Die erste "Produktion"

  • Ersteller Teilzeitrockstar
  • Erstellt am
Moin...

Bin gerade dabei, die Songs nochmal zu hören...

Daydrowner: Es wird, es wird... 8) Die Gesänge fand ich allerdings vorher vom Verhältnis zueinander besser.
Zur Snare: Du hast begriffen, wie's läuft würd ich sagen. Schon viel besser! Die Rims klingen schön, und hintenraus hat die Snare jetzt das rockige, was sie braucht.

Insgesamt klingt das Schlagwerk aber ein wenig pappig. Das heißt konkret: Kickdrum: Lowmids 'raus! und bei 10kHz aufwärts ruhig ein bisschen mehr Kick holen. Snare: Schöner Teppich, schöner Grundsound, aber da fehlt auch der Attack. In den Höhen sitzt der "Knack". Wenn dann die Rims zu bissig werden, evtl. für die leisen und lauten Parts verschiedene EQ-Einstellungen benutzen (ausnahmsweise). Bei den Toms musst du den Grundton suchen und mit dem EQ etwas anheben, was untenrum evtl. dröhnt weg. Und auch da ein bisschen mehr Attack holen.

Das Solo am Ende ist schön geworden, ich würd aber die Hallzeit ein kleinwenig zurücknehmen, sonst "ertrinkt" das ganze.

One Good Day:
Hier klingt die Snare besser! Deutlich besser. Für die Kickdrum gilt das gleiche wie oben.

Insgesamt ist der Mix aber schon voll und ganz auf dem richtigen Weg...

Bei den Congas dröhnt glaub ich irgendeine Frequenz, kann aber auch an meinen PC-Boxen liegen.... Und ich würd sie ein wenig zurücknehmen, ist aber Geschmackssache.

Gesänge sind schön so. Soll der Gesang so trocken (abgesehen von dem Delay am Ende)? Oder vielleicht noch ein wenig Raum spendieren (keine Hallfahne, sondern nur einen "Small room"-Hall und den sparsam)? Muss aber nicht, klingt so auch ganz interessant - nur eben sehr weit vorne (nicht pegelmäßig, sondern im Höreindruck).

Übrigens, mit dem Delay auf der Cleangitarre hast du was angestellt... Ich meinte eher was ganz kurzes... Dein Tapdelay hat aber irgendwie was ;)

Und bei beiden Songs (das ist jetzt aber nur ein Vorschlag) könnte man evtl. bei der Hauptstimme mit 'nem Exciter das ganze obenrum noch mit ein paar Harmonischen würzen (im Sinne von Obertönen, die ein wenig Spritzigkeit bringen, nicht im Sinne von zusätzlichen Stimmen). Aber spätestens da sind wir dann wirklich bei Geschmacksfragen.

Jens
 
So, jetzt die anderen beiden:

Eatme: Beim Bass stimme ich Patrick zu, der ist etwas dünn untenrum. Vielleicht ist da aber mit dem EQ noch was zu holen, bevor man da mit 'nem Oktaver beigeht. Schlagzeug einfach insgesamt in einen (kleinen) Hallraum stellen, vielmehr würd ich da gar nicht machen.

Aber kann das sein, dass du das Stück insgesamt fett komprimiert hast? Das Ding "pumpt" irgendwie tierisch in den lauten Passagen, da würd ich aufpassen! Aber über's richtige Mastern können wir uns nochmal separat unterhalten... ;)

Unconventional: Stimmlich ACK mit Patrick. Und bei dem Song kann man dem Gesang auch ruhig einen längeren Hall spendieren, den man hört. Auch da meine ich, dass die Congas auf irgendeiner Frequenz etwas nerven bzw. dröhnen. Sonst sehr schön!

Die Musik gefällt mir mehr und mehr ;) *CDhabenwillwennfeddich!*
Kontaktier doch mal meinen Kollegen von Mindwise (Stefan bzw. Crossi), schönen Gruß von Schüddl - dann weiss der wer gemeint ist. Der ist in dem Stil noch eher zuhause und die haben ihre CDs auch alle im Proberaum aufgenommen - die ersten zumindest. Vielleicht hat der noch 'nen Tipp parat...

Jens
 
Guten Tach !

Zum Bass:
@Patrick
Was meinst du genau mit Bass "dicker" machen ?
im unteren Frequenzbereich breitbandig anheben ?

mmmh pitch-shifter irgendwie verbinde ich das
bloß mit "Tonhöhenkorrektur" vielleicht kannst du mir das näher erklären...

