so offizielle DVD von der California-Jam 1974 rumliegen. Den typischen, fauchenden Overdrive-Sound erzeugt Jon Lord darauf nachweislich durch Kippen der mechanischen Orgel. Das ist mit keinem Clone der Welt möglich.

Ich spiel in meiner Band auch einige (eigentlich recht viele?!?) Songs von Deep Purple. Ich spiele auf einem Nord Stage und verwende je nach Lust und Laune entweder den Rotary-Speaker oder einer der 3 Amp-Simulatoren (oder beides). Bei beiden lässt sich der Overdrive gut verwenden. Wichtig für einen guten Rock-Sound finde ich auch die Registrierung. Ich lasse fast immer die hohen Obertöne weg und spiele nur mit 888800000.
 
Was meinst du denn mit "nicht ganz so offiziell"? Ich kenn die "normale" DVD, was ist denn bei deiner anders?
Gruß,

Roman
 
Ich hab die DVD seit einigen Jahren. Die BBC hat aber erst vor Kurzem die Rechte daran freigegeben, alles davor sind Bootlegs. Angeblich soll Blackmore selbst gegen die Veröffentlichung gewesen sein, weil die letzten paar Minuten nicht gerade zu seinen Glanzmomenten zählen (3 Fender Strats zerlegt, 2 mannshohe Marshallboxen abgefackelt, alle Monitore zertrümmert, eine Kamera zerschlagen). Dagegen ist der legendäre Wasserglas-Wurf ein Klacks.
 
d135-1r43 schrieb:
Den typischen, fauchenden Overdrive-Sound erzeugt Jon Lord darauf nachweislich durch Kippen der mechanischen Orgel.

Was er mit dem Kippen (bzw. eigentlich durch das Aufsetzen beim Zurückkippen) erreicht, ist ein ordentliches Donnerwetter durch Erschütterung des eingebauten Federhalls; das hat nichts mit dem Overdrive zu tun. Der Entsteht einfach, wenn die Orgel mit vollem Ausgangspegel durch einen ordentlich aufgedrehten Röhrenverstärker gespielt wird -> Verzerrung durch Übersteuerung. Nimmt man den Pegel an der Orgel dann etwas zurück (Volume-Pedal oder Zugriegel), wird der Sound wieder clean, nimmt man ihn noch weiter zurück, wird's leiser. Und so funktioniert auch das Fading (halt von leise über laut bis verzerrt). Der Ringmodulator ist nur ein Effekt, der den Orgelklang durch Amplitudenmodulation mit einer veränderbaren externen Frequenz verfremdet; mit dem Overdrive an sich hat auch das nichts zu tun.
 
Okay, das Kippen hat wohl tatsächlich nix mit dem Drive zu tun. Trotzdem ist das Kippen ein typisches Stilmittel. Was wäre das Solo in Burn (Studio-Version) ohne das brachiale Gedonner vor der Quintfallkadenz?
 
sledgehammerer schrieb:
wie macht man eig. so einen "overdrive-fade in" wie in "lazy" ?
Jaja, also ich hör das bei der "Made in Japan" auch eher so heraus, als dass John Lord eine ziemlich brachiale (fast unvorstellbare) Zerre im Spiel hatte, vielleicht noch in Verbindung mit einem Synth.
Mit dem Roland RT-20 kriegt man beinahe annähernd den "Lazy-Sound" vom Intro hin, sofern der Input und auch der Rest voll "aufgerissen" sind. Das macht natürlich unglaublichen Spaß - obs dem Rest der Band gefällt angesichts dem Schalldruck allerdings sei mal dahingestellt :rolleyes: !

Schöne Grüße
 
Also der Introsound von "Lazy" auf der Machine Head kommt durch die Übersteuerung durch die Marshall-Amps zustande während der Sound des Intros bei der Made in Japan durch einen Ringmodulator zusätzlich zur Hammond erzeugt wird. Das "Kippen" hat tatsächlich nur ein Scheppern der Hallspirale zufolge und hat mit der Distorsion nichts zu tun.

