Die Suche nach Bands und Bandkollegen - Auf was es (nicht) ankommt

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Liebes Forum,

ich habe bei der Suche nach Bandmitgliedern schon ein paar Anekdoten erlebt, manches hätte man durch gezieltes Nachfragen schon vorab klären bzw. abwenden können...
Ich habe mir daher überlegt, es wäre doch eigentlich nett, wenn es so etwas wie eine „Checkliste“ gibt. Was für einen wichtig ist – oder was der Band/Gruppe, die jemanden sucht, wichtig ist. Ich habe daher für mich mal so nachgedacht, welche Punkte eigentlich so abgefragt werden könnten. Und zwar möglichst wertfrei. Weil was für den einen vielleicht wichtig ist, an das denkt der andere vielleicht gar nicht.

Ich würde mich freuen, wenn es hier zu einem Gedankenaustausch kommt und die von mir bereits gedachte Checkliste sich noch erweitert. :). Lustige Anekdoten sind auch gerne willkommen ;-).
(In unregelmässigen Abständen, so habe ich es zumindest vor, wird dann mit Hilfe der Admins hier die Checkliste ergänzt. Danke schon jetzt an die Helfer im Hintergrund :) ).

Band.jpg


Die Checkliste: „Die Suche nach Bands und Bandkollegen - Auf was es (nicht) ankommt":
+ Ziele und Pläne:
Welche Ziele hat die Gruppe? Geht es darum, sich regelmäßig zu treffen um einen Ausgleich vom Alltag zu haben (Stichwort „Herrenabend“), ist das Proben bzw. Auftritte selber daher gar nicht so wichtig? Oder will man regelmäßig Gigs spielen und sollen diese Gigs auch immer größer werden?
Soll eigene Musik geschrieben, aufgenommen und diese dann released werden?

+ Skills und Können:
Wie gut ist das Können am jeweiligen Instrument? Sind die Skills für die Musik ausreichend?
Ist die Motivation, die Zeit und das Geld vorhanden, gegebenenfalls in Unterricht zu investieren?

+ Zeitaufwand:
Wie viel Zeitaufwand ist notwendig? Ist neben den Proben und den Konzerten noch weitere Zeit zur Verfügung zu stellen (z.B. für Videos)?
Wie oft wird geprobt? An welchen Tagen wird geprobt? Soll regelmäßig geprobt werden oder nur vor Auftritten?
Wie viele Konzerte werden pro Jahr gespielt? Wird nur in der Nähe gespielt oder will die Band auch weite Reisen auf sich nehmen?
Muss man der Band Urlaubstage schenken? Lässt sich die Band generell mit der Arbeit (Schichtarbeit?), mit dem Lebenspartner, der Familie, den Kindern, anderen Freitzeitaktivitäten vereinbaren? (wer am Wochenende immer auf den Berg geht, oder den ganzen Sommer die Welt bereist, wird in dieser Zeit schwer für Wochenendgigs Zeit haben)

+ Proben:
Wie laufen die Proben ab? Wie lange dauern die Proben in der Regel? Muss zu Hause geübt werden oder kann das Material auch bei der Probe erarbeitet werden?
Wie oft wird geprobt? An welchen Wochentagen wird geprobt (nur am Wochenende vs. nur an Wochentagen)? Gibt es Fixtage (z.B. immer am Montag)? Werden die Termine langfristig vereinbart oder immer nur der nächste Termin bei der aktuellen Probe?
Wie konzentriert wird geprobt? Sind lange Rauch-, Bier und Plauderpausen möglich/erwünscht/o.k.?

+ „Fertigstellungsgrad“:
Ist die Band schon ein fertiges Produkt (Bandnamen, Genre, Stil, Image) oder besteht noch Gestaltungsmöglichkeit? (Bei der Band "Ghost" z.B. muss jedem Bewerber klar sein, dass man sein/ihr Gesicht nicht sehen wird.) Passt das eigene (Bühnen-)Image zu dem der Band bzw. ist das wichtig?
Wurde schon Material veröffentlicht? Ist altes Material zu lernen? Wie viel Freiraum gibt es beim alten Material sich selber einzubringen?

