Hallo,
die Tension Watch und verwandte Geräte bestehen aus einer industriellen Messuhr und einer Art durchbohrtem Eishockey-Puck.
Bild einer Meßuhr:
Messuhren dieser Art wurden konstruiert, um sehr kleine Entfernungen, wie z.B. Unterschiede auf der Oberfläche eines Werkstücks zu messen.
Die Idee derTW ist, dass die vom Meßdorn ausgeübte Meßkraft das Fell definiert auslenkt (=> durchdrückt), so dass man auf die Spannung des Fells schliessen kann.
Dennoch haben auch derartige Präzisionsinstrumente mit Problemen zu kämpfen:
- Dellen in Fell und/oder Gratung führen dazu, dass die Messuhr Höhenunterschiede
des Fells anzeigt, die man als Spannungsunterschiede missinterpretiert.
Auch bei neuen beschichteten Fellen kann es ähnliche Probleme geben.
- Die Flexibilität des Fells ändert sich mit der Folienstärke, die leider nicht über die
gesamte Fellfläche konstant ist. Gleiche Anzeigenwerte an den Stimmschrauben
bedingen deshalb nicht automatisch gleiche Tonhöhen. Umgekehrt kann
trotz unterschiedlicher Messwerte das Fell in Stimmung mit sich selbst sein.
- Ist das Fell nicht richtig zentriert, dann liegt es uneben auf der Gratung. Die
entstehenden Falten im Randbereich verfälschen das Ergebnis. Sehr tiefe
Stimmungen an der Grenze zur Faltenbildung wirken sich genauso aus.
- Am Set stark angewinkelte Trommeln können ggf. falsche Ergebnisse verursachen,
weil die Schwerkraft nun in anderer Richtung wirkt als bei der Messung.
Resonanzfelle montierter Trommeln können aus diesem Grund keine aussagekräftigen
Messwerte liefern.
- Für die ursprüngliche Anwendung von Messuhren ist die Andruckskraft unerheblich,
bei elastischen Fellen allerdings nicht. Die Andruckskraft kann sich
von Messuhr zu Messuhr unterscheiden, deshalb sind die Ergebnisse einer
Messuhr nicht auf eine andere Messuhr übertragbar.
Das eingentliche Problem ist aber, dass diese Geräte die zentrale Frage nicht beantworten , wie man eigentlich klingen will und wie man dafür stimmen muss.
Nils