Die Zither im Wandel der Zeit

  • Ersteller Hellier
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Hallo Epifan,

Ich denke du meinst meine späte Barockgitarre, die hatte ich hier mal gezeigt:


Stammt in der Tat aus der Zeit als Beethoven noch ein kleines Bübchen war.
Die hatte ich damals mit im Gepäck und liess sich von den Kollegen sehr gut datieren. Wird dann im Sommer fertig restauriert sein, hoffentlich. Die anderen Instrumente sind Halszithern (Cistern) aus dem späten 18. resp. frühen 19. Jahrhundert.

Lieben Gruss, Michael
 
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Danke für Ihre „erhellende“ Antwort. Für den Robert de Visée (gest.1732 Paris) am Hof von Louis XIV reicht es nicht ganz. Dessen Suiten sind leicht spielbar (2.3. Gitarrenjahr) und sicher auf der restaurierten Gitarre aufführbar. Wäre einen Versuch wert,oder?
Die Besaitung könnte ein Problem werden, denn da kommen einige Kilo zusammen, die am alten Holz zerren. Oder Darmsaiten? Goethe meinte, er kannte seinen Laute spielenden Grossvater 30 Jahre. Davon hätte er 29 einhalb nur gestimmt.😄
 
Der Saitenzug bei solch' alten Instrumenten ist überschaubar, zumal der Pitch damals bei 415 Hz lag. Daher halten auch originale und restaurierte Instrumente diesen recht gut aus. Viele Kollegen spielen auf den Dingern sogar ganze Konzerte, siehe David Jacques auf seiner Voboam von 1665:


View: https://youtu.be/ED5w4-Iwmso?si=qn_49DJcvLNFNBP8

Goethes Opa hatte noch nicht den Luxus den wir heute mit synthetischen Materialien haben (Aquila Nylgut). Echter Darm ist da nicht so einfach bezüglich Stimmstabilität und Haltbarkeit. Daher kann ich verstehen wenn er 29.5 Jahre am kurbeln war.
Barockgitarre ist schon eine Herausforderung, mag einfach erscheinen, hat aber auch ihre Tücken. Ich kämpfe noch damit, soviel sei dazu gesagt......

Bei Zithern (und das ist hier ja das Thema) sieht es schon etwas anders aus..... Da kommt einiges mehr an Saitenzug zusammen. Wer schon mal eine alte Zither in den Fingern hatte weiss wovon ich rede, da waren zum Teil recht heftige Drähte drauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieder was dazu gelernt. Barockgitarre - hab ich unterschätzt!?
Robert de Visée ist aber wirklich einfach. Bachs „aufs Lautenwerck“ für Cembalo ist da was anderes. Nicht für Laute geschrieben und selbst in der Fassung von Bach Schüler und Lautenist Kellner nicht wirklich „klingend“ (Fuge) Das sind mehr die Zirkuskunststückchen für Menschen mit affenartiger Motorik ( nicht abwertend gemeint) Mein Lehrer nahm mal meine Gitarre mit vertauschten Händen und spielte spontan und aus Jux die einfachen (spanischen Barock-) Stücke von Rujero. Da hätte ich beinahe die Gitarre für immer ins Eck geworfen.
 
@Hellier #23
wunderschöner, frischer Klang. Ob die mit der Orinalbesaitung auch so klang?
Jedenfalls macht‘s Spass, da zuzuhören. Danke!
 
Ich besitze nicht sehr viele Akkordzithern, oder eben auch griffbrettlose Zithern gennant. Sicher interessant ist diese hier, die "Menzenhauer's Guitar Zither No.1". Entstanden um 1895/96 markiert sie den Beginn der industriellen Serienfertigung in riesigen Stückzahlen. Spätere Modellen wurden mit hübschen Aufklebern versehen, und auch die Grösse und Anzahl der Saiten wuchs stetig an.

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