Die Text-Idee: UFO am lyrischen Himmel!?

  • Ersteller Jongleur
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Was ist eine künstlerische Idee

  • Perverse Erfindung phanatasieloser Deutschlehrer?

    Stimmen: 0 0,0%
  • Die Hook?

    Stimmen: 3 50,0%
  • Der komplette Inhalt?

    Stimmen: 3 50,0%
  • Der Refrain?

    Stimmen: 0 0,0%
  • Die Ästhetik des "Wortkörpers"?

    Stimmen: 0 0,0%

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    6
J
Jongleur
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Hallo SchreibgefährtInnen, nach 35 Jahren Berufserfahrung hinterfrag ich mich täglich die einfachsten Sachen:

Was ist ein UFO? Da muß ich googeln. Ah ja: Unbekanntes Flugobjekt. Und was ist eine Text-Idee? Oops . das Netz nennt mir noch immer keine Definition!

Ich bin hartnäckig: Was ist dann wenigstens eine IDEE? Erster Volltreffer - lt. Platon die irdische Form, Gestalt eines Ideals aus einer real existierenden, außerirdischen Gegenwelt. Vor der Geburt (dem Fötus) noch bekannt, dann vergessen... Ideen sind demnach das allmähliche Zurückerinnern an dieses Ideal.

Riesensprung: 2000 Jahre später streiten die Philosophen noch immer, ob Platons These in den Künstlerköpfen mehr Sinn oder Wahnsinn schafft. :D Die einen sagen, Idee ist alles, was einem persönlich neu vorkommt... die anderen setzen ein IQ von 160 voraus... Dritte wiederum halten Ideen schlicht für Träume....
.....

Was ist also für Euch eine künstlerische Idee? Ich vermute, diese Frage kann zur Odyssee werden... ;-)(Vorschlag: Wen das Thema fundiert interessiert, der sollte sich bei Wikipedia ( oder so) mal vorab Platons Höhlengleichnis reinziehen. Aber ihr könnt natürlich auch aus dem Bauch raus eure Meinung sagen.)

......

Wer Theorie hasst und lieber 3 kurze Lehrerfragen mag:
1. Was meinst du, wenn du sagst, du hättest eine Idee?
2. Was meinst du, wenn du sagst, du hättest keine Idee?
3. Was empfindest du, wenn man deinen Text als ideenlos bezeichnet?
Lg
 
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1. Was meinst du, wenn du sagst, du hättest eine Idee?
Ich habe einen Einfall.
2. Was meinst du, wenn du sagst, du hättest keine Idee?
Mir fällt nix ein.
3. Was empfindest du, wenn man deinen Text als ideenlos bezeichnet?
Kommt auf den Text an. Ein Songtext braucht nur zu funktionieren - also zusammen mit Musik und Gesang eine Einheit zu bilden - um ein Text zu sein. Kann auch ein geneüblicher Text sein, ohne besondere Kreativität, Außergewöhnlichkeit oder Einzigartigkeit.
Kommt eher darauf an, welchen Anspruch ich an meinen Text habe, ob ich mich bzw. meinen Text dadurch kritisiert fühle oder nicht.

Zur philosophischen Geschichte:
Ich glaube nicht an eine von der Erde oder den Menschen losgelöste "Ideenwelt".
Ich glaube, jeder Mensch versucht, die Welt zu begreifen, indem er quasi eine Innenwelt schafft - also eine Idee von der Welt in seinem oder ihrem Kopf drin. Das ist ein grundlegender und notwendigerweise kreativer Vorgang. Insofern gibt es schon eine Art Ideenwelt - aber die ist in jedem Menschen drin und in jedem anders.
Und Ideen können einen Bezug zu einer Art "Ideal" haben, aber eher in dem Sinne, dass sich jeder Mensch etwas erhofft und erwünscht - und dem strebt er zu.
Und dies ist verflochten mit der Idee, die er sich von der Welt macht.

Also alles eigentlich ganz einfach.
Nur sehr komplex halt.

x-Riff
 
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1. Was meinst du, wenn du sagst, du hättest eine Idee?

- Eine Vorstellung, eine Phantasie. Bilder im Kopf, Träume.

