Die richtige Konstellation

Die Hauptsache ist eine gute Chemie zwischen den einzelnen Musikern! Die Bandmitglieder können noch so musikalisch begabt sein und auch die gleichen Musikvorlieben und Ziele haben. Wenn die Stimmung nicht gut ist und die einzelnen Personen untereinander nicht perfekt klar kommen, dann wird das nichts. In jeder Band gibt's mal Stress, aber letztendlich muss einfach die Chemie stimmen.
Die passenden Leute dafür kann man denk ich nur durch Zufall finden. Wenn man krampfhaft sucht, wird das nur in den seltensten Fällen was. Wie oben schon beschrieben: Es ist wie beim Heiraten. Man geht ja auch nicht los und sagt "So, ich such mir jetzt einen Mann/eine Frau!"...
 
Ne ganz wichtige Erkenntnis auf dem Gebiet war für mich, dass man mit Leuten zwar sehr gut befreundet sein kann, aber eine Band mit ihnen einfach nicht funktioniert.

Verdammt wahr! Aber oft liegt dies an einem Kommunikationsproblem. Wenn man sich normal versteht, heißt dass nicht dass man auf der selben Ebene in der Musik kommuniziert, selbst wenn man einen ähnlichen Geschmack hat.

Aber ich habe das gleiche erlebt, ich habe auch schon mit Leuten Musik gemacht, die ich privat hasse, aber in der Musik harmonierts komischweise. Scheint ähnlich zu sein wie das Thema Männer, Frauen und Sex.
 
Vor vier Jahren.. es war an einem verregneten Tag in einer kleinen Gasse am Rand einer Kleinstadt ... dort habe ich meinen Gitarristen zum ersten mal gesehen.. ich wusste dass er Gitarre spielte. Vielleicht war es Gedankenübertragung.. vielleicht auch, weil er eine Gitarrentasche am Rücken hatte - ich weiß es nicht..

Seither machten wir uns auf die Suche nach einer Bassistin(!!) und einem Drummer/Drummerin. 2 Jahre später fanden wir die geeignete Bassistin. Eine hübsche, coole, junge Dame mit einem außerordentlich excellenten Musikgeschmack und ziemlich guter Stimme. Gute 2 Jahre trafen wir uns regelmäßig auf die Allzweiwöchentliche Jamsession. Die Schlagzeugersuche fand kein Ende. Der eine war zu schlecht, der andere zu gut. Beim Dritten passte die Musik überhaupt nicht und der vierte hatte im Endeffekt keine Lust..

Doch da stand er plötzlich: Der perfekte Schlagzeuger. Lockeres Hemd, Hawaii-Hose und ein Punch, den sich so einige Schlagzeuger wünschen würden..


Heute fand die erste Bandprobe statt. Wir haben 2 Songs innerhalb von 3 Stunden komplett von der Grundstruktur bis zur Perfektion hochgezogen. Keine Punksongs.. Komplexe, technisch einigermaßen gute, trotzdem eingängie Rocksongs, mit knallenden Speedrock-Gitarren aber trotzdem bluesigem Groove!

Alle vier schreiben Songs. Alle vier können jeweils das Intrument der anderen drei auch. Doch jeder ist in seinem Instrument der Beste. Ein guter Frontsänger an der Rythmusgitarre, eine gute Bassistin am Zweitgesang.

DAS nenne ich mal CHEMIE !!! :D


Und wer jetzt noch bezweifelt, dass ihr in ein paar Jahren mehr von uns hört, der mag vielleicht recht haben. Ich glaubs allerdings schon! :D

Mit superfreundlichen Grüßen,

Maq :great:
 
ich will dich nicht bremsen, aber vieles was man erstmal erschaffen hat, muss auch überprüft werden - manchmal kippt die euphorie nach ein paar proben. die besten songs sind immer die, mit denen man eine starke emotion verbindet von anfang an, die einem was bedeuten. damit meine ich warte mal ab wie sich das entwickelt, es gibt defintitv diese schnellschüsse, wenns aber gleich 2 gute songs waren dann glückwunsch. ihr habt aber trotzdessen ziemlich lange gebraucht für die ganzen leute, aber es scheint ja glücklich zu sein poste mal bei gelegenheit hier was.

heute habe ich etwas ganz ganz tolles erlebt. wir haben viel unruhe in der band gehabt, quasi ein gewitter der allerersten güteklasse mit viel sturm und regen. es gab viel stress eine schlecht kommunikation und es wurde viel geredet. trotdem irgendwas hielt uns zusammen auch als es scheiße aussah. das zog vor ein zwei proben weg und jetzt scheint wieder die sonne. aber wie sie scheint...