+ Kosten:
Wie finanziert sich die Band? (GEMA, AKM, Gagen, Merchverkauf, eigenes Geld?)
Wie werden die Proben finanziert? Ist die Bereitschaft vorhanden, eigenes Geld zu investieren für gemeinsame Ziele (z.B. Videoprdouktion)?
Kann fehlendes Geld durch Einbringen von Zeit ausgeglichen werden (z.B. Video selber produzieren, was einen erhöhten Zeitaufwand bedeutet)?

+ Ausrüstung:
Welche Ausrüstung ist vorhanden? Welche Ausrüstung muss selber beigestellt werden (z.B. Gitarrenamp)? Ist die Qualität (bzw. Leistungsfähigkeit) der Ausrüstung ausreichend für die (kurzfristigen) Ziele der Gruppe?
Sind die Motivation und das Geld vorhanden, in seine Ausrüstung zu investieren?

+ Engagement:
Wie wichtig ist das Engagement abseits von Proben und Gigs? Sind andere Bands bzw. eigene Projekte abseits dieses Projekts möglich/erwünscht/o.k.?
Ist sonstige Mitarbeit notwendig/gewünscht? (z.B. Mitarbeit bei Social Media, Betreuung des Webshops oder der Homepage, Mitarbeit beim Merchverkauf bei Konzerten vor/nach dem Auftritt)

+ Songwriting:
Wer schreibt die Musik? Wer schreibt die Texte?
Wie werden die Songs geschrieben (zu Hause vs. gemeinsam im Proberaum)?
Wird die Musik komplett durchkomponiert vorgegeben oder nur grob und es sind die genauen Parts des eigenen Instruments selber zu erarbeiten?

+ Kommunikation:
Wie läuft diese ab? Werden wichtige Themen bei Proben besprochen oder auch via Chat und wie werden dann die Personen ins Boot geholt, die beim Chat bzw. bei der Probe nicht anwesend sind?

+ Sonstiges:
Ist das Alter wichtig?
Ist Erfahrung (Studio, Gigs) wichtig?
Werden weiche oder sogar harte Drogen toleriert? Wird vielleicht sogar gerne gemeinsam gekifft oder entsteht aus einer Probe eine Party?
Wie steht es um die (gesellschafts)politische Einstellung, ist die wichtig?
Wie steht es um die Mobilität? Ist ein eigenes Auto vorhanden oder muss der Transport des jeweiligen Equipments mitgedacht werden?
Gibt es ein Label, welches die Band unterstützt?
Gibt es Verträge mit Dritten (z.B. mit einem Label)?
Ist ein Bandvertrag zu unterzeichnen?
Gibt es eine klare Aufgaben- bzw. Rollenverteilung? Wie steht es um die Gruppendynamik? Wer ist Alpha (Bandleader)? Ist ein Omega (kritischer Gegenpart von Bandleader) gewünscht?
Wie ist die Einstellung zu modernen Hilfsmitteln (z.B. beim Aufnehmen Verwendung von programmierten Drums oder Unterstützung durch Pitchkorrektur bei der Stimme)?

+ Bewerbungsgespräch:
Warum will man/frau bei der Gruppe eigentlich einsteigen? Gefällt die Musik? Gefallen die Personen, geht es (in erster Linie) um Freundschaft? Ist die Gruppe eine Kommerzband und es geht darum, regelmäßig Gagen zu bekommen?
Warum meint die Person, die/der richtige zu sein für die freie Stelle?
 
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Finde so eine Checkliste eine gute Idee! :great: Da hast du dir ja wirklich Mühe gemacht und Gehirnschmalz investiert @noslash!

Eine Ergänzung meinerseits:
Gibt es -vielleicht auch schon in obiger Checkliste genannte- K.O.-Kriterien oder Punkte bzw. Voraussetzungen, die ein absolutes Muss sind?

Wenn man diese zwei Kriterien als erstes abklopft, kann man sich das Abarbeiten aller anderen Punkte oft sparen-persönliche Erfahrung. ;)

LG
 
Grund: Wort korrigiert
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Top-Checkliste!

