also jetzt hab ich mir zur Entspannung das Video nochmal in Ruhe angesehen.
OK ich relativiere - der Typ kommt ja recht sympathisch rüber und hat den Vergleich zu einem original Silverface Princeton. Eigentlich beschreibt er ja alles soweit ganz auf den Punkt, bis auf:
- er beschreibt den original Blackface Sound imho zu negativ (er reitet die ganze Zeit auf zu agressiven, "picky" Höhen rum, und auf der typischen Mittendelle "scooped" des BF. Nun, wer die Höhen des BF Princeton so gar nicht mag - warum kauft der sich doch nochmal einen Princeton? Ist ein Princeton ohne seine wunderschönen Höhen noch ein Princeton?
- er sagt, der Amp sei "more solid" im Bass als das Original. OK, kann bei seinem Original sein, aber ich habe das so nicht wahrgenommen.
- tatsächlich ändert das Herausnehmen des Negative Feedback Loop gar nicht mal so viel (wie er ja sagt; siehe Headroom), aber dann kann es nicht gleichzeitig so viel positiven Effekt haben "more dynamics, touch sensitivity".
Ich habe es gerade nochmal bei meinem verglichen (schaltbar): das Herausnehmen des NFL ergibt eine Portion mehr Dreck v.a. in den höheren Frequenzen. Der Amp wird minimal lauter und => in den Bässen ganz minimal
weniger stabil (wenn man diesen Begriff bei einem Princeton überhaupt verwenden mag). Die "Touch Sensitivity" ändert sich nicht großartig; der Effekt ist imho eher psychologisch und durch den "dirt" und den leichten Lautstärkesprung verursacht.
Mein persönliches Fazit, nachdem ich bei meinem Prinz das NFB schaltbar gemacht habe: wenn man es will (mir gefällt beides) ist es ein klasse Sahnehäubchen so kurz bevor der Amp an seinen Sweetspot kommt (je Gitarre so bei 4-5) Da der Princeton ja aber eben je nach Input sowieso ab Volume ca. 6-7 arg in die Knie geht, wirkt ab diesen Lautstärken der herausgenommene NFL eher kontraproduktiv, je lauter man den Amp dreht (Matsch!). Spielt man also den Amp auf Anschlag und regelt alles über das Gitarren-Volumepoti, lebt man
mit NFB besser.
- der ganze Effekt, auf dem er die ganze Zeit herumreitet (more Midrange, less scooped") kommt bei meinem BF Clone alleine schon vom AlNiCo Speaker; ganz ohne einen modifizierten Tone Stack. Will sagen, bei einem BF den Speaker gegen einen ANiCo oder Greenback austauschen bringt auch mehr Midrange UND einen schöneren Ton als das was der 68 Custom hervorbringt - meiner Meinung nach. Denn umgekehrt bekommt man mit dem 68 nämlich keine perlenden Höhen mehr hin. Bei meinem BF hab ich sie noch, und wenn sie mir zu "picky" werden, dann drehe ich sei einfach runter
Zusammenfassend: mir ist die Beschreibung doch etwas zu überschwänglich positiv gefärbt. Ich finde den 68 Custom jetzt nicht so DEN großen Wurf; er ist zu sehr ein "one Trick Pony" für genau einen bestimmten Sound, der aber imho mit zu vielen Nachteilen einher geht.
hoffe ich habe meine Kritik ausreichend beschrieben.