Hi, Raphagu
Auch von mir ein paar Gedanken zu Deiner Zusammenstellung.
Ich habe das Livetrak zwar noch nie unter den Fingern gehabt, unter den Voraussetzungen dass man die Spuren Pre-Fader und ohne Effekte abgreifen kann und die Wandler und Preamps einigermassen im Rahmen sind, sieht es aber eigentlich ganz passend aus.
Gitarre (Solis spez.) direkt in Samplitude mit den dort vorhandenen VSTs (
DI-Bass reicht in vielen Situationen bei der Aufnahme, wenn ihr Overdub-Aufnahmen macht und vernünftige Amps und Cabs zur Verfügungstehen, würde ich mir aber ggf. überlegen, die Gitarren mit Mikros abzunehmen (für die Drums hättet ihr ja dann schon welche, da lässt sich zum Teil doch noch mehr rauskitzeln als mit (gratis-)Ampsims).
Interface vorhanden; Behringer UMC 204 HD (oder zu schrottig ?)
Wenn Behringer in den USB-Interfaces dieselben Wandler und Preamps wie im ADA8200 verbaut, dann sind die für Deine Zwecke überhaupt nicht zu schrottig. Da das Ding ja schon vorhanden ist, würde ich es einfach mal ausprobieren und bei Nichtgefallen austauschen. Audient und Focusrite bauen bspw. wunderbare Interfaces zu fairen Preisen.
Bei Gesangsmikro dachte ich An Rode NT1-A Kit
Ich persönlich mag - wie viele andere hier im Forum, das Rode NT-1A nicht besonders. Die Standard-Empfehlung ist, wie von anderen schon bemerkt, das AT2035, wenn Du etwas mehr ausgeben magst, dann könntest Du Dir mal die 3u-Audio Warbler-Serie anschauen. Recht unbekannt, aber ich liebe meines.
Mit einem SM57 an der Snaredrum kann man eigentlich nichts falsch machen. Alternativen gibts zum Beispiel von Audix (I-5) und SE-Electronics (V7X), von letzterem habe ich neulich samples gehört, die ziemlich gut klangen. Vielmehr kann ich leider (noch) nicht sagen, ich werde mir die beiden aber in den nächsten Wochen mal ordern und hier auch Vergleichsfiles reinstellen. Ein Snare-Bottom-Mikrofon wäre eventuell eine Überlegung wert.
Bassdrum: ? habt Ihr Ideen (Die Bassdrum ist closed, ohne Loch in Resonazfell)
Das von Trommler vorgeschlagene Beta 52a ist wirklich gut und hat eine oft passende Vorabstimmung. Das zweite populäre Modell wäre das D112 von AKG, mir persönlich gefällt das Beta aber bedeutend besser. Auch nicht schlecht ist das Avantone Mondo (sehr viel untenrum, weniger höhenbetont als das Beta). Ein weiteres Standardmikro wäre das Audix D6, das ich aber nur von Spuren zum Mischen kenne. Viel falsch machen kannst Du damit aber wohl nicht. Wenn Du mit einem Lötkolben umgehen kannst, könntest Du Dir auch überlegen, für (praktisch) kein Geld ein Subkick-Mikro aus einem Lautsprecher als zweites Kickdrum-Mikro zu verwenden.
Overhead: Superlux S502 Stereo Kondensator Mikro (weil da), oder zu schrottig ?
Ich habe neulich Vergleichsfiles von den Superluxen gehört, die wirklich ziemlich ordentlich klangen, die kommen bei der nächsten Bestellung auch mal mit in den Warenkorb. Sicherlich keine Schöpse und leider mit einem relativ hohen Grundrauschen behaftet, aber ich mag ORTF-Overheads sehr und das Rauschen fällt bei Drumaufnahmen auch nicht sonderlich ins Gewicht. Für Dich gilt hier wohl das selbe wie oben: Behalten, testen und bei Unzufriedenheit austauschen. Die erwähnten C3 machen sich als Overheads wunderbar, speziell für den Preis.
Ggf. 2 x Tom; kein Plan, (ginge SM 58 Original ?), weil hab ich…, oder reichen die Overheads
Je nachdem, wie viel die Toms tatsächlich gebraucht werden, reichen die Overheads aus. Wenn man mehr tonale Kontrolle braucht, machen Stützmikros durchaus Sinn. SM 57 und 58 sind bis auf den Korb absolut baugleich und funktionieren an Toms wunderbar. Gebraucht kriegst Du für sehr wenig Geld ein Pärchen Uher M534. Die klingen speziell, sind aber an Toms irgendwie ziemlich cool. Bedenke, dass Du aber vermutlich andere Klemmen brauchen würdest, weil die mitgelieferten nicht neigbar sind.
Percussion; Rode NT1 ?, SM 58 ?, SM 57 ?.
Ich nehme selten Percussion auf, aber im Liveeinsatz machen SM57/58 oft einen befriedigenden Job. Wenns etwas mehr "Hifi" sein soll, dann sind Kondesatormikrofone eine gute Adresse. Die anderen Mikros hättet ihr ja sowieso herumstehen, würde ich mich einfach mal durch den Mikrofuhrpark durchprobieren. Kost' ja nix.
Wenn am Ende noch Mikros übrigbleiben, könntest Du die als Raummikros verwenden. Die machen oft einen grossen Unterschied, wenn es darum geht, das Kit gross und lebendig wirken zu lassen. Und wenn sie mal doch nicht so überragend klingen, dann machen sie hart komprimiert zumindest als "T(h)rash-Mikros" Spass. Bedenke auch, dass sich Investitionen in eine gute Abhörumgebung zum Mischen oft unglaublich auszahlen.
Beste Grüsse und viel Spass beim Aufnehmen,
J.
Edit:
Es sei ganz allgemein darauf hingewiesen, dass die Positionierung des Kits im Raum und die Positionierung der Mikrofone am Kit oftmals bedeutend mehr ins Gewicht fällt, als die verwendeten Mikrofone an sich. Ausprobieren lohnt sich.