Es war einmal eine Diego Strat, die ich im Rahmen eines Tauschgeschäftes bekommen habe. Diese war bereits vom Vorbesitzer modifiziert und als HSS mit der PU-Kombination Seymour Duncan JB + zwei ********s Animal SC umgerüstet worden.
Trocken angespielt entfaltet diese Diego einen wunderbaren sustainreichen und über alle Frequenzen hin ausgewogenen Klang. Der Hals ist durchaus kräftigerer Natur, aber mit flacherem Radius und größeren Bünden dennoch mühelos zu bespielen. Eine wunderschöne Strat in der gewohnten Diego-Qualität, die leider klanglich am Verstärker die tolle Vorlage nicht umsetzen konnte
. Während die SC in den Einzelpositionen noch annehmbar tönten, ist der JB am Steg kein PU, der mich erfreut. Sahnige Leads mit dickem Mittenfundament, ja, das kann er, aber bereits als Rhythmusquelle genutzt lässt meine Begeisterung stark nach. Ich mochte ihn noch nie sonderlich und auch hier hat er für meine Ohren keinen überzeugenden Job abgeliefert
.
Glücklicherweise gibt es ja Strat- und Pickup-Gurus, so dass auch diese Gitarre wieder bei einem mir gut bekanntem ebensolchem Guru landete. Meine Vorstellungen waren:
- Neues Pickguard
- Neue PUs, als Steg-HB hatte ich bereits den mir bekannten Barfuss Fandango geordert
- Locking Mechaniken
- Halsrückseite entlacken
- Spezielle Schaltung (kein Autosplit, Mittelstellung Steg+Hals, Steg-HB separat durch Push-Push splittbar)
- Treble Bleed
Alles wurde perfekt umgesetzt!! In einem Telefonat und vielen Mails hat mein Guru mir bei den SC zu Fender Hot Noiseless geraten
. Absolutes Teufelszeug, dachte ich mir und sagte ihm das auch
. Aber er versprach mir, dass das wird, und wenn nicht, baut er sie auch wieder aus.
Es kam, wie es kommen musste, es wurde
. Diese PU-Kombination tönt extrem lecker und noch dazu vollkommen nebengeräuschfrei in dieser Gitarre. Alle Schalterstellungen, egal ob mit oder ohne Coilsplit beim Humbucker, sind tonal hervorragend und nützlich. Die Lautstärkeverhältnisse sind rundum ausgewogen, die Hot Noiseless haben relativ viel Output. Dennoch klingen sie wie gute Strat-PUs klingen sollen. Der leicht hohle Klang am Hals, wunderbare Zwischenstellungen, die auch im Höhenbild nicht verlieren. Clean wirklich toll und verzerrt dann absolut der Hammer. Mein Guru hat mir diverse Soundclips geschickt und war glaube ich selbst ziemlich geflasht von der Gitarre. Auch bei mir stellte sich sofort das absolute HSS-Strat-Wohlgefühl ein. Bespielbarkeit und Klang top, keine Nebengeräusche, harmoniert bestens mit meinem Orange, was will man mehr? Der Fandango am Steg ist etwas höhenreicher ausgelegt und passt bestens zu den Hot Noiseless. Bei Bedarf kann er ein richtiges Pfund rausdrücken mit einer durchaus aggressiven Attitüde. Jedoch trennt er die einzelnen Saiten auch im Akkordgeschrubbe perfekt, verliert sich nie im Matsch und ist im Splitting ein kongenialer Partner für die SC.
Conclusio:
Eine tolle Bühnengitarre, die für viele Stilistiken bestens aufgestellt ist, und jede Menge authentischer Sounds liefert. Dazu robust, unempfindlich gegen Einstreuungen und sehr gut bespielbar. Mehr brauche ich auf der Bühne nicht. Meine HSS-Blade rückt nun erstmal in die Backup Position
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Sehr schöne Gitarre!!!
Aber eine Frage, du hast geschrieben Master Volume und Master Tone. Der untere Töne Poti per Push Pull zum splitten des humbuckers. Aber hat der beim drehen noch irgendeine Funktion?
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Nein, keine weitere Funktion, nur Push-Push zum Splitten und ansonsten Strat-Deko