Die ProLight&Sound 2013 - Ein Jens-Report

  • Ersteller Jens Droessler
  • Erstellt am
Wenn ich in Erfahrung bringen kann, wann eins der Systeme in nicht allzu großer Entfernung zu hören ist, fahre ich gerne mal hin. So 100-150km Umkreis von Kassel sind drin.

Hmm, ich weiß aber immer noch nicht, was ich da für ein System gesehen habe. Es war nur ein Chassis drin, das nach 10" aussah. Möglicherweise habe ich was mit einem anderen Hersteller durcheinander geworfen. Das K-LA28 sieht auch nicht uninteressant aus, allerdings sind die 20° vertikal pro Modul für meinen Geschmack etwas viel.
Was mir auf der Website positiv auffällt, ist dass das V-HLA-System entgegen dem Trend nicht als Allheilmittel angepriesen wird, sondern klar gesagt wird "Ab 1000 Zuhörern". Ein nettes Stück Realitätsnähe und Ehrlichkeit, und das von einem chinesischen Hersteller. Da könnte sich manch Europäer oder Amerikaner noch eine Scheibe von abschneiden.
 
Für mich ergibt es leider keinen Sinn, was Nexo in letzter Zeit präsentierte. Wie auch das STM: Ein guter Grundgedanke, das modulare LA, quasi ein Alpha als Line Array. Abstimmbar auf jede Eventgröße, hochflexibel. Aber das Handling mit den dünnen Metalstegen in mickrigen Löchern als Griffe? Und das Gewicht? Eine Zeile des Systems wiegt 165kg! Der Subwoofer mit einem 18er drin wiegt ca. 90kg! Wissen die denn gar nicht, wie die Locations hier in Europa aussehen? Was hilft mit diese Flexibilität, wenn schon das kleinste mögliche System so schwer ist, dass ich doch lieber ein anderes einpacke? Was hilft mir die Flexibilität, wenn ein Hang für 10000 Leute in keiner 10000er Halle an die Hängepunkte darf?

Nur mal so nachgefragt: Ein Stack STM wiegt also 165 kg, wovon aber schon 90 kg für den Bass drauf gehen. Bleiben für den Teil vom Stack, der auch wirklich geflogen wird (mal ehrlich kein Mensch wird auf die Idee kommen Infrabässe zu fliegen) noch 75kg.

Zugegeben: Ich kenne weder die "gemeine Durchschnittsbelastbarkeit" eines Hängepunktes einer 10.000er Halle, noch kann ich einschätzen, wie viel STM man da sinnvollerweise fliegen sollte. Wenn ich aber sehe, dass man - zumindest nur von den Boxen her - schon 14 Stacks STM aufhängen müsste, um auf über eine Tonne Gewicht zu kommen, dann frage ich mich doch, ob diese Aussage nicht ein wenig überzogen ist. :gruebel:


Ansonsten muss ich mich nach deinem Bericht doch fragen, ob ich nicht was an den Ohren habe, da sich meine Höreindrücke teilweise doch recht stark von deinen unterscheiden.

Der absolute Gewinner war für mich auch KV2 Audio. Das stelle ich mir unter gutem Klang vor. Das Hornsystem von Void fand ich auch ganz geil, wobei ich mich mit einem endgültigen Urteil ein wenig zurückhalte, da über dieses System wirklich nur Hardcore-Puffer-Mucke drüber lief und nichts, woran man mal hätte beurteilen können, wie das Teil so mit feinen Signalen zurechtkommt. Das Void LA fand ich hingegen wirklich einfach nur schlecht. Da haben die Lowmids auch nichts mehr rausgerissen, für mich klang das Ding wie ein altes Küchenradio. :igitt:

Next hatte für mich ein fieses Mittenbrett (ganz schlimm als Metallica gespielt wurde), Norton war ein reines "Bumm-Ts"-System und DB und RCF klangen für mich beide, als hätte man versehentlich statt Schaumstoff ein paar Lagen Molton über die Boxengitter geklebt. Coda hat von den LAs noch am wenigsten schlecht geklungen, aber auch nicht wirklich geil, wobei ich da gar nicht mal mehr genau sagen kann, was mich eigentlich gestört hatte.

Pro Audio ... naja, verglichen mit den beiden anderen Point Source Systemen an der Protable Sound Arena hatte es tatsächlich das Nachsehen. Die LAs hat es aber noch alle locker in die Tasche gesteckt. Allerdings auch sehr geschickt unter anderem ein Lied zur Vorführung zu benutzten, mit dem zeigt, wie wenig tief die eigenen Bässe eigentlich kommen. :D

An der Concert Sound Arena hab ich ehrlich gesagt nicht ganz so viel Zeit verbracht, deswegen fallen meine Erinnerungen darüber auch eher spärlich aus. Was ich noch weiß: TW Audio war für mich eine große Enttäuschung. Dass die Jungs keine Bässe bauen können war für mich schon seit der letzten PLS klar und hat sich dieses Jahr nur wieder bestätig. Bevor nicht die BSX dazugeschaltet wurden, passierte da gar nichts untenrum. Das T24 klang ganz komisch platt gedrückt, hatte ich viel besser in Erinnerung. Das Vera ... naja, klang schon nicht schlecht, aber definitiv nicht diesem unglaublichen Hype angemessen.

