der "richtige" Flügel

  • Ersteller Classican
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Und wenn Dir ein Flügel der Dir unterkommt nur zu scharf klingen sollte aber Dir sonst alles zusagt wäre eine Nachintonation möglich (Hammerköpfe werden mit Nadeln angestochen um den Filz weicher zu machen).

Der Sinn von einer Nachintonation ist ja der, dass man aus einem scharfen, schrillen oder harten Klang einen weichen Klang macht.(?) Besteht aber nicht auch die Gefahr, dass bei einer Nachintonation der Klang zu dumpf wird ?
 
Ich kann dir einen Schimmel CC213T empfehlen. Sehr schönes Instrument. Den haben wir selber zu Hause. Gebraucht findet man eventuell einen für 20000. Das Nachfolgermodell heißt glaub ich K213T. Würde ich persönlich auf jedem Fall einem C3 vorziehen der damals auch zur Auswahl steht. Hat mir vom Klang und vom Spielgefühl besser gefallen. Oder eine Nummer kleiner. Das wäre dann der K189T, der mich auch sehr gut gefallen hat. Eigentlich muss man den mit dem Yamaha C3 vergleichen. Der K213T ist doch ne Nummer größer als ein C3.
 
Bevor du dir einen Flügel kaufst, würde ich vorher noch einmal zur Musikmesse nach Frankfurt fahren. Denn dort sind fast alle Marken vertreten ( Bösendorfer und Steinway leider manchmal nicht). Du kannst hier alle verschiedenen Flügel noch einmal anspielen, und direkt miteinander vergleichen. :)
 
Der Sinn von einer Nachintonation ist ja der, dass man aus einem scharfen, schrillen oder harten Klang einen weichen Klang macht.(?) Besteht aber nicht auch die Gefahr, dass bei einer Nachintonation der Klang zu dumpf wird ?

Nicht unbedingt nur nen weichen Klang denn in erster Linie geht es um den Ausgleich der verschieden harten Filze bei den Hämmern. Jedes Klavier muß in der Fabrik bereits intoniert werden; die generelle Weichheit des Klanges bestimmt schon der Hersteller durch die Auswahl der Befilzung.
Durch das Spielen verhärten sich die Filze wieder unterschiedlich und dieses gehört ab und zu wieder ausgeglichen. Bei Nachintonation nimmt man eigentlich nur die "Ausreißer" in Richtung Schärfe weg aber natürlich kann man ein Instrument auch generell weicher setzen wenn es der Spieler wünscht. Ich würde dies aber nur in mehreren Sitzungen und mit Vorsicht machen, der Eigner soll das Instrument zwischendurch spielen und sich sicher sein ob er es noch weicher will oder nicht denn wieder härter machen geht praktisch dann nur durch Hämmerersatz.
 
Habe gestern wieder ein paar Flügel angespielt,mit mich verblüffenden Ergebnissen:
Die Bösendorfer hatten einen schön weichen Diskant,aber im Bass:confused:
Der unterlag starken schwankungen und war sehr dumpf ausgerichtet.bei einem von 1920 war das sogar noch extremer:(
Ein Schimmel (1.85) steht nun hingegen weit oben auf meiner Liste,da er Stark auf den Bass ausgelegt war(weiter oben Dann natürlich etwas "klirrend");)
Schon mal was von der Marke Young-Chang gehört?
Sagt mir leider gar nichts:redface:
 
Habe gestern wieder ein paar Flügel angespielt,mit mich verblüffenden Ergebnissen:
... Bösendorfer ... Schimmel ... Young-Chang ...
Sagt mir leider gar nichts:redface:

@Mir schon, wenn du den Unterschied nicht hörst, muss der wohl sehr gut aufbereitet worden sein. Ich sag mal etwas böse, was ich bisher von denen unter den Fingern hatte, klang so ähnlich, wie man den Firmennamen ausspricht... ;-))

Aber Du vergleichst in etwa ...Mercedes ... Opel ... Daihatsu ... oder so, nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

Bei alten Flügeln wie dem Schimmel von 1920 kommt es natürlich sehr auf den Erhaltungszustand und zukünftige Nutzungsintensität an. Es gibt ernstzunehmende Experten, die warnen, dass jeder Gussrahmen nach Jahrzehnten weicher wird und Stimmungsprobleme macht

Da jeder Flügel, wie beschrieben, durch Intonation in Grenzen Deinen räumlichen Gegebenheiten und Deinem Geschmack angepasst werden kann, solltest Du vielleicht einen im Intonieren geübten Klavierbaumeister hinzuziehen.