2. Was meinst du, wenn du sagst, du hättest keine Idee?

- Das Gegenteil von 1. - keine Vorstellung, keine Bilder, keine Träume

3. Was empfindest du, wenn man deinen Text als ideenlos bezeichnet?

- Ich schreibe keine Texte, aber Lieder (rein instrumental)
- Das sagt mir, dass ich meine Bilder, Vorstellungen und Phantasien nicht an die Person(en) weitergeben konnte.
- Das kann viele Gründe haben. Die Idee ist zu simpel, der Hörer/Leser ist zu "blöd"...usw
Und ja, es bleibt natürlich immer eine Frage des Geschmacks. Deshalb kann ein Hörer rein theoretisch nicht zu "blöd" sein :)

PS: Sorry wenn ich mich im Vocals-Bereich verirrt habe.
Ich schreibe zwar nicht, aber jemand in unserer Band hat die Aufgabe
 
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x-Riff schrieb:
Also alles eigentlich ganz einfach.

Gott sei Dank, ein alter (sehr geschätzter) Hase eröffnet! Da darf ich mich (hoffentlich) nochmals frech bemerkbar machen! Nach meiner Erfahrung wissen die meisten Songtexter nämlich nicht, was ihre Idee ist. Und ich habe wirklich viele gefragt.

Ich weiß, dass die Frage nach der Idee regelmäßig gestellt wird... und regelmäßig im beliebigen Chaos versandet. Also dann doch lieber eine gepflegte Kontroverse.

Ich bemerke die Abwesenheit einer Idee an der Anwesenheit vieler Ideen! Das klingt (hoffentlich) pointiert, wirkt aber (gerade im Zeitalter unbegrenzter Datenflüsse) ermüdend ... und eben doch ideenlos!

Auch finde ich Platon gerade heute sehr aktuell. Die Beauptung der Existenz einer Gegenwelt mit perfekten Idealen ist ein wärmendes Licht am Ende des Tunnels der postfaktuellen Epoche, durch welchen der historische Zug gerade wie irre jagt...

Hier stoppe ich zunächst und hoffe ggf. auf Widerspruch und natürlich weitere Meinungen. :)
 
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Ich bemerke die Abwesenheit einer Idee an der Anwesenheit vieler Ideen!

Nachdem ich einen Moment drüber nachgedacht habe, bin ich da ganz bei dir.
Eine sehr treffende Aussage

Gruß
Max
 
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Erster beim Abstimmen. :cool:

Ich freu mich immer, bei Jongleur-Threads geistig eskalieren zu können. Du inspirierst mich.

Reine Reproduktion ohne googeln. Echos aus den 1990ern:

Ich habe aus meiner Schulzeit (Philosophieunterricht) gespeichert, dass die Idee einer Sache das Urbild ist, das hinter einer Sache steckt. Das ist etwas abstraktes, was nicht genau konturiert ist - in Abgrenzung zum real existierenden Abbild.

Ich habe folgende Fragen noch grob im Kopf:

Wann ist ein Stuhl ein Stuhl?
Was unterscheidet ihn von einem Hocker?
Wenn man bei einem Stuhl die Lehne abbricht, ist es dann ein Hocker oder immer noch ein (kaputter) Stuhl?
Wenn man bei denn Stuhl ein Bein abbricht, ist es dann noch ein (kaputter) Stuhl?
Wenn man zwei Beine abbricht? Drei? Vier?
Wenn man Sägespäne draus macht?
Wenn man den unzusammengebauten IKEA-Stuhl sieht?

Was verbindet ist die Idee. Die Funktion? Die theoretische Existenz der gedachten Funktion?

Im Englischen gibt es das schöne Wort „spirit“, das für mich nie in seiner Ganzheit übersetzbar ist. Das träfe es auch.

Vielleicht ist die künstlerische Idee nur das kleine Etwas, das mich findet, das ich finde, und das mich durch den Schaffens- und Entstehensprozess begleitet, und dann in dem (niemals) fertigen Ergebnis seinen Platz findet.

Oder Sprache kann’s einfach mal wieder nicht erfassen. Passiert ja auch ständig.
 
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@Slidemaster Dee :

Gleich überlasse ich längere Zeit das Podium EUCH. Aber Danke für die erste Abstimmung. Sie ist wahrscheinlich die praktischsten Seite des Threads.

DESHALB hoffe ich auch auf weitere Kriterien einer Idee, die man als Frage zur Abstimmung anfügen könnte...
 
Nehmt dies!

Ich bemerke die Abwesenheit einer Idee an der Anwesenheit vieler Ideen!
Ich widerspreche!