Jetzt wo ich´s auch gerade die ganze Zeit höre
findet ihr nicht daß der Bass bei Eatme an vielen Stellen
viel zu laut ist ? (vielleicht sind es auch nur meine Kopfhörer)

zum Schlagzeug:
Jetzt wo ihr es sagt....
Hab jedes Schlagzeug einzeln bearbeitet und dabei keines ganz
in einen Raum gestellt - sollte ich unbedingt mal ausprobieren.
(verdammt, wieso ich da nicht gleich selber draufgekommen bin... :rolleyes: )

Kick ist gut !
Muß mal schauen ob´s mit deinen empfohlenen Einstellungen klappt -
die Basedrum hört sich unbearbeitet noch viel dumpfer an
und hallt auch etwas komisch nach - hoffentlich ist noch ein wnig Kick
rauszuholen

jop Congas kommen leiser
wirkt schon ein wenig "he hört alle her,
wir haben bei dem Song noch Congas eingespielt! "

zur Schlagzeugabnahme:
ja, "optimal" ist wahrscheinlich anders wir hatten einen Satz
t-b :shock: ne Mikros....

zum Gesang:
Ist witzig dass du das Doppeln erwähnst da eben unconventional
der einzige Song ist bei dem ich die Strophen 2mal eingesungen hab -
nur hab ich das 2te Signal ziemlich leise dazugemischt sodaß man es nur
mit Kopfhörern ein wenig hört - ich werde mal versuchen es lauter zu machen
wobei es höchstwahrscheinlich nicht 100 % Synchron sein wird

Leider kann ich zur Zeit nichts Neues einsingen, da das Mikro nur geliehen
war - (nach Soundkarten, Mischpult und etc.Kauf muß jetzt erstmal
wieder gespart werden - :? )
Habt Recht, Hall beim dem Song ist ´ne gute Idee
werde auch bei den anderen mal mit roomeffekt ein wenig experimentieren


Nein, der Gesang soll eigentlich gar nicht mal soo weit im Vordergrund stehen
ich hab´es eigentlich ganz gerne wenn bei Songs der Gesang ein wenig
im Song "eingebettet" ist

Zum onegoodday-gitarren-delay:
Ach so ich verstehe- ;-)
ja, ich find´s so aber eigentlich auch ganz witzig


Zum Mastern:
Au ja, da hab´ich später bestimmt auch noch 1 Mio Fragen
Mein schlaues Buch lässt sich da nämlich auch nicht gerade
sehr ausführlich darüber aus
und ich bin da eigentlich immer mehr am Herumspielen
(jeder Tontechniker würde sich wenn er mir dabei über die Schulter schaut
wahrscheinlich kaputtlachen..)
Bis jetzt benutze ich da
einen Kompressor (eigentlich aber ganz wenig so mit ner ratio von 2:1
und ´nem niedrigen Tresholdwert)
EQ (der nochmal richtig Gas gibt, die Aufnahme ohne EQ geht nur bis etwa 6 kHz hoch)
peak master
normalisieren, fertig

aber das können wir ja vielleicht besprechen wenn erstmal ein akzeptabler
Mix steht

@.Jens
mmmh Gesang... exciter..., ich verstehe...
(renne schnell zu meinem Buch und schaue was das ist...)

und klar, die CD hast du dir auch verdient !

Wenn wir so weitermachen werde ich euch
zwei wohl noch im CD-Booklet erwähnen müssen.... ;)

Danke & bis später...
Mathias
 
So, damit ich mir meinen Eintrag im Booklet auch verdiene gibts mal wieder etwas Senf von mir. ;)

Den Bass hätte ich wohl bei einem Lied ohnehin eine Oktave tiefer gespielt. Allerdings meine ich damit grundsätzlich mit dem EQ die unteren Frequenz etwas anheben und fürs Slapping oben etwas zugeben. die Mitten kannst du etwas dämpfen. So wird das etwas dicker unten.

Den Pitch-shifter kannst du - wie Jens schon sagte - als Oktaver benutzen. Das heißt du kannst den Bass, den ich bei einem Lied - hau mich tot, ich muss gleich gucken bei welchem - eine Oktave tiefer aufgenommen hätte, nachträglich nach unten oder nach oben oktavieren oder dass das Sample dann schneller abgespielt wird - deswegen pitch-shifting.
Zu laut kam mir der Bass jetzt nicht vor - allerdings höre ich im Moment auch nur über 5€ PC-Boxen ab, weil ich grad am Notbook sitze. Aber ich wechsle nachher mal.
Ich glaub das kommt aber eben dadurch, dass der Bass in den höhen - da ja relativ hoch aufgenommen - sehr präsent ist. Aber du hast ja auch eine Melodie im Bass, daher ist die Laustärke denk ich ok, vieleicht ein bisserl leiser.

Versuch die Congas so zu mischen, dass sie eigentlich nicht auffalen, aber es auffält wenn sie weg sind - eben so ähnlich wie bei den FX. Weniger ist oft mehr und schafft Präsenz.

hihi, das mit dem Doppeln ist wirklich witzig. Aber da musst du dann noch was drauflegen, denn über Kopfhörer hört man viel eher etwas als über Lautsprecher. Also ruhig mehr geben.
Und 100% synchron wird das nie, das ist ja grad das gute daran, weil dadurch eben Kraft und Dicke in die Vocals kommen, eben wie eine Art Chorus oder ein kurzes Delay - nur dass es eben ein klanglicher Unterschied ist ob Delay oder richtiges Doppeln.

Bei Balladen kann man immer gut mit Hall und Delay in den Vocals arbeiten - besonders dann, wenn sie gedoppelt oder getrippelt oder so sind. Im Pop-Bereich ist bis zu Vervierfachung alles obligatorisch.