Was ich noch wichtig finde, ist sowas wie Genre. Meine Erfahrung ist, dass Musik eben schwer zu beschreiben ist und es nicht immer klar ist, was eigentlich die musikalische Basis sein soll. Zumal eben Genres auch nur Schubladen sind - und gerade wenn sich eine Band aus Leuten formiert, die zusammen spielen, weil sie sich halt kennen, ist das oft noch unausgefüllt.

Das war bei einer Band, in der ich gespielt habe, mal so. Wir haben uns dann mal zusammengesetzt und jeder hat 5 songs mitgebracht, die er gut fand. Wir haben die zusammen gehört und darüber gesprochen, was der daran gut fand und jeder hat noch seinen Senf dazu geben können. Ergebnis war: Musikalisch passt das überhaupt nicht zusammen.
Dass wir dann doch eine Weile zusammen gespielt haben und sogar ein paar Auftritte hatten, lag daran, dass ich mit dem Sänger, Gitarristen und songwriter gut befreundet war und die auch und wir es dann halt doch gemacht habe. Hat eine Zeit lang funktioniert und ist dann krachen gegangen, mit erheblichem Kollateralschaden, was die Freundschaft anging.

War mir einerseits eine Lehre, andererseits war es mir nach dem Abend klar, dass es in erster Linie darum geht, den kleinsten musikalischen Nenner zu finden.
Überall, wo es noch nicht klar ist, wo die Leute musikalisch herkommen und wo sie hinwollen, würde ich immer wieder möglichst früh so einen Abend machen, wo man sich einfach die Musik vorspielt, auf die man steht und dazu was sagt: Warum sie einem was bedeutet, was man daran gut findet, was man daran übernehmen möchte.

Ansonsten halte ich mir immer vor Augen, was eine Checkliste leisten kann und was nicht: Eine Checkliste für den Urlaub kann dafür sorgen, dass man beim Packen nichts vergißt und bei der Vorbereitung und Planung an das Wichtigste gedacht hat. Aber sie kann nicht dafür sorgen, dass der Urlaub funktioniert und man danach erholt wieder kommt. Für sowas sorgen dann andere Dinge.

x-Riff
 
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Sicherlich sehr hilfreich sich über all die Punkte Gedanken zu machen bzw. Klärung zu haben!!

Wenn ich unsere zurückliegenden Auditions betrachte, war eigentlich die "Musik"/Setlist der 1. und und auch wichtigste Punkt, wo es passen musste.
Was IMO nicht nur nur ein "Sonstiges" in der Aufstellung sein sollte ist der Punkt "Wie ist die Band strukturiert?" Gibt es da einen "Leader" oder läuft das "demokratisch" oder...; das ist IMO sehr entscheidend.
Denn es führt zu den wichtigen "Soft-Fakts": Wie ist die Sozialkompetenz? Alpha-Tiere? Freundlicher/rougher Umgangston? Extreme Ansichten?
 
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Ist das alles nicht sehr theoretisch und idealtypisch? … Klar, letztlich läuft es auf die Auflistung hinaus … aber letztlich merkt man doch meistens nach einigen Proben: Et passt … oder et passt net … die berühmte Chemie ist meines Erachtens - zumindest im Hobbybereich - das Wichtigste … aber beeindruckende und hilfreiche Auflistung …
 
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Was IMO nicht nur nur ein "Sonstiges" in der Aufstellung sein sollte ist der Punkt "Wie ist die Band strukturiert?" Gibt es da einen "Leader" oder läuft das "demokratisch" oder...; das ist IMO sehr entscheidend.
Denn es führt zu den wichtigen "Soft-Fakts": Wie ist die Sozialkompetenz? Alpha-Tiere? Freundlicher/rougher Umgangston? Extreme Ansichten?
Ist ein bißchen versteckt unter "Sonstiges".

Die Schwerpunkte muss man sicherlich auch selbst setzen bzw. bei einer cover-Band oder wenn es um´s Geld verdienen geht werden bestimmt andere Dinge im Vordergrund stehen als wenn es eine reine Kumpel-Hobby-Band ist.

