Distortion/Overdrive - nur ab gewisser Lautstärke möglich?

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Lorz
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Hallo!
Ich spiele zwar schon 29 Jahre Gitarre, aber mit Verstärkern kenne ich mich immer noch nicht so recht aus.
Zurzeit stoße ich oft auf folgendes Problem: Wenn ich mit meinem Gitarren-Duo mal zu Hause, indoor, übe, so solls net ganz so laut sein.
Der Verstärker wird entsprechend leise gedreht, Volume, Gain und/oder Master runter. Dabei geht irgendwie immer die Verzerrung flöten. Ich habe es bereits mit vier verschiedenen Verstärkern ausprobiert (Marshall, Orange ua.) und alles mögliche mit den Reglern angestellt. Nada. Aus leise folgt stets keine Verzerrung.
Ist das ein technisches Problem? Irgendwie will mir das jedoch nicht logisch erscheinen, ich kann doch Heavy Metall auch leise hören.

Freue mich sehr über Aufklärung!
 
Eigenschaft
 
Also bei
Volume, Gain und/oder Master runter.
was soll da noch verzerren? ;)

Gain und (Channel-)Volume hoch, Master dann nach Bedarf und die Zerre ist wieder da. Eventuell hilft noch einen Boost oder Overdrive vorm Amp. Allerdings sind "leise" Lautsprecher auch weniger freudig. Vielleicht erzählst du uns mal genauer, welches Equipment du zur Verfügung hast?
 
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Hallo @Lorz, Willkommen im MB.

Es kommt darauf an, woher Du Deine Zerre bekommen willst.
  • Willst Du Endstufen Zerre, dann hilft nur Lautstärke / Aufdrehen.
  • Willst Du die Zerre aus der Vorstufe oder gar Pedalen holen, dann kannst Du dort hochdrehen, die Endstufe aber leise lassen.
Vielleicht erzählst du uns mal genauer, welches Equipment du zur Verfügung hast?

Das wäre ein guter Anfang. Was hast Du aktuell zur Verfügung?
 
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Volume, Gain und/oder Master
Volume der Gitarre sollte oben bleiben um die Vorstufe des Amps verzerren zu lassen.
Gain und/oder? bedeutet, dass dein Amp nur eins davon hat? Dann wird es schwierig bzw. brauchst ein Verzerrerpedal. Wenn dein Amp beides hat, wird in der Vorstufe (Gain) die Verzerrung eigestellt und mit Master die Endlautstärke. Damit ist sehr wohl möglich zu verzerren, allerdings wird der Sound so nicht von der Endstufe angefettet und klingt eventuell schriller und dünner (und weniger komprimiert).

Alles andere besser wenn dein Equipment bekannt ist.
 
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Du hast ja von @Pie-314 und @WolfChild (und grade auch von @HD600) schon gute Tipps bekommen. Noch das ein oder andere Ergänzende aus meiner Sicht:

Die Frage ist auch, wie leise das Endergebnis bei dir sein muss. Röhrenverstärker sind erst ab ner gewissen Lautstärke wirklich lebendig, darunter sind (wie schon erwähnt) z.B. auch die Lautsprecher etwas gehandicapt. Am besten für zu Hause sind IMHO die Boombox-Modeller wie z.B. der Yamaha THR10 II. Die klingen schon leise wirklich gut - und auch beliebig verzerrt. Hauptgrund: Die Amp-Sachen werden digital nachgebildet und dann wie bei ner Stereoanlage verstärkt und "geboxt" - also der letzte Schritt wie bei Heavy Metal aus der Konserve :D . Und so extrem teuer sind die Sachen auch nicht - jedenfalls im Vergleich zu Röhrenverstärkern.
 
gain hoch, master runter:
gain ist die vorstufe, da zerrt's,
master ist die endstufe, die macht nur laut.
 
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Vielleicht sollte man mal kurz erklären, wie es überhaupt zur Verzerrung kommt. Eigentlich sollten die Verstärker nur lauter machen. Das geht aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Darüber hinaus beginnt der Verstärker zu übersteuern bzw. zu verzerren. Dreht man den Verstärker noch weiter auf, wird die Verzerrungen intensiver, aber lauter wird der Verstärker nicht mehr.

