disco sound

[Uwe 1]

Ich frage mich allerdings, wo die zusätzliche Energie herkommen soll, die dann "druck" macht. (Sachdienliche Hinweise bitte an mich! )

Vielleicht herrumlungernder Spannungsabfall

Die im HiFi-Bereich eingesetzten, weicher aufgehängten Mini-Bässe, haben da größtenteils so ihre Probleme.

Deswegen verwies ich auch auf die seinerzeit noch verbreiteten recht wirkungsgradstarken geschlossenen Boxen (bevor dieser unsägliche Bassfanatismus kam). Da gabs von einigen deutschen Herstellern sehr schöne Modelle, die zu viert auf 20 m² schon richtig kicken konnten

Grüße aus Südsachsen nach Oberfranken

Uwe

 

[topo]

1) Wenn man sich mit stehenden Basswellen in der Praxis (Diskothek Festeinbau oder auch Tonstudio Aufbau) beschäftigt wird man schnell feststellen, dass es dort Bereiche gibt, die sehr laut sind (lauter als direkt vor der Bassbox) und Bereiche wo fast kein Bass zu hören ist. Beides hängt mit den Reflexionen der Basswellen zusammen, der nährungsweisen Überlagerung, Überlagerung bis hin zur Auslöschung von Frequenzen.
Das kann man übrigens auch bei meinen Hamburger Kollegen von digital audio service ab Seite 11 verständlich nachlesen ( http://www.digitalaudioservice.de/cms/show.php?dest=article_studioacustics&type=article&page=10 ). Für die jenigen, die sich mal in das Thema einlesen wollen.

2) Meine Erfahrungswerte sagen, dass es bei Basshörnern (warum auch immer) häufiger genau zu diesem Effekt kommt, als bei BR Boxen.

3) Meine Erfahrungswerte sagen weiterhin, dass Basstraps in einer Disco so gut wie nicht helfen.

4) Auch sagen meine Erfahrungswerte, das der Kick zwar durchaus wichtig ist und bei "Hölle Hölle" Discos auch eine wesentliche Rolle spielt, er aber bei neuen und oder größeren (Ibiza) Clubs/Läden nicht mehr die Rolle spielt. Hier stehen zwei ganz andere Frequenzbereiche und damit auch PA technisch im Vordergrund.
Zum einen wird der Drive (Beat/Groove) im Song von den Höhen getrieben.
I.d.R. wird bei den größern Clubs oberhalb von 5000 Hz noch 2x aktiv getrennt gefahren. Glasklare und sehr durchsetzungsfähige Höhen geben dem Sound eine Brillianz und eben dem Song den entsprechenden Drive.
Weiterhin gibt es ebenfalls starke "Mittensysteme" die den typischen Elektrostyle sehr schmalbandig soundtechnisch on top zu der bestehenden PA abbilden (sehr grober Vergleich: siehe Songs von den Vinylshakerz).

5) Wie komplex Disktheken PA's inzwischen geworden sind, zeigt mir ein ganz neuer Laden, indem ich gestern Nacht auflegen durfte. 11 verschiedene Bereiche im Laden haben quasi eine eigene PA oder zumindest einen eigenen Controller mit Endstufe, sofern nicht aktiv gefahren wurde. Der Regie Raum dort gleicht einem kleinen gut ausgestattetem Serverraum. Der Sound ist genial. Die PA Anlage war ähnlich wie unter 4) beschrieben, aufgebaut.

6) Von der PA im Frankfurter Cocoon Club will ich gar nicht erst anfangen zu sprechen......................

Thats real Disco life............

Topo

 

[Uwe 1]

Das der Raum hier ein gewaltiges Wort mit zu sprechen hat, ist ja schon weiter oben geschrieben worden und einspruchsfrei. Dennoch ist die Aussage, das Hornstacks erst nach ein paar Metern den Druck aufbauen schlicht falsch und offensichtlich ausschließlich in subjektiver Hörwahrnehmung begründet.
Das ich direkt vorm Frontholz weniger Bass warnehme hängt imho auch damit zusammen, dass man hier oft mitten im Beam der Tops steht. Den gleichen Effekt habe ich nämlich auch bei konventionellen br-Stacks und kann nur mittels einer idealen "Punktschallquelle" gelöst werden. Unter Anderem ein Grund, warum Coax-Chassis entwickelt wurden.
Gleichfalls aus diesem Grund habe ich ja auch das Gefühl vom Bass erschlagen zu werden, wenn ich hinterm Frontholz stehe... ein Effekt, der einem Dj, sofern er noch mit eigenem Besteck arbeitet, nicht fremd sein sollte. Hier ist´s dann schlicht, die fehlende "Hoch-/Mitteltonausleuchtung" die den Bass enorm in den Vordergrund rückt.
Raummoden verstärken oder dämpfen lediglich diesen Effekt.

Grüße aus Oberfranken

Uwe