Die größten Differenzen zwischen Studio- und Live-Versionen bekannter Songs?

Prince hat sich mal ins Studio gesetzt...
Über Bob Dylan gibts das Gerücht, dass er in den 60ern im Studio maximal drei mal, aber am Stück, aufgenommen hat. Und wenn er nicht funktioniert hat, wurde er verworfen. Im positiven Fall kam die letzte Version auf die Platte. Gut, ER ist nicht gerade der beste Sänger, aber für mich einer der besten Interpreten. Das macht es für mich bei der Musik aus.
Will man seine Fähigkeiten verbessern so sollte man imho auch am Stück gesamtheitlich arbeiten. Ein regelmäßiges Mitschneiden zu Kontrolle ist da sicher hilfreich. Stück für Stück über zwei Wochen einen Song „aufzunehmen“ hilft da sicher nicht, da man den Bezug zum Song verliert, so ist sehe ich das.

Meinst du nicht, das könnte auch dran liegen, dass eine eher unbekannte Band wenig Geld für eine gute Studioaufnahme investieren kann?
Das mag einer der Gründe sein, wenn es nicht funktioniert. Aber da gibts noch eine Menge andere. Gerade bei den ersten Studioaufnahmen gibts viele neue Eindrücke und Stressfaktoren, die vom Wesentlichen, dem Musizieren, ablenken können. Und ich kenne manchen „Profi“ der da psychologisch auch nicht hilfreich ist.
 
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Sorry, aber das ist nicht normal, um nicht zu sagen jenseits von gut und böse.

Manchmal muss man sich vielleicht auch einfach eingestehen, dass es keinen Sinn macht.

Wenn es einen nicht stört, dass man jede Hürde umreißt, dann kann man sich natürlich auch weiterhin am Hürdenlauf probieren, auch wenn's weh tut.

Das Ergebnis war aber durchaus passabel und Autotune bzw. Melodyn habe ich ebenso nicht gebraucht, diese Funktionen hat mein abgespecktes Cubase glaub ich nicht mal und wenn doch, wüßte ich nicht wie ich sie einsetze.
Durch diesen langwierigen Recording-Prozess habe ich einzelne Stellen des Originals sehr oft gehört und versucht nachzusingen und damit was die Frasierungen angeht einiges gelernt.
Vor dem Recording-Projekt konnte ich den Song am Stück nicht gut durchsingen, danach klappte das auf jeden Fall besser und ich hab ihn danach auch mit einer Band am Stück geprobt und das ging gar nicht mal so schlecht.
Eine gut gelungene, wenn auch stark gestückelte Studioversion kann auch das Selbstvertrauen etwas steigern, was sich dann auch in einer besseren Live-Performance zeigen kann, Singen ist zu einem sehr großen Teil eben Kopfsache.

Es ging mir aber hier auch nicht darum meine Gesangsqualitäten zu beurteilen, sondern eher Erfahrungen darüber zu sammeln, wie Profis im Studio arbeiten und ich gehe mal davon aus, daß du da auch nicht wirklich mitreden kannst. ;)

Darf ich unbedarft fragen, was man von so einem Ansatz hat? Es geht doch wohl um Cover? Du erzeugst also mit viel Aufwand eine sehr gute Kopie des Originals, nur mit Deiner Stimme. Hörst Du Dir das dann selber regelmäßig an, obwohl Du genau weißt, dass das nur gefaked ist? Oder spielst Du es anderen vor? Was machst Du, wenn die Dich das dann live singen hören wollen: „Cool, sing doch mal!“.

Durch das langwierige Aufnehmen, auch der einzelnen Stellen, habe ich diese ganz gut gelernt gehabt und danach ging es auch am Stück besser.
 
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gehe mal davon aus, daß du da auch nicht wirklich mitreden kannst
Doch kann er, vermutlich mehr als die meisten die ihren Senf dazu abgeben.
So kann man sich täuschen.
 