So und zum Mastern dann mal später in Ruhe!
 
electrorocker schrieb:
mmmh pitch-shifter irgendwie verbinde ich das
bloß mit "Tonhöhenkorrektur" vielleicht kannst du mir das näher erklären...
So ganz falsch liegst du damit nicht. Nur: ein Pitch Shifter setzt ein Signal so wie es kommt um einen festen Betrag (z.B. eine Oktave) nach oben oder unten. So z.B. der bekannte "Mickey-Mouse Effekt" (wie bei Raab: "Und hier kommt ihr Gastgeber..."). Tonhöhenkorrektur á la Autotune macht das ganze variabel, d.h. ein richtig gesungener Ton wird nicht verändert, ein falscher wird "zurechtgebogen".
Was ich im Gegensatz zu Patrick meinte (Oktaver), war, nicht den ganzen Bass eine Oktave tiefer zu legen (würd ich wegen der Melodielinie nicht tun), sondern eine subharmonische Frequenz zu erzeugen (also eine Oktave drunter zusätzlich) - das läuft im allgemeinen Fall unter dem Begriff "Harmonizer", wenn es genau um eine Oktave geht "Subharmonic Synthesizer" oder eben "Oktaver", letzteres ist meist der Name für den entsprechenden Bodentreter...

electrorocker schrieb:
Hab jedes Schlagzeug einzeln bearbeitet und dabei keines ganz
in einen Raum gestellt - sollte ich unbedingt mal ausprobieren.
(verdammt, wieso ich da nicht gleich selber draufgekommen bin... :rolleyes: )
Aaalso: nur dass wir uns nicht missverstehen. Die übliche Herangehensweise ist schon, dass man die einzelnen Tracks weitgehend separat bearbeitet (auch Effektmäßig). Allein schon, weil man in den meisten Fällen auf der Snare viel mehr oder einen ganz anderen Hall haben will als auf dem Rest, und die Kick braucht in der Regel überhaupt keinen Effekt.
Nur - wenn man einmal so weit ist, dass das Set (zu dem Song) gut klingt und nur etwas Räumlichkeit fehlt, dann kann man auch getrost "the easy Way" weitergehen und eben der Schlagzeugsumme etwas Hall spendieren.
Übrigens: die Toms z.B. hast du doch im Panorama ein bißchen verteilt, oder?

electrorocker schrieb:
zum Gesang: [...] ich werde mal versuchen es lauter zu machen
wobei es höchstwahrscheinlich nicht 100 % Synchron sein wird
...aber lass die 2. Stimme auf jeden Fall so weit unten, dass sie nicht als solche auffällt - nur zum Andicken (wie Patrick schon sagte, nimm die Boxen dabei als Referenz).

electrorocker schrieb:
Zum onegoodday-gitarren-delay:
Ach so ich verstehe- ;-)
ja, ich find´s so aber eigentlich auch ganz witzig
Genau, ich auch. Lass es so. Is cool man 8)

electrorocker schrieb:
Bis jetzt benutze ich da
einen Kompressor (eigentlich aber ganz wenig so mit ner ratio von 2:1
und ´nem niedrigen Tresholdwert)
EQ (der nochmal richtig Gas gibt, die Aufnahme ohne EQ geht nur bis etwa 6 kHz hoch)
peak master
normalisieren, fertig
Kompressor ist schon richtig, aber beim Mastern eher 'ne etwas höhere Ratio und Threshold gerade so, dass der Comp an den lauteren Stellen was tun muss. (Übrigens: niedrigerer Threshold heißt mehr Kompression, denn der Kompressor fängt bei niedrigerer Schwelle an zu arbeiten!)
Dient and der Stelle nur dazu, die Lautheit etwas hochpushen zu können, ohne ins Clippen zu kommen. Normalerweise kommt dahinter noch ein Peak Limiter bei 0dB.
Heutzutage ist darüberhinaus auch eher Multibandkompression State of the Art, aber wie gesagt, dazu später.
EQ ist nett, aber auch da arbeitet man eher mit Spectral Enhancern (Excitern) für die Frische obenrum. Sonst holt man sich oft nur das Rauschen hoch. Und wenn bei 6kHz Schluss ist (auch bei Becken etc.?) ist auch irgendwas faul. Aber sei's drum, frequenzmäßig klang das ganze ganz OK, das lass mal so. Man braucht ja auch noch Herausforderungen für die zweite CD ;)

electrorocker schrieb:
@.Jens
mmmh Gesang... exciter..., ich verstehe...
(renne schnell zu meinem Buch und schaue was das ist...)
Sorry. Ein Exciter mach was ähnliches wie ein Harmonizer, nämlich aus dem Programmaterial neue Obertöne berechnen (höhere Harmonische). Nur arbeitet ein Harmonizer eher im Grundtonbereich, erzeugt also z.B. weitere Gesangsstimmen, während der Exciter (vereinfacht gesagt) die Obertöne, also die schon vorhandenen Harmonics nochmal Oktaviert.

Übrigens, zu den Congas nochmal: ganz so weit wegdrücken, wie Patrick meint würde ich sie nicht. Die dürfen schon ruhig im Mix auftauchen und hörbar sein. Nur die eine Frequenz muss weg und vielleicht nicht ganz so weit vorne ;)

Jens
 
Ja so hab´ich das mit dem Schlagzeug auch verstanden 8) -
Toms hab´ich im Panorama verteilt sowie das Ride und ein klein wenig
Hihat

(Übrigens: niedrigerer Threshold heißt mehr Kompression, denn der Kompressor fängt bei niedrigerer Schwelle an zu arbeiten!)