Der Gute heißt übrigens Jon Lord, ohne "h". Wird aber immer wieder falsch gemacht, selbst in Fachzeitschriften. Ich glaube in der aktuellen "Keyboards" alleine 3-4 Mal.
 
fetz schrieb:
Deep Purple Sound... Leslie ??? Passt irgendwie nicht zusammen. Jon Lord spielt doch gerade KEIN Leslie :) sondern ein Marshall 200 Watt Top über 2 4x12er Marshall Boxen (Zumindest zu seinen besten Zeiten). Deswegen auch die FETTE Zerre und das nicht vorhandene Slow/Fast.

Stimmt nur bedingt: Jon Lord hat nur während der Machine Head Phase über Gitarren-Amps und Boxen gespielt. Was natürlich auch etwas animalisches hatte (Space Trucking).
Kurz vor "Burn" ist er aber wieder zu Leslies zurückgekehrt. Kann man schön sehen auf der gerade erschienenen Deep Purple LIVE in den USA DVD von 1974 (Ein absolutes Muß).
Er hatte dort auf der Bühne 3 Stück 760er (Holzversion, auch als 770er unterwegs), wobei 2 für ihn waren und eins als Orgel-Monitor für Ian Paice. Richie
Das 760/770er ist mit seinem Transistor Amp um ein mehrfaches lauter als ein 122er/147er, das man bereits auf der Bühne abmiken muß, wenn ein Drummer mit nur einigermaßen WUMMS dabei ist. Ab zwei Gitarristen mit Backline nutzen schon zwei 122er NICHTS mehr.
Breche hiermit eine Lanze für das 760er !
Vorsicht mit der alten Mär: Röhren-Preamp zum Zerren und Transistor Leslie zum Lautmachen ! Es ist in der Regel immer die ENDSTUFEN Röhre, die den Sound richtig grillt.
Alle Gitarristen sind von dem Konzept Röhrenpre-Amp PLUS Transistor-Amp für die Lautstärke runter ! Entweder ganz virtuell oder ganz Röhre.
In der Regel hat ein "nachverstärkter" Röhrenpreamp zuwenig Attack, keine Durchsetzungskraft und VOR ALLEM: Keinen BAUCH, kein Volumen.
Allerdings ist das oft auch ein Pegelanpassungsproblem zwischen den hintereinander gekabelten Teilen.
Oft gesehen ist daher ein 760er mit abgeklemmtem internen Amp, der durch einen externen Marshall-Röhrenbassamp angesteuert wird (Baßamp, weil noch stärker als Gitarrenamp).
Komischerweise ist das Zerren des 760er Transistoramps bei vollem Rohr auch gar nicht so unangenehm, wie man annehmen möchte.
 
Baßamp, weil noch stärker als Gitarrenamp
Naja, ein Bassamp hat für die Orgel einen etwas freundlicheren Frequenzgang. Die Leslies machen eh bei 7kHz dicht.
 
sledgehammerer schrieb:
wie macht man eig. so einen "overdrive-fade in" wie in "lazy" ?

Dafür brauchst Du nen Ringmodulator. Hatte Jon Lord als kleinen schwarzen Kasten, mit dem er sehr viel rumgespielt hat. Ohne das Ding und Marshall-Top mit C/B-3 wird der 100% Sound schwierig.

Aber wenns genug knallt, merkt den Unterschied wahrscheinlich kaum jemand.
 
Neben dem bereits erwähnten Ringmodulator ist der Orgelsound auf "Made in Japan" auch auf das in das Obermanual eingebaute RMI-Piano zurückzuführen.

Das könnte man z.B. mit einem Kurzweil PC 2 (mit Vintage-Piano-Expansion) und externem Verzerrer bzw. Leslie-Sim im gestoppten Rotor-Modus verwirklichen.
 
..ist der Orgelsound auf "Made in Japan" auch auf das in das Obermanual eingebaute RMI-Piano zurückzuführen...