Nach dem Prinzip arbeiten übrigens auch die meisten Verzerrer- bzw. Overdrive-Pedale. Die müssen auch entsprechend weit aufgedreht werden, damit sie verzerren. Nur ist die maximale Signalstärke bei einem Pedal natürlich begrenzt.

Nun ist das aber genau das, was wir eigentlich haben wollen. Früher ging das natürlich nur mit entsprechender Lautstärke. Heute geht es aber, je nach Aufbau des Verstärkers, auch leise. Insbesondere bei Verstärkern, die ein Master-Volume besitzen. Bei denen zerrt meistens die Vorstufe, während man die eigentliche Endstufe schön runter regeln kann.

Kurz gesagt: Es kommt auf den Verstärker an. Welchen hast du?
 
Nach dem Prinzip arbeiten übrigens auch die meisten Verzerrer- bzw. Overdrive-Pedale. Die müssen auch entsprechend weit aufgedreht werden, damit sie verzerren. Nur ist die maximale Signalstärke bei einem Pedal natürlich begrenzt.
Ích wollte es gerade dem TE vorschlagen, einfach ein Verzerrer-/Overdrive Pedal vor den Amp anzuschließen. Da kann man die Verzerrung (Gain) aufdrehen und mit dem Volumepoti am Pedal die Lautstärke anpassen.
 
Danke schon mal für die vielen Antworten. Das Equipment scheint mir fast egal, da ich dieses "nur verzerrt, wenn laut" als universelles Phänomen bei jedem Verstärker erlebe. Aber nehmen wir zum Beispiel meinen Marshall MG 30FX. Pur, ohne Effektgeräte oder Vorverstärker.

Sicher geht auch meine Frage in Richtung welches Equipment. Pedale kommen da für mich in Frage, auch KLEINE mobile Verstärker interessieren mich und Effekt-Geräte mit Loopmöglichkeit.
 
nur verzerrt, wenn laut" als universelles Phänomen bei jedem Verstärker erlebe
Nicht nachvollziehbar für mich, es sei denn du regelst das Gitarren-Volume-Poti runter. Ansonsten ist mit allen Verstärker verzerrt auch leise möglich, außer Non-Master-Amps, d.h. welche die nur ein Gainregler haben aber kein zusätzliches Master/Volume. Dein MG müsste eigentlich auch leise verzerren.
 
Danke schon mal für die vielen Antworten. Das Equipment scheint mir fast egal, da ich dieses "nur verzerrt, wenn laut" als universelles Phänomen bei jedem Verstärker erlebe. Aber nehmen wir zum Beispiel meinen Marshall MG 30FX. Pur
alles bisher gesagte über Gain/Vol/Master und OD galt für Vollröhrenverstärker! Nicht für Transistorverstärker !!! Der MG 30 ist Transistor!
Habe mal die Marshall Seite aufgerufen: da gibt es Schalter FÜR Overdrive: OD 1 und OD 2...
Da hilft nur die Bedingungsanleitung weiter. Mein erster Tip wäre: alle Schalterstellungen bei dem gewünschten Resultat belassen und NUR den Master runterdrehen :unsure:
 
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Wie wäre es denn mit einem Boss Metal Zone? :evil:

Kleiner Scherz... :D

Ich weiß nicht, ob sich das lohnt, jetzt gute Zerrpedale zu kaufen, um die dann vor einen Marshall MG zu hängen.
Es gibt natürlich auch günstigere von Nux, Mosky usw., die "ok" sind, aber ob der Klang für dich dann zufriedenstellend ist?
Die meisten dieser Zerrpedale werden so designed, dass sie vor einem klassischen Vollröhrenamp (gerne dabei genommen diverse Fender Amps oder ältere Marshalls) gut klingen.
Bei Transistoramps kann das zum Teil dann nach Kreissäge klingen.

Vielleicht macht es mehr Sinn, etwas Geld zu sparen und einen anderen/"besseren" Amp zu kaufen?
Dann wäre es interessant, wo du klanglich hin möchtest und welches Budget zur Verfügung steht.
Und auch, ob ein Gebrauchtkauf in Frage kommt.