Warum sollte es eine Idee qualifizieren, dass sie alleine kommt? Nicht die Begleitumstände heben sie heraus, sondern die Anschlussfähigkeit an den Schöpfer.

Das würde die Notwendigkeit einer existentiellen symbiotischen Beziehung konstruieren.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ergo:

DESHALB hoffe ich auch auf weitere Kriterien einer Idee, die man als Frage zur Abstimmung anfügen könnte...
„Symbiotische Notwendigkeit“
 
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idealerweise inspiriert mich eine idee zu einer story ... eine idee ist für mich nicht das unscharfe fertige oder ideale, sondern eher wie ein keim: er öffnet sich, sprießt und geht manchmal durch metamorphosen und wird etwas ganz anderes ... einen roten faden läßt er hinter sich, sonst wird es fad ...
 
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Trauen sich Einige von Euch, in ganz groben Zügen Eure Meinung von "Idee" oder "Ideenlos" an wenigen Textzeilen zu demonstrieren?

Denn eigentlich bin ich etwas weniger an einer nur philosophischen, sondern eher an einer mehr textkritischen Diskussion interessiert. Das würde sowieso das Philosophische einschließen.

Zitate, von wem auch immer, helfen uns sicher. Aber bitte beachtet: mir geht es nicht um "gut" oder "schlecht", sondern um die Frage: Wo ist die Idee? Wie (deutlich) wird sie vom Autor hervorgehoben?

Also ich suche sehr, sehr bewußt von Anfang an nach meinen Ideen...erst wenn ich mir darüber hinreichend klarer bin...lass ich mich ( teilweise extatisch) treiben...
 
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vorweg: ich schreibe keine Songs, habe auch schon längere Zeit nicht mehr literarisch geschrieben. Aber:

1. Was meinst du, wenn du sagst, du hättest eine Idee?
Für mich ist die Idee das Samenkorn, aus dem ein Text, eine Geschichte wachsen kann. Manche Samenkörner sind so schwach, dass nur ein kleines Blättchen daraus wächst, das bald vertrocknet oder gar überhaupt nichts das Licht erblickt. Andere Samenkörner sind stark, so dass eine große Pflanze daraus wachsen kann. Und aus manchen Samenkörnern wachsen Pflanzen, die mit dem ursprünglichen Samen überhaupt nichts mehr zu tun haben, aber ohne ihm nicht entstanden wären.

Edit: gerade sehe ich, x-Riff hat ein ähnliches Bild von der Idee
eine idee ist für mich ... eher wie ein keim

2. Was meinst du, wenn du sagst, du hättest keine Idee?
außerhalb des Schreibens verwende ich den Ausdruck "ich habe keine Idee" manchmal als Synonym für "ich habe keine Ahnung". Das ist aber natürlich hier nicht gemeint.
Beim Schreiben habe ich den Ausdruck nie verwendet. Hatte ich eine Idee, habe ich geschrieben. Hatte ich keine (also kein Samenkorn, an dem ich arbeiten konnte), dann habe ich nicht geschrieben. Aber da es für mich nie etwas anderes als Hobby war, ich also keinen Zwang hatte, einen Text abzuliefern, musste ich nie feststellen "ich muss was schreiben, weiß aber nicht, was". Und letzteres ist es, was ich als "ich habe keine Idee" bezeichnen würde.

3. Was empfindest du, wenn man deinen Text als ideenlos bezeichnet?
Ist mir nie passiert, aber ich hatte natürlich auch nie ein großes "Publikum" für meine Texte. Denn nach meiner Definition kann kein Text entstehen, ohne zuvor eine Idee gewesen zu sein. Es kann sein, dass die Idee zu schwach war, um den fertigen Text zu tragen, oder sich der Text von der ursprünglichen Idee wegentwickelt hat. Aber komplett ideenlos kann kein Text sein, sonst wäre er nicht entstanden.

Dies alles natürlich aus meiner Sicht als (Ex-)Hobbyschreiberin. Für einen Profi, der abliefern muss, mag vieles anders aussehen.
Ein paar meiner Texte habe ich hier online - für den, der wissen will, was mein schreiberischer Hintergrund ist bzw. war
 
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Bisher antworten einige, sie hätten keine Ideen, wenn ihnen nichts "einfiele" ...

