Die Setlist - pro und kontra

  • Ersteller dr_rollo
  • Erstellt am
Wir benutzen ebenfalls eine feste Setlist, welche jedoch in nur 3 Runden (3 Blöcke) aufgeteilt ist.
Mal eben den Titel zurufen funktioniert bei In-Ear nicht so einfach, außerdem geht dabei trotzdem recht viel Zeit verloren, ehe jeder Musiker die Ansage verstanden und sich darauf eingerichtet (z.B. diverse Programme aufgerufen) hat.
Wir haben und wollen in unserer Show fast fließende Übergänge zwischen den einzelnen Titel.

Zu den genannten Vorteilen fehlt mir jedoch ein wichtiger Punkt.
Wenn die Titel für jeden Block wirklich überlegt angeordnet sind, kann man damit nämlich das Publikum manipulieren.
Man weiß mit einwenig Übung und Beobachtungsgabe ganz genau, wie das Publikum auf welchen Titel reagiert. Somit führt man das Publikum genau dahin, wo man es haben will.

Überlasse bei einer perfekten Show nichts dem Zufall.
 
Also ich könnte mir auch keinen Gig ohne Setlist vorstellen. Gerade, wenn man auch mal Übergänge zwischen den Songs einbaut, Playbacks oder spezielle Ansagen geplant sind, ist das unverzichtbar.
Vor allem auch zum Proben sehr wichtig... man macht entsprechend der Spielzeit eine Setlist und weiß dann genau, welche Songs geprobt werden müssen.
Respekt vor Leuten, die es auch ohne hinbekommen (dann aber auch so, dass das Publikum nicht mitbekommt, dass alles "spontan" ist!), aber bei uns würde das ohne nie klappen ;)
 
Also ich bin auch eindeutig pro Setlist. Gerade auch aus Sicht der Keyboarderfraktion. Ich hatte immer pro Song eine Registrierungsdatei mit bis zu 8 Sound, die wurden alle gekettet und am Ende der Kette sprang das Teil zur nächsten Register-Datei. Das ganze immer nur per Fußtaster, Rudess-Style. In so einem Setup geht es ausschließlcih mit einer festen Setlist. Nach jedem Song während der Ansage noch ne andere Datei zu öffnen, wär mir nix gewesen.

Aber auch sonst sieht es genauso aus... Schon alleine, weil auf der Bühne keine Absprache möglich ist und ja auch in der Saitenabteilung mit dem richtigen Effekt loslegen muss. Oft genug gibts ja auch Stellen, wo man ohne jede ansage direkt in den nächsten Song springt. Zu lange Lücken wirken da, als könnte man sein Zeug nicht oder es wäre was schief gegangen.
 
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen. Hat schon jemand versucht nach einer Setlist auf einer Hochzeit zu spielen? Man wird 10 mal unterbrochen, und die Setlist kannst du knicken.
 
Pro Setlist,
unser Bassist und unsere Sängerin/Gitarristin wissen sie zwar meistens auswendig aber finde es trotzdem gut wenn man sie hat.
Ich hab sie auch nur zur Orientierung und man hat nachher was was man vllt der Presse geben kann mit angehängtem Pressetext.
 
Also um das alles nochmal aufzugreifen...

Ich denke die Setlist hat natürlich seine Berechtigung. ABER im Tanzmusikbereich komme ICH für meinen Teil mit meinen Gruppen besser ohne klar! Um auch mal auf den Thomas einzugehen:
Auf Hochzeiten und Geburtstagen und überall da, wo keine öffentliche Veranstaltungen sind, kommen wir zumindest nicht mit ner Setlist hin! Denn, wie Thomas schon sagte, die schmeißt du eh um. Und auf solchen Gigs kannste auch schlecht sagen NEIN, haben wir nicht auf der Setliste! :D Denn, Kunde bezahlt und soll uns ja weiterhin buchen!

Wenn ich eigene Songs spiele oder auf nem Stadtfest, ist sicherlich nichts gegen Setlist oder grobe Richtung einzuwenden!

