dominantische Subdominante / Septe ajoutée ?

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Rohrflöte 8'
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Hallo,

vor einiger Zeit erzählte mir mein Orgellehrer irgendwas von einer "dominantischen Subdominante", auch "septe ajoutée" genannt.

Leider ist mir entfallen was das sein soll, wie der Akkord verwendet wird usw.
Ich denke, es müsste ein Subdominantseptakkord sein. Führt man diesen dann zur Dominante weiter, entsteht ein verdurter Trugschluss, wenn man die Subdominante mit Septime als Dominantseptakkord umdeutet.

Weiß jemand mehr drüber?

Liebe Grüße
Rohrflöte
 
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Da weißt du ja schon mehr als ich!

Denn ich habe ein ähnliches Problem mit mir:
Ich frage mich dreimal täglich, warum die prime ajoutée immer so verstimmt klingt.

Das liegt wohl an der Moll-Tonika-Halbschluß-Variante mit 6 9/7'-Panflöten-Querstandsakkorden, dachte ich erst, doch dann fiel mir ein, es könnte auch ein Basler Trommelfeuer sein, das immer passiert, wenn jemand zuviel Zeit hat...
 
Ich fühle mich veräppelt. :D

Gruß :p
 
Da weißt du ja schon mehr als ich!

Denn ich habe ein ähnliches Problem mit mir:
Ich frage mich dreimal täglich, warum die prime ajoutée immer so verstimmt klingt.

Das liegt wohl an der Moll-Tonika-Halbschluß-Variante mit 6 9/7'-Panflöten-Querstandsakkorden, dachte ich erst, doch dann fiel mir ein, es könnte auch ein Basler Trommelfeuer sein, das immer passiert, wenn jemand zuviel Zeit hat...

Hi,

das Ganze ist zu erklären über das Phänomen der "Swiss Sixth" (= sept ajoutée), also der sogenannten Schweizer Sexte, die ja im Gegensatz zur German Sixth noch nicht richtig erforscht ist.
Man munkelt sie auf chromatischen Alphörnern ansatzweise spielen zu können. Das ist zu erklären durch den sogenannten Dopplereffekt, bei dem eine Sexte auf Septimqualität getrimmt wird. Tonaufnahmen konnten von ihr bisher leider noch nicht gemacht werden.
 
Boah, seid ihr gemein!!!:D
 
Der subdominantische Dominantseptakkord führt sehr schön in eine Substitutdominante, z.B. auf der bVII. Stufe, das ist sicher noch nicht jedem Einsteiger in die gehobene Harmonielehre bekannt.

Trugschlüssig klingt es aber besonders im Blues, wenn statt der nachfolgenden einfachen Dominante eine Quadruppeldominante kommt, wobei diese wohl auch eher als Substitutdominante anzusehen wäre, quasi als Vertreter des Vertreters oder als Tritonussubstitution der Substitutdominante, wenn als der Dominante nachfolgende Auflösungsakkord ein Großterzmediantikakkord vorkommt, wobei es natürlich besser paßt, wenn der Tonikastellvertreter eine große Terz höher liegt, wohingegen die Großterzverwandtschaft über die Mollsubdominante auch sehr reizvoll sein kann, wobei erstere eher einen dominantischen Charakter der Tonika vermittelt, zweitere einen subdominantischen Charakter.

Zweifelhaft bleibt aber, ob der Charakter des Blues so erhalten bleibt, wenn man zuviele Vertreterakkorde verwendet. Das könnte schnell dazu führen, daß man dem historischen Weg des Blues zum Jazz nicht in Jahrzehnten, sondern in wenigen Augenblicken vollzieht. Und wenn man hier noch stärker an der Substitut-Schraube dreht und modernere rhythmische Varianten in das Konzept mit einbezieht, könnte es sein, daß man sich im postmodernen Substitut-Blues wiederfindet, deren Blütezeit Kalle Stockhausen mit seinem elecronic-blues-concept-of-total-negotion-of-tonal-alignment bereits eingeleitet hat und als J.S.Bach dieser Generation anzusehen ist.

Bei den historischen Basler Trommlern stellt sich das Problem weniger, weil der Stimmumfang der Trommeln doch sehr begrenzt ist, um gehobeneren Harmonieansprüchen gerecht zu werden. Allerdings bietet die Pfeiffersektion harmonische Erweiterungsmöglichkeiten, die über die Verwendung einer dominantischen Subdominante weit hinausführen, jedoch völlig mißachtet werden, weil das laute Trommelfeuer während des Spielens zu einer Hörschädigung der beteiligten Musiker und auch der Komponisten geführt hat, der nur mit exzessivem innerlichem Auftragen ethanolhaltiger Lösungen wirksam bekämpft werden kann, was leider in der Regel mit dem Totalausfall zeitlicher Wahrnehmung und dem Verlust einhergeht, kompliziertere harmonische Zusammenhänge dem Publikum vermitteln zu können, allerdings oft ungeahnte Gesangskünste aller beteiligten zu Tage gefördert hat.
 
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