Dirt aus der Dose? - oder ist "echte" Amp-Röhrenzerre alternativlos?

  • Ersteller Blade Runner
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Stimmt! Es gibt nicht viele Treter, die nicht irgendwie flach oder schmal klingen
 
Mein HT-Dual klingt mMn wie Röhrenzerre vom Amp.
Logisch, ist ja auch eine drin. :D

Den Linnemann würde ich aber trotzdem gerne mal auf der Bühne ausprobieren, hab schon viel Gutes gelesen...
 
Zuletzt bearbeitet:
... Von Fachkundigen wird ja oft geschrieben, dass man Transistor- Schaltkreise (fast) genauso wie Röhren- Schaltkreise klingen lassen kann, wenn man es "nur richtig macht"..... tja..... die Macher der Pedale, die ich probierte, haben es für mich leider nicht "richtig" gemacht....

Ich hab aber nichts gegen Transistoren per se: Booster & EQ- Pedale verwende ich schon gerne mal, die sind neutraler im Eigenklang und fügen sich so besser in den Gesamtklang des Amps ein.... ;)

Ich hab viele Amps "hintendran" probiert. Das beste Ergebnis kriegte ich erst nachdem ich mir einen Vollröhrenamp zugelegt hatte. Jetzt funktionierts auch mit der Zerre aus der Dose. ... bei diesem Amp aber auch erst ab mäßiger Proberaum-Lautstärke. Der ist zwar clean bis zum Platzen, aber er liefert trotzdem das gewisse Etwas.
Ich brauche in meiner Top40Band ziemlich viele Sounds. Daher schließe ich mich Tony Statement an:
... Einen 3kanaligen Amp, der clean, crunch und lead in der von mir gewünschten Qualität bringt, kenne ich nicht
 
Bin ich hier der einzige "Röhrenzerre- Purist" ?? :rolleyes1:

Der User Myxin hat hier irgendwann mal geschrieben, dass nichts über die Zerre eines Amps geht, sofern es ein guter (Amp) ist !
Das unterschreibe ich mittlerweile voll und ganz.

Für mich klingt reine Pedal- Zerre ausnahmslos räumlich flach und weniger Komplex als die Zerre meiner Lieblings- Amps...... zumindest dann, wenn man (so wie ich) nur zuhause spielt !

Von Fachkundigen wird ja oft geschrieben, dass man Transistor- Schaltkreise (fast) genauso wie Röhren- Schaltkreise klingen lassen kann, wenn man es "nur richtig macht"..... tja..... die Macher der Pedale, die ich probierte, haben es für mich leider nicht "richtig" gemacht....

Ein User im TT Forum schrieb zu einem änlichen Thema:

"Bekanntlich ergibt sich ein guter Röhren-Overdrive durch das Zusammenwirken
mehrerer aufeinander folgender Röhrenstufen, die schrittweise die gewünschte Verzerrung liefern.
Bei Halbleitern ist es grundsätzlich nicht anders"

Das ist in etwa auch meine Erfahrung. Heute wird leider viel zu oft (aus Kostengründen?)
versucht zuviel Verzerrung aus einem Pedal oder der "Röhrenvorstufe" raus zu holen.
Zuviel Gain aus einem Pedal ,egal ob Röhren oder IC drin sind, klingt FÜR MICH
suboptimal bis unbrauchbar. Brauche ich mehr Gain sind 2 Zerrer hintereinander, die beide
auf relativ wenig Verzerrung eingestellt sind, FÜR MICH deutlich brauchbarer.
Hat man das mal Ausprobiert merkt man auch das der Verzerrer der zuletzt
vor dem Amp kommt immer der Boss ist. Also den Charakter der Zerre stärker
beeinflusst, also die davor kommenden. Der der mir am besten gefällt kommt
also immer zuletzt. Kommt jetzt noch ein , am besten Röhrenamp, dazu der
einen richtig guten Sound hat, wird der das Signal nochmal beieinflussen =>

Ich hab viele Amps "hintendran" probiert. Das beste Ergebnis kriegte ich erst nachdem ich mir einen Vollröhrenamp zugelegt hatte. Jetzt funktionierts auch mit der Zerre aus der Dose. ... bei diesem Amp aber auch erst ab mäßiger Proberaum-Lautstärke.