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Der Ansicht bin ich eigentlich auch.
Meine letzten Aufnahmen dauerten pro Song oft ca. 2 Wochen, wobei ich in der Zeit fast täglich einige Stunden aufgenommen und geschnitten habe.

kann man das mal hören?
 
mich beschäftigt seit längerem, eigentlich seit ich selbst zu Playbacks singe und recorde wie das Profis machen, genauer gesagt wieviel heutzutage (und früher) gefaked und geschummelt wird.
Vielleicht hat jemand ein paar Beispiele, am besten mit Links, die solche Unterschiede veranschaulichen?

Da wurde schon jede Menge aus meiner Sicht Richtiges gesagt :great:


Hier noch mein Senf :D:


1. Erfahrene Home Recorder und Profis im Studio nehmen seltenst 30 Parts mit jeweils 4 Takten eines Songs auf, benötigen dazu 2 Wochen und schnippeln dann alles zusammen (bzw.
lassen schnippeln). Wer das macht, beherrscht den Song nicht, hat grundlegende Gesangstechnikschwierigkeiten bzw. läuft einfach in die falsche Richtung.


2. Wer glaubt mit den heutigen Recording-Tools kann jeder schlechte Musiker (Sänger, Instrumentalist, egal) einen super Song-Fake erzeugen, hat leider keine Ahnung. Derartige
Aufnahmen von schlechten Musikern werden mit viel Aufwand allerhöchstens Mittelmaß. Diese Tools sind also leider keine Entschuldigung dafür, dass andere besser sind als man selber.
Da hilft halt nur Üben !


3. Erfahrene Home Recorder und professionelle Studios investieren seeeehr viel Zeit in die Erstellung der Vokalspur. Das ist nunmal bei Vokalsongs das Aushängeschild eines Songs (aber
natürlich auch keine 2 Wochen für eine Gesangsspur).

In aller Regel werden Songs von Vokalisten in logischen Blöcken eingesungen, z.B. Strophe-1, Strophe-2, Prechorus, Chorus, etc. Von jedem dieser Blöcke werden mindestens 3-5 Takes
gemacht. Damit hat man ausreichend homogenes Tonmaterial für die Zusammensetzung der finalen Gesangsspur. MAnchmal ist dann da bei den einzelnen Blöcke auch eine dabei,
die komplett gut ist und deshalb Verwendung findet.

Dass ein Song in einem Take eingesungen wird, ist eher nicht die Regel. Falls doch, dann werden auch wieder mehrere Takes (mindestens 3-5) gemacht.

Warum macht man das so ?

Gerade beim Gesang kommt es auf viele, viele kleine Details in der Betonung der Silben, auf das Timing und natürlich die Intonation an. Und bei einer Studioaufnahme hört man nunmal
viel detailliertere Nuancen als dies bei einem Liveauftritt möglich / der Fall ist.

Hinzu kommt einfach der Umstand, dass die heutigen Sänger im Vergleich zu Sängern VOR der Verfügbarkeit von Intonationssoftware (also grob vor Anfang der 90er Jahre) eher
schlechter intonieren können, weil man ja dafür jetzt ein Tool hat.
Studios waren auch früher viel teuerer als heute. Da musste jeder Musiker seine Parts im Schlaf können, um sie in der knappen und vorgegebenen Zeitspanne einzuspielen.


4. Erfahrene Home Recorder und professionelle Studios setzen für die Intonations- und Timingbearbeitung entsprechende Tools ein. Das ist Standard, kein Makel und normal.

Melodyne ist sicher eines, wenn nicht das Referenztool dafür. Wie bereits geschrieben, wird kaum eine Autotune-Software für die gesamte Gesangsspur eingesetzt, weil diese Software
z.B. niemals Bluenotes (keine echte Note in diesem Sinne), gebundene Noten und ausgedehntes Vibrato sauber verarbeiten kann.

Das geht nur manuell, an ausgewählten Stellen und mit entsprechender Erfahrung im Umgang mit dem Tool.
D.h. also auch: wer Melodyne hat, muss erst noch einmal durch eine Lernkurve wie man dieses Tool musikalisch einsetzt.



