Also für den Anfang würde ich unbedingt Stücke von Bach z.B. empfehlen; natürlich die einfacheren, monophonen, denn bei Bach lernt man m.E. am besten musikalische Struktur, Aufbau, Harmonie usw.
Achso, und das mit dem "am besten Für Elise" oder "Alla Turca ist leicht" ist meiner Meinung nach kompletter Unsinn.
1. wird "Für Elise" - wie schon geschrieben wurde - von
JEDEM, der mal an einem Klavier gesessen hat, runtergedudelt, als wenn's nichts anderes gäbe, und dabei dann noch meistens total verhunzt, da die-/derjenige einfach noch nicht die entsprechenden Fähigkeiten hat. Da wird dann kurz das Anfangsthema (schön unrhythmisch natürlich) vorgespielt und Mami und Papi sagen 'Toll, wie du doch schon Klavier spielen kannst' Oh man... Das bringt's echt nicht - mit der Einstellung kommt ihr nicht weit.
2. "Alla Turca". Ja, ein Thema, das eigentlich jeder kennen sollte; das heißt aber nicht, dass es auch jeder spielen kann.
Für einen Anfänger ist dieses Stück
viel zu schwer. Oder kann mir jmd zeigen, dass jmd z.B. den dritten Teil als Anfänger spielen kann - Nein.
Das endet auch oft ähnlich wie bei "Für Elise" - sorry, aber man sollte solche klassischen Werke erst dann spielen, wenn man auch die entsprechende Erfahrung dazu hat; ansonsten ist das Unsinn und irgendwie auch Geringschätzung des Komponisten.
An alle Anfänger möchte ich nur sagen: Sucht euch am besten ein Notenbüchlein (für Anfänger!) von Bach (da gibt es auch einfachere), eins von Mozart, Clementi oder Czerny (um auch die Klassik ausreichend abzudecken), aber
nicht gleich Chopin u.ä.! Da gibt es meines Wissens zu wenige einfache Stücke; und ein Etüdenheft bzw. Heft für Fingerübungen. Mit diesen Mitteln ist es möglich, sein Klavierspiel (mit der nötigen Geduld) zu trainieren.
Habt ihr dann schon mehr Erfahrung gesammelt und auch genug Ahnung von klassischer Theorie (Noten-, Harmonielehre usw.) wäre vllt ein moderneres Übungsheft (z.B. Jazz oder Rock Piano) angebrachter.
Ganz egal, ob ihr moderne Sachen spielen wollt oder aber nur auf der klassischen Schiene bleibt - ohne Bach und Mozart kommt ihr meiner Meinung nicht aus; das endet zumindest beim
normalen Menschen irgendwann in Dilettantismus.
Vergesst nicht: Ohne Bach & Co. würde es auch die heutige Musik nicht geben; zumindest nicht so, wie sie nun einmal ist - alles basiert auf deren Schaffen.