Gruß
 
1) Ich sag mal etwas böse, was ich bisher von denen unter den Fingern hatte, klang so ähnlich, wie man den Firmennamen ausspricht... ;-))

2) Aber Du vergleichst in etwa ...Mercedes ... Opel ... Daihatsu ... oder so, nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

3) Es gibt ernstzunehmende Experten, die warnen, dass jeder Gussrahmen nach Jahrzehnten weicher wird und Stimmungsprobleme macht


1) Die Definition ist einfach herrlich, wenn ich so nachdenke steckt da sogar einiges an Wahrheit drin......:D

2) Auch wenn einige jetzt erbost protestieren bei den Autos würde ich aber im Moment den Daihatsu von der Qualität her ganz klar vor Mercedes und Opel stellen (ADAC und TÜV - Statistiken lassen grüßen) Und wenn man selbst Reparaturen macht wie ich lernt man die bessere Zugänglichkeit bei den Fernöstlern zusätzlich noch zu schätzen.

3) Gußrahmen kann nur dann problematisch werden wenn er zu schwach konstruiert wurde was bei einigen Instrumenten der Fall war und auch immer noch ist und dann der Rahmen im Betrieb zuviel Biegungen unterworfen wird, Gußfehler aufweist oder er durch eine starke Erschütterung (unsachgemäßer Transport etc.) des Instrumentes überlastet wurde. Dann steigt die Neigung zu Rissen oder im Extremfall sogar Brüchen. Sonst ist die Rahmenlebensdauer meiner Ansicht nach kein Thema.
 
Hab Young Cheng ja nicht auch im selben zug genannt.
Jetzt weiß ich immerhin dass ich das Teil nicht in Köln anspielen muss:D.
Heut kam mir ein Bechstein von ´45 unter die Finger,fabelhaft ausgewogener Klang,aber
unregelmässiger Tastenwiederstand(kann ich mich aber auch drann gewöhnen).
Nun heißts aber(laut Bechstein;))die mechanik an sich sei damals nicht sooo gut gewesen.
Was ist da dran?
Die Pedale müssten aber wirklich generalüberholt werden,man waren die "schwammig"!
 
Hab Young Cheng ja nicht auch im selben zug genannt.
Jetzt weiß ich immerhin dass ich das Teil nicht in Köln anspielen muss:D.
Heut kam mir ein Bechstein von ´45 unter die Finger,fabelhaft ausgewogener Klang,aber
unregelmässiger Tastenwiederstand(kann ich mich aber auch drann gewöhnen).
Nun heißts aber(laut Bechstein;))die mechanik an sich sei damals nicht sooo gut gewesen.
Was ist da dran?
Die Pedale müssten aber wirklich generalüberholt werden,man waren die "schwammig"!

Kenne die Young Chang nicht aus persönlicher Erfahrung denke aber andererseits das sie, wenn sie den Markt erobern wollten zumindest ne gewisse Qualität bieten müssten. Vermutlich gute Materialien aber nicht perfekteste Verarbeitung. Sonst hatte ich mit chinesischen Produkten aus dem technischen Sektor von Bohrmaschine bis zu einer Drehbank bis dato keine Troubles.

Mit Bechstein aus den Kriegsjahren wär ich vorsichtig denn einerseits waren sicher etliche gute Mitarbeiter an der Front und nicht in der Fabrik die wahrscheinlich mit angelernten Hilfskräften am Laufen gehalten wurde und andererseits wirds auch an den Materialien schon sehr gehapert haben. Müßte man sich anschauen ob die Mechanik und Tastatur durch Nachjustierungen wieder in Schwung gebracht werden könnte oder ob es gröber fehlte.
 