Grüße aus Franken - wolbai
 
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Es ging mir aber hier auch nicht darum meine Gesangsqualitäten zu beurteilen, sondern eher Erfahrungen darüber zu sammeln, wie Profis im Studio arbeiten

Und dennoch schreibst Du wiederholt von dir...

Konkret geht es mir darum, daß ich...ff

Meine letzten Aufnahmen dauerten pro Song oft ca. 2 Wochen, wobei ich... ff

Es ist schon zu erkennen, dass die Intention deiner Fragestellung hier im Thread die Frage ist "ich mach das so, wie machen das Andere". Eher unbequeme Antworten werden wie gewohnt bei Seite geschoben. Ich persönlich kann zu deiner Methode nur sagen, was ich bereits geschrieben habe. Zum Aspekt wie "Andere" und insbesondere Profis das machen, wurde bereits vieles geschrieben und mindestens nochmal genauso viele weitere Arbeitsweisen gibt es. Aber sehr wahrscheinlich wird niemand von denen so vorgehen, wie von dir beschrieben. Kann mir auch nicht vorstellen, dass das irgendwie gut klingt. Man könnte auch gleich eine Vielzahl an "sauberen" Phrasen aufnehmen, die alle in einen Sampler laden und dann spielen...

Aber ist ja schön, wenn Du mit deiner Technik lernst und dich verbesserst.
 
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Und dennoch schreibst Du wiederholt von dir...

Ich versuche halt meine Vorgehensweise beim Recorden mit der von Profis zu vergleichen.
Außerdem nehme ich gewöhnlich nicht Tonweise auf, meist singe ich den Song zuerst in einem Stück ein, dann noch 1-2 weitere male im Stück und schneide die besten Teile zusammen. Die Problemstellen nehme ich mir dann anschließend, sofern noch welche vorhanden sind gezielt und isoliert vor. Oft übe ich die Tonfolgen und Frasierungen dann am Klavier und nehme sie anschließend auf.

In einem Fall, der besagten Aufnahme, wo ich so viel gestückelt habe, habe ich noch etwas anders gemacht, was sicher suboptimal war, ich habe die Problemstellen ohne Monitoring eingesungen. Also erst die Tonfolgen der jeweiligen Passage am Klavier mehrmals geübt, dann zum Mikro gelaufen, Cubase vorher auf Aufnehmen gestellt und die Spuren alle stumm geschaltet, so konnte ich auch ohne Kopfhörer aufnehmen und das hin und herlaufen vom Klavier zum Mikro und zum PC war einfacher. Außerdem konnte ich die jeweilige Passage so immer ca. 5-10 mal hintereinander aufnehmen und danach den besten Take davon in meine Hauptgesangsspur reinbasteln.
Dafür, daß das so sicher eine sehr unorthodoxe Vorgehensweise war, ist das Endergebnis doch ganz gut geworden, vielleicht sogar meine beste Aufnahme bisher, einer der Teilnehmer hier kennt sie und hat mir beim abmischen mit besserem Hall und Kompressor geholfen. :)

Ich gehe aber wieder dazu über, künftig mehr in einem Stück aufzunehmen und weniger zu schnippeln, einfach weil mich das viele schnippeln und noch mehr das Probehören einzelner Takes und die Entscheidung, welcher nun am besten ist, wirklich unheimlich viel Nerven kostet und vom eigentlichen Musizieren ablenkt.
 
Kann mal hier auch noch das Zitat eines befreundeten Studiomusikers wiedergeben:

"Du ahnst nicht wie oft Du mich schon gehört hast ohne es zu wissen"

Der Hintergrund ist der das manchmal die Bandkeyboarder einfach nicht die nötige Studioperformance bringen. Auch wenn sie Live eigentlich gan gut sind. Da werden dann Studiomusiker geholt um die problematischen Stellen im Studio für die Band einzuspielen.
 
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@Tim Klingt doch schon mal ganz vernünftig.
 
Moin!

Ich versuche halt meine Vorgehensweise beim Recorden mit der von Profis zu vergleichen.

