Hallo alle zusammen,
ich denke, es ist Gewohnheitssache. Bevor ich mir einige Ozzy Osbourne DVDs gekauft habe, fand ich eine LesPaul irgendwie altmodisch und nicht zeitgemäß. Als ich aber gesehen habe, was Zakk Wylde aus diesem Teil rausholt, habe ich richtig Respekt vor dieser Bauart bekommen. Und so geht es sicher jedem von uns, oder täusche ich mich da?
Bei einer Gitarre ist das Aussehen zwar auch entscheident (für den Kauf...), aber doch wohl nicht der einzige Faktor wo nach man sich eine Gitarre auswählt.
Ich habe allerdings 2 Bauarten, wo ich mich irgendwie nicht reinversetzen kann:
1. die B.C. Rich Warlook-Modelle. Der Body/Korpus sieht zwar irgendwie aufregend aus, allerdings kommt mir das Griffbrett bzw. der Hals sehr steif und steril vor. Natürlich hatte ich soeine Gitarre noch nie in der Hand und mir liegt es fern, soetwas negativ zu beurteilen. Aber wenn ich mir die Fotos so anschaue, stell ich mir verdammt wenig Dynamik wärend des Gitarre-Spielens mit diesen Modellen vor. Ich persönlich - muss ja nicht jedem so gehen - denke halt, dass diese Modelle einfach kalt sind und mehr Optik als Sound/Spielvergnügen bieten.
2. diese Jazz-Gitarren. Hm...ich habe keine Ahnung wie man die nennt, sehen aus wie eine LesPaul nur größer und meistens im Western-Style. Als Akustik-Gitarre hätte ich nichts dagegen, aber solche Gitarren als E...? Ich weiß wirklich nicht so recht. Kann mir vom Klang her keine großen Besonderheiten vorstellen und irgendwie sehe ich darin nicht "E-Gitarre-Spielen".
Naja, die beiden Punkte sollen nicht aussagen, dass die mir nicht gefallen. Nur behaupte ich einfach mal ganz frech, dass es fast mehr mit der Optik zutun hat, als mit dem Sound. Normalerweise sollte es umgekehrt sein.
Wer sich errinnert, ich hatte ja einige Diskussionen wegen den ESP KH-Modellen. Geleimter Hals hat mehr Sustain - und da wurde gejammert und gejammert. Dann hab ich eine KH202 (ja, doch keine 502 oder 602) im Musikgeschäft angespielt und mindestens 6 Verstärker (Full-Stack, Half-Stack und Combos) mit allen möglichen Lautstärken und Effekten ausprobiert und siehe da:
bei Distortion/Overdrive merkt man keinen Unterschied. Und akustik spielt man ja eigentlich mit einer E-Gitarre nicht, meistens hat man ja ohnehin einen Chorus-/Hall-Effekt. Ich habe jetzt eine KH-202 mit 2x EMG81 PUs.
Und wisst ihr warum? Weil ich mir die Gitarre angehört habe, weil ich sie angespielt habe, weil ich getestet habe und weil mir die Strat-Form gefallen hat.
Es wird mehr gefachsimpelt als eigentlich ausprobiert, das ist wohl auch der Grund, wieso dieser Thread so lang geworden ist. Und eine Gitarre nicht zu kaufen (obwohl sie einen fetten Sound hat), nur weil man Angst hat, von Freunden wegen der Form ausgelacht zu werden, halte ich für nicht schlau.
Man kann sich an alles gewöhnen - wenn einem der Klang nicht gefällt ist es ok.
Noch eine Frage an den Thread-Eröffner: meinst Du Form oder Farbe in Bezug auf hässlich? Eine schwarze LesPaul betont z.B. die Form nicht so sehr wie eine rote LesPaul und es gibt soviele Kombinationsmöglichkeiten, dass es eigentlich unmöglich ist, auf Deine Frage zu antworten. Obwohl mir eine LP gefällt, würde mir die Signature von Zakk Wylde nicht zusprechen und ich denke, es wäre eing roßer Fehler, jetzt hier eine Rangliste der hässlichsten Gitarren aufzustellen, ohne irgendwelche Soundbeispiele nennen zu können.
Der Klang hängt nur zu 50% von der Form ab, 25% vom Klang lässt sich nur im Studio oder mit Messgeräten erfassen und die restlichen 25% sind Aberglaube/Mythos/Spirit des Gitarristen (und genau diese letzten 25% sollte er sich Gedanken um das Aussehen machen). Das muss alles irgendwie zusammenpassen und es gehört auch zusammen.
Ok, genug philosophiert - ich hab jetzt Hunger und esse
mfg. Jens