Ist mit Sicherheit auch so, dass wenn man Routine und Erfahrung hat, man wenig Überraschendes findet. Steht man ganz am Anfang kann das schon anders sein ...

x-Riff
 
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@x-Riff …hatte ich dann auch noch gesehen und schon etwas umformuliert…
 
Ist das alles nicht sehr theoretisch und idealtypisch? … Klar, letztlich läuft es auf die Auflistung hinaus … aber letztlich merkt man doch meistens nach einigen Proben: Et passt … oder et passt net … die berühmte Chemie ist meines Erachtens - zumindest im Hobbybereich - das Wichtigste … aber beeindruckende und hilfreiche Auflistung …
Der Entscheidungsprozess läuft meiner Erfahrung nach aber doch anders. Es gibt zwar Fälle, wo schon bei der ersten Probe klar ist „puh, das wird nix“.
Doch häufig ist man eher zu optimistisch. Eine negative Rückmeldung ist für beide Seite nicht so angenehm. Da ist es schon hilfreich, -ganz unemotional- sich die Karten zu legen und durchzugehen wo die Schnittmengen sind und wo nicht.

Dann kommt auf der anderen Seite dazu: „Wie wählerisch kann/darf ich/wir sein?“
 
Da bin ich ganz bei Dir, dass es einige Zeit dauert, bis der 1. Eindruck den Realitätstest besteht oder nicht …
 
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Sicherlich sehr hilfreich sich über all die Punkte Gedanken zu machen bzw. Klärung zu haben!!

Wenn ich unsere zurückliegenden Auditions betrachte, war eigentlich die "Musik"/Setlist der 1. und und auch wichtigste Punkt, wo es passen musste.
Also das mit der Musik war bei mir noch selten ein Problem. Drogen und überzogene Forderungen ("kauf' einen Bandvan für uns!") waren beispielsweise so zwei Punkte, wo es dann bei mir nicht gepasst hat. :)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ist das alles nicht sehr theoretisch und idealtypisch? … Klar, letztlich läuft es auf die Auflistung hinaus … aber letztlich merkt man doch meistens nach einigen Proben: Et passt … oder et passt net … die berühmte Chemie ist meines Erachtens - zumindest im Hobbybereich - das Wichtigste … aber beeindruckende und hilfreiche Auflistung …
Natürlich kann die berühmte Chemie die ganze Checkliste ad absurdum führen. Vor allem wenn man "Gegensätze ziehen sich an" denkt. Aber ist ja toll, wenn es dann "trotzdem" passt. :)
Nur wenn ich zum Beispiel einer wäre, dem wichtig ist, wenn alle perfekt vorbereitet zur Probe kommen und die Songs zu Hause schon auswendig gelernt haben, dann wäre es doch nett, wenn ich das schon beim ersten Kennenlernen mitteile und nicht nach zwei Monaten Proben hier im Forum einen "Hilfe, die anderen üben nicht"-Thread aufmache :)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

.. an alle. tolle Inputs schon, es wird wohl bald ein Update geben müssen ;-)
 
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"Wo ist denn Euer Bandvan?" ist eigentlich immer die erste Frage, die ich stelle. Danach geht's dann um das Grundgehalt und die Zulagen und dann halte ich mich streng an die Checkliste. Ich hab ja schließlich meine Prinzipien.
 
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Nicht vergessen vorher abzuklären, wie genau die Konzerte ablaufen sollen:
-wird es eine Row Zero geben? Falls ja: mit oder ohne Kleiderordnung?
-stellt die Band eine Casting Directorin ein?
-darf nur das Singende*(mwd) sich so'ne Kasperbude unter der Bühne aufbauen (lassen) oder auch die Musikanten?
-wie sieht's aus mit After-Aftershow- , Pre-und In-Between-Parties? Welche K.O.-Kriterien gelten dort für den Zutritt?
 
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Nicht vergessen vorher abzuklären, wie genau die Konzerte ablaufen sollen:
-wird es eine Row Zero ....
auch wenn ich meine, dass du den Beitrag mit einem großen Augenzwinkern schreibst, tatsächlich ist das gar nicht so unwesentlich. Ich habs ja unter "gesellschaftspolitische Einstellung" und "Image" versteckt, aber das kann man schon noch betonen. Weil letztendlich spiegelt sich das ja schon in konkrete Handlungen wieder: Wie gebe ich mich auf der Bühne, wieviel Sexualität verkaufe ich, über was handeln (vornehmlich) die Songtexte, ist man als Band politisch oder grenzt man sich ab, usw. usf.
 
