Deutschrock stirbt aus?

  • Ersteller Chaosrocket
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aber was forderst du von mir? Das ich feinstes Hochdeutsch hier schreibe?
Nee. Aber so, dass man es beim ersten Mal lesen verstehen kann. Hier waren jetzt schon eine paar Saetze dabei, die ich mir nur aus dem Kontext erschliessen konnte und gerade bei jemandem, der sich fuer seine Muttersprache stark macht, erwarte ich dann doch etwas mehr Sorgfalt und Respekt vor der Sprache.

Ist auch nicht so, dass ich oder andere hier keine Fehler machen, aber nochmal drueberlesen waere nicht verkehrt.
 
@Tinitus: Also wenn du es genau wissen möchtest, am meisten mach ich mich für die Dialekte stark ;) aber ich werde es versuchen.
 
Hallo,

ich sehe eher, dass die deutsche Sprache ausstirbt.
Ich halte ihr die Fahne hoch.
Aber mit Musikanten, die meine Sprache zwar einerseits propagieren, sie andererseits aber ablehnen, habe ich kein Problem, die finden mich einfach nicht.

Grüße
Jürgen

PS
An deutschen Hardrock kann ich mich auch nicht erinnern, bestenfalls Links- oder Rechtsrock (mal mehr, mal weniger extrem), oft mit Punk- oder Metal-Attitüde oder eben Schlager, Pop, Soul etc., aber waschechter Hardrock mit deutschen Texten habe ich nie gehört.
 
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Ja gut aber das übermässig viel berichtet wird oder in Sendungen eingeladen werden ist auch ehr rege. Oder hast du schonmal Frei.Wild im Fernseh gesehen ;).

Du kannst nicht eine einzelne Band als Diskussionsgrundlage nehmen.

Natürlich sind nicht alle Vertreter gleichermaßen medientauglich. "In Extremo" sieht man regelmäßig als Gäste bei Stefan Raab, Frei.Wild / Onkelz sind wahrscheinlilch fürs Fernsehen nicht nett genug.

Wir müssen jetzt ein paar Geschichtsstunden vornehmen.

Ich nehme da mal auf, was Tinitus in seinem ersten Beitrag verfasst hat:

Tatsächlich bezeichnet "Deutschrock" nur eine ganz bestimmte Phase der "deutschprachigen Rockmusik". Es ist im Prinzip ein eigenes Genre, das streng genommen längst fast ausgestorben.

Wer von "Deutschrock" spricht, meint die Zeit der 70er bis Anfang der 80erjahre mit Lindenberg, Westernhagen, Wolf Maahn usw.

Die nächste Abteilung hieß NDW mit Fehlfarben, Ideal usw.

In den Neunzigern splittete sich weiter auf. Da kam dann zB die "Hambuger Schule" usw.

Heute heißt das längst nicht mehr "Deutschrock", sondern eben Punk, Metal, Mittelalter-Rock, Gothic mit deutschen Texten. Und davon sind viele Vertreter doch sehr erfolgreich und populär.
 
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Das sollte man dann auch den Medien bei bringen und zwar genau so ;)
Denn wie schon gesagt dort werden diverse Bands direkt mal von Zart nach Hart verschoben...

Frei.Wild zu extrem? Also da finde ich gibt es schlimmere... Frei.Wild war ja auch wieder nur ein Beispiel. Rammstein ist dann auch wieder zu extrem ;)?

Ich finde Jürgen K's Beitrag übrigens eine sehr gute Aussage.
Allerdings würde ich persönlich jetzt extrem Rechte und Linke Musik ausklammern weil das würde ich ehr als "Assi" bezeichnen.
 
Frei.Wild zu extrem? Also da finde ich gibt es schlimmere... Frei.Wild war ja auch wieder nur ein Beispiel. Rammstein ist dann auch wieder zu extrem ;)?

Es war auch von mir nur ein Beispiel. Warum die eine Band im TV ist und die andere nicht, weiß ich nicht, weil ich kein Sender-Redakteur bin. Vielleicht wollen Frei.Wild ja auch einfach gar nicht ins Fernsehen.;)

Aber weil ein paar Bands, die du magst, nicht so oft in den Medien zu sehen sind, gleich davon auszugehen, dass die gesamte deutschsprachige Rockmusik unpopulär ist, ist schlichtweg falsch. Wären sie wirklich unpopulär, würde sie niemand kennen.
 