ääh, ja ich hab´niedrig gesagt aber eigentlich hoch gemeint...

EQ ist nett, aber auch da arbeitet man eher mit Spectral Enhancern (Excitern) für die Frische obenrum.

Ja hab´jetzt auch gerade noch was darüber gelesen
muß ich unbedingt mal ausprobieren sowie diesen Oktaver....

Bin jetzt "leider" bis nächsten Mittwoch im Urlaub 8)
Werde wieder hier rein posten wenn ich wieder
daheim bin und euch präsentieren was ich dann wieder so angestellt
bzw. verbrochen habe ;)

Bis dann mal & schönes kommendes Wochenende
Gruß

mathias
 
Hallihallo da bin ich wieder 8) -
hab´alle Songs wieder ins Netz gestellt
könnt nochmal reinhören wenn ihr Zeit habt
und bescheid geben wenn euch noch irgendwelche groben
Fehler auffallen

http://www.mgreule.de/daydrowner_mixdown_12_09_master.mp3
http://www.mgreule.de/unconventional_mixdown_12_09_master.mp3
http://www.mgreule.de/onegoodday_mixdown_12_09_master.mp3
http://www.mgreule.de/sun_mixdown_12_09_master.mp3
http://www.mgreule.de/eatme_mixdown_12_09.mp3


bei sun ist der bass noch viel zu laut wie mir gerade aufgefallen ist :?

noch eine Frage:

wie doppelt man eigentlich "richtig" ?
ich hab´jetzt die gedoppelte sowie die zweiten Stimmen
alle in die Mitte gesetzt
könnte man da eventuell auch gedoppelte Stimmen ganz rechts
und links im Panorama verteilen
oder ist da wie so oft alles erlaubt was sich gut anhört ?

BTW das mit dem exciter und dem octaver hat sich erledigt
da ich die Plugins nicht besitze...
(es sei denn ihr kennt zufällig FreePlugins die in diese Richtung gehen)

Viele Grüße
mathias
 
electrorocker schrieb:
wie doppelt man eigentlich "richtig" ?
ich hab´jetzt die gedoppelte sowie die zweiten Stimmen
alle in die Mitte gesetzt
könnte man da eventuell auch gedoppelte Stimmen ganz rechts
und links im Panorama verteilen
oder ist da wie so oft alles erlaubt was sich gut anhört ?
Eigentlich letzteres... 8)
Da gibt es eigentlich keine allgemeingültige Regel. Ausser vielleicht, dass man natürlich Räumlichkeit und Fülle gewinnt, wenn nicht alles an der selben Stelle im Stereobild passiert... ;)

"Üblich" (aber kein Muss) ist es, die Hauptstimme schon zentral hinzusetzen. Alles andere ist Geschmackssache. Wenn die Hauptstimme z.B. zweimal gedoppelt wird (also eine laute und zwei dezente), würde cih ruhig mal testen, die beiden Stützstimmen ganz hart nach links und rechts zu knallen. Wenn zur Hauptstimme nur eine Stütze kommt, würde ich sie evtl. etwas aus der Mitte holen und die eigentliche Zweite Stimme auf die andere Seite.
Mehrstimmige Satzgesänge oder Backings mit mehreren Stimmen, die aber alle untereinander relativ gleichlaut sind, kann man ruhig großzügig im Stereobild verteilen, wirkt dann immer eher Chorartig und nicht so platt...

Aber wie gesagt, da sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt ;)

Jens
 
So, Kollege...

Ich hab mir gestern abend mal den Luxus gegönnt und die Songs auf 'ne Audio-CD gebrannt, um mir das mal auf vernünftigen Boxen anhören zu können. Und eben beim Frühstück :oops: mir mal zu Gemüte geführt.

Vorweg: Das ganze klingt jetzt insgesamt schon richtig nett! Kompliment!
Die Gesänge sind immer schön präsent im Vordergrund (ist oft ein Anfängerfehler, die Gesänge zu sehr im Mix verschwinden zu lassen...) und die Songdynamik ist schön ausgeprägt, ohne dass die leisen Parts "abrutschen".
Jetzt zu den einzelnen Songs:

Day Drowner:
Insgesamt schon sehr viel stimmiger als die ersten Versionen. Gut gefällt mir der Hall, der ist genau richtig dezent und unaufdringlich. Der Bass drückt jetzt auch besser, die OHs und die Hihat sind schön luftig, räumlich... In den ruhigen Parts ist das Schlagzeug insgesamt OK.
Das Sorgenkind bei dem Song sind nach wie vor die Toms (auch in den ruhigen Parts), die irgendwie immer noch etwas pappig daherkommen. Ich fürchte inzwischen wie Patrick, dass die bei der Abnahme schon kräftig verloren haben, und da jetzt nachträglich nur schwer was rauszuholen ist.
In den kräftigeren Parts wirkt das ganze Drumset etwas kraftlos und für meinen Geschmack zu leise. Ein wenig Geschmackssache ist die Snare: Die Rims kommen schön differenziert, der Powersnare dagegen fehlt mir ein wenig der Biss in den Höhen (auf mich wirkt sie etwas zu dumpf...). Solltest du da noch dran rumschrauben, dann aber bitte nur in den Powerparts, sonst werden die Rims zu bissig.
Die Bassdrum braucht IMHO noch etwas "shape" - hast du da die Lowmids schon rausgenommen (die unerwünschte "Pappe" sitzt üblicherweise so um 300-400Hz)?