Also ich finde Bechstein eher perfekt für Jazz und Pop und Rock.
Schimmel ist mein Favorit für Romantik und Bösendorfer für alles ;)
 
Also ich finde Bechstein eher perfekt für Jazz und Pop und Rock.
Schimmel ist mein Favorit für Romantik und Bösendorfer für alles ;)

Bechstein ist ein ganz eigenes Kapitel weil das helle Timbre einfach Geschmackssache ist egal für welchen Musikstil. Dasselbe gilt für die Baldwins und Kawais die auch eine ganz spezielle Klangcharakteristik besitzen.

Bei mir wären jedenfalls vor allen Dingen Grotrian - Steinweg, Steinway, Fazioli und auch Schimmel die Universalisten weil deren Charakteristik überall stimmig ist.

Ehrlich gesagt nen Bösendorfer muß ich im Jazz oder Pop nicht haben auch wenn ihn einige Pianisten bevorzugen passt meiner Ansicht sein Klang einfach irgendwie nicht dazu.
Dann schon eher Yamaha, Fazioli, sowie Mason & Hamlin für die Jazzecke.....
 
o.k., geb' jetzt auch mal wieder meinen senf dazu. Habe nämlich gerade am WE mal ein paar Flügel getestet, die gerade nebeneinander standen. War sehr interessant. Zur Auswahl standen ein Grotrian-Steinweg Cabinet (1,90m), ein kleinerer Schimmel (ca.1,70m), ein KAWAI RX-2 und ein KAWAI GE-30 (oder GE-20 :confused:).
Gut, das war natürlich ein unfairer Wettkampf, natürlich kamen mir beim Grotrian die Tränen, aber leider auch beim Preis von fast 40 kEu.
Der Grotrian war wunderbar voll, traumhafte Spielart klarer und reiner Diskant und sehr volle Bässe. Grotrian ist bekannt für einen sehr Oberton-reichen Klang, sehr hell.
Daneben der Schimmel. Ebenfalls sehr obertonreich, allerdings im Gesamteindruck eher sehr dünn. Ich denke, der Schimmel war geschickterweise neben dem Grotrian plaziert. Erst spielt man mal den günstigen Schimmel, dann Grotrian mit ähnlicher Klangcharakteristik, aber dann haben sie Dich. Danach gibt es kein Zurück mehr!
Interessant waren die KAWAIS. Natürlich ebenfalls keine Chance gegen den Grotrian. Völlig anderes Klangbild. Positiv ausgedrückt würde man sie als sehr warm bezeichnen, wenns mans bös meint als "dumpf". Die Spielart war bei beiden Modellen sehr schön, sehr gut nuancierbar. Der RX-2 sollte knapp 13.000 Eu kosten (Mietrückläufer, war ein Jahr alt), den GE-30 gabs für 9999,-. Aber selbst der kleine GE war sehr schön und unterschied sich meiner Meinung nach wenig vom großen Bruder (jedenfalls gemessen an der Preisdiffernez). Also die KAWAIS waren eindeutig die Sieger im Preis/Leistungverhältnis.
Werde an den nächsten WEnden weiter fahnden. Möchte auf alle Fälle noch mehrere Yamahs und auch Bechstein testen.
Bisheriges Fazit:
KAWAI ist eine echte Lösung! Schöne Instrumente, solide, da gibt es nichts auszusetzen!
Grotrian-Steinweg Cabinet. Davon träum ich jetzt nachts. Meine Frau (Nichtpianistin) war auch mit. Sie hat sich so sehr in den Grotrian verliebt, daß z.B. die KAWAIS "nur über ihre Leiche" ins Haus kämen. Jetzt hält sie nach der Bank Ausschau, die sie demnächst leider ausrauben muß :D

Cheers,

Wolf
 
@pille, da teilst Du in etwa meinen Eindruck....:D wobei der Längenunterschied zwischen Grotrian und Schimmel sicher einiges ausmacht denn zaubern kann kein Klavierbauer; 20 cm Saitenlängendifferenz sind im Klavierbau oft Welten.
Kawai sind ausgezeichnete und ausgereifte Instrumente die in der Qualität anderen Spitzenmarken nichts schenken sonst würde Steinway die Boston - Reihe sicher nicht dort fertigen lassen aber die eigene Klangcharakteristik der Kawai´s muß man halt einfach mögen; mir gefällt einfach bei ihnen das Obertonspektrum nicht weil es für meinen Geschmack nicht zum Grundton passt - gilt leider klarerweise auch für die digitalen Kawais weil sie natürlich ihre eigenen Pianos gesampelt haben.
Und als ich nen alten großen Grotrian hörte lief mir vor Begeisterung die Gänsehaut den Rücken runter....:great:, dies brachte ein großer, sehr geschickt intonierter Yamaha übrigens aber auch schon fertig.