heute haben wir ein neues lied von mir eingespielt (u.a schonmal hier gepostet) und wir hatten nach einigen malen spielen und super motivation ein totales gefühl der einheit. es verschmolz irgendwie alles. alles passte es war perfekt. es hielt noch nicht sehr lange, es war für alle beteiligten zu krass, aber es war da, ich hatte das vorher noch mit keiner band. ich weiß nicht ob ihr das kennt, man verschmilzt und ist nicht mehr richtig da, ähnlich dem sex. in der musik war mir das neu. man kommt sich da plötzlich als frontmann so klein und unwichtig vor. du bist nur ein teil des ganzen.

auch geil war, spielfehler wurden in elemente umgewandelt. empfehlenswert!
 
ein totales gefühl der einheit. es verschmolz irgendwie alles. alles passte es war perfekt. es hielt noch nicht sehr lange, es war für alle beteiligten zu krass, aber es war da, ich hatte das vorher noch mit keiner band. ich weiß nicht ob ihr das kennt, man verschmilzt und ist nicht mehr richtig da, ähnlich dem sex. in der musik war mir das neu. man kommt sich da plötzlich als frontmann so klein und unwichtig vor. du bist nur ein teil des ganzen.
Nuja, das ist halt genau der Moment, für den man in einer Band spielt: Wenn nicht jeder nur seinen eigenen Part irgendwie runterrumpelt, sondern wenn alle wirklich ZUSAMMEN spielen und aus vielen einzelnen Instrumenten ein SONG wird. Dann hat man angefangen, Musik zu machen.

Anfangs sind es nur vereinzelte Momente, aber es werden mehr. Und irgendwann spielt ihr dann wirklich als Einheit zusammen. Und das kann dann tatsächlich besser als Sex sein. Aber sagt's nicht meiner Freundin ... ;)
 
Keiner! :d
 
Das war auch ehrlich gesagt nicht so ganz ernst gemeint. Ich kam nur gerade von der ersten Probe und die Euphorie hatte mich gepackt.

Mir ist sehr wohl bewusst, dass es nicht immer so sein wird. Keine Sorge, ich hatte auch schon den einen oder anderen intus. Hauptsächlich diente der Beitrag jedoch als Erzählung der etwas langwierigen Geschichte, wie es zu der Konstellation kam, was ja auch dem Threadtitel entspricht ;)

Trotzdem, keep on rockin'

Maq
 
Die "Grundstruktur" unserer Band besteht seit ca. 5 oder 6 Jahren: Unser Sänger (mein Cousin, sowohl mütterlicher, als auch väterlicherseits) mit dem ich seit ich denken kann befreundet bin und unser Schlagzeuger, mit dem wir beide seit der Grundschule befreundet sind (Simon [Sänger] und ich haben gerade (Fach-)Abi gemacht und Lutz [Schlagzeuger] steckt im zweiten Jahr der Ausbildung) und ich halt.
Dann haben wir zunächst mal 4 Jahre mit zwei weiteren Freunden zusammen gespielt. Das Problem war dann gegen Ende dieser Zusammenarbeit, dass sich im Laufe unser musikalischen Entwicklungen und unserem individuellen Musikgeschmack die Vorstellungen von uns dreien und unseren anderen beiden Mitmusikern auseinander entwickelt haben. Das führte dann letztlich dazu, dass die beiden uns verlassen haben (genauer: den einen haben wir rausgeworfen, weil einfach nicht mehr gekommen und der andere ist weggezogen).

Die Suche nach neuen Mitgliedern, die die frei gewordenen Plätze einnehmen würden, war nach genau 2 Wochen beendet. Zwei weitere Freunde von uns haben gerade ihre eigene Band aufgelöst und als die beiden mit uns das erste und zweite mal geprobt haben war das direkt ein ganz anderes Gefühl. Wir waren ohne uns absprechen zu müssen voll auf einer wellenlänge - wir haben uns (nat. auf musikalische Weise) blind verstanden. Als wir dann an zwei 4stunden-Probe-Orgien zwei Lieder fertig hatten, waren wir völlig baff. Immer, wenn wir einen Song fertig hatten, standen wir 5 Minuten lang nichts sagend und mit offenem Mund im Proberaum und haben uns angeguckt - so begeistert und überrascht waren wir von der Art, wie wir gerade zusammen Musik gemacht haben. Dieses Gefühl gibt es seitdem fast immer, wenn wir neue Songs schreiben.