Wenn es günstig und "universal" sein soll, wäre die Standard Empfehlung ein Boss Katana.
Und der kann definitv auch leise Zerrklänge wiedergeben. :)
 
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Ist das ein technisches Problem?
So gesehen, Ja, die Erklärungen sind aufschlussreich.

Pedale betreffend; Gerne wird erzählt, man würde Overdrive/Distortion-Pedale falsch einsetzen, wenn man die Endstufe nicht richtig ausfährt, die Pedale sollen den Amp ab einer gewissen Lautstärke noch mal anschupsen. Da ist was Wahres dran.
Das würde bedeuten, ein leise gespielter Amp mit einem Pedal davor, kann demnach nicht gut klingen. Stimmt, aber auch nicht. Das kommt auf den Amp an, aber auch auf das Pedal.
Ich mache das zuhhause auch. Ich habe einen 15 Watt Behringer mit Röhrenvorstufe (mein Bedroomamp). Der will auch eher laut gespielt werden, damit es halbwegs nach was klingt, wenn man den Master runterregelt und ein Pedal davor schaltet, kann man in Zimmerlautstärke auch Spaß haben.

Es ist eben auch stark eine Frage des Pedals. Es gibt recht viel auf dem Markt, teures Zeug, das den Gegenwert eines Amps hat. Ich habe den Jackhammer JH1, der bietet mir in diesem Fall so viel, dass ich nicht verzweifelt abschalte. Es geht.

Wenn man jetzt wüsste, welchen Amp du für Zimmellautstärke hast, könnte man über Pedale sinnieren.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wie wäre es denn mit einem Boss Metal Zone?
Aaahh, den hatte ich mal für eine Stunde, schnell wieder zurück gebracht und den Jackhammer geholt :m_vio2:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ich habe hier als (grob überissen) dieses Setup:
  • Marshall JMP-1 Preamp
  • Ibanez Tube Screamer Mini davor
  • Marshall EL84 20/20 Endstufe
  • Marshall 1936 2x12 Box
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Das ganze steht direkt unter dem Schlafzimmer von Frau und Kinder. Und es geht flüsterleise.

Warum?
Weil Zerre kommt aus dem Tube Screamer + Vorstufe (also dem JMP-1), Lautstärke kommt aus der Endstufe. Und die kann echt leise.

Dafür braucht es kein ähnlich kompliziertes Setup wie hier dargestellt.
Es geht nur darum, dass Du das Prinzip erkennen kannst.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.
LG, der Pie :)
 
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roten OD-Kanal wählen, sowohl Gain, als auch Volume weit aufdrehen, Gesamtlaustärke zum Schluss mit dem Master runterregeln.
(Vol. Poti an der Gitarre auch ganz auf)



3:34 - Clean Tones
6:58 - Heavy Tones
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, Distortion/Overdrive - nur ab gewisser Lautstärke möglich? Es hängt nicht von der Lautstärke ab, sondern von dem Betriebsbereich von Verstärkungsschaltungen. Wenn so ein Verstärker nur auf wenig Leistung ausgelegt ist und im Übersteuerungsbereich betrieben werden kann, hat man Verzerrung. Und dann gibt es noch zum Nachschalten die so genannten Power Soaks, die dann, wenn der Verstärker eben hohe Leistung bringt und im Verzerrungsbereich "laut" wäre, "hinten wieder Leistung in Wärme umwandelt und so "verbrät".

Einfach den Verstärker passend zur "Umgebung" wählen.

Natürlich kann man auch mit Transistor-Amps und Master-Volume Verzerrungen erzeugen, was aber halt immer auch Auswirkungen auf den Klang hat.
 