Wie sich jetzt bei uns ergeben hat, ist Gagen Vorstellung wohl auch ein wichtiges Thema.
Da gehen die Vorstellungen auch schnell auseinander:
Ist man bereit, sogar mal Benefitz Veranstaltungen zu machen.
Gibt es Wünsche/Meinungen zu einer Mindest Gage, um einen Gig anzunehmen.
 
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Ach ja, das auch noch :)
Und das kann man gleich noch weiter denken: Was wird mit der Gage gemacht? Geht sie 1 zu 1 in die Bandkassa oder wird sie aufgeteilt? Und wenn letzteres, wie finanziert sich dann die Band (Merch, Equipment, etc.) wie ist der Aufteilungsschlüssel?
 
Finanzielle Klarheit gehört dazu, spätestens mit Eintritt in die Band.

Ich unterscheide zwischen einer Ausprobierphase und der Bandzugehörigkeit. Spätestens bei letzterem sollte alles wichtige klar sein. Vorher geht's ja erst mal darum, ob es musikalisch überhaupt passt. Aber grundsätzlich: Wenn jemand fragt, sollte die Antwort auch parat sein. Kann ja sein, dass jemand erst mal das finanzielle besprechen will, bevor er oder sie ausprobiert, ob es musikalisch passt bzw. das ist eh schon klar (Hochzeits-, Top-40-Band).

x-Riff
 
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Wie sich jetzt bei uns ergeben hat, ist Gagen Vorstellung wohl auch ein wichtiges Thema.
Da gehen die Vorstellungen auch schnell auseinander:
Nicht nur die, oft auch finanzieller Anspruch und musikalisches Können…
 
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Da sehe ich eher musikalischen Anspruch/Meinungshoheit vs. musikalisches Können :opa:
… das ist aber IMO eher eines der Probleme, die schwerlich vorab in der Kennenlernphase zu erkennen sind, sondern sich erst im Laufe der Zeit herauskristallisieren…
 
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jo...

... und wenn ich so darüber nachdenke, es braucht wohl auch einen Hinweis, dass es hier um diesen Graubereich "semiprofessionelle Hobbyband" geht. Denn bei reinen Hobbybands, wo es ums gemeinsame Musik machen geht und hie und da einen Gig spielen, sollten vielle dieser Punkte egal sein. Umgekehrt, dort wo es tatsächlich um gutes Geld geht, ist auch eine andere Einstellung gefragt bzw. notwendig. Und da gibt es dann wohl auch schon Managements, Labels, usw....
 
Liebes Forum,

ich habe bei der Suche nach Bandmitgliedern schon ein paar Anekdoten erlebt, manches hätte man durch gezieltes Nachfragen schon vorab klären bzw. abwenden können...
Ich habe mir daher überlegt, es wäre doch eigentlich nett, wenn es so etwas wie eine „Checkliste“ gibt. Was für einen wichtig ist – oder was der Band/Gruppe, die jemanden sucht, wichtig ist. Ich habe daher für mich mal so nachgedacht, welche Punkte eigentlich so abgefragt werden könnten. Und zwar möglichst wertfrei. Weil was für den einen vielleicht wichtig ist, an das denkt der andere vielleicht gar nicht.

[...]

Die Checkliste: „Die Suche nach Bands und Bandkollegen - Auf was es (nicht) ankommt":
+ Ziele und Pläne:
+ Skills und Können:
+ Zeitaufwand:
+ Proben:
+ „Fertigstellungsgrad“:
+ Kosten:
+ Ausrüstung:
+ Engagement:
+ Songwriting:
+ Kommunikation:
+ Sonstiges:
+ Bewerbungsgespräch:

Meine Erfahrungen diesbezüglich bewegen sich einzig und allein im Bereich reiner Hobby-Bands ohne jeglichen professionellen Anspruch.... Und da sieht es meiner Erfahrung nach ganz eindeutig so aus, dass es durchaus hier und da mal Leute gibt, die an einer Bandgründung Interesse haben, aber sobald es dann wirklich konkret (im Sinne obiger Checkliste) wird, hat sich bislang durch die Bank heraus gestellt, dass die potenziellen Mitwirkenden den letztlich erforderlichen Zeitaufwand massiv unterschätzen. Sobald es tatsächlich um den professionellen Bereich (= Geld verdienen) geht, sieht die Sache schon wieder anders aus, da die Musik dann ja auch tatsächlich die Erwerbsarbeit ist. In jedem anderen Fall funktioniert es einfach nicht; der Organisations- bzw. Zeitaufwand stellte sich (für alle anderen außer mir) immer als zu groß heraus.

Die einzige Möglichkeit im Amateurbereich, von der ich festgestellt habe, dass sie tatsächlich nachhaltig funktioniert und kein Strohfeuer ist, ist die Teilnahme an so genannten Open Stages / Jam-Sessions, wie sie in größeren Städten in einigen Kneipen regelmäßig stattfinden. Auch wenn ich persönlich Spaß daran hätte, mich um Equipmentbeschaffung usw. selber zu kümmern, ziehen es die allermeisten Musiker mit offenbar geringerem Zeitbudget vor, eine komplett ausgestattete Bühne vorzufinden.
Sobald eine derartige Veranstaltungsreihe einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat, kann man sich auch sicher sein, dass immer genug Mitspieler anwesend sind. Es bringt die Veranstaltung dann nicht durcheinander, wenn der eine gerade einen Job-Termin hat, im Urlaub ist, auf die Kinder aufpassen muss oder sich um die kranke Mutter kümmern muss. All diese Punkte sind für einen Berufsmusiker irrelevant - der Beruf geht halt vor - aber bei Hobby-Musikern kann genau so ein Ereignis dazu führen, dass eine Bandprobe platzt.
Und da diese Veranstaltungen in öffentlichen Kneipen sind, muss man sich sogar um Publikum nicht bemühen - denn das ist schon da.
Ein Nachteil bei so einer Open-Stage-Session ist natürlich, dass die Genre-Grenzen relativ klar abgesteckt sind, und der Schwerpunkt liegt da oft im Jazz, manchmal mit einer Prise Rock oder Latin; aber alles andere findet dort meist nicht statt.
Hinzu kommt natürlich, dass man vorher nie weiß, welche anderen Musiker da sein werden. Mal ist man mit jemandem zusammen, den man seit Jahren kennt, aber manche Leute sind nur ein einziges Mal da, und dann nie wieder. Aber auch eine "feste Band" ist ja immer wieder von Besetzungswechseln betroffen - und dann kann man m.E. auch gleich sämtliche Versuche fallen lassen und sich gar nicht mehr um eine "Band" bemühen, sondern einfach nur noch von Session zu Session zu tingeln. So mache ich das mittlerweile.
Zumindest wenn man reiner Hobby-Musiker ist, regelmäßig irgendwo spielen will und nicht immer anderen Mitspielern hinterher laufen will, sehe ich nach Jahren, in denen ich immer wieder versucht habe, in Amateurbands mitzuwirken, dass die Teilnahme an offenen Sessions offenbar der einzige gangbare Weg ist, in diesem Metier nachhaltig aktiv zu sein.

Deshalb kann man m.E. die hier gepostete "Checkliste" getrost in die Tonne treten (es sei denn, man strebt Berufsmusik an) und stattdessen sich in der eigenen Stadt/Region umschauen, wo solche offenen Sessions stattfinden. Ich wohne in der Nähe von Wuppertal, und habe hier z. B. diese Angebote gefunden:

https://www.alte-schlosserei-wtal.de/open-stage/

https://www.opensky-ev.de/jazzsession/

Bei diesen Veranstaltungen bin ich mittlerweile oft. Und die laufen tatsächlich seit Jahren, teilweise sogar schon seit Jahrzehnten erfolgreich, während alle Versuche, eine kleine Band zu initiieren, durch die Bank sehr schnell scheiterten - einfach weil den anderen der Aufwand zu hoch war.
 
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