Da bist du aber so weit entfernt von wie Pluto von der Sonne.
Die Profimusiker die in einem Studio einspielen, können i.d.R. ihre Stücke ohne Fehler einspielen. Klar geht auch dort nicht alles immer glatt. Aber stückeln so wie du das machst, macht man so nicht. Außerdem kann der Musiker sich auf seine Sache konzentrieren und der Tontechniker auf seine. Jeder ist in dem Gebiet Profi. Sich selber so aufzunehmen wie Profis das in Profistudios machen ist fast unmöglich Des weiteren kannst du dich allein meist auch nicht total subjektiv beurteilen, wie es z.B. ein Tontechniker könnte. Dir fehlt der Austausch mit anderen, der ist gerade bei guten Aufnahmen wichtig.

Was man als Hobbymusiker machen kann, wenn man sich selber aufnehmen möchte hast du hier aber schon gehört. Und wenn man nicht singen kann, kann man im Studio auch trotzdem Hochglanzproduktionen erzeugen, Melodyn und Co sei Dank! Aber dann darf man auch nicht live auftreten, Milli Vanilli hat gezeigt wie's gehen kann. :) Ich unterstelle dir jetzt aber nicht das du nicht singen kannst, da ich dich nicht gehört habe. Ich wollte nur zeigen, was man als Pro im Studio so machen kann.

Greets Wolle
 
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@Tim Klingt doch schon mal ganz vernünftig.

Hat aber bei mir auch Jahre gedauert, bis ich durch mühseeliges Rumprobieren an einen Punkt gekommen bin, wo ich ganz ordentliche Aufnahmen von sehr schwierigen Songs machen kann (ohne Melodyne und Co.), ich finde Intonationskorrektur ist mehr Fake als passagenweise oder tonweise einzusingen. So viele Takes und wochenlanges Basteln brauche ich auch nur bei sehr schwierigen Songs und wenn ich täglich nicht so viel Zeit habe.
Gut oder nicht gut ist außerdem ja immer relativ, es gibt z.B. Studioaufnahmen von sehr bekannten Musikern, da finde ich die Gesangsspur bzw. den Klang wesentlich schlechter als meine in dem Song, sowas ist aber natürlich die absolute Ausnahme und andere können das auch gerne anders sehen.

Zurück zum Recorden, ich habe hier halt viel experimentiert und verschiedene Ansätze verfolgt, der erste war den kompletten Song immer komplett durchzusingen und jeweils in eine neue Spur aufzunehmen, dann habe ich nachher oben die finale Vocalspur und darunter 5-6 weitere Vocalspuren, aus denen ich mich dann nach belieben bedienen kann um die Hauptspur immer weiter zu optimieren.
Das Hauptproblem hier liegt darin, selbst objektiv genug und konzentriert genug abzuhören und beurteilen zu können, welcher Teil besser ist und welcher eben nicht, oft meinte ich hier endlich ein besseren Take gefunden zu haben, habe diesen stolz in meine Hauptspur eingebaut und den Mixdown gemacht, die Aufnahme später beim Abendessen in der Küche nochmal laufen lassen und dann kam die besagte Stelle und ich war erschreckt und bemerkte auf einmal, daß das so gar nicht geht und die vorherige Version da ja sogar besser war... :igitt:
Das ist wohl der Punkt den auch WolleBolle meinte, es ist absolut wichtig objektive weitere Personen mit gutem Gehör bei so einem Projekt zu beteiligen, wenn man ein stimmiges Gesamtergebniss bekommen will.
Die Aufgabenverteilung in (versierten) Tontechniker und Sänger beschleunigt den gesamten Prozess nochmal deutlich, dann werden da ganz schnell mal aus ca. 2 Wochen, 2-3 Tage.

Die Profimusiker die in einem Studio einspielen, können i.d.R. ihre Stücke ohne Fehler einspielen.