Ja gut dazu muss ich sagen ich bekomme oft das Argument entgegen geschmissen, wer kennt den deutschsprachige Rockbands in Amerika?
Gut Rammstein weiß ich selbst aber weitere? In Frankreich gibt es gerade so Ärzte oder Hosen CD's in den Länden (war selbst dort)...
 
wer kennt den deutschsprachige Rockbands in Amerika?.

Da müsste ich sofort rückfragen: wer kennt Polnisch, Spanisch, Kroatisch, Italienisch oder Norwegisch singende Rockbands in Deutschland?

Dass Künstler, die in einer Muttersprache singen, die nicht auf der ganzen Welt verstanden wird, es schwerer haben, international bekannt zu werden, ist doch völlig klar.
 
Naja. Du kannst ja gerne beklagen, dass die Muttersprache im eigenen Land nicht die Charts dominiert (sofern man sich um sowas kuemmert), aber warum das im Ausland nicht der Fall ist, sollte eigentlich klar sein, oder?
Genauso wie hier nicht viele finnische Lieder in den Charts sind.
Englisch als Weltsprache und auch die Amerikanische Kultur haben bei uns nunmal eine Ausnahmestellung, wie immer man das auch bewerten will.

edit: da war antipasti schneller.
 
Englisch als Weltsprache und auch die Amerikanische Kultur haben bei uns nunmal eine Ausnahmestellung, wie immer man das auch bewerten will.

Nicht nur das:

Obwohl die Schallplatte eine deutsche Erfindung ist, waren die Amis als erste in der Lage, Platten kostengünstig und massenhaft zu verfielfältigen und weltweit zu verkaufen. Daher war die ursprünglichste Form der Rockmusik, die ein Europäer jemals zu hören bekam, amerikanisch. Im Prinzip ist daher jeder Form der zeitgenössischen Popularmusik amerikanisch geprägt.

EDIT

Tinitus schrieb:
dass die Muttersprache im eigenen Land nicht die Charts dominiert

Wenn es mal so wäre.

Man werfe eine Blick in die aktuellen deutschen Albumcharts mit besonderer Aufmerksamkeit auf die ersten fünf Plätze:

http://www.mtv.de/charts/4-album-top-50

1. Die ersten 5 Plätze sind deutschsprachig
2. Zwei davon sind als Rock einzustufen
3. Einer davon ist Frei.Wild

Und nun - lieber Chaosrocket - überleg nochmal, ob deine These nicht einafch nur auf einer Informationslücke basiert ;)
 
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Also ich würd's jetzt mal gar nicht so an der Sprache festmachen. Ein Genre definiert sich ja nicht über die gesungene Sprache. Also so wie ich's verstanden habe fragst du danach warum heute Bands nicht so populär sind, die:

a. auf deutsch singen, und
b. etwas härtere Rock-Musik machen

Dazu würde ich sagen:

1. Der Zeitgeist ist manchmal unergründlich. Scheinbar völlig zufällig ändern sich Mode und Geschmäcker.
2. Habe ich den Eindruck, dass härterer Rock im Allgemeinen (aber nur leicht) unpopulärer geworden ist (unabhängig von der deutschen Sprache), v.a. bei der jüngeren Generation, die oft maßgeblich ist für das, was im Fernsehen so gezeigt wird. Du brauchst dir ja nur mal anzuschauen was auf VIVA z.B. läuft (inzwischen wohl eher "Jamba TV"). Einen Hard Rock-Song hab ich da schon ewig nicht mehr gehört und wenn es etwas rockigeres war, dann sogar meist deutschsprachig (Tote Hosen, Rammstein eben).

Ein weiterer Faktor sind halt die Charts. Was im Fernsehen so läuft orientiert sich viel an den Single-Charts und nicht an den Album-Charts. Mein Eindruck ist halt der, dass Rock-Fans eher dazu tendieren die Alben ihrer Lieblingsbands zu kaufen, während Pop-Fans und "Querbeet-Hörer" sich eher einzelne Songs rauspicken, die ihnen gefallen (nur mein persönlicher Eindruck).