Du könntest mir auch einfach mal die einzelnen Drumspuren in "roh" schicken (sagen wir je zwei Takte aus leisem und lautem Part, das reicht ja...), dann guck ich mal, was sich daraus machen lässt. Dann aber bitte als 16/44,1-WAV und gezippt. Auf deinen Webspace und die Links mal per PM an mich, wenn du magst.

Eat Me
Hier klingen die Drums deutlich besser! An dem Song gibt es nicht viel zu meckern, der ist schön so. Ich frage mich nur: hast du Hall auf dem Bass? :shock: Das würde ich nicht machen... Und (jetzt wieder Geschmackssache) im Chorus ist Frequenzmäßig eine recht große Lücke zwischen Bass und der Bratgitarre. Das ist eigentlich erwünscht, um dem Gesang mehr Platz zu lassen, aber hier könnte IMHO die Gitarre noch ein Quentchen mehr Bauch vertragen.

One Good Day
Hier warst du mit dem Hall auf den Congas und den Drums vielleicht etwas zu spendabel ;) Dito beim Gesang. Und auch hier könnte an manchen Stellen der Bauch der (Zerr-)Gitarre etwas ausgeprägter sein.
Aber das ist Ansichtssache und betrifft nur Kleinigkeiten. Sonst sehr schön!!

Sun
:D Jawoll! So müssen Toms klingen! Ab ins Presswerk damit... ;)

Unconventional
Der Song ist auch eigentlich fertig... Gesang hat mir persönlich zu viel Hall, aber da kann man streiten. Mal sehen, was Patrick evtl. noch dazu sagt.
Ansonsten ist mir nur aufgefallen, dass die gedoppelte Stimme sehr "da" ist. Wenn das gewollt ist, Ok. Sonst würde ich die leiser machen, in den mehrstimmigen Parts ist es allerdings genau richtig!

Ansonsten sind die Songs soundmäßig alle sehr schön geworden, da würde ich vom Mastering her gar nicht mehr viel anstellen, sprich: so wie die MP3s jetzt sind, ist es gut.
Du musst nur aufpassen, dass es bei der Summenkompression in den lauten Parts nicht anfängt zu pumpen, da gibt es ein paar Stellen, die so etwas grenzwertig sind. Lieber die Attack- und vor allem die Releasezeiten etwas hochsetzen...

Bleibt noch als kleine Abschlussbemerkung, dass (allen Ehrgeiz in Ehren) ihr mit den Aufnahmen ja auch keinen Mix- und Masteringwettbewerb gewinnen wollt, sondern Eure Songs präsentieren wollt. Und das gelingt bereits jetzt - und gar nicht mal schlecht! Auch wenn die Ansprüche der A&Rs was Demoqualität angeht, inzwischen sehr hoch sind, braucht ihr Euch mit den Aufnahmen nicht zu verstecken; für Eigenproduktion ist das schon einigermaßen amtlich.

Jens
 
Hallo,

ich melde mich auch mal zu Wort, obwohl ich im moment wieder super viel zu tun habe, aber so bin ich ja nunmal. Immer nett und hilfsbereit... ;) *usermachtfensterauf,weileigenlobstinkt*

So, da ich wie gesagt nicht allzu viel Zeit habe auch eher ein kurzer Kommentar, aber allzuviel kann ich auch gar nicht schreiben, da Jens das schon gut aufgezeigt hat was Sache ist. Ich sehe das ähnlich wie er, daher ACK.

Zu Unconventional
Ich finde den Hall hier gar nicht so schlimm, aber ich würde mir vielleicht überlegen den Hall etwas weg und dazu etwas Delay - ist aber auch Geschmackssache. Mit der Stützstimme sehe ich das so wie Jens - ich könnte mir sie auch etwas leiser vorstellen, da man so doch schon sehr die asynchronenstellen hört.

Zu Day Drowner
Also die Toms sind wie Jens schon sagte eher supoptimal. Das einzige was vielleicht noch helfen könnte: Kopier mal die Toms, so das du die jeweils zweimal hast und dann bearbeite mal eine Spur mit Room oder evtl. auch etwas Chorus. So könntest du das ganze eventuell noch etwas dicker bekommen.
Oder duplizier die Toms einfach und gut ist - also nicht verschieben oder so. Dadurch sollten die lauter werden und Phasenauslöschung hast du nicht. Wenn du dann eine mit dem EQ bassig pushst könnte das auch noch was bringen. Aber zunächst würde ich mal mit Room versuchen. Ist aber keine Garantie.

Zum Gesang allgemein
Der Gesang erscheint mir ins Gesamt etwas unglücklich eingesungen. Beim nächstenmal einfach daruf achten, dass der Text betont frisch klingt. Ähnlich wie beim sprechen sollte sich auch beim Singen der Unterkiefer kreisförmig bewegen, um einen lebendingen Ton zu singen.
Darauf mal beim nächsten mal achten und das ganze etwas kieferfreudiger singen, also mehr sprechend. Die Vokale und Phoneme bis in die Lippen rein formen. Und je höher der Ton umso weniger Luft. Ansonsten schon gut.