Genau das ist der Punkt auf den ich mit diesem Thread hinaus wollte, mal hören ob hier jemand weiß, welche Profis das so gut können und welche eben vielmehr Takes und Bastellei im Studio brauchen.
I.d.R. ist es nach meiner Erfahrung aber so, daß Liveversionen oft 1-2 Halbtöne (teils auch mehr) tiefer gespielt oder gesungen werden, weil man Live eben nicht die Möglichkeiten des professionellen Studios hat, Passagenweise arbeiten zu können.

Und wenn man nicht singen kann, kann man im Studio auch trotzdem Hochglanzproduktionen erzeugen, Melodyn und Co sei Dank! Aber dann darf man auch nicht live auftreten, Milli Vanilli hat gezeigt wie's gehen kann. :)

Gutes Beispiel, ich weiß allerdings nicht ob Milli Vanilli gar nicht singen konnten oder eben nur nicht gut genug live singen konnten?
Haben die denn ihre Studioversionen selbst gesungen, oder jemand anderes für sie?
 
Haben die denn ihre Studioversionen selbst gesungen, oder jemand anderes für sie?

Sie wurden alle von anderen Musikern eingesungen, sie konnten gar nicht singen, sie konnten nur zur Musik gut tanzen und ihre Lippen synchron bewegen. Als ein Playbackband stehen blieb fiel der Schwindel auf.

Greets Wolle
 
Es gibt Musiker/Sänger, die denken zuviel bei einer Aufnahme nach. UND: Es gibt Musiker/Sänger, die zu leichtfüssig rangehen.

Eine gute Mixtur aus beiden Herangehensweisen sollte zum optimalen Ergebnis führen.
Der für die persönliche Situation "Mix aus beiden Welten" wird sich im Lauf der Jahre ergeben...

Insofern nicht die Detailverliebtheit eines einzigen Songs auf den Altar bringen.

Je mehr Songs aufgenommen werden, desto geringer fällt die Fehlerquote pro Song aus.
Bei diesem Prozedere darf man dann auch über die kleinen Fehler mit ca. 20% hinweghören, da es

a) die Masse macht und
b) den Rest der Menschheit die restlichen, mininmalsten Fehler keine Sau interessiert!
 
wo ich ganz ordentliche Aufnahmen von sehr schwierigen Songs machen kann (ohne Melodyne und Co.)

was sind denn "schwierige songs" z.b. ?
Ich würde gerne einfach eine konkretere Vorstellung davon bekommen um was es überhaupt geht... meine Frage nach einer Hörprobe hast du ja übergangen.
 
as sind denn "schwierige songs" z.b. ?

Hatte ich den nicht anfangs erwähnt?
"One Year of Love" von Queen z.B. war/ist so einer für mich.

Ich möchte es aber vermeiden hier über Hörproben oder gesangstechnische Schwierigkeiten zu schreiben, wäre hier off Topic.
 
Hatte ich den nicht anfangs erwähnt?
"One Year of Love" von Queen z.B. war/ist so einer für mich.
Dachte das ließe sich deinerseits noch ein bisschen ausdifferenzieren... schwierig ist in dem Kontext von Gesang eben sehr relativ. Vermutlich am relativsten von allen Instrumenten.

Ich möchte es aber vermeiden hier über Hörproben oder gesangstechnische Schwierigkeiten zu schreiben, wäre hier off Topic.

Das is doch schon längst geschehen?
Ich bin einfach neugierig, wie das Ergebnis dessen klingt, wenn man wochenlang in tausend Takes und Note-für-Note/Phrase-für-Phrase/Wort-für-Wort aufnimmt und verbastelt.

Dazu fand ich es ein bisschen absurd eine solche Herangehensweise zu wählen und gleichzeitig zu sagen, dass Tonkorrektur zu fake sei.

Ich leite daraus einfach mal ab, dass die Intonation für dich persönlich das größte Problem bzw Herausforderung am Singen ist... bin grad nicht sicher wie oft ich das hier schon erwähnt habe, aber die Intonation ist bei Vocals ein Teilaspekt von ziemlich vielen Punkten. "Mit Autotune und Melodyne kann jeder singen" ist jedenfalls ein unfassbarer Irrglaube (und ein Kampf gegen Windmühlen darauf hinzuweisen).