Das ist auch mein Eindruck. Wenn der Amp dann selber noch leicht zerrt oder
Röhrenkompression zufügt, wird der Einfluß umso größer !!!

Stimmt! Es gibt nicht viele Treter, die nicht irgendwie flach oder schmal klingen

Es gibt gar nicht soviel flach klingende Treter, nur werden allzu oft mittelmässig
klingende Amps benutzt, die durch einen Zerrer "besser" klingen sollen.
Funktioniert eben so ganz oft nicht.

Ich persönlich spiele hauptsächlich Blues, Funk, Soul und Classic Rock.
Ich benutze auch nur noch Transen Zerrer mit relativ wenig Gain. Die sind kleiner,
billiger, besserTransportabel, Batteriebetreibbar und klingen mit nem guten
Amp dahinter auch amtlich. Das ist natürlich dann nicht immer Zimmerlaustärke
aber auch nicht unendlich laut. Geht man auf ne Session mit einem
Super Duper Overdrive und der Amp den man benutzen darf klingt mies,
hilft mir ein Röhrenzerrer leider auch nix........

Ach ja das ist mit ein Fender Vibrolux mit 1) okko Diablo und 2) Brunetti Overdrive


:evil:
 
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nur werden allzu oft mittelmässig
klingende Amps benutzt, die durch einen Zerrer "besser" klingen sollen.

Jein.
Als ich vor 2-3 Jahren noch meinen Peavey Classic 30 quälte, war das tatsächlich mein Ansatz.
Die Eigenzerre des Amps klang für mich (zumindest in niedrigeren Lautstärken) total dünn und kratzig in den Höhen....
Da habe ich dann sehr viel mit Zerr- Büchsen vor dem Amp probiert und fand das Resultat besser als die Eigenzerre des Amps.

Aber: Als ich dann endlich mal Amps hatte, mit deren eigener Zerre ich zufrieden war (somit "gute Amps"), konnte daneben keine "externe" Lösung mehr bestehen....... ich versuchte, zur Ampzerre noch eine klangliche Alternative durch Pedale zu finden, fand die Ergebnisse aber bescheiden bzw. extrem verfremdet und kehrte immer wieder zum Amp als solchem zurück.


Neulich schrieb ich mal dem Ralf Reichen von Tonehunter eine Mail, da mich seine Pedale neugierig machen, die ja ziemlich ziemlich teuer sind....

Ich schilderte ihm meine Eindrücke hinsichtlich reiner "Pedal- Zerre" und rechnete eigentlich damit, dass dann irgendwelche Werbe- Sprüche kommen a´la "unsere Pedale sind anders und viel besser als der Rest"...... aber weit gefehlt...... er hat mir dann tatsächlich zu einem neutraleren Booster geraten und nicht zu seinen "regulären" Zerrern....

Das zeigt mir einmal mehr: ich selber kann aus einem Fender keine Marshall- Zerre rausholen und umgekehrt......wer da für sich pragmatische und zufriedenstellende Lösungen gefunden hat, ist zu beneiden.... ich schaffe das nicht, bin aber wie gesagt nur reiner "Heim- Spieler", und da hört man ja bekanntlich eh das Gras wachsen....;)
 
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Einen 3kanaligen Amp, der clean, crunch und lead in der von mir gewünschten Qualität bringt, kenne ich nicht

Aber: Als ich dann endlich mal Amps hatte, mit deren eigener Zerre ich zufrieden war (somit "gute Amps"), konnte daneben keine "externe" Lösung mehr bestehen....... ich versuchte, zur Ampzerre noch eine klangliche Alternative durch Pedale zu finden, fand die Ergebnisse aber bescheiden bzw. extrem verfremdet und kehrte immer wieder zum Amp als solchem zurück.

ich schaffe das nicht, bin aber wie gesagt nur reiner "Heim- Spieler", und da hört man ja bekanntlich eh das Gras wachsen....;)

Naja bei mir ist es halt so das "mein" Amp unbedingt gut an der Grenze zwischen clean
und crunch gut klingen muss. Macht er das, kann man sehr gut nen Zerrheimer zuschalten
(für mich am besten mit Bassregler) und bietet dann für mich gute extra Sounds.