Abschließend
In der Tat, wie Jens schon sagt, es handelt sich hier ja nicht um einen Perfekten-Master-Mix, aber das ist durchaus ok. Erstrecht für alles selbst gemacht.
Man könnte zwar etwas mehr Frische insgesamt noch rausholen, weil der reine Männergesang doch schon nach unten zieht, aber gut - das führt jetzt aber nicht zu einem miesen Ergebnis.
Und wenn ihr euch - ich nehme mal an bei eurem Musikstil - bei eher kleineren Labels bewerbt, dann nimmt euch das auch keiner mehr übel. BMG, Warner etc. sieben schon deutlich aus.
 
Hey, das erste Mal, dass ich Patrick widersprechen muss... *juhu* ;)

Patrick Beyer schrieb:
Oder duplizier die Toms einfach und gut ist - also nicht verschieben oder so. Dadurch sollten die lauter werden und Phasenauslöschung hast du nicht.
Ts, ts, Patrick. Schläfst du? Spuren duplizieren :x Wofür? Zum Lautermachen ist der Fader da. Eine kopierte Spur bringt einfach nur +6dB, sonst nix... Am Klang ändert sich gar nichts. Und verschiedene Einstellungen am EQ für beide Spuren bringen im besten Fall auch dasselbe wie eine gemittelte EQ-Einstellung auf der einzelnen Spur; im Normalfall aber eher Matsch wegen der verschiedenen Phasenverschiebung der Filter -> teilweiser Kammfiltereffekt...

Patrick Beyer schrieb:
Zum Gesang allgemein
Der Gesang erscheint mir ins Gesamt etwas unglücklich eingesungen. Beim nächstenmal einfach daruf achten, dass der Text betont frisch klingt.
Also am Gesang habe ich nun überhaupt nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil: Markante Stimme und für den Stil geil eingesungen! Gefällt mir - wie gesagt - jedesmal besser...
Deine Ausführungen zur Gesangstechnik - ACK (und so schön blumig ausgedrückt... ;) ). Aber hier glaube ich als Verbesserungsvorschlag unnötig, s.o. :rolleyes:

Patrick Beyer schrieb:
Man könnte zwar etwas mehr Frische insgesamt noch rausholen, weil der reine Männergesang doch schon nach unten zieht, aber gut - das führt jetzt aber nicht zu einem miesen Ergebnis.
Eben. Schön frisch und luftig obenrum sind die Songs IMHO schon - und dieses leicht düstere (naja, mir fällt grad kein besseres Wort dafür ein) Flair passt sehr gut zum Stil, finde ich.
Das, was ich erst befürchtet habe (oberhalb 10kHz wenig Signal) hat sich erstmal nicht bestätigt - dumpf klingen die Aufnahmen nicht (ja, meine Ohren sind in dem Bereich noch funktionstüchtig *g*) und Raum ist auch genug da...

Jens
 
Da ich wieder nur wenig Zeit habe mal eben kurz:

So, also ich hab grad mal den Jens nachgemacht - es existieren jetzt also schon 2 Raubkopien deiner Songs. ;)

Zu dem was ich beim Gesang gesagt habe stehe ich auch nachdem ich das Ganze über meine Monitoranlage gehört habe. Also der Gesang leiert sich so dahin ohne wirklich eine Spannung aufzubauen - bis an einigen kleinen Stellen. Aber das kennen die Leute der Plattenfirmen zu Genüge, denn ich habe bis jetzt auch mit noch keinem zusammengearbeitet, der im Gesang schon ziemlich perfekt war - soweit man "Perfekt" sagen kann.
Gerade bei "SUN" fehlt der Stimme einfach Drive - dieses "oheee..." eiert so neben der Gitarre lang ohne Pepp, halt eher so leblos. Aber wie gesagt, das kann man alles verbessern.
Aber vielleicht bin ich in puncto Gesang für Demo-Ansprüche auch schon zu pingelig, nur ich bin halt gerade bei puncto Gesang sehr empfindlich.
Und ich gehe einfach davon aus ob ich mir die Platte auch kaufen würde wenn der Gesang so wäre. Und da sage ich klar nein, den dafür würde noch einiges fehlen.
Aber nicht bse sein - ich bin ein Perfektionist... :oops:

Mit dem luftig und Frisch muss ich mich korrigieren, denn es klingt doch tatsächlich - auf einer vernünftigen Abhöre und nicht auf den JBL-Laptoplautsprechern - frisch genug nach oben hin. Daher ACK mit Jens.

Zu den Dupikaten Folgendes (schreibt man jetzt doch GROSS, oder?):
Eine Duplikation klingt anders als nur das Lautermachen mit Fadern. Ich habe es auch nicht geglaubt bis ich das in den USA in den Top-Studios gesehen und gehört habe. Dort ist das von mir beschriebene Verfahren nämlich an der Tagesordnung und wird sowohl bei Gesang als auch Instrumenten angewendet. Ich habe dazu auch ein Buch mitgenommen aus den USA, worin der Sinn und die Funktionsweise dieses vorgehens erklärt wird. Ich werde es mal raussuchen und dir mal mitteilen (Jens).

Jetzt muss ich aber wieder los - die Bühne ruft. Ciao!
 