Bin gespannt auf Deine weiteren Testberichte ;)
 
Hallo Classican,
Bin eben auf Deine Suche nach einem C3 aufmerksam geworden.
Ist das noch aktuell oder hast Du schon was passendes gefunden?
Ich habe nämlich einen in unserem Tonstudio der in 1a Zusatand ist und den ich evtl verkaufen möchte. Wird sich demnächst entscheiden.
Auf unserer Seite www.uwarton.de kannst Du ihn auch anschaun.
Wenn Du überhaupt noch suchst kannst Du Dich ja mal bei mir melden!
 
Danke für das Angebot gruwcheko(such tatsächlich noch einen).
Leider steht der Yamaha in Stutgart,und ich momentan in münchen ziemlich viel
zu tun und noch für langes keine Zeit für einen Ausflug nach Stutgart.:mad:
 
So! Hatte ja vor einiger Zeit, nach meinem letzten Flügeltest (s.o., damaliger Favorit: ein Grotrian-Steinweg Cabinet) versprochen, auch über weitere Tests auf meiner Suche nach einem geeignten Flügel zu berichten.

Hier nun also Teil 2:
Bin letzte Woche nach Frankfurt gefahren, um die Yamaha Tastatour-Show zu besuchen, anschließend war dann ein Besuch im Bechsteinhaus geplant, mir auch mal die Academy-Serie anzuschauen. Also der Reihe nach:

Yamaha:
Klaviere
wollte ja eigentlich nach Flügeln Ausschau halten, bin trotzdem auch an einigen Klavieren hängengeblieben, einfach des Interesses wegen. Die ersten Instrumente, die mir über den Weg liefen waren zwei Klaviere der neuen B-Serie von Yamaha. Nun, was soll ich sagen, ich war nicht sonderlich angetan, flacher unklarer Klang, fast über die gesamte Klaviatur, allerdings das für Yamaha typische einwandfreie Spielwerk. Das ist die Billigserie von Yamaha, da muß nun jeder selber entscheiden, ob er damit leben kann, für mich wäre das nichts. Im nächsten Raum standen dann einige Klaviere der U-, Yu- und Su-Serien rum. Das war schon völlig anders. Die U- und Yu-Instrumente sind schon sehr sehr gut, haben einen für ein Klavier brillanten Klang über die gesmate Lage und sind in diesem Segment im Preis/Leistungsverhältnis schon wirklich toll. Erstaunlicherweise hat sich wohl wirklich einiges getan in den letzten 20 Jahren. Mir kam das dortige U1 viel besser vor als mein eigenes. Bei mir zuhause ist der Bass deutlich brummiger und nicht einfach nur schön voll und rund wie auf der Ausstellung, und auch der Diskant kam deutlich klarere rüber, während es bei mir mittlerweile schon sehr metallisch klingt. Das mag aber auch an der Intonierung liegen, und meine Hammerköpfe haben sicherlich schon einiges auf dem Buckel. Ich kann mir gut vorstellen, daß ich mich heute wieder -wie schon vor 25 Jahren- für ein U1 entscheiden würde, allerdings diemsal MIT Silent-Technik. Diese Silent Technik hat mich wieder völlig umgehauen. Der Piano-Klang der Samples ist fantastisch und vorallem, es gelingt ihnen hier, die Dynamikabstufung unglaublich realistisch hinzubekommen. Ich frage mich, warum man das nie so bei einem reinen Digitalpiano findet. Das muß wohl an der optischen Abtastung liegen, vielleicht wäre deren Einsatz in einem reinen Digi einfach zu teuer, keine Ahnung. Nach dem Ausprobieren der Silent-Pianos habe ich mich mal an einige Digis gesetzt, es war schrecklich, die kommen da alle nicht mit, auch diese Nobelteile wie das Modus H01 oder diese teuren Designerstücke der CLP-F01-Serie. Jedenfalls habe ich mir geschworen, nie wieder jemandem zu einem Digi zu raten, wenn er eigentlich Klavier spielen will, und ich habe selbst ein Digi neben meinem Klavier stehen und weiß wovon ich rede!
Was hier übrigens interessant war: Bei den Silentpianos muß ja wegen der Stop-Leiste die Auslöung leicht vergrößert werden. Ich kann beim besten Willen nicht finden, daß sich das bei den Klavieren spürbar auf das Spielgefühl auswirkt (ganz anders als bei den Flügeln, s.u.).