Bietet ein Amp für meinen Geschmack aber gute Zerrsounds, ist oft der Cleansound
sehr kompromiss behaftet. Dann kann ich schrauben wie ich will, kriege aber keinen
mir genehmen fast Clean hin. Das funktioniert so für mich nicht richtig.
 
Meiner Meinung ist kein noch so teurer Bodentreter in der Lage, die Zerre einer stark belasteten Endstufe zu generieren, egal ob Boost, Overdrive, Distortion oder Fuzz Pedal.

Ob voll aufgerissene Endstufen allerdings besser klingen, dahinter möchte ich gerne mal ein Fragezeichen setzen. Bei den alten non Mastervolume Amps war dies manchmal der Fall, hing aber von Amp selbst ab. Ein vollaufgerissener Hiwatt 100 tat einfach nur in den Ohren weh, ein entsprechend eingestellter Twin Reverb klang in meinen Ohren nicht gut und die 100 W Marshall Super Leads hatten diesen "Zahnplombenziehersound", jedenfalls wenn man den "scharfen" Kanal ohne Patch benutze. Den AC30 habe ich da noch mit in bester Erinnerung, nur fackelten die alten Teile gerne auf der Bühne ab, was auch nicht so schön war.

Bei den heutigen Amps wird der Sound im wesentlichen in der Vorstufe erzeugt, d.h. die Endstufe dient der linearen Verstärkung des vorher im Preamp erzeugten Klangs.

Ich persönlich habe lange gesucht bis ich einen OD fand der in der Lage ist, den Übergang vom Cleansound zur Classic Rock Zerre entsprechend abzubilden, so wie man das von alten Fender Deluxe Amps her kennt. Hier ist für mich der Landgraff Dynamic Overdrive das Maß der Dinge, da kommt ein TS808, Fulltone OCD, Okko Diablo und wie die ODs alle heissen
nicht mit.
 
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Ich persönlich habe lange gesucht bis ich einen OD fand der in der Lage ist, den Übergang vom Cleansound zur Classic Rock Zerre entsprechend abzubilden, so wie man das von alten Fender Deluxe Amps her kennt. Hier ist für mich der Landgraff Dynamic Overdrive das Maß der Dinge, da kommt ein TS808, Fulltone OCD, Okko Diablo und wie die ODs alle heissen
nicht mit.
Dabei ist der Landgraff doch selbst ein astreiner TS808 Clone :eek: :rolleyes:
 
Meiner Meinung ist kein noch so teurer Bodentreter in der Lage, die Zerre einer stark belasteten Endstufe zu generieren, egal ob Boost, Overdrive, Distortion oder Fuzz Pedal.
Naja, mich würde echt mal der Effectorde Blackbird interessieren, der ist ein geiles Teil
 
... Es gibt gar nicht soviel flach klingende Treter, nur werden allzu oft mittelmässig
klingende Amps benutzt, die durch einen Zerrer "besser" klingen sollen.
Funktioniert eben so ganz oft nicht. ...


... das ist der entscheidende Punkt. :great:

Nach mehreren "Fehlversuchen" mit renommierten Transistoramps, wie dem Rath Retro 80 und auch Hybriden, wie dem BOLT60, der im Übrigen völlig unterschätzt, besser als ein Musicman klingt, bin ich jetzt bei einem handverdrahteten Fenderklon, der nur Clean kann, gelandet. Anders, als die Original-Fender kann der obendrein ohne Probleme gepatched werden. Mit meinen Overdrives klingt das in meinen Ohren herausragend. Wobei ich gern zwei ODs hintereinander fahre, wenns bei Soli zur Sache geht.
 

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