Die Equipment Polizei im Bluesclub - Schmunzeln erlaubt ;O)

Groebi
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Im Laufe meiner vielen Jahre auf Bluesclub Bühnen, mit unterschiedlichen Bands, hatte ich so manch skurile Diskussionen über mein Equipment. Es gibt ihn tatsächlich den "Dresscode" für Blues Equipment. Sobald ich etwas auf die Bühne gebracht habe wo nicht Fender, Vox oder Gibson draufstand gings auch schon los. Am heftigsten war es mit meinem Ibanez TSA 15 Head. Regelmäßig kam ich mir vor wie ein Honda Fahrer der so dreist ist vor einem Harley Davidson Club sein Motorrad zu parken:)

"Wie kommst Du dazu einen Ibanez Verstärker zu spielen?" War die Standardfrage. Dabei war es egal das er für Blues sehr geil klingen kann, es war egal das der Gig gut und erfolgreich war, wir mit der Band das Publikum begeistern konnten. Es gab Menschen die haben sich einen Stuhl geholt und sich direkt vor mich und den Amp gesetzt (Ich gehöre nicht zu den leisen Gitarristen). Dabei ging es nicht darum alles gut zu hören. Die haben Kritikpunkte gesucht um mich dann nach dem Gig oder in der Pause zu "konfrontieren".

Der TSA 15 ist ein Vollröhren Amp mit eingebautem Tubescreamer. Die Röhre ist nun wirklich nicht zu überhören, wenn man nur ein bischen Erfahrung mit sowas hat. Trotzdem gab es auch das: "Wie kannst in so einer Band mit einem Ibanez Modelling Amp auftreten? Es klingt ja super aber das ist doch ein Stilbruch"
Meine Gegenfrage war dann immer "Hat dir der Sound denn nicht gefallen?"...Dann kam das zögerliche "....ja schon...aber..."

Ich benutze heute meistens meinen AC15C1 weil ich den Vox Sound und seine Alleinstellungsmerkmale sehr liebe. Wenn ich aber mal Lust auf mehr "Fender Charackter" habe ist der TSA 15 cool. Das kann der ganz gut und bis heute nutze ich ihn dann auch. Mal alleinstehend, mal in Kombi mit dem AC15C1.

Besonders gut gefällt er mir wenn ich in einer Bluesrock Trio Situation bin und ein bischen Billy Gibbons / ZZ TOP (LIVE) Sound haben möchte. Ich hänge ein bischen Reverb, einen dezent eingebrachten Octafuzz(Lizzard Queen) und ein bischen Delay im HIntergrund zwischen die Tele und den Amp. Das kommt dem ganzen schon sehr Nahe. Dann hat der Amp genau den fetten Ton und den "Matsch an den Stiefeln" den es dafür braucht.

Mein wichtigster Gitarrelehrer hat mir mal gesagt: "Wer gut klingt hat recht, egal wie er es macht"...Wie wahr das doch ist

In diesem Sinne, Gruß vom Blues!:cool:
 

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Echt irre, was die Leute so umtreibt.

Ist ja hier manchmal auch nicht sehr viel anders. ;-)
 
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Man kann es sich als Gitarrist nur sehr schwer abgewöhnen, mit den Augen zu hören. Ich ertappe mich selbst auch immer wieder dabei. :sneaky:
 
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@gitarrero!
Aber wenn man es denn schafft, dann wird manchmal einiges sehr viel preiswerter. ;-)
 
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Ihr wollt jetzt aber hoffentlich nicht behaupten, dass man mit - sagen wir mal - einem Boss Katana oder Line6 Spider Gigs spielen kann, oder? :embarrassed:
 
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never ever.... :D

Als Fake würde ich aber selbstverständlich meinen Röhrenamp davor stellen.
Man weiß doch, was sich so gehört? Wobei die meisten da wahrscheinlich auch sagen würden..."des Ding kenn isch nisch".
 
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Aber wenn man die Frage ernst nimmt, ist es doch tatsächlich interessant. Ernsthaft, wie kommst du dazu nen Ibanez TSA 15 zu spielen? Ich bin durchaus ein Freund von "klassischen" Sounds, von diesem Verstärker höre ich heute zum ersten Mal. Du wirst dich ja auch bewusst gegen einen Fender-Amp + Tubescreamer entschieden haben. Hat dir da was gefehlt? Oder kanntest du jemanden, der mit dem Ibanez spielte und hast dir gedacht "das ist es"? Ich hab hier nen Blues-Junior und träume von einem Deluxe Reverb - weil ich den halt an allen Ecken höre und sehe. Wie kommt es, dass du diesen seltsamen Marken-Traditionalismus-Snobismus nicht hast? Oder wolltest du dich davon ganz bewusst absetzen. Kommst du musikalisch aus einer anderen Ecke, und warst deshalb ohnehin schon Ibanez-Affin?
 