und nun zu den Flügeln:
die ersten Flügel, die ich unglücklicherweise unter die Finger bekam waren ein S4 und ein S6, also die handgearbeitete Nobelserie von Yamaha, leider weil eindeutig oberhalb meiner finanziellen Möglichkeiten. Wieder leider habe ich es gewagt, einige Zeit an diesem S6 zu verbringen. Dieser S6 war ganz ohne Zweifel das beste Instrument, an dem ich je gespielt habe, ich hätte am liebsten garnich mehr aufgehört. Der war einfach perfekt (für mich!) reguliert und intoniert. Dagegen fiel der daneben stehende S4 deutlich ab. Der Yamaha Techniker meinte auch, das sei die normale Schwankungsbreite zwischen Instrumenten derselben Bauart und hatte wohl weniger damit zu tun, daß der S6 eben doch 20 cm länger ist, sondern mit der individuellen Intonierung und Regulierung dieses speziellen Instrumentes. Puh, wie sollte ich an diesem Tag noch weitere Instrumente testen können (heul).
Danach haben wir die ganzen anderen Flügel durchgetestet. Vorab: einen A1 konnte ich gleich ausschließem, in meinen Augen ein grausliges Instrument mit fürchterlichem Klang. Frage mich, wieso der immer wieder so hochgelobt wird :confused:. Eine interessante Beobachtung konnte ich an diesem Tag machen, nämlich die, daß es einen eindeutigen Unterscheid in der Spielart gibt, zwischen Flügeln mit und ohne Silensystem. Das ist umsomehr verwunderlich, weil Yamaha diese einzigartige Technik besitzt, die zwei Auslösungen erlaubt, eine für Silent-Modus und eine für normalen Spielbetrieb. Aber der Unterschied war ganz eindeutig und ist sowohl mir als auch meiner Tochter aufgefallen. Ich fand die Instrumente ohne Silent-Modus sehr viel direkter im Anschlag, das fiel mir tatsächlich bei allen Flügeln auf, die ich testen konnte.
Ein sehr gutes Preis-Leistungverhältnis bietet wie schon öfter erwähnt in der Tat der GC1. Spielt sich wie ein größerer Flügel und hat mir wirklich gut gefallen, wenn man bedenkt, daß er nicht deutlich über 10 Kiloeuros liegt. Ich sehe vom Spielgefühl her in der Tat keine großen Unterschied zwischen C1 und GC1.
Meine Favoriten sind aber ganz eindeutig C3 und C5. Da gibt es überhaupt keine Diskussion, diese Instrumente sind einfach sehr gut. Das Spielwerk ist unglaublich präzise (gilt aber für alle Instrumente der C-Serie) und der Yamaha Klang....man muß ihn halt mögen (was ich eigentlich tue). Die Instrumente sind sehr Obertonreich, manche empfinden das als spitz (Stefan64 als knallig :p), was ich wiederumg nicht so empfinden würde, das würde ich mittlerweile über mein altes gequältes U1 sagen. Der C5 hat mir fast am besten gefallen, mir scheint sein Klang noch um einiges runder zu sein als beim C3, allerdings war das Testen etwas schwierig, da in der großen Halle noch viele anderere Leute am rumspielen waren. Ich werde also auf alle Fälle nochmal zwecks genaueren Tests zum Yamaha-Händler fahren müssen. C6 und C7 sind meiner Meinung nach für den Hausgebrauch einfach zu groß, das ist dann eher was für einen kleinen Konzertsaal.
Fazit: Dieser S6, mein Trauminstrument (das wirds aber leider auch bleiben :()
C3 und C5 klasse eigentlich wie erwartet und ist auch das, was meine Geldbeutel so am nächsten kommt. Man darf nicht vergessen, daß zwischen diesen wirklich sehr guten Instrumenten und dem von mir in meinerm Erinnerungsvermögen noch immer favorisierten Grotrian-Steinweg mal locker 10 Kiloeuros liegen, die muß man auch erst mal haben.

