Danke für die Erklärung, Tantrix. Mir scheint also, es ist beim Posaune spielen wie beim Singen: Je tiefer desto mehr Luft für gleiche Lautstärke, je höher desto weniger..
So im Prinzip.
Die Lippen arbeiten mit Pressdruck und mit Spannung. Beides muss in ein ausgewogenes Verhältnis gebraucht werden, kann bei weit Fortgeschrittenen auch variiert werden. Dazu kommt die Arbeit mit den Resonanzräumen (mehrzahl). Ob man das alles hinkriegt ist einmal eine Frage des Talents und eine Frage des (zu entwickelnden) Klangideals. Mehr Spannung macht den Ton leuchtender, mehr Metall, aber die Töne reißen leicht ab. mehr Druck erlaubt Dichtigkeit (Kantilene) aber der Ton wird trüber. Der Tommy Dorsey Ansatz unterscheidet sich von Kid Ory und der wieder von Jack Teagarden, um mal Kontraste zu benennen und alle zusammen von meinem.
Der Zungenboden spielt bei uns Sänger für die Lautartikulation eine Rolle, die ja aber bei der von Fetz angestrebten Technik keine Rolle spielt..
Einspruch euer Hochwohlgeboren.
Das spielt eine gewaltige Rolle. Ich hoffe, Fetz stellt seine "Technik" infrage. Ist nicht bös, sondern wohlwollend gemeint. Er hat ein Ziel, aber das hat einen langen Weg.
Ich sprach von den alten New Orleansern, welche Lautartikulation als eine eigene Kustfertigkeit betrachten. Bei Posaunen seltener zu hören als bei Trompetern (etwa wild bil davison, den ich immer gerne zietiere) oder bei Klarinetten (Helm Stierlin, im Turk Murphy Orchester, der es etwas überteibt. Auch Woody Allen (kein Witz) spielt damit). auch die 50er Jahre Saxer sind da eifrig.
Was aber Klassiker und wenig Fortgeschrittene angeht, müssen die sich evident mit Kantilene und Belcanto auseinandersetzen. Ich denke wir beide wissen worüber wir reden.
Das ist die Grundlage überhaupt. Hat man das nicht
gründlichst drauf, versaut man sich alles. Die ganze Vokalisation a e i o u spielt eine Rolle. Aber erst einmal sauber und dicht wie Tommy Dorsey.
Es gibt irgendwo ein Buch: Der gesangliche Weg zur Posaune. Wenn ichs wiederfinde setze ich mal hier rein. Könnte dich auch interessieren.
Bedenken möchte ich anmelden bei der Mangelsdorf Masche. Der hat sich nämlich gründlich damit auseinandergesetzt und weiss sehr genau was er tut. Ich verwende das nur gelegentlich um einen Ton anzurauhen, habe aber auch beobachtet, dass, wenn man nicht aufpasst, man unbewußt mitbrummt, was schädlich ist. Ich kann nicht raten damit zu experimentieren.