Wenn man dieses Gefühl regelmäßig mit seiner Band erlebt, hat man die richtige Konstellation gefunden.

Gruß,
Dominik
 
Falls Du WTF erklaert haben willst: What The F..k
Falls Du die Cousin-Situation erklaert haben willst:
die einzigen Loesungen des Raetsels die mir eingefallen sind
a) seine Eltern sind Geschwister
b) seine Eltern haben Geschwister geheiratet
c) ich hab was uebersehen oder nicht verstanden :)
 
Inzestalarm :D
 
Xytras schrieb:
b) seine Eltern haben Geschwister geheiratet
Herrlich... Seine leibl. Eltern haben sich getrennt und erneut geheiratet, und zwar zufällig/bewusst Geschwister... :D
Das sind mal Konstellationen, da kommt keine Band ran.
 
Herrlich... Seine leibl. Eltern haben sich getrennt und erneut geheiratet, und zwar zufällig/bewusst Geschwister...
Das sind mal Konstellationen, da kommt keine Band ran.

:D
oh man


ja also bei uns war das eigentlich ziemlich einfach.
Ich spielte 3 Jahre lang mit alten Schulfreunden in meiner ersten Band...
Das lief nicht so gut und ich konnte nach einem halben jahr besser gitarre spielen als unser 2ter Gitarrist.
Dann stieg ich bei meiner nächsten Band ein und traf da dann den Sänger/Schlagzeuger und den Gitarristen von meinen 2 Bands, in denen ich im Moment spiele.

Praktisch:

Band1: Person1: Schlagzeuger Person2: Gitarrist
Band2: Person1: Sänger Person2: Gitarrist

Und den Drummer aus der Band zwei, kenne ich aus meiner alten Schule.

Worauf es dabei ankommt?

Ich finde, darauf, dass alle ein gemeinsames Ziel haben, was die Musikrichtung angeht und ein gleich großes Interesse an der Band zeigen. Natürlich auch, dass man nicht grad erst angefangen hat zu spielen.
 
Das wichtigste ist wohl der Charakter der Leute. Aber die Geschichste ist breit gefächert. Also am wichtigsten ist für mich da die Probenmoral. Ich kenne Leute die super spielen und auch so ziemlich nett sind.. aber mir beim Proben sowas von aufn Sack gehen, weil sie immer dies und das spielen müssen (oder aus anderen Gründen). Ich muss mich jetzt mit den Leuten nicht super verstehen.. aber das kommt auch auf den Anspruch an. Mit zwei Freunden ausm Trio verstehe ich mich super. Da ist es halt möglich viel an den Stücken zu arbeiten und sehr experimentell zu spielen. Für Jazzcover á la einmal das Realbook von hinten bis vorne durchzocken brauche ich jetzt nicht unbedingt die besten Freunde.
Charakterlich wichtig ist auch eine gewisse Zuverlässigkeit (okay.. wir fangen meistens erst 20 Minuten später an zu Proben, weil immer wer zu spät kommt.. aber das können wir noch kompensieren, weil wir so geil sind :D :D :D .. kleiner Spaß ).
Was mir immer schwer aufn Sack geht, sind Leute die krass abgehoben sind, weil sie meinen besonders gut spielen zu können. Oftmals geht dabei auch das Musikalische flöten.

Wichtig find ich halt, dass es eine offene Atmosphäre gibt, sodass man sich kritisieren kann und auch was ausprobieren. Und eine gewisse Kompromissfähigkeit. Nichts nervt mehr als Leute, die immer ihren Stiefel durchziehen wollen. Man muss halt auch mal akzeptieren, wenn die Anderen eine Idee nicht so gut finden. Dazu gehört natürlich auch: immer bei ner Sache zu bleiben - auch wenns einem nicht betrifft. Wenns mal darum geht, dass, weißichwas, sagen wir mal die Bläsersektion ausm Arsch kommen muss mit irgendwelchen Kicks, dann sollte der Pianist nicht plötzlich anfangen zu nerven, er will hier und da eine Modulation..

Tja und musikalische Chemie muss halt auch passen. Halt Können und so weiter.. Ich bin immer relativ schnell frustriert, wenn was nicht so klappt, wie es klappen sollte..