Interessant, wo bekommt man den solche Informationen her?
Gruß
Bobbes
 
bobbes schrieb:
Interessant, wo bekommt man den solche Informationen her?
Gruß
Bobbes

Wieder daran erinnert hat mich das Don Airey-Interview auf der "Highway Star"-Website. Don hat ja Lordis alte Orgel geerbt und erzählte, dass er den ganzen alten Kram, z.B. die Kontakte vom RMI hat herausnehmen und die Orgel neu aufarbeiten lassen. Ursprünglich habe ich das aber mal in einem alten Jon Lord Interview gelesen (leider ist das nicht im Interviewteil auf Highwaystar zu finden, ich müsste wahrscheinlich meine alten Zeitungen noch einmal durchwühlen).
Außerdem ist es, meine ich mich erinnern zu können, auch noch einmal in dem Buch "Playing Keyboards in the Style of" im Jon Lord-Teil erwähnt.
Und in diesem sehr schönen Artikel über das RMI ist es ziemlich weit unten im Artikel auch noch einmal erwähnt.
 
gravitysangel schrieb:
Neben dem bereits erwähnten Ringmodulator ist der Orgelsound auf "Made in Japan" auch auf das in das Obermanual eingebaute RMI-Piano zurückzuführen.

Zumindest für die Zeit bis Mitte 73 (also deutlich nach 'Made in Japan') liefert Jon Lords Live-Setup keinerlei Indizien für diese These. Er hat die Orgel, die auf Ober- und Untermanual einfach nur nach Hammond klingt (das kann man auf der Live-DVD mit dem '72er Konzert in Kopenhagen gut beobachten). Irgendwann zwischen März (Kopenhagen)und August '72 ('Made...') kommt der Ringmodulator dazu. Das RMI-Electra-Piano gibt es zwar, aber es steht als separates Instrument links neben der Orgel und kommt nur sporadisch zum Einsatz. Ab irgendwann zwischen 'Made...' und April 73 kommt dann noch der ARP Odyssey Synthesizer dazu - aber das ist nun wieder ein anderes Thema...
 
Zumindest für die Zeit bis Mitte 73 (also deutlich nach 'Made in Japan') liefert Jon Lords Live-Setup keinerlei Indizien für diese These.
Ähm, das Teil soll ja auch eingebaut sein, deshalb kann es optisch nun auch nicht sooo viele Anhaltspunkte geben.;)

Er hat die Orgel, die auf Ober- und Untermanual einfach nur nach Hammond klingt
Ja nach Orgel, aber nicht wirklich nach Hammond. Das gleiche gilt ja z.B. für verschiedene alte Genesis-Sachen. Da fragt man sich, wie hat Mr. Banks so einen Sound (hart und scharf) auf einer Hammond hinbekommen (z.B. Lamn lies down on Broadway) und die Antwort ist: gar nicht, er hat das RMI im Orgel-Modus genutzt. Ich erwähne hier einfach noch einmal diesen Artikel.
Natürlich können die Jungs auch falsch liegen, aber die Sound on Sound ist eigentlich sehr gewissenhaft und ernst zu nehmen (imho zumindest mehr als vergleichbare deutschsprachige Publikationen).
Aber man müsste Mr. Lord selbst fragen, um sicher zu gehen, deshalb glaubt einfach jeder, was er glauben will.:great:
 
gravitysangel schrieb:
Ähm, das Teil soll ja auch eingebaut sein, deshalb kann es optisch nun auch nicht sooo viele Anhaltspunkte geben.;)
Ich meinte weniger das Äußere der Orgel, sondern die Tatsache, daß das RMI separat auf der Bühne steht! Daß er es eingesetzt hat, steht außer Frage, aber ich behaupte, daß es zumindest bis Mitte '73 nicht in die Hammond eingebaut war.

EDIT: Ich habe noch folgendes in einem Interview von '89 gefunden:

Do you remember your first Hammond?

Yes, I sure do. It was a few years before the first Purple album. I got my hands on an L-100, which looks like an upright piano. It's simple Hammond, but it's still got the "click"; sound. I got my first C-3 on February 12,1968 - I'm much better at remembering dates than describing technical stuff - during the time of Deep Purple's first rehearsals. It didn't have Leslie speakers; it had a big reverb cabinet. Great things, but they don't travel.

Do you still have that Hammond?