Das halte ich, sorry, tatsächlich für etwas einfallslos! ;-)Mir fällt gerade ein, ich sollte jetzt frühstücken und danach einkaufen gehen. Dann fällt mir ein, dass die Diskussion bisher ziemlich zäh und klischiert läuft. Außerdem fällt mir ein, wie unergründlich Bob Dylan ist, den ich zur Unterstützung dieser Antwort im Hintergrund höre. Neben der Bohrmaschine meiner zukünftigen Nachbarn. Da fällt mir ein, ich sollte Mal nachlesen, wie lange die lärmen dürfen. Also, ich denke, mir fällt gerade ne Menge ein! Sollten diese Einfälle keine :m_piano1: Ideen sein?
 
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Ich denke noch über Textbeispiele nach. Und hänge an der Unterscheidung Idee versus ideenreiche Ausführung.
 
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Ich hätte haufenweise songtexte, bei denen mir erst beim bzw. nach dem Schreiben oder Überarbeiten klar wurde, was ich da eigentlich am Wickel habe - genau wie songtexte, bei denen ich am Anfang ein klares Bild hatte, das auch geblieben ist und wo es mehr um die Ausschmückung oder formale Elemente ging - genau wie Einfälle, die vielleicht am Anfang klar waren, sich dann aber verloren oder nicht getragen haben, wo mir die Emotion flöten ging - auch ein paar songtexte, wo mehrere Ideen miteinander gerungen haben und keine überlebte ... bringt aber jetzt nix, zu alten threads zu verlinken ... viele dürften eh wissen, was gemeint sein könnte - ich bin ja so eine art öffentlicher autor, wenn es um songtexte geht ...

Einfall - Idee:
Nicht jeder Einfall ist eine Idee, möchte ich meinen. Vielleicht meinst Du mit Einfällen auch eher das, was ich unter Gedanken (eher flüchtigen) verstehe: Kühlschrank aufmachen (Ah - muss Milch kaufen - spülen könnte ich auch mal wieder - muss ich eigentlich zur Bank oder habe ich noch genug Geld? - ach nee, hab ja kürzlich erst Geld gezogen).
Ich mag durchaus assoziative Texte und auch Texte, die nicht viel mehr als die Schilderung des banalen Alltags sind - aber Verdichtung hat eben auch seine Berechtigung und die Frage ist: Was daran ist mitteilenswert?

Versuchen wir´s doch mal:
Lange Nacht und keine Lust
Kaffeegeruch, aber keinen Durst
Alles schmeckt so fad und zäh
Ich bin mein eigenes Klischee
Und Du: Du bist schon wieder einkaufen!

Dylan läuft in Endlosschleife
Wird Zeit, dass ich den mal begreife
Ein Bohrhammer lärmt nebenan
Dürfen die das und wenn, ab wann?
Und Ich: Ich könnt´ schon wieder saufen!

Hmmm - vom Gedanken zum Einfall zur Idee ... könnte ja doch klappen ... brauch jetzt nur ne Idee, worauf das alles hinauslaufen wird ... im Moment isses so ne Art neuedeutschewelletextausberlinderachtziger ... noch die kurve kriegen oder es bei der schilderung der banalität des blöden sein lassen ... auschmücken oder ne wendung reinbekommen ... refrain wär nicht schlecht und vielleicht ne bridge ... flow ist ganz gut, melodie und so´n standardrockthema is am start ... Hmmm

x-Riff
 
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Lieber @x-Riff , DU hast geantwortet auf meine Frage, was meint: "ich hab keine Idee"

x-Riff schrieb:
Mir fällt nix ein.
;-)

ICH hingegen meine, Einfall und Idee wird oft gedankenlos synonym gebraucht. Und um es vorweg zu nehmen: Ich bin überzeugt, dass jeder Bruchteil eines Einfalls komplett als künstlerische Idee brauchbar sein KANN.

Also, persönlich unterscheide ICH zwischen

1. Gedanken (da werte ich noch nicht, ob sie Neues enthalten oder nicht)
2. Einfälle (da hab ich nur das Gefühl, sie könnten Neues bzw. Wichtiges enthalten)
3. Ideen ( da hämmere ich sehr bewusst eine entsprechende Form aus meinem Gedankengestein)

Aber leider stimmt bisher fast niemand darüber ab, was die Idee im Song ist. Ich denke, wir haben uns bisher kaum darüber verständigt, ob sich Songinhalt und Songidee unterscheiden...

Herzlichen Dank für deine Courage und Bereitschaft, die Diskussion näher an Lyrics zu rücken. :great: Vor allem finde ich es bemerkenswert, dass du (um die Diskussion anzukurbeln) erst nach 10 Zeilen die Frage nach der Idee stellst.