Hallo,

Daydowner

Die Bassdrum braucht IMHO noch etwas "shape" -
hast du da die Lowmids schon rausgenommen
(die unerwünschte "Pappe" sitzt üblicherweise so um 300-400Hz)?

ja hab sie ein wenig zurückgenommen
aber vielleicht zu wenig hör dir die Bassdrum am Besten mal "roh" an s.u.

Auf deinen Webspace und die Links mal per PM an mich, wenn du magst.

jop, schick dir die Links demnächst mal in ner PM

Unconventional

Ansonsten ist mir nur aufgefallen, dass die gedoppelte Stimme sehr "da" ist.
Wenn das gewollt ist, Ok. Sonst würde ich die leiser machen, in den
mehrstimmigen Parts ist es allerdings genau richtig!

habt Recht kommt leiser

Eat me

Ich frage mich nur: hast du Hall auf dem Bass? Das würde ich nicht machen...

erwischt :oops:

Der Gesang erscheint mir ins Gesamt etwas unglücklich eingesungen.
Beim nächstenmal einfach daruf achten, dass der Text betont frisch klingt.
Ähnlich wie beim sprechen sollte sich auch beim Singen der Unterkiefer
kreisförmig bewegen, um einen lebendingen Ton zu singen.

ja, ich neige dazu ein wenig zu nuscheln wenn ich zu sehr in
den Gesang vertieft bin :?
na ja, Übung (und eines Tages vielleicht noch ein paar Gesangsstunden)
macht den Meister

Noch zum Abschluß eine Frage zur Mixvorgehensweise:

Ich habe jetzt jede Schlagzeugspur bei jedem Song unabhängig voneinander
bearbeitet -
wie macht ihr das ?
Nehmt ihr einen Song, bearbeitet das Schlagzeug, übernehmt
dann die Einstellungen für die anderen Songs und feilt dann noch ein wenig
dran rum oder mischt ihr auch jedes Mal neu :?:

Denke auch daß ich ein letztes Mal rumschrauben und
die Songs dann so lassen werde...
Kann die Songs so langsam selber nicht mehr hören ;)
aber ich denke daß ich mit eurer Hilfe noch eine Menge rausholen konnte
Das Mischen hat auf jeden Fall (mal mehr und mal weniger)
sehr viel Spaß gemacht; hab durch die 5 Songs unglaublich viel dazu gelernt
und es macht auf jeden Fall Lust auf mehr Aufnahmen....
(es erspart einem ja auch die teuren Studiokosten)
Und ist ja auch o.k. wenn´s nicht zu perfekt klingt
man muß ja auch live noch ein wenig überzeugen können

VIELEN Dank nochmal für die Zeit die ihr zwei euch genommen habt
wer weiß, Vielleicht kann ich mich ja mal eines Tages revanchieren
und in 4 bis 5 Jahren meinen Senf zu euren Mixes abgeben :mrgreen: ..
Hiermit verleihe ich euch ganz inoffiziell den
Musikserviceforumco-produzentenhighcompetence award
Bis spätestens zum nächsten Mix & schönes Wochenende noch

mathias
 
Oh, da war jemand wohl schneller... ;)

Gerade bei "SUN" fehlt der Stimme einfach Drive - dieses "oheee..." eiert so neben der Gitarre lang ohne Pepp, halt eher so leblos. Aber wie gesagt, das kann man alles verbessern.

ja bei dem Song gefällt mir der Gesang auch am wenigsten...
war der letzte Song den ich eingesungen habe
und hab dann leider weil wir groß keine Zeit hatten den erstbesten Take genommen
na ja, weiß noch nicht ob wir den mit auf die CD packen
vielleicht als hidden Track ;)
 
electrorocker schrieb:
Noch zum Abschluß eine Frage zur Mixvorgehensweise:

Ich habe jetzt jede Schlagzeugspur bei jedem Song unabhängig voneinander bearbeitet - wie macht ihr das ?
Nehmt ihr einen Song, bearbeitet das Schlagzeug, übernehmt
dann die Einstellungen für die anderen Songs und feilt dann noch ein wenig dran rum oder mischt ihr auch jedes Mal neu :?:
Ein klares Radio Erwiwan dazu: "Kommt drauf an...".
Einstellungen übernehmen kann man z.B. machen, wenn die Takes aus einer Aufnahmesession stammen (also zwischendurch nicht ummikrofoniert wurde) und die Songs einen ähnlichen Stil haben. Für eine Ballade mischt man ja z.B. die Snare oft ganz anders ab als für eine "Geradeaus in die Fresse"-Rocknummer :mrgreen:

Andersrum ist es aber schon eher so, dass der Profi ja "seine" Mikros und deren Position gut kennt und von daher auch "von null" schon aus dem Kopf die grobe Einstellung eindrehen kann, ohne den Take vorher gehört zu haben. Und von da aus ist es sowieso Feintuning...