Ich hatte auch Probleme, die Faktoren Sound und Lautstärke unter einen Hut zu bringen, bis ich mir einen IR-Loader (jetzt Two Notes Torpedo M+) besorgt habe und meinen Amp über meine Studiomonitore spiele.
Der Sound ändert sich kaum, egal wie laut ich diese einstelle, und der Amp (Engl Ironball) bleibt dabei immer gleich eingestellt.
Das Setup ist zugegebenermaßen kompliziert, aber das Ergebnis absolut überzeugend:)
 
Nun, das Prinzip für Röhren- und Transistorverstärker ist übrigens eigentlich das gleiche. Der Unterschied ist nur, daß die Obertöne, bei einem Transistor anders sind, als bei einer Röhre. Aber zum Thema: Es würde mich wundern, wenn man mit dem Marshall keinen anständigen verzerrten Sound bei leiser Lautstärke bekommt, vor allem in einen der verzerrten Kanäle müßte es gehen. Einfach mal den Gain-Regler voll auf, genauso den Volume-Regler und den Master-Regler nach unten drehen. Bass, Middle und Treble erstmals auf ca. 12 Uhr lassen. Dann den Master langsam aufdrehen... Sollte was kommen, auch bei geringer Lautstärke.
 
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Dem TE scheint es ja nicht um einen speziellen Amp-Sound zu gehen. Marshall, Orange, etc. wurden ja bereits ausprobiert, aber das Problem war, die verzerren seiner Meinung nach nicht, wenn man sie leise spielt. Vielleicht versteht der TE trotz 29 Jahren Gitarre spielens die Funktion eines Amps nicht. Sagt er ja auch. Daher plädiere ich darauf, dass es am einfachsten wäre, sich irgendein Amp mit einem Distortionpedal davor zu besorgen, oder aber sich mal mit der Materie zu beschäftigen.

Selbst ich als Blödi hab's irgendwann so halb verstanden.
 
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Also kurz ne Geschichte dazu. Mein Gitarrenduo-Partner hat nen Peavey Studio Pro 112, der hat Regler für Pre und Post Gain. Da ging einfach mal GAR NICHTS an Verzerrung bei Zimmerlautstärke. Dann haben wir mal a bissl aufgedreht und dann kam endlich Verzerrung. Nach dem ich über seinen Peavey Amp a bissl abgelästert hab, wollte ich natürlich zeigen, dass es mit MG 30 FX besser geht. A ganz kleines bissl war es besser. Und dann habe ich mich erinnert, dass ich im Musikbereich meiner Schule ebenfalls oft Probleme hatte, eine Verzerrung zu realisieren (Fender Champion 110, Marshall MG 50FX, Hughes&Kettner ATS Sixty, Orange Crash CR60 etc). Es scheint also ein grundsätzliches Problem zu sein.

Wir(mein Gitarrenduo) beide sind zufällig auch Physiker (also er hat sogar n Doktor und ich unterrichte Physikleistungskurse), also taucht ruhig gerne in technische Details ein, und das macht für uns so gar keinen Sinn. Töne sind physikalisch gesehen nur akustische Signale im hörbaren Bereich, die vollkommen sinusförmig schwingen. Verzerrte Signale sind halt gestört (mit nicht nur Obertönen der Grundfrequenz) und das geht leise genauso wie laut.

Nun muss das wohl an der Erzeugung der Verzerrung liegen, da wird es ein Bauteil geben, was wohl einen Schwellwert für den benötigten Strom hat. Und den Strom steuere ich zB mit Gain, Volume und Master. Das wäre jetzt meine Theorie. Unklar ist mir nun, ob
A: eine vorher auf den Klang gesetzte Verzerrung, etwa durch Vorverstärker oder Effektgerät, durch den Verstärker lauter gemacht werden kann oder er sie bei zu geringer Gain/Volume/Master Einstellung nicht mit verstärken kann, weil zB die Membranbewegung des Lautsprechers bei einem Amp bei kleinem Strom (=Änderungsraten des Magnetfelds oder der Kondensatorkapazitäten klein) zu träge ist, um hektische Bewegung auszuführen. Könnte ja sein, oder?!
B: oder es halt doch geht.

Ist jetzt vielleicht ungewöhnlich. Aber ich versuche in Foren nie "Bauernregeln" zu herauszuarbeiten, sondern will immer lieber eine Sache so tief wie möglich auf den Grund gehen. Danach kann ich dann meist alle sich daraus ergebenden Entscheidungen qualifiziert treffen. Egal, ob Musik, Computer, Fahrrad oder sonstwas betreffend. Danke trotzdem schon mal für die vielen Kaufempfehlungen aufgrund Eurer Erfahrungen - ich selbst kenne leider kaum Gerätschaften.
 
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