Absichtsloses Schreiben steht auch bei mir sehr oft am Anfang jedes Textabenteuers. Ich frage mich (vor allem anfangs) aber nach JEDER Zeile, ob eine aufregende Idee dahinter stecken könnte. Zum Beispiel hinter deinem

Dürfen die (denn) das....

Das geht blitzschnell und raubt mir kaum Energie! Im Gegenteil: Das macht mich erst richtig geil auf das Schreiben. Wie beim Film gucken: Wann kommt endlich der erste Konflikt bzw. Höhepunkt;-)
Vermutlich würde ich mich in deinem Beispiel spätestens nach 3 Zeilen gnadenlos ermahnen, schärfer, kürzer, provokanter zu dichten - um irgendwie an eine wo auch immer in mir schlummernde prisante Idee zu rühren.

So, die Tür zum Thema Idee scheint sich einen Spalt zu öffnen...
 
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Die Idee ist die Art und Weise wie man ein Thema anders darstellt, um es andere Menschen näher zu bringen, indem man es ihnen - verkünstelt, vergegenständlicht, verweltlicht - ohne es auch nur mit einem Wort zu erwähnen.

Ein direkter Text wird selten nachempfunden, sondern erstmal nur gedanklich logisch nachvollzogen. Doch der Gedanke ist eitel und denkt verstanden zu haben. Hier fehlt aber das Interesse die Welt des Texters zu erforschen zu wollen. Sicher gibt es Haufenweise direkte Text, die selbst darunter etwas maskiert haben, aber die Neugier fehlt. Wie schon gesagt der Gedanke ist eitel, und es fuchst ihn wenn er einen Zusammenhang nicht versteht, obwohl ihn der Text scheinbar angesprochen hat.

keine ahnung mittagspausen geschwafel :)
 
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@Ikonem, "der direkte Gedanke"... ein sehr interessanter Begriff... Wenn ich mich nicht irre, sind viele unserer Gedanken Wertungen und Meinungen, die nur ein schnelles "Ja" oder "Nein" erzwingen wollen.

Ein Ja oder Nein wäre also schonmal kein Entwurf einer Form, Gestalt... wäre also bereits per Definition keine Idee. Verstehe ich das richtig?

Es sei denn, die Fragen und Meinungen formen ein Bild vom Fragenden bzw Meinungsmacher. Richtig?
 
Ich bin zur Zeit eher bei der Unterscheidung zwischen Idee und Originalität ... es kann jemand eine Idee haben ohne dass diese besonders originell ist - und trotzdem kann es eine Idee sein, welche die Person zum ersten mal gedacht hat ... was darauf hinausläuft, dass je mehr man kennt (an Äußerungen anderer, an fremden Texten etc.) desto geringer die Zahl wirklich origineller im Sinne von: noch nie gedachter Gedanken ist ...

Kann man sich darin retten, dass Originalität überschätzt wird oder dass es nur auf konsequente Subjektivität / Authentizität ankommt oder dass es halt die jeweilige Mischung an sich unorigineller Gedanken, Beschreibungen, Figuren etc. ist, die dann Originalität beanspruchen kann?

Hilft die Unterscheidung von Kunst und Handwerk? In dem Sinne, dass zum Beispiel ein Krimi nicht originell (im Sinne von: völlig neu, noch nie gedacht ...) sein muss, um zu funktionieren und unterhalten zu können? Oder sind wir dann wieder in der abendländischen Endlosschleife des um sich selbst kreisenden Genies und der Kunst um ihrer selbst willen?

Oder geht es nur um Wirkung - und ob ein Gedanke, eine Idee, ein Bild, eine Komposition neu oder nicht ist, ist völlig egal?
Ist unsere Vorstellung, dass nur Neues die Welt am sich Drehen hält und zu Entwicklung führt, falsch und überholt?

x-Riff
 
...ohne es auch nur mit einem Wort zu erwähnen.

