Anfänger heißt: 1. er ist Autodidakt, versucht sich selber das Klarinettenspiel anzueigenen, mit allen Fehleren die man dabei machen kann trotz Klarinettenschule oder Videos - ich kann das nicht empfehlen.
2. er (oder "Sie") hat einen Lehrer, geht in eine Musikschule, in diesem Fall würde ich raten das System zu nehmen, das der Lehrer spielt oder in der Musikschule im allgemeinen bevorzugt wird.
Meines Erachtens spielt die Größe (Länge) der Finger bei keinem System eine Rolle. Es gibt bei jedem System 1 oder auch mehrere Hebel zusätzlich - meist nur bei teuren Instrumenten, da muss man die Finger schon ein wenig strecken. Sie sind aber nur bei besonderen Ton-Kombinationen manchmal von Vorteil. Ein Anfänger braucht sie eigentlich nicht.
Nochmal- wie schon mal gesagt - die Art der Musik die gemacht wird ist nicht an das System gebunden. Wird mit Musikern aus anderen Ländern zusammengespielt, die auch Klar. spielen, werden sie wahrscheinlich wenn sie nicht aus D, CH, oder A kommen, Böhm haben.
Einen winzigen Vorteil für Böhm sehe ich noch, wenn jemand umsteigen möchte auf das Saxophon, hat er zumindest in den ersten Tagen ! einen kleine Vorteil von den Griffen hergesehen.
Ich habe mit 10 Jahren auf der B-Klarinette mit Böhm-Sys. die ersten Töne gespielt meine Finger reichten überall hin und ich bin kein Riese. Nach einem halben Jahr musste diese Klarinette zur Reparatur und ich habe auf einer -weil nur eine solche vorhanden war-
mit Deutschem System weitergespielt. Meine Finger reichten auch hier überall hin.
Noch etwas fällt mir ein: Es kommen häufig Kinder o. Jugendliche zu mir denen hat man wegen der Größe eine Es-Klarinette "angedreht". Natürlich ist die kleiner aber eine Es-Klarinette ist vor allem in der Intonation ein schwieriges Instrument, meines Erachtens absolut nichts für Anfänger. (Da gibt es aber auch andere Meinungen.) Ich habe jedenfalls bei mir noch keinen der jungen Leute angetroffen, der auch nur annähernd über 2 Oktraven gestimmt hätte.
Ich hoffe ein wenig geholfen zu haben
Grüße
atrofent