Bisher muss ich sagne, dass ich mit meinem Ensembles (die, die mir was wert sind) recht viel Glück habe.
Bei der Combo sind wir uns zwar manchmal ein biscshen in den Haaren, weil wir oft ziemlich gegensätzliche Meinungen haben.. aber das geht schon.. unser Pianist hat halt ein Temperament.. und dann kann ich auch shconmal hoch fahren, wenn er mir mal zuviel auf die Nerven geht.. aber ACH!^^
Wie wir uns gefunden haben. Drei von uns kannten sich aus der Schule. Ich kam von einer anderen, traf den Schlagzeuger in einer Schulbigband (weil meine Schule keine hat), der hat mich dann dazu geholt. Ich hab aber noch in einer zweite Schulbigband und von da holte ich den Trompeter dazu.

Die Leute vom Trio lernte ich irgendwie über Freunde kennen. Die waren halt ganz normal in meinem Freundeskreis. Idealerweise standen sie auch auf Fusion, Funk und experimentellen Shit^^.. und idealerweise hatte jeder auch ein gewisses handwerkliches geschickt dabei(der Schlagzeuger hat mit ziemlicher Versiertheit ein Musikstudium vor Augen, ich auch und der Bassist tendiert auch in die Richtung.. Keiner von uns kann sich so Recht vorstellen, was Anderes zu machen - das hat gepasst).

Ich muss sagen ich hatte Glück. Nach meiner ersten Band in der 10. Klasse hatte ich shcon in der 12. meine erste Band, wo man zusammen Stücke schreiben konnte und auch einen Trinken gegangen ist miteiander..
 
dieser thread braucht neue beiträge, hier steht so viel wertvolles! vielleicht wirds ja noch mehr...
 
Hi,
die Chemie zwischen den Bandmitgliedern sollte zwar stimmen, muss sie aber nicht. Ich spiele aus rein musikalischen Gründen in einer Band, mit deren Mitgliedern ich es außerhalb des Proberaumes keine 2 Minuten aushalte. Uns allen ist klar, dass wir eine reine "Zweckgemeinschaft" sind und wir eigentlich alle nach einer anderen Band suchen, aber irgendwie können wir uns nicht voneinander trennen.
Natürlich macht es mehr Spaß, wenn man die Leute mag, aber da ich eher aus der klassischen Ecke kommen, bin ich es gewohnt mit anstrengenden, nervigen, etc. Leuten (es gibt natürlich auch nette) zusammen zu arbeiten, wenn es musikalisch passt.
 
Meine Band hat sich ganz klischeemäßig zusammengefunden. Wir waren alle blutige Anfänger und vor der Band schon mehr oder weniger befreundet, haben dann festgestellt, dass wir eigentlich alle Bock auf ne Band haben und sind dann über die Jahre zusammen musikalisch gewachsen. Und gleichzeitig hat sich durch die Musik auch unsere Freundschaft vertieft. Wir haben alle unsere Macken und jeder muss musikalisch Kompromisse eingehen, aber das macht uns auch irgendwo aus.
 
Ähhh, gut, ich bin mit meinem vorherigen Post noch etwas am Thema vorbeigeschreddert.
Also wie gesagt, unser Grundgerüst hat sich durch Freundschaft ergeben. Sowas kann von Vorteil oder Nachteil sein, je nach Situation. Wenn man halt dann einen Mitläufer mit wenig Engagement mitschleppt, weil's der Kumpel ist, dann bremst das ungemein. Wir bewegen uns jetzt nicht alle auf demselben Niveau, aber es ist insgesamt harmonisch und keiner fällt raus.

Die Arbeitsabläufe beim Songschreiben haben sich mit der Zeit durch Trial und Error herauskristallisiert. Wir konnten nie in der Gruppe schreiben. Und dann haben wir's irgendwann Schritt für Schritt jeder für sich gemacht, mit wildem Rumsenden von Guitar Pro-Dateien, wo jeder nach und nach seinen Part ergänzt.

Insgesamt ist es durch die Freundschaften halt ein entspanntes Proben in netter Atmosphäre. Und so wie Cursechen würde ich es nicht lange aushalten. Ich würde niemals dasselbe befriedigende Gefühl erzielen und könnte mich live nicht gehen lassen, wenn mir meine Band nicht symaptisch wäre. Wenigstens ein bisschen gemeinsame Basis muss da sein, und das muss auch keine Freundschaft sein, sondern zumindest die gemeinsame Leidenschaft zu dem, was man da produziert. Es gibt da zum Beispiel das Duo Werle & Stankowski, ein Elektrotüfler und ein gitarrenbewehrter Songwriter. Die meinen auch, sie sind jetzt nicht die dicken Freunde, die auch außerhalb der Band einen zusammen heben, weil sie eben sehr unterschiedlich sind. Aber trotzdem gehen sie in diesem Projekt voll auf, weil sie eine musikalische Einheit bilden.
 

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