Ein direkter Text wird selten nachempfunden, sondern erstmal nur gedanklich logisch nachvollzogen. Doch der Gedanke ist eitel und denkt verstanden zu haben. Hier fehlt aber das Interesse die Welt des Texters zu erforschen zu wollen. Sicher gibt es Haufenweise direkte Text, die selbst darunter etwas maskiert haben, aber die Neugier fehlt. Wie schon gesagt der Gedanke ist eitel, und es fuchst ihn wenn er einen Zusammenhang nicht versteht, obwohl ihn der Text scheinbar angesprochen hat.
Ich war bei meinen Überlegungen zu bestehenden Textbeispielen zu Idee/keine Idee genau an diesem Punkt des nicht explizit/explizit Benennens hängen geblieben. Ich veröffentliche einfach mal meinen (nicht zuende gedachten) Denkstatus quo.

Ab hier kommen jetzt natürlich völlig subjektive Einschätzungen.

Ich war bei Songs über das beliebte RnR-Thema (ich benutz jetzt mal den Begriff Thema) "Alkohol/Sucht", und mir war Marius Müller Westernhagens "Johnny Walker" eingefallen. Furchtbar ideenlos m.E., mehr kann man das Thema dem Zuhörer nicht auf die Stirn pinseln. Hier hat beim Kneipengig selbst der betrunkendste Hansel unterm hintersten Stehtisch kein Chance, mitzufühlen oder sich mit dem Thema zu beschäftigen. Hier wird nur noch mitgeschmettert. Hat auch was, aber das ist für mich ideenlos, weil es nicht ins Thema führt, sondern das Thema ein austauschbares Transportmedium für davon abgekoppelte Emotionen ist. (Ein bißchen wie früher beim Nirvana-Konzert, wo tausende Mädels freudig "Rape me" mitschmettern).

Nehmen wir auf der anderen Seite unser aller Lieblings-Alki Shane MacGowan von den Pogues und "A rainy night in Soho". Eine wundervolle, traurige Hommage an den (ich vermute) Whiskey. Und warum ist sie wunderschön und traurig? Weil er schreibt, als ginge es um eine verflossene Liebe. Ich erinnere mich, dass ich Ewigkeiten gebraucht habe, um zu raffen, worum es eigentlich geht. Und selbt mit diesem Wissen wirken die deutlichen Verweise auf das eigentliche Thema noch sehr offen und mit Freiraum für Interpretationen. Und der letzte Rest Zweifel, ob es doch "nur" ein Liebeslied ist, bleibt für immer. Und schon bin ich emotional mitten dabei.

Denkstatus quo Ende.
 
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Ich war bei Songs über das beliebte RnR-Thema (ich benutz jetzt mal den Begriff Thema) "Alkohol/Sucht", und mir war Marius Müller Westernhagens "Johnny Walker" eingefallen. Furchtbar ideenlos m.E., mehr kann man das Thema dem Zuhörer nicht auf die Stirn pinseln. Hier hat beim Kneipengig selbst der betrunkendste Hansel unterm hintersten Stehtisch kein Chance, mitzufühlen oder sich mit dem Thema zu beschäftigen. Hier wird nur noch mitgeschmettert. Hat auch was, aber das ist für mich ideenlos, weil es nicht ins Thema führt, sondern das Thema ein austauschbares Transportmedium für davon abgekoppelte Emotionen ist. (Ein bißchen wie früher beim Nirvana-Konzert, wo tausende Mädels freudig "Rape me" mitschmettern).

Nehmen wir auf der anderen Seite unser aller Lieblings-Alki Shane MacGowan von den Pogues und "A rainy night in Soho". Eine wundervolle, traurige Hommage an den (ich vermute) Whiskey. Und warum ist sie wunderschön und traurig? Weil er schreibt, als ginge es um eine verflossene Liebe. Ich erinnere mich, dass ich Ewigkeiten gebraucht habe, um zu raffen, worum es eigentlich geht. Und selbt mit diesem Wissen wirken die deutlichen Verweise auf das eigentliche Thema noch sehr offen und mit Freiraum für Interpretationen. Und der letzte Rest Zweifel, ob es doch "nur" ein Liebeslied ist, bleibt für immer. Und schon bin ich emotional mitten dabei.
trifft sich imho mit meinen gedanken zur originalität - ein text, eine idee muss nicht originell sein (im sinne von völlig neu, noch nie gedacht), aber er muss die emotionen treffen, im innern etwas entfalten ...
gedanke weiter gedacht: kann das ein bis zur abgestandenheit mit wortklischees vollgepfropfter text?
stört die eigene eitelkeit die antwort "ja" zu sehr, um gedacht zu werden oder gar bestätigt?
aber was ist mit einem schlager? trifft er nicht auch emotionen?

x-Riff
 

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