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Mir selbst ist es noch nie so ergangen, dass Leute mich kritisch auf mein Gear angesprochen haben.
Das einzige Mal, an das ich mich erinnern kann, ernsthaft zu meinen Zeug befragt worden zu sein, war bei einer Jam Session/Open Stage, wo wir als Gastband ein paar Stücke gespielt haben. Da hatte ich eine Mexico Player Plus Strat dabei, der ich am Steg einen SD P-Rail verpasst hatte. Darauf wurde ich dann direkt (aber auch positiv) angesprochen, was das denn wären.
Ansonsten scheint Blackstar St. James und Friedman Runt20 wohl einigermaßen Blues Polizei-compliant zu sein...

Auf der anderen Seite: Es ist am Ende doch auch eine Show! Wenn das Publikum da einen gewissen Rahmen oder ein "Bild" erwartet, ist auch die Frage in wie fern man das auch bedienen sollte. Bei einer echten Tribute Band, ist es auch noch mal ein schönes Mosaik Teil, wenn da original Equipment genutzt wird, das man der Band auch zuschreibt... (...blöd halt, wenn bei der CCR Tribute Band ein Kustom Verstärker auf der Bühne steht, der Gitarrist aber über einen Kemper spielt... da hebe ich dann die Augenbraue...)

Ich selber kann mich an zwei Fälle erinnern, wo ich die Gitarristen auf ihr Equipment angesprochen habe:
Der eine. war jemand der mit Fender Bassman 4x12 einem Zerrpedal und ES-335 zu 100% dem "Ideal" des Blues-Gitaristen entsprach, aber daneben auch eine Harley Benton Resonator-Gitarre am Start hatte, die einen super Job gemacht hat. Den hatte ich dann gefragt, ob er da schon mal heraubschauend taxiert wurde.
Seine Antwort:
Für das eine Stück im Set ist die HB völlig ausreichend. Er kommt gut mit dem Teil klar und das ist für ihn entscheind.
Das andere war ein Blueser auch eher mit 60er Vintage Strat als Hauptgitarre, aber mit so einer Teisco/Hertie-Strat fürs Slide-Spiel. Klang mega und war natürlich auch 1000% Understatement. Fand ich sehr cool, was ich ihm auch so als Feedback gegeben hatte.
 
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:ugly:Oder wolltest du dich davon ganz bewusst absetzen.
Könnte man bei dem schreienden Weiß tatsächlich vermuten, vielleicht sogar bewusst hervorstechen?! :ugly:

Nein, nur Spaß. Das Equipment muss zum Musiker passen, und ihn bei seinen musikalischen Ambitionen unterstützen.

Und ganz ehrlich, über so ein „Feedback“ (im Sinne von Störgeräusch) kann man doch nur schmunzeln. Bei Gear-Polizisten hat es doch nur nicht zum Musiker-Polizisten gereicht, und bei denen nicht zum Musiker… :engel:

Aber trotzdem, oder gerade deswegen ein schöner Thread. Ich bin schon sehr gespannt, was andere diesbezüglich noch erlebt haben…

Gruß,
glombi
 
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Ich kannte mal aus Kulmbach einen Gitarristen, der von Schlagerstars als Tourgitarrist gebucht wurde und da hatte er immer zwei 1x12er Harley Benton Combos dabei.
Er hat auch bei einer Top40/Rockband gespielt, da spielte er einen Mesa Mark4.
 
Die "Gear-Polizei" auf der Messe.

Eure Gitarren sind ja vielleicht ganz nett, aber warum baut ihr da als Pickup so ein Blligschei* ein? Und in der Preisklasse wäre ja auch ein Knochensattel angesagt. Alu würde man da ja wohl schon mal gar nicht nehmen. (Der Sattel ist höhenverstellbar, für Slide Spieler echt klasse)
An Pickups hat er dann auch noch einiges empfohlen, was auch "Profis" so verwenden. Wow! ;-)

Nö, macht niemand, klingt ja auch voll doof.