Nur mal ein kurzes Beispiel: Guck dir z.B. mal die Liste der meistverkauften Künstler in den USA an:
http://www.riaa.com/goldandplatinum.php?content_selector=top-selling-artists

Hier finden sich Rock-Größen wie Aerosmith, AC/DC, Pink Floyd, Led Zeppelin durchaus in einer Liga mit Pop-Künstlern wie Madonna oder Michael Jackson.

Aber in den Single-Charts tauchen die Rock-Bands eher selten auf. Während Madonna gefühlte 15 Nr. 1 Hits in Deutschland hatte, hatten z.B. AC/DC keinen einzigen. Highway to Hell bspw. war gerade mal Platz 30 in den deutschen Single-Charts. Selbst Songs wie Stairway to Heaven (Platz 15) oder Bohemian Rhapsody (Platz 9), die teilweise als DIE Hard-Rock-Hymnen schlechthin gelten, konnten gerade mal so an den Top 10 kratzen.

Kurz gesagt: Rock-Fans scheinen deutlich mehr Alben zu kaufen (das deuten ja auch die Alben-Charts an die Antipasti gepostet hat) als Singles. Das öffentliche Interesse richtet sich aber oftmals an den Single-Charts aus, weshalb Rock-Bands in der öffentlichen Wahrnehmung allgemein weniger vertreten sind als die Pop-Stars wie Madonna oder Michael Jackson. Das heißt aber nicht, dass sie weniger populär wären.
 
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Um noch kurz hinzuzufügen: Bei deutschen Bands ist es nicht anders. Subway to Sally bspw. hat immerhin diesen Stefan-Raab-Contest gewonnen und sich gegen das ganze Pop-Einerlei der Konkurrenz durchgesetzt, muss also zumindest eine gewisse Popularität besitzen. Der Gewinnertitel hat es aber nichtmal in die Top 30 der Single-Charts geschafft. Auf der anderen Seite findet sich die Band mit ihren Alben aber eigentlich immer in den Top 10 ein.

Rammstein ist natürlich DAS Paradebeispiel für erfolgreichen deutschsprachigen Hard-Rock. Aber auch bei denen findet sich gerade mal ein einziger Nr. 1 Hit, während die letzten 7 (!) Alben alle Nr. 1 in den Album-Charts waren und diese für etliche Wochen dominiert haben.

Fernsehen und Medien sind halt oftmals ein sehr schlechter Indikator dafür, was wirklich populär ist, und schon gar kein "Spiegel der Gesellschaft" wie oftmals von Fernseh-Machern behauptet wird. Zu empfehlen ist diesbezüglich übrigens der Film "Free Rainer", der mir bei solchen Themen immer wieder einfällt :)
 
"Deutschrock" als Oberbegriff find ich durchaus legitim.
Beinhaltet halt Prog/Metal/Hardrock/NDH/Poprock und noch mehr.
Auch im Blackmetal ist die deutsche Sprache beliebt, Bsp. Bethlehem, Aschental.

Ich persönlich als alter Sack der jahrelang im Ausland unterwegs war, gutes englisch, spanisch und sogar richtig gutes Nederlands spricht, ist deutsch gesungenes lieb, weil es einfach ehrlicher und direkter ist.

Seit 5 Jahren bin ich selber Sänger und Gitarrist in 2 Deutschrock/metal Bands und das macht sowas von Spass und Freude.
Man kann seinen Sarkasmus und Zynismus viel besser ausleben.
Ob es jemanden gefällt, interessiert nicht großartig aber seltsamerweise sind unsere Gigs immer gut besucht und die Fans singen lautstark unsere Texte mit. :D

Man muß nicht immer das machen was alle machen.
Individualismus heißt gegen den Strom und genau da seh ich "Deutschrock" .



Und ja, auf unseren Bannern steht "Rock gegen Rechts" !!!

-----edit------

Für mich persönlich ist englisch eine der langweiligsten Sprachen der Welt, spanisch ist z.B. da nochmal ein anderes Kaliber, das hat Ausdruck und Leidenschaft, ......aber englisch :nix:
Es ist halt chic englisch zu singen, Mainstream eben.
 
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