Die moderne amerikanische Musikkultur hat sich aber stark aus dem Blues heraus entwickelt. Daher gibt es gemeinsame Elemente...
Aber die Funktionstheorie stößt hier an ihre Grenzen. Ich erkläre mittlerweile Tonika, Subdominante und Dominante so:
Dominante: Ich will heim
Tonika: Ich bin daheim
Subdominante: Ich geh mal um den Block und gucke was so los ist.
Im Blues würde ich etwa folgendes sagen:
V7 (Dominante) Ich wach irgendwo total verkatert auf und will nur noch heim!
IV7 (Subdom.) Ich such mein Haus
I7 (Tonika) Mir ist eingefallen, daß ich obdachlos bin. Scheiße - ich geh mich besaufen. (Weiter mit V7)
Das Wesen des Blues ist, daß er nie ankommt. Ein beliebtes Stilmittel um einen Bluesigen touch zu erzeugen ist eben der Einsatz der Doppelsubdominante, weil dadurch die Tonika Dominantcharakter bekommt.
Wenn ich einen Blues notieren soll, (was manchmal unumgänglich ist) verwende ich auch die Generalvorzeichen, die eine Dur Tonika implizieren. Also zB. drei Kreuze für einen Blues in A. Das mache ich um das A als Grundton erkennbar zu machen. Die meisten Kreuze löse ich dann zwar im Notentext wegen der Moll-Pentatonik wieder auf. Aber das scheint mir der einzig sinnvolle Weg zu sein.