Bechstein:
Das Bechstein Haus war völlig leer, wir waren die einzigen Kunden, somit ideale Bedingungen zum Testen. Äußerst freundlicher Service, auch den Kindern gegenüber.
Fangen wir unten an:
Euterpe: :eek: Um Gottes Willen, laßt bitte die Finger davon. Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, wie man sich sowas kaufen kann, zumal in derselben Preisklasse deutlich bessere (sowohl in Verarbeitung wie Klang) Instrumente von KAWAI und Yamaha (GC-1, s.o.) angeboten werden. Keine Ahnung, was einen bewegen könnte, ein Euterpe zu kaufen.

Bechstein Academy: erster Eindruck, fantastisch, habe einen 190-Flügel angespielt, auf dem ich mich auf Anhieb sehr Wohl fühlte. Sehr voller und runder Bass und ganz klarerer Diskant, insgesamt ein bischen weniger Obertonreich als der entsprechende Yamaha (C3,C5). Das Spiel gefühl ist sehr direkt, was mir gut gefällt. Durchaus ein ernstzunehmender Konkurrent zu Yamaha, hat mir wirklich sehr gut gefallen.
Hab dann verschiedene C. Bechsteins ausprobiert. War etwas enttäuscht, weil ich mir mehr vorgestellt hätte, einen größeren Abstand zu den Academys. Immerhin liegen im Schnitt so ca. 20.000 Eu zwischen den beiden Serien, da C. Bechstein preislich in der Liga von Bödendorfer und Steinway boxt. Erst nach längerem Spielen ist mir der Unterschied zwischen den C. Bechsteins und den Academys klar geworden. Die C. Bechsteins sind in sich konsistenter. Da stimmen wirklich alle Töne. Beim Academy kommt es hin und wieder vor, daß unter bestimmten Beduingungen dann doch der ein oder andere Ton etwas "schriller" klingt. (ich nehme an, dass das bei den Yamahas nicht anders ist, das ist jetzt aber auch Kritik auf echt hohem Niveau). Die C. Bechsteins sind in sich gleichmäßiger intoniert. Auch haben tatsächlich auch die neuen C. Bechsteins diesen typischen, leicht "glucksenden" Klang, fast glockenartig, für den Bechstien einmal berühmt wurde. Sehr interessant, man muß das aber mögen, dann kann man sich leicht in diese Instrumente verlieben. Was gut ist bei C. Bechstein, es werden einem auch sogenannte Gestellungsinstrument angeboten, die dann deutlich reduziert sind. Also auf gut Deutsch Gebrauchinstrumente, die zumindest vom Klangsystem her in sehr gutem Zustand sind. Preisnachlässe können da locker mal 10-15 kEu betragn für ca. 4 Jahre alte Instrumente.
Eines ist mir aufgefallen: neben dem 190-Academy stand ein 209-Academy. Dieser unterschied sich völlig von dem 190er. Andere äußere Details, besonders auffällig, die Lyra ist deutlich weiter nach hinten versetzt. Der Techniker meitne, dieser Flügel hätte längerer Tasten. Wundert mich, hätte nicht gedacht, daß es zwischen 190 und 208 Flügeln nochmal Längenänderungen in den Tasten gibt. Kenne das nur von sehr kurzen Flügeln.
Auch die Tasten warne anders. Die schwarzen Tasten waren entlang ihrere Längskanten leicht abgerundet, wodurch sie schmaler wirkten. Offenischtlich hatte dieser Flügel im Gegensatz zu seinem kleineren Bruder ein völlig anderes Spielwerk. Warum dies so ist konnte mir der Techniker allerdings auch nicht sagen, auch das mit den Tasten war ihm selbst noch garnicht aufgefallen. Laut Prospekt sollte es diesen Unterschied auch garnicht geben. Ich war etwas verwirrt, :confused:

Fazit: Die Academys sind wirklich sehr schöne Instrumente und für mich ernsthafte Konkurrenten gegenüber Yamaha. Sonst ist es ja eher schwierig in dieser Länge 185-200 cm etwas im Preissegment um 25.000 Eu zu finden. Bevor ich mich irgendwann entgültig entscheide werde ich noch ein paar mal Testspielen müssen, und dann lasse ich meinen Bach entscheiden. Aber wer wieß, vielleicht wrds ja auch doch noch was Gebrauchtes.
Sorry, der Beitrag ist nun doch etwas lang geworden!!!