Gesang besteht eben erstmal aus dem grundsätzlichen Inhalt, aus den Lyrics, der Phrasierung, der Intonation, den Melodien, den Harmonien, der grundsätzlichen Stimmfarbe, der Dynamik, der Art zu singen (belten, flüstern, grunzen, rappen - was auch immer) und neben diesen grundsätzlichen Kategorien kommt eben noch das Image von Sänger oder Sängerin, optisches Erscheinungsbild (inkl. Kleidung, Gestik, Mimik, Tanzeinlagen usw) zum tragen. Jenachdem in welcher Art man die Musik konsumiert sind manche Faktoren natürlich gewichtiger... (ich hör jetz der Studioaufnahme von One Year of Love z.b. nicht an welche Hose Fred anhatte).
Technische/physikalische Komponenten kommen in nächster Instanz dann auch noch hinzu... Equipment, Klang der Umgebung, Mix usw

Der Anteil von Intonation bei Gesang wird jedenfalls generell hoffnungslos überschätzt in dem Sinne, als dass die meisten Leute glauben "Wer Töne trifft, kann gut singen"...

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Bei Liveproduktionen gibt es sehr viele Stufen sie aufzubereiten.

Halbwegs authentisch wäre es, eine Aufnahme mit "Raumklang" (und schnittfreiem Bild) zu haben.

Gibt dann natürlich diverse offensichtliche "Tricks" denen man sich bedienen kann. z.B. bei einem Konzert die Songs bei der Veröffentlichung auszusparen, bei denen Dinge zu sehr in die Hose gingen.... dann ist es eine weitere Möglichkeit ein Livealbum zu machen aus verschiedenen Konzerten und sich die Songs von da zu picken, wo sie am besten funktioniert haben.
Das geht dann eben soweit zu allen Möglichkeiten die eine Studioproduktion bietet... bishin zu Instrumenten komplett neu einspielen (oder zusätzlich) etc.

Auch kennen gute Musiker ihre Grenzen... wenn die Sängerin im Studio eine Note aufgenommen hat, die sie live nahezu immer verkackt: andere Note singen. Alle Bandmitglieder inzwischen 60 und sie spielen Songs, die sie mit 17 aufgenommen haben? Heruntertransponieren... Gitarrist hat im Studio one-take das Solo seines Lebens hinbekommen, was live ne 50/50-Chance hat zu funktionieren? Was anderes spielen...
Live muss ein Song ja keine 1zu1 Replika der Albumproduktion sein.

In meinen Augen ist da auch eh alles erlaubt, was zum jeweiligen Stil passt.
Um eine Sache kommt man einfach nicht drumherum: Als Artist krass UND authentisch sein... ohne Skills, Charisma und gutes Material geht eh nichts. Egal ob live oder im Studio...

Nimmt man eine zweitklassige (Schüler)band und gibt ihr einen superkrassen Mix, eine riesige Bühne mit krasser Show, riesiger Dancecrew, Explosionen usw usf würde die "perfekte Produktion" derart unpassend sein, dass es die Band eher ins lächerliche ziehen würde, als dass sie davon profitieren würde.

Eine gute Liveproduktion macht für mich jedenfalls aus, dass die jeweiligen Künstler sich passend in Szene zu setzen wissen.

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Und noch angemerkt zu Studioproduktionen von Gesang (lässt sich aber auf alle anderen Komponenten übertragen):

Wer dort am Aufnahmeknopf sitzt und wie die Person psychologisch mit den Artists umgeht ist das A und O... als recording-engineer musst du die Kontrolle über die Situation übernehmen und immer daran denken, was in der jeweiligen Situation das beste is. Ich für meinen Teil bin da absolut nicht das, was man klassischerweise unter einem "Perfektionisten" versteht und hab einfach schon ettliche Aufnahmen daran zugrunde gehen sehen.