Sehr positiv in Erinnerung geblieben ist mir das LA von AD Systems. Meiner Meinung nach, das mit Abstand am besten klingende LA auf der PLS dieses Jahr. Von den restlichen Systemen der Concert Sound Arena weiß ich nur noch, dass mir - außer Rekus Heinz (oder so ähnlich) welches ich ähnlich schlecht fand, wie das Void LA - keins auffallend negativ oder positiv in Erinnerung geblieben ist. :nix:
 
Du hast da was missverstanden. Das STM ist primär ein LA. Jede Zeile, bestehend aus zwei Bässen und einem M46 Top wiegt 165kg. Die Subs sind da noch nicht mitgerechnet! Und auch von denen sollte man ab einer gewissen Größe welche mitfliegen. Aber auch da: Der Sub wiegt 90kg, mit einem 18er. Das wiegt der Alpha S2 auch, mit zwei 18ern.

Deine Einschätzung zum ProAudio Technologies System teile ich nicht. Für mich war eigentlich nur Norton schlechter. Es stimmt, dass RCF und dB Technologies nicht die detailierteste oder klarste Wiedergabe hatten, aber wenigstens hat das nicht so fürchterlich geplärrt wie das H16. Ich fand da nur die Dancefloor-Tracks erträglich.
 
Du hast da was missverstanden. Das STM ist primär ein LA.

Das ist mir schon bewusst. ;)

Jede Zeile, bestehend aus zwei Bässen und einem M46 Top wiegt 165kg. Die Subs sind da noch nicht mitgerechnet!

Das hatte ich tatsächlich missverstanden. :redface:

Deine Einschätzung zum ProAudio Technologies System teile ich nicht. Für mich war eigentlich nur Norton schlechter. Es stimmt, dass RCF und dB Technologies nicht die detailierteste oder klarste Wiedergabe hatten, aber wenigstens hat das nicht so fürchterlich geplärrt wie das H16. Ich fand da nur die Dancefloor-Tracks erträglich.

Ja das H16 ging schon ziemlich "auf die Fresse", hatte in meinen Ohren aber nicht so ein perverses Mittenbrett wie das Next LA. :nix:
 
Das ist nicht "auf die Fresse", das ist einfach kreischig. "Auf die Fresse" geht völlig ohne Ohrenschmerzen. Du darfst dabei nicht übersehen, dass das gerademal mittlere Lautstärke war.
 
Trotzdem fand ich das Next LA unangenehmer. :gruebel:

Aber stimmt schon, lauter als auf der Messe hätte ich das Pro Audio System auch nicht hören wollen. :D
 
Du hast da was missverstanden. Das STM ist primär ein LA. Jede Zeile, bestehend aus zwei Bässen und einem M46 Top wiegt 165kg. Die Subs sind da noch nicht mitgerechnet! Und auch von denen sollte man ab einer gewissen Größe welche mitfliegen. Aber auch da: Der Sub wiegt 90kg, mit einem 18er. Das wiegt der Alpha S2 auch, mit zwei 18ern.

Das ist jetzt absolut eine Glaubensfrage und bestimmt so nicht die Regel.

Nexo empfiehlt erstmal eine ratio von 1:1:1 (Top:Bass:Sub). So wurde auch die Mehrzahl der bisher großen STM Applikationen realisiert - mit 2 Spalten (einer Top, einer Bass) pro Seite. Zwei Bassspalten brauchst du echt nur, wenn du dich mit Lowend durch die Decke schießen willst.

Damit komme ich für eine "Zeile" (Bass+Top) auf ein Gewicht von 110kg.
Im Vergleich mal dazu gesehen Meyer Sound LEO-M (120kg) oder Milo (106kg), Adamson Y18 (123kg) und l-acoustics K1 (106kg).
(Das sind wohl unbestritten mit die Global Player.) Man sieht, das STM liegt in einem guten Mittel.

Und Bässe können / müssen / sollen bei jedem System extra dazugeflogen werden. Das ist bei anderen Herstellern auch nicht anders.

Zugegeben - Cradle, Rigging etc. sind beim STM enorm, aber das fällt im gesamten nicht aus dem Rahmen. Auch in Europa nicht.

Daher war das STM beispielsweise auch schon in der Royal Albert gehangen (hier kam vor allem der Modularity-Aspekt zum tragen - keine geflogenen Bässe, dafür eine Zeile und die Subs direkt drüber!), wo weiß Gott keine unendlichen Dachlasten möglich sind.

Also das Ganze bitte differenziert betrachten!
 
Mal so aus Interesse: Warum sollte man in bestimmten Situationen die Subbässe fliegen (bzw. welche Situationen erfordern dies?) und warum fliegt man die Subbässe, wenn man sie fliegt, eigentlich ganz oben an der Banane? Hat man dann nicht auch wieder die Auslöschungen im Bassbereich, die man eigentlich vermeiden will?
 
Ja, man kann das System mit einem Bass pro Zeile betreiben. Ich weiß aber von mehreren Firmen, die schon seit langer Zeit Nexo im Lager haben, dass das System mit einem Bass pro Zeile den Platzhirschen in Sachen Lowmids hinterherhinkt. Es ist eben nur ein 12"er in einem recht kurzen Horn. Auch wenn der recht viel Hub kann, es reicht nicht. Wohl nicht umsonst hat Nexo das System mit zwei Bässen pro Zeile gedemot. Das Ganze ist zwar wirklich flexibel, aber was bringt all die Flexibilität, wenn schon das kleine System mit einem Bass pro Zeile in der Gewichtsklasse wie die Konkurrenz ist? So kommt es, dass sich diese Firmen gegen das STM entschieden haben. Die einen steigen um auf L'Acoustics, der nächste auf JBL und die letzten haben nun Coda im Lager. Allen gemeinsam ist aber, dass z.B. das Alpha im Lager bleibt, während die Nexo-LAs mangels "Upgradepfad" langsam aber sicher abverkauft wird.

Subwoofer werden geflogen, um die Schallverteilung zu optimieren. Z.B. damit man vorne nicht die Leute totdrücken muss, damit hinten noch was ankommt.
 

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