View: https://www.youtube.com/watch?v=LXLNTwk1Y0Y
 
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...wie kommst du dazu nen Ibanez TSA 15 zu spielen? Ich bin durchaus ein Freund von "klassischen" Sounds, von diesem Verstärker höre ich heute zum ersten Mal. Du wirst dich ja auch bewusst gegen einen Fender-Amp + Tubescreamer entschieden haben. Hat dir da was gefehlt? Oder kanntest du...
HI Chris! Der TSA15(Head) macht an einer 2x12 einen super Job. Ist Laut genug für Clubbühnen, klingt gemiked sehr gut. Der im Amp verdrahtete Tubescreamer ist, ohne Kabelverbindungen sehr "Sahnig" Besser als das Pedal. Nen Fußschalter gibts ja auch dazu. Das Topteil gibts glaube ich gar nicht mehr. NUr noch gebraucht. Aber auch die Neuanschaffung hat mich ein drittel eines Fenders gekostet. Die BOx dies von Ibanez dazu gab taugte nix. Hab mir nur das Top geholt. Der fängt erst an zu singen wenn er an einer 2x12 hängt. Dann ist es sehr cool. ER hängt irgendwo zwischen Fender und "Boutique" und für "Classc Rock" würde ich sagen er passt wie die Faust aufs Auge. Auch sind die Anschlußmöglichkeiten für externe Speaker sehr üppig. AM Ende ist er auch noch sehr stabil gebaut. Das Preisleistungsverhältnis war mein Hauptgrund auf Fender zu verzichten. Ich stell heute mal das Handy vor die Büchse und nehm mal was auf. Handyton sollte reichen um es rüberzubringen. Schau hier:
 
Grund: Vollzitat reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Den TSA15 Head habe ich ebenfalls jahrelang gespielt, klassischer Fender Sound in günstig und ein Tubescreamer für umme dabei.

Wenn mir jemand so kommen würde, würde ich als nächstes eine Ibanez JEM für den Rest des Gigs spielen.
 
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Mit den Augen hören habe ich mir vor langer Zeit abgewöhnt und jeder hat sowieso seine eigene Philosophie beim Equipment. Darüber hinaus bin ich weder Gear-Nerd, noch würde mir einfallen, andere Musiker auf ihr Equipment anzusprechen so nach dem Motto „Was machst du denn da?“… Habe nach einem Gig aber selbst noch nie negatives in dieser Hinsicht gehört.

Und selbst wenn jemand mit einem Katana in einer CCR Tribute Band spielt und abliefert: Scheiß egal. Es sollte um Rock n Roll gehen - nicht um Gear. :)
 
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Ich hatte mir mal überlegt, einen Pseudo - Röhrenamp zu basteln. Fantasie-Gehäuse mit sichtbaren ausgedienten Röhren die dank orangefabener LED Beleuchtung zu glühen scheinen. Natürlich auch ein paar Knöpfe dran und Fake Verkabelung. Und drunter eine Transportbox für Kleinteile, die wie ein Cab aussieht. Eben "für das Auge". Ein bisschen wie dieser Eindruck:
KT88_integrated_amp3_1392x.jpg
bvb-empty-cab.jpg

Natürlich nur 1 kleine Box, kein doppelter Stack.
Ich spiele nämlich sonst schnöden Modeller drekt in die PA. War mir aber dann doch zuviel Aufwand für den Gag.
 
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Hier ist der TSA15H wie ich ihn liebe. Tele, schön bissig, irgendwo zwischen Country, Blues und Rockabilly. Kein Pedal dabei. Der nackte Amp mit Tubescreamer geschaltet.
Der Camton ist ned so doll, aber ihr könnt hören das die Git selbst noch durchkommt. Also echte Zimmerlautstärke. 2x12 ist aber ein "muss" für ihn, finde ich zumindest. Wenn ich den aufleier tobt der Bär hier im Haus, bis zum Nachbarn rüber. Sorry alles für die katz, das video ist zu groß 140mb:cool:
 
Ich hab selbst erlebt, dass die Bluespolizei (ohne dunkle Hautpigmentierung) im Bluesclub bei einer open stage nur echte Bluessongs (Zwölftakter) zulässt. Dabei wird aber von dieser Bluespolizei die kulturelle Aneignung geflissentlich übergangen, wenn Menschen (ohne dunkle Hautpigmentierung und der Bluespolizei angehörig) den Blues (nach)spielen. (thumbsDown)

Zum Equipment .... Die meisten Musiker nehmen das, was sie gerade verfügbar haben. Und wenn es ein TSA ist, warum nicht. Ich scheue mich auch nicht im Bluesclub anstatt mit einer Vollresonanz über ein altes Röhrenradio mit einer Brettgitarre über Modeller zu spielen. Und wenn da eine Transe als Backline steht, dann halt das.
 
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