No, it died in 1973. Then I bought the one I have now from Christine McVie. In the early seventies we were touring constantly, and Fleetwood Mac played with us constantly, and Fleetwood Mac played with us many times. They did about four tours with us. Christine needed money and, at the end of one tour, she decided to sell it. It had two Leslies, it was in perfect condition, and it was about 16 years old then. I can't remember exactly what I paid her for it. I know it wasn't much, probably about $15,000. Of course, they were still being made in those days. I've had that one ever since.

What modifications have been to it?

Not much, actually. One thing that was done - do you remember a piano company called RMI? I had one of their units built into my Hammond by amazing man, Mike Phillips. He used to go on tour with us and he could mend everything. The way a Hammond triggers a sound is exactly the same way as a RMI piano works. Mike put the guts of a RMI into the bottom of the C-3 and then hooked it into the keyboards. This modification enables me to bend harpsichord and loop sounds with organ sounds. It creates some nice effects and enables me to get the Jon Lord-y sound.

Vom Gesprächsverlauf her klingt es so, als ob Jon Lord die RMI-Modikfikation auf seine zweite C3 bezieht, die zusammen mit den zwei Leslies ab der Mk3-Phase zum Einsatz kam. Ich wußte gar nicht, daß der Umstieg von Marshall-Stacks auf Leslies auch mit einer neuen Orgel einherging... So macht es jedenfalls Sinn.
 
Da es in diesen Thread ganz gut reinpasst, folgende Frage: Unser Orgler hat sich so ein Bassistenrückenschadendes Teil namens Hammond B200 gekauft. Is wirklich ein nettes Teil mit nem schönen Grundsound, und diesen netten Sachen wie Federhall und Tastenklicken. Nun ist diese Orgel allerdings mit einem Transistorpreamp ausgestattet, aber wir brauchen einen röhrigen-zerren-sound für sachen wie z.B. Black night. Nun die Frage: Wie bekommen wir möglichst ohne großen finanziellen Aufwand einen Overdrivesound. Habe schon überlegt, an einen der Ausgangskanäle eine Gitarrenröhrenemulation anzuschließen. Bin mir aber nicht sicher ob dieser effekt mit dem höheren Ausgangspegel der Orgel zurecht kommt. Gibt's da erfahrungen?

Oder ist es irgendwie möglich den eingebauten Transistorpreamp gegen einen Röhrenvorverstärker marke Eigenbau auszutauschen?

(Sorry für mein Halbwissen, was dieses Thema betrifft, bin nur Bassist ;) )
 
M-und-M schrieb:
Da es in diesen Thread ganz gut reinpasst, folgende Frage: Unser Orgler hat sich so ein Bassistenrückenschadendes Teil namens Hammond B200 gekauft. Is wirklich ein nettes Teil mit nem schönen Grundsound, und diesen netten Sachen wie Federhall und Tastenklicken. Nun ist diese Orgel allerdings mit einem Transistorpreamp ausgestattet, aber wir brauchen einen röhrigen-zerren-sound für sachen wie z.B. Black night. Nun die Frage: Wie bekommen wir möglichst ohne großen finanziellen Aufwand einen Overdrivesound. Habe schon überlegt, an einen der Ausgangskanäle eine Gitarrenröhrenemulation anzuschließen. Bin mir aber nicht sicher ob dieser effekt mit dem höheren Ausgangspegel der Orgel zurecht kommt. Gibt's da erfahrungen?

Oder ist es irgendwie möglich den eingebauten Transistorpreamp gegen einen Röhrenvorverstärker marke Eigenbau auszutauschen?

(Sorry für mein Halbwissen, was dieses Thema betrifft, bin nur Bassist ;) )

Hallo

Gitarreneffektgeräte tönen - aufgrund meiner Erfahrungen - nicht sehr gut an Orscheln. Stimmt irgendwie mit dem Frequenzbereich nicht. Es gibt in der Regel eine gewisse Verbessrung, die aber nicht befriedigt. Ohne "grossen finanziellen Aufwand (das ist immer relativ) gibt's nichts Vernünftiges. Das beste - natürlich mal abbgesehen vom Röhrenleslie - Organ @ Groove von Reussenzehn (www.reussenzehn.de)

Gruss

Hattrick
 

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