My two Cents!
Karsten
 
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen. Hat schon jemand versucht nach einer Setlist auf einer Hochzeit zu spielen? Man wird 10 mal unterbrochen, und die Setlist kannst du knicken.

Offensichtlich posten hier gerade zu 90% Musiker aus Bands mit eigenen Songs - und die werden wohl eher selten bei Hochzeiten auftreten...
Dass gerade bei so einer (familiaeren?) Veranstaltung wie ner Hochzeit andere Regeln gelten, ist klar, denke ich. Allerdings kann man (mit gescheiten Bloecken und guten Uebergaengen) die Musikwuensche auch bei solchen Events verhindern, wuerde ich vermuten? Ob's dann allerdings ein Erfolg wird?!?
 
Hallo !
Auf wievielen Hochzeiten ich schon gesungen habe, kann ich gar nicht mehr zählen. Es ist schon so, dass man durch Spielchen, Reden etc. ständig unterbrochen wird - aber wenn z.B. zum Essen Dinnerjazz bzw. Hintergrundmusik gewünscht wird, ist eine setlist sinnvoll, weil sich so ein Essen durchaus zwei Stunden oder länger hinziehen kann. Danach beginnen erst die Einlagen, das Tanzen etc. - da ist natürlich Flexibilität angesagt. Wenn man - so wie wir- ein großes Repertoire hat, das ich unmöglich im Kopf behalten kann, empfiehlt sich auch eine playlist. Ich habe so eine zusammengestellt, nach Stilen geordnet. Da wird vor dem nächsten Set kurz reingeschaut und entsprechend eins zusammengestellt. Hat sich ganz gut bewährt.
Es gibt auch andere Events mit Unterbrechungen und Überraschungen, z.B. Firmenveranstaltungen, da machen wir es genauso.
schöne Grüße
Bell
 
Also, wenn ich mal so n Resume zwischendurch ziehe:
Für Tanzmusik - also Musik als Serviceleistung (irgendjemand brachte diesen begriff hier schon mal auf) - nicht unbedingt nötig, aber bei Gigs, wo die Band im Grunde "Ihre" Musik präsentiert, durchaus sinnvoll wenn nicht sogar erforderlich.
Ich verstehe auch das Argument, dass der eine oder andere von einem Song auf den nächsten Zeit braucht, um Setups zu wechseln, Einstellungen vorzunehmen, Playbacks auszuwählen und zu starten. Dieses Problem hab ich zum Glück nicht, weil mir nur einer den Songnamen rüberwerfen muss, und ich dann nur das entsprechende Setup wähle. Das sind Sekunden, die das bei mir in Anspruch nimmt.
Meine Erfahrung zeigt, dass eher der Gitarrist am längsten braucht, weil er die Gitarre nachstimmen oder wechseln muss - mit oder ohne Setliste, das macht kaum Unterschied.

Es kommt wohl hauptsächlich drauf an, wie lange die Band schon zusammenspielt, wie routiniert sie auf der Bühne sind, wie gut man das Programm kennt, dass man eigentlich schon weiß, welcher Song in welcher Situation am besten geeignet ist, dass der Gitarrist dafür ne Gitarre wechseln muss, oder der Keyboarder zur Gitarre greift, dass der eine oder andere Song einfach angefangen werden kann, auch wenn noch ein Musiker am Gitarre stimmen, Setups wechseln, Text raussuchen o.ä. ist, und diese Zeit dann entsprechend automatisch überbrückt wird. So ist das bei unsere Tanzband. Die Rockbands, bei denen ich spiele, sind da noch lange nicht so weit, weil's dort auch nicht eine vergleichbar hohe Anzahl an Auftritten gibt und gegeben hat.

