Na, Leute. Auch Paul kann Kritik vertragen. Es gibt auch eigentlich keinen Grund, so auf ihm rumzuhacken.
Er empfiehlt nämlich keineswegs "Mega-Beschallungsanlagen", sondern das ist von der Leistung her etc. durchaus im Proberaum-Rahmen.
Das Problem ist nur: Auch wenn man genau weiß, dass man mit billigen Boxen auch Töne in einer gewissen Lautstärke erzeugen kann, und auch wenn man dann noch weiß, dass das den klanglichen Ansprüchen mancher genügt -
empfehlen kann man die Dinger dann trotzdem nicht guten Gewissens. Denn sonst heißt es nachher (wenn die Ansprüche und vielleicht auch die finanziellen Mittel größer werden): "Was hat der uns denn da empfohlen, das ist doch Murks!". Es zwingt Euch doch keiner, den Empfehlungen nachzukommen.
Paul (und auch andere) sagen doch jeweils ganz deutlich,
wo die Schwächen liegen. Das muss dann der geneigte Leser nur noch mit seinen Ansprüchen vergleichen und die Entscheidung letztlich selbst treffen.
Natürlich schießt Paul mit seinen Vorschlägen oft über das (finanzielle) Ziel der meisten Hobbybands hinaus, aber wenn man sich dann mal die Mühe machen würde, ein solches Setup mal anzuhören (auch wenn man genau weiß, man kann es sich nicht leisten) und dann mal Behringer, DAP und co. direkt damit vergleicht, dann kann sich doch jeder mit den eigenen Ohren ein eigenes Urteil bilden.
Das Problem ist nebenbei: niemand wundert sich darüber, dass ein gutes Instrument oder ein guter Verstärker hunderte von Euros kostet - von einer Gesangsanlage erwarten aber komischerweise alle, dass die für ein Schülermonatsgehalt zu haben ist (und dann am besten auch noch reichen soll, um mal eben einen mittelgroßen Saal zu beschallen)...
Abeneser Scrootch schrieb:
Dann kam ich in dieses Behringer-Hass Forum^^
Das ist im übrigen nicht wahr. Behringer hat im Einsteiger-Bereich seine Berechtigung, weil sie bei vielen Dingen zwar keine Top-Qualität verkaufen, aber solides Material zu einem oft exzellenten Preis-Leistungsverhältnis anbieten. Nur ist eben auch bei Behringer nicht alles Gold, was glänzt - und insbesondere gilt bei Boxen nunmal (leider, aber das ist eine Tatsache), dass man jeden gesparten Euro sofort hört. Im Gegensatz zu z.B. Mischpulten, Effektgeräten etc...
Und abschließend: Ich habe in meinem Leben schon eine Menge Anlagen gehört und gesehen. Kleine, mittlere, große - teure und billige. Und ich behaupte, die groben Unterschiede zu kennen und vor allem zu hören. Was mich nicht davon abhält, unseren Proberaum mit 10 Jahre alten Ramsa-Boxen zu befeuern. Das funktioniert. Empfehlen würde ich diese Lösung aber auch nur mit Bauchschmerzen, weil ich die Unzulänglichkeiten jede Woche höre und sie mich nerven. Ich bin Keyboarder, sehe also, was ich spiele. Beim singen wird's mit der Anlage schon kritisch, denn wenn da Keys, drei bis vier Vocals und vielleicht noch eine Akustikgitarre drüber laufen, kommt da ein Matsch raus, der einem beim Intonieren schon einiges an Übung und Konzentration abverlangt. Mir macht das nicht soviel aus, ich habe auch schon oft genug Gigs im "Blindflug" hinter mich gebracht. Aber wie gesagt: Weiterempfehlen möchte ich sowas nicht.
[Wort zum Sonntag Ende]
Jens