Meiner Erfahrung nach sind die ersten Takes die halbwegs geklappt haben immer die besten, weil die Musiker da noch frei im Kopf sind.
Sobald man anfängt Sachen zu sagen ala - "der take war ansich cool, aber achte doch bitte darauf, dass du am Ende der Strophe bei dem Wort "Wurst" das "r" deutlich genug aussprichst, damit es nicht klingt wie "wuhst" " - ist das ganz schnell der Anfang vom Ende. Die Person an Mic wird dann nämlich die 22 Sekunden vorher nur noch an dieses eine Wort denken; daran scheitern dann schonmal die nächsten x-takes, bis die Person überhaupt zu dem Wort gekommen ist ohne sich zu verhaspeln... dann macht man noch zig-takes wo man sagt "joaaar... war schon nah dran"... best case: iwann nach vielen Versuchen hat man iwas im Kasten ... worst case: es zieht sich ewig und klappt nie.

In nächster Instanz kann man dann überlegen, ob das Wort nochmal einzeln aufnimmt und verbaut... oder nur ein "r"... aber auch das is ganz schnell das Tor zur Hölle, weil man dann die eine Stelle verbastelt hat und dann schnell die nächste findet... und die nächste... und die nächste... ruckzuck ist gefühlt alles schrecklich und man bastelt sich einen Wolf - bis man die Aufnahmen dann vollends verschlimmbessert und ruiniert hat.

(Und da kann man dann rückwirkend die Frage stelle... eine lockere und authentische Performance wo man das "r" in "wurst" nicht so deutlich hört... wäre das nicht viel besser gewesen, als der ganze Rattenschwanz richtung Müllhalde der danach folgte? Wen interessiert am Ende überhaupt bei einem 4-Minutensong mit unzähligen Komponenten die Beschaffenheit von einer Silbe?)

Je weniger man beim recorden "denkt", desto besser ist es für das Resultat. Das kenn ich auch sehr gut aus der Erfahrung, wenn ich mich selber aufnehme oder aufgenommen wurde. Ich brauch Takes nicht (mehr) anhören um zu wissen ob sie gut sind (Irrtümer kommen natürlich mal vor), sondern weiß, dass Aufnahmen dann gut sind, wenn man an gar nichts gedacht hat, sondern das Gefühl hatte, dass Dinge einfach so von sich aus passieren und dahinfließen (da setzt allerdings auch voraus, nichts tun zu wollen, was man eigentlich nicht kann).


( Das war nebenbei auch nochmal eine andere Erzählweise von dem was @Basselch hinsichtlich der "Spaßaufnahmen" angemerkt hat )
 
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dann ist es eine weitere Möglichkeit ein Livealbum zu machen aus verschiedenen Konzerten und sich die Songs von da zu picken, wo sie am besten funktioniert haben.
Ich kenne es auch, aus dem klassischen Bereich so, das bei Live Aufnahmen das komplette Programm vor dem Konzert im Konzertsaal ohne Publikum komplett schonmal aufgenommen wird.
Das anschließende Konzert wird dann auch aufgenommen und kleine Fehler oder Huster werden dann ersetzt durch die Stellen aus der 1. Version.
 
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Frank Zappa hat irgendwann begonnen alles, was gespielt wurde, mitzuschneiden. Also auch die Livekonzerte. Die hat er dann daheim auch schon mal als Basis für die Studioalben her genommen. Afaik ist Bobby Brown in der Basis auch ein Livemitschnitt (Odeon Hammersmith, London). Der ging auch weiter und mischte Tracks von verschiedenen Nummern von verschieden Konzerten um daraus was neues zu schaffen (Rubber Shirt, auch auf sheik yerbouti). Der war schon ein verrückter und innovativer Kerl.
 
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Ich habe den Song schon ganz gut aufgenommen, aber er geht an die obersten Grenzen meiner Stimme und an manchen Tagen auch drüber hinaus.

Ich mache es mir da einfacher und änder mittels Audacity einfach die Tonart des Playbacks; man kann dort relativ einfach Songs ein paar Töne tiefer setzen.
 
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