Cheers,

Wolf
 
Danke für den tollen Bericht und ich hoffe das sich einer der DP- Hersteller Deine Ansicht zu eigen macht und ein DP mit ner echten Flügelmechanik die dann halt auf ne Filzleiste schlägt, herstellt. Optischer Abtastung der Hammergeschwindigkeit und paar gute Samples und man hat ein DP das einem echten Klavier in fast nichts nachsteht.

Oder man gewinnt im Lotto und kauft sich den Bösendorfer CEUS denn da behaupten die Pianisten das sie den mit verbundenen Augen von einem Bösendorfer Imperial nicht unterscheiden könnten.....:great:
 
Hallo Pille,

freut mich, daß Dir der S-6 so gut gefallen hat.
Ich war am Sonntag in einem Einweihungskonzert für nen neuen Yamaha S-6 in einer Musikschule -da sagte einer der Gäste beim anschließenden Stehempfang zum Pianistien, daß da aber ein guter STEINWAY ausgesucht wurde:D.

Wir sind ein Klavierfachgeschäft und haben uns seit einigen Jahren unter anderem auf die Yamaha S-Serie spezialisiert und in der Regel 4 neue S-Flügel ( 3 x S-6 und 1 x S-4 ) stehen.
Einer der S-6 und der S-4 sind Messeausstellungsstücke, welche wir momentan zu außerordentlich attraktiven Konditionen anbieten können.
Sollte Interesse bestehen, kannst Du Dich gerne bei mir melden.

Wolfgang Schweisser/Piano-Schweisser GmbH/ 0871-34520

Viele Grüße und noch viel Spaß beim weiteren Testen :great:
 
Ich denke schon, daß ein gut regulierter und intonierter S-FLügel in der Oberklasse mit haltne kann.
Danke auch für das Angebot, aber ich fürchte, daß trotz allem ein S6 oder S4 oberhalb meiner Möglichkeiten liegt. Wie gesagt, es wird wohl auf C3/C5 hinauslaufen.
Angebot würde mich dennoch interessieren, vielleicht per pm???

CHeers.

Wolf
 
Konzertflügel;2619590 schrieb:
Hallo Pille,

freut mich, daß Dir der S-6 so gut gefallen hat.
Ich war am Sonntag in einem Einweihungskonzert für nen neuen Yamaha S-6 in einer Musikschule -da sagte einer der Gäste beim anschließenden Stehempfang zum Pianistien, daß da aber ein guter STEINWAY ausgesucht wurde:D.

Das Gesicht des Pianisten auf die Meldung hin hätte ich gerne gesehen, der ist wahrscheinlich vor Luftnot in Regenbogenfarben angelaufen....:D

Mir gefallen bei Gott nicht alle Yamahas und ich bin bezüglich der Modelle der letzten Jahre auch nicht auf dem Laufenden aber hab beim Jazzfest in Antibes vor fast 20 Jahren den dort stehenden Yamaha Konzertflügel solo gehört und das war Liebe auf den ersten Ton - das haben von allen anderen Herstellern sonst bei mir nur Ehrbar und Grotrian - Steinweg mit deren Konzertflügeln geschafft.

Übrigens war Yamaha Europa bei meiner früheren Konzertpianinoauswahl so nett mir bei der ausführlichen Beantwortung technischer Fragen ein Muster des Stimmstockes und drei Stimmwirbel gratis beizulegen; ist zwar "leider" für sie dann kein Yamahapiano geworden aber für die drei Stimmwirbel hatte ich binnen kurzer Zeit Verwendung - einer davon sitzt übrigens in meinem uralten Flügel an oberster Stelle weil ich die höchste Taste die bei meinem 85 - Taster eigentlich ein A wäre wegen der Boogie Woogies die häufig in C-Dur gespielt werden auf C raufgezogen habe und es der Originalwirbel wagte dagegen Einspruch zu erheben......;)
 

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