Aber für den Lerneffekt ist es natürlich als Anfänger sehr brauchbar, jedesmal neu zu mischen. a) um Übung und Routine zu bekommen, sein Gehör zu trainieren etc. b) um zu vermeiden, Fehler, die man einmal gemacht hat, mit durch die anderen Songs zu schleppen und c) um seinen "Lernstand" zu kontrollieren: Einfach mal die Einstellungen der unabhägig voneinander entstandenen Mixe vergleichen. Da merkt man auch sehr schnell, wo z.B. die wichtigen Frequenzen liegen.

electrorocker schrieb:
Denke auch daß ich ein letztes Mal rumschrauben und
die Songs dann so lassen werde...
Kann die Songs so langsam selber nicht mehr hören ;)
Letzteres kennt jeder, der schonmal eine Scheibe aufgenommen / gemixt hat. Irgendwann tut man sich und den Songs auch keinen Gefallen mehr, wenn man ewig weitermacht. Ab einem gewissen Punkt hört man nämlich die Flöhe husten und dann besteht die Gefahr, einen Song "zu Tode zu mixen"...

----- Ab hier Fachsimpelei :mrgreen: -----

Patrick Beyer schrieb:
Eine Duplikation klingt anders als nur das Lautermachen mit Fadern. Ich habe es auch nicht geglaubt bis ich das in den USA in den Top-Studios gesehen und gehört habe. Dort ist das von mir beschriebene Verfahren nämlich an der Tagesordnung und wird sowohl bei Gesang als auch Instrumenten angewendet.
Kann das sein, dass die von dir genannten Studios analog arbeiten? Bei Bandmaschinen ist das natürlich was anderes, weil die Kopie nicht exakt gleich ist. Genauso, wie es natürlich anders klingt, wenn das gleiche Signal zwei ähnlich eingestellte, aber natürlich nicht exakt baugleiche Kanalzüge durchläuft. Die stochastichen Signalunterschiede reichern (solange sie nicht zu groß werden, siehe Kammfilter) natürlich den Sound etwas an, es klingt eben nach zwei Instrumenten statt nach einem. Bei digitalen Signalen und einer bitgleichen Kopie der Spur kann der Effekt nicht auftreten. Dass bei verschieden eingestellten EQs die Sache anders klingt, darin stimme ich dir zu.
Es gab dazu mal eine Diskussion im Tontechnikerforum, wenn ich mich nicht irre, und das Ergebnis war sinngemäß: "Analog funktioniert das, digital nicht, und wenn das auch in digitalen Umgebungen immer noch von Profis gemacht wird, dann hauptsächlich aus Gewohnheit".
Ich habe damals mal das Experiment gemacht und eine Spur einmal mit EQ flat und +6dB durch Cubase gejagt und einmal gedoppelt bei 0dB. Bei zwei Durchführungen habe ich einmal zwei bitgleiche Audiofiles erhalten und einmal ein schönes LSB-Rauschen nach Differenzbildung ;)

Aber an der Theorie dazu wäre ich auch interessiert... :idea:

Jens
 
--- noch etwas Fachsimpelei zu Beendigung --- 8)

Also die haben da mit Nuendo gearbeitet - also mehr digital geht ja quasi nicht. Und das ganze wurde auch nicht über ein analoges Gerät geschickt und dann erst zurück auf die Digitalebene.
Das Buch behandelte das Thema auch auf Basis von Nuendo. Nun weiß ich nicht ob als Beispielanwendung oder weil Nuendo bei der Option "duplizieren" automatisch keine bitgenauen Kopien erstellt sondern nur bei "klonen". Und ich benutze für reine Audio (keine Hybrid) Produktionen auch Nuendo - das heißt mal sehen wie SX 2.0 wird *freu*. Jedenfalls läuft es damit auch bei mir - es klingt anders. Aber ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, mal nachzugucken im Manual, ob Unterschiede bei den Kopier-Funktionen bestehen. Werd ich mal tun. Schaun mer ma...
Denn natürlich hast du damit Recht, dass es eigentlich nicht funzen kann - nur ich habe das Ergebnis gehört und nicht nur einmal. Und meine Ohren funktionieren doch noch sehr gut. :D
Ich werde mich mal im Lauf der Woche mal einen Abend in meinen Keller schmeißen und dort mal die Bücherkisten durchforsten - denn irgendwo muss das Buch ja sein, es sei denn ich habe es mal wieder - wie so vieles anderes - verliehen und weiß nicht mehr an wen, aber das glaube ich eher nicht.
 
Patrick Beyer schrieb:
Denn natürlich hast du damit Recht, dass es eigentlich nicht funzen kann - nur ich habe das Ergebnis gehört und nicht nur einmal.
Du kennst aber auch den Effekt, dass man manchmal etwas höre will, oder? ;)
Unterschiedliche Kopierfunktionen können aber in der Tat des Rätsels Lösung sein...
Vielleicht wird da auch einfach nur etwas Rauschen hinzugefügt (nicht lachen, Kurzerklärung folgt) und zwar damit es nicht stört mit festem SNR. Es gibt nämlich durchaus auch den Effekt, dass durch Rauschen die Signalerkennung auf Gehörpsychologischer Ebene verbessert wird. z.B. lassen sich verstümmelte Sprachübertragungen (ein gesprochener Text, bei dem immer wieder Teile fehlen, also für einige Zehntelsekunden Stille herrscht) verständlich machen, wenn die Lücken mit Rauschen aufgefüllt werden.
Zusätzlich wird eben das Signal stochastisch verändert und man hat keine zwei kohärenten Signale mehr, womit die Theorie mit den +6dB nicht mehr exakt greift.

Naja, ich bin gespannt, wo des Rätsels Lösung liegt.

Jens
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben