1. Für Anfänger welches Gerät, langt da auch ein Keyboard,falls man nicht weist , ob man das wirklich lange macht..???
Ein Keyboard soll ja prinzipiell einen anderen Zweck erfüllen als ein Klavier. Mit seinem geringeren Tonumfang, nicht bis nur wenig gewichteten Tasten, und seiner Begleitautomatik spricht es einen etwas anderen Spieler an, auch wenn es klavierähnlich ist. Die Frage ist also nicht, ob da auch ein Keyboard ausreicht, sondern ob Du Klavier spielen willst, oder ein Alleinunterhalter-Tasteninstrument suchst.
Sicher kann man auch auf einem Keyboard Klavier lernen, aber das Klavier ist in dem Sinne nicht höherwertig als ein Keyboard.
2. E Piano wo wirklich den Klavier, nahe kommt , gibst das überhaupt ?
Grundlegend muss man erst mal unterscheiden, wie man ein Klavier oder einen Flügel definiert. Die Eigenschaften eines solchen Instruments kommen aus seiner Mechanik und der allgemeinen Physik. Es muss also nicht gleich auch "besser" sein, wenn man möglichst nahe an ein Klavier heran kommt.
Als bereits langjähriger Klavierspieler wird man sicher eine möglichst identische Imitation eines Klaviers oder Flügels haben wollen. Als Einsteiger hast Du aber die Chance, Dir Dein Klavier so auszusuchen, wie es Deinem persönlichen Empfinden entspricht, und nicht, ob das nun "original" ist.
In der Theorie der Beratung wird die Qualität jedoch gerne an der perfekten Imitation eines akustischen Instruments fest gemacht. Lass Dich davon nicht verwirren. Die Praxis ist entscheidend, also sollte es das Instrument werden, dass Dir am besten zusagt, nicht ob ein Konzertpianist oder so bei einem Digitalpiano ins Schwärmen gerät oder es als inakzeptabel ablehnt.
3. Auf was soll man alles achten ???
Du solltest Dich einfach mal durch ein paar Tests und thematische Artikel im Internet forsten.
Beispiel bei Thomann. Schau Dir die Tests an, die unter den Beschreibungen der Instrumente bei Thomann öfter mal drunter stehen (Registrierung erforderlich). Oder gib mal ein paar Suchworte wie "Homepiano Digitalpiano Test" in Google ein.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Du z.B. mit einem YDP-181 schon mal nichts falsch machen kannst. Es gibt gar nicht so viele Digitalpianos auf dem Markt wie Du vielleicht glaubst.Es kristallisieren sich so und so hinterher in den Kaufberatungen eine handvoll Modelle heraus, die immer wieder gekauft werden.
Von Yamaha eben die YDP-Reihe, bei Kawai die CN, wenn man auf die Holzoptik eines sogenannten "Homepianos" wert legt, also eines Digitalpianos mit kräftiger Holzverkleidung, das wie ein Klavier aussieht.
Wenn es auch ein Digitalpiano sein darf, dass auf einem Ständer steht, werden meist Modelle wie das Kawai ES-7 ins Auge gefasst. Die Holzoptik der Homepianos findet man hier nicht, dafür einen geringeren Preis bzw. zum ähnlichen Preis statt dessen ein bisschen mehr Qualität bei Tastatur usw.
Yamaha DGX-640 Digital Piano
Vorsicht, da bist Du im Bereich der
Arranger-Klaviere. Das Teil hat eine Begleitautomatik, ist kein reines Klavier. Es ist quasi ein Zwitter zwischen den Welten, indem es eine klavierähnliche Tastatur mit den Möglichkeiten eines Keyboards verbindet. Nicht schlecht das Teil, wenn auch wegen des geringen Preises mit klassenüblich etwas schlechterem Sound ausgestattet.