Die Frage kam bei mir halt hoch, weil wir vor jedem Auftritt mindestens eine Stunde im Proberaum sitzen, um eine Setlist zu erstellen, die dann noch per email-Diskussion mehrfach verändert wird, ich dann damit beschäftigt bin, die Endversion in vernünftiges Format zu bringen, einmal mit Tempoangabe für den Drummer, einmal mit entsprechenden Kommentaren für den FOH, einmal in Groß für die Sänger um es auf dem Fußboden mit Gaffa zu fixieren, und wenn wir schon mal dabei sind, einmal für mich, weil ich ja auch den Ablauf brauche.
Und dann steht man auf der Bühne, und stellt fest, dass zu dem Zeitpunkt vielleicht andere Songs oder ne andere Reihenfolge sinnvoller gewesen wäre. Man weiß ja im Vorfeld nie 100%ig, wann welches Publikum wie drauf ist. Und dann hat man sie gerade am feiern, dann kommt ne Ballade oder das Set ist zu Ende :eek:

Und, liebe Bell,...
- aber wenn z.B. zum Essen Dinnerjazz bzw. Hintergrundmusik gewünscht wird, ist eine setlist sinnvoll, weil sich so ein Essen durchaus zwei Stunden oder länger hinziehen kann.
...gerade bei Tischmusik - und das habe ich bestimmt ohne zu übertreiben mehr als 500mal gemacht - haben wir noch nie ne Setlist vermisst. Da sollte man am ehesten flexibel sein: wird gerade Essen reingetragen? braucht man im Moment was ruhiges? schlafen sie vielleicht gerade ein? brauch ich gerade noch mal schnell n kurzes Lied?
 
Ich habe ja schon gesagt, wir haben eine setlist, schmeißen sie aber fast immer um ;)
 
Genau darum haben wir uns zu den Blöcken entschlossen, die an und für sich in sich geschlossen sind (was aber nicht heißt, dass man nicht nach den 2. Lied wechseln darf wenns mal nicht so gut ankommt) und sich (beinahe) beliebig kombinieren lassen. Diese Blöcke müssen natürlich gut durchdacht sein, man ist aber sehr flexibel und die Ansage an die Mitmusiker reduziert sich auf "Rock 2"...
 
Ich habe ja schon gesagt, wir haben eine setlist, schmeißen sie aber fast immer um ;)
Na dann muss man sich auch nicht die Arbeit machen :rolleyes:
Aber wenigstens klebt Ihr nicht so sehr daran, ich denke, das wäre der fatalste Fehler, wenn man meint, dass die setlist, wei man sie erarbeitet hat, das non-plus-ultra ist, egal, wie's in dem Moment vor Ort aussieht...
 
Na dann muss man sich auch nicht die Arbeit machen :rolleyes:
Aber wenigstens klebt Ihr nicht so sehr daran, ich denke, das wäre der fatalste Fehler, wenn man meint, dass die setlist, wei man sie erarbeitet hat, das non-plus-ultra ist, egal, wie's in dem Moment vor Ort aussieht...

Aber nein. Kein Profimusiker würde an der setlist kleben, jedenfalls nicht die, die ich kenne.... andererseits hab ich über die Jahre Hunderte Songs in mehreren Sprachen im aktiven Repertoire angehäuft, und manche vergisst man mit der Zeit einfach, sie rutschen immer weiter ins Nirgendwo.... deshalb schaue ich, dass auch meine selten gespielten Lieblingssongs auf einer setlist auftauchen. Auch wenn sie dann doch nicht gespielt werden :(
 
..., und manche vergisst man mit der Zeit einfach, sie rutschen immer weiter ins Nirgendwo.... deshalb schaue ich, dass auch meine selten gespielten Lieblingssongs auf einer setlist auftauchen. Auch wenn sie dann doch nicht gespielt werden :(
Das hatte ich ja am Anfang auch als PRO für eine Setlist erwähnt. Fällt uns nämlich auch immer wieder mal auf, dass Songs, die eigentlich ganz nett sind, in der Versenkung verschwinden, man sie zufällig im Textordner findet, aber nicht mehr sicher ist, wie sie gingen, weil man sie zu lange nicht gespielt hat und man sie deshalb auch lieber nicht spielt.
 

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