Wenn man nicht nur klassisches Klavier lernen will, sondern auch mal ein bisschen Spaß mit der Begleitautomatik haben will, ist das kein übles Teil. Nach dem anstrengenden Üben ein wenig Disco-Klimpern mit der Automatik machen - mache ich auch ganz gerne
Wird aber von Klavierliebhabern nicht gerne gesehen. Für die ist die Begleitautomatik so eine Art rotes Tuch auf dem Weg zur Vollkommenheit, also nicht wundern ...
Vorteil: Der Bildschirm des DGX kann Noten darstellen, und erlaubt gewisse Lernmodi. Wenn Du keinen Lehrer hast, kann das von Vorteil sein.
Da aber ich ein Laie bin , und von dem allem keine Ahnung habe
Wie möchtest Du denn eigentlich lernen? Mit einem traditionellen Lehrer oder im Eigenstudium? Nach Büchern, nach Videos?
Fazit: Mach Dir keine so großen Gedanken. Mit einem der typischen Instrumente von Yamaha oder Kawai kannst Du nichts falsch machen. Die YDP-Reihe von Yamaha und die CN von Kawai sind seit immer weiter entwickelte Homepianos, wo man sich nur die Frage stellen muss, wieviel man ausgeben will und kann. Je mehr man preislich anlegt, desto besser werden die Qualitäten.
Es ist zu überlegen, was Du von einem Digitalpiano erwartest. Je teurer desto besser - ok, das ist einfach. Ab 500.- Euro bekommst Du Stagepianos (
also sowas), die für den Anfang vollkommen ausreichen. Ordentlicher Klavierklang, gewichtete Tastatur für die Möglichkeit, Dynamik ins Spiel zu bringen. Dazu ein ordentlicher Ständer - fertig ist das Einstiegsgerät.
Oder möchstest Du das Homepiano in Klavieroptik? Mit einer Qualität, die für die nächsten 10 Jahre ernsthaftem Lernens ausreicht? Dann eben sowas wie das YDP-181.
Wenn Du erstmal klein einsteigst, also mit einem 500.- Gerät, hast Du die Möglichkeit, das nach 2-3 Jahren oder so zu für ein paar hundert Euro verkaufen, und Dir mit der bis dahin erspielten Erfahrung Dein Wunschinstrument zu kaufen.
Jetzt musst Du bei den teureren Teilen Glück haben, dass Du durch Zufall genau das findest, das Dir auch in mehreren Jahren noch passt.
Ich würde Dir vorschlagen, nochmal in den Laden zu gehen, und einfach mal ein wenig auf den diversen Instrumenten herum zu klimpern. Dabei auf Fragen achten wie:
-> Sitzt Du an einem klavierähnlichen Homepiano subjektiv besser als an einem Stagepiano?
-> Wie gefällt Dir der Sound der eingebauten Lautsprecher? Dabei gesagt: ein Kopfhörer für 100-150.- Euro sollte unbedingt mit eingerechnet werden!
-> Wie gefallen Dir die Tastaturen? Keine Scheu vor erstmal schwer und ungewohnt zu drückenden Tasten. Das muss so sein, damit man mehr Anschlagsdynamik rein bringen kann, was ein Grundmerkmal des Klavierspielens ist.
Mehr brauchst Du eigentlich gar nicht zu beachten. Da ist so viel persönliches Empfinden bei, dass man da gar keinen Universaltipp geben kann.
Allerdings: im Laden hören sich die teureren Geräte zwar besser an, so dass man sich gerne die Preisleiter hinauf hangelt. Lass Dich davon nicht beeindrucken, denn wenn das gute Stück erstmal zuhause steht und der direkte Vergleich weg ist, merkst Du das gar nicht mehr so.
Ich würde Dir raten, Dich bei Yamaha oder Kawai umzuschauen. Das sind die beiden traditionellen Marken, bei denen man sich auf ein gewisses Niveau verlassen kann, und wo man wegen ihrer hohen Verbreitung die meisten Infos im Netz findet. Es gibt zwar auch noch Roland, Casio usw., aber